Glitzer, Glamour ... welche Leiche?
Glitzer, Glamour, WasserleichePauline Miller, Halbamerikanerin, Diva, Opersängerin und Besitz von Radames, dem Hund, der nur für Laien wie ein Mops aussieht, tatsächlich jedoch ein Boston Terrier ist, hat ein Engagement in Bregrenz, ...
Pauline Miller, Halbamerikanerin, Diva, Opersängerin und Besitz von Radames, dem Hund, der nur für Laien wie ein Mops aussieht, tatsächlich jedoch ein Boston Terrier ist, hat ein Engagement in Bregrenz, an der Seebühne. Dort soll sie die Turandot geben, die chinesische Prinzessin, die halt diesmal etwas voluminöser rüberkommen wird. Doch bevor sie die Massen mit ihren Massen begeistern kann, verschwinden Paulines Zuneigung zu einem Wikinger, dann ihr Hund Radames und eine ältere Millionenerbin, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Pauline muss Prioritäten setzen, und das tut sie auf ihre eigene Weise.
Zuerst das Positive: Der Schreibstil ist gut, das Buch ist kurz und schnell beendet. Und man erfährt etwas über den Lebensstil einer Operndiva. Das wäre als Roman nicht schlecht, wird jedoch als rabenschwarzer Pauline-Miller-Krimi angekündigt. Rabenschwarzen Humor habe ich nur auf den ersten paar Seiten gefunden, danach ging die Geschichte in eine Slapstick-Komödie über, die zwar ab und zu auch witzige Momente enthielt, aber für den Krimianteil musste man bis tief zum Grund des Bodensees tauchen, um ihn dort in homöopathischen Dosen zu finden. Und als er sich dann anfand, wurden sowohl Mörder als auch Paulines wundersame Abenteuer bei der Mörderjagd auf den letzten Seiten aus dem Ärmel geschüttelt. Das weiße Kaninchen, das nicht in das Erdloch sprang, sondern aus dem Zylinder, dabei murmelnd "Zu spät, zu spät, ich bin zu spät ..."