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Veröffentlicht am 12.12.2018

Ein Schicksal von leider vielen

Raubkind
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Aus dem Klappentext

Klaus B. ist Mitte Siebzig, als sein ordentliches Leben aus den Fugen gerät. Er erfährt, dass er als Kind Opfer eines Verbrechens wurde. Er selbst kann sich an nichts erinnern. Mit ...

Aus dem Klappentext

Klaus B. ist Mitte Siebzig, als sein ordentliches Leben aus den Fugen gerät. Er erfährt, dass er als Kind Opfer eines Verbrechens wurde. Er selbst kann sich an nichts erinnern. Mit Hilfe einer Journalistin findet Klaus B. heraus, dass er in Polen zur Welt gekommen ist. Dass er 1943 seiner Familie geraubt wurde, vermutlich von der SS.

Das Buch ist kein Roman, sondern die wahre Lebensgeschichte des Klaus B.
Er steht stellvertretend für Hunderte von Kindern, die Opfer des Rassenwahns wurden.
Die ihren Familien geraubt und um ihre Identität und Familien beraubt wurden.
Sehr anschaulich schildert die Autorin die Recherchearbeit der Journalistin und ihre Ergebnisse.
Leider verliert sie sich manchmal in zu viele kleine Details, so dass es langatmig wird.
Ganz kann ich auch das stellenweise Desinteresse von Klaus B. nicht verstehen. Hier viel es mir schwer, mich in ihn einzufühlen. Vielleicht wäre es mir leichter gefallen, wenn die Autorin sich näher mit ihm beschäftigt hätte. Ihr Augenmerk lag offensichtlich mehr auf den Recherchen.
Das Thematik war aber sehr aufwühlend und ich habe mich das ein oder andere Mal gefragt, wie kann man sowas Kindern und ihren Eltern antun.
Erschreckend, dass dieser Kinderdiebstahl nicht nur ein Produkt der Nazis ist.
Auch in der ehemaligen DDR wurde er weiterhin praktiziert.

Ich vergebe solide 3 Sterne, da mich der Schreibstil und der Aufbau des Buches nicht ganz überzeugen konnte, trotz dem hochinteressanten Themas.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Solid, aber nicht mehr

Was wir zu hoffen wagten
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Aus dem Klappentext Berlin, 1912: Felice träumt davon, Jura zu studieren, das aber ist Frauen im Kaiserreich verwehrt. Ihren Bruder Willi fasziniert die Welt des Films, doch er muss das väterliche Bankgeschäft ...

Aus dem Klappentext Berlin, 1912: Felice träumt davon, Jura zu studieren, das aber ist Frauen im Kaiserreich verwehrt. Ihren Bruder Willi fasziniert die Welt des Films, doch er muss das väterliche Bankgeschäft übernehmen. Die Jüngste schließlich, Ille, ist in einer Ehe mit einem brutalen Mann gefangen. Drei Geschwister, drei Hoffnungen, drei Lebensentwürfe, die bei Ausbruch des großen Kriegs völlig auf den Kopf gestellt werden. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, auch finde ich das Cover sehr gelungen. Allerdings habe ich mir schwer getan, in die Geschichte einzutauchen. Ich vermute, es lag an dem schon, spezifischem Schreibstil der Autorin. Das Ganze ist mehr oder weniger, im Erzählstil geschrieben. Mir fehlte dadurch die aktive Handlung und das „Dabeisein“. Die Spannung ging für mich dadurch weitgehend verloren. Erst nach dem ersten Drittel, kam ich in der Geschichte an. Hier kam es zu gute, dass Frau Saalfeld die Ereignisse des 1. Weltkrieges gut recherchiert hat. Man hatte das Gefühl mitten in den Kampfhandlungen zu sein und das Grauen hautnah mitzuerleben. Allerdings war dieser Teil auch zu ausführlich, wenn man bedenkt, dass das Buch die Geschichte von 3 Geschwistern erzählt. Besonders die Geschichte von Ille kam viel zu kurz. Sie hat fast überhaupt nicht stattgefunden. Erst auf den letzten Seiten widmet sich die Autorin ihr. Leider fällt dieser Teil viel zu kurz aus und ich fühlte mich irgendwie abgehängt. Auch muss ich sagen, dass mir die Hauptprotagonisten weitgehend nicht wirklich sympathisch waren. Einzig der Filmregisseur Wolfgang, der Reporter Quintus und der englische Offizier Brown, hatten für mich Tiefgang. Jeder von ihnen hat seinen Worten, auch wirklich Taten folgen lassen. Von Felice war ich über Stellen sogar ein wenig abgenervt. Sie hat sich ständig nur beschwert, aber auch nicht viel unternommen, um ihr Leben zu ändern. Alles im allem, ist es ein solides Buch, dass aber für mich kein Highlight ist. Da habe ich in den letzten Wochen eine weitaus spannendere Familiengeschichte gelesen. Dort habe ich mich wirklich als ein Teil der Familie gefühlt. Hier fehlte mir einfach der Draht. Ich vergebe 3 Sterne, die vor allem für den geschichtlichen Teil.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Düster und beklemmend

Das Verschwinden des Josef Mengele
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Aus dem Klappentext:

1949 flüchtet Josef Mengele, der bestialische Lagerarzt von Auschwitz, nach Argentinien. In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk aus Unterstützern, unter ihnen Diktator ...

Aus dem Klappentext:

1949 flüchtet Josef Mengele, der bestialische Lagerarzt von Auschwitz, nach Argentinien. In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk aus Unterstützern, unter ihnen Diktator Perón, und baut sich Stück für Stück eine neue Existenz auf. Mengele begegnet auch Adolf Eichmann, der ihn zu seiner großen Enttäuschung nicht einmal kennt. Der Mossad sowie Nazi-Jäger Simon Wiesenthal und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer nehmen schließlich die Verfolgung auf.

Das Buch war in Frankreich sofort ein Bestseller. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.
Auch der Klappentext hat sein Übrigens dazu beigetragen.
Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Ich habe mir schwer getan, mit den vielen Namen, die oft einfach nur hintereinander gereiht, ohne nähere Erläuterungen aufgezeichnet wurden.
Sollte dies, die neue angepriesene neue Romanform sein, dann muss ich leider sagen, dass dieser nicht mein Fall ist. Ich konnte mich nicht dafür erwärmen.
Ansonsten liebe ich zwar den flüssigen Schreibstil, aber hier hätte ich mir öfter mal weniger Tempo gewünscht und mehr Hintergrundinformationen.
Besonders im Anbetracht des heiklen Inhaltes des Buches.
In mir wurden Beklemmungen und Abscheu hervorgerufen.
Wie können Menschen, nur solche Ungeheuer und Monster sein?
Besonders in Anbetracht der heutigen Zeit, in dem der Braune Mopp, wieder Einzug hält, ist dieses Buch mehr als nur ein Roman.
Für mich ist es auch ein Mahnmal. Nie wieder darf so etwas passieren. Gut, dass es Menschen gab, die auch noch Jahre später, die Mörder ihren gerechten Strafen zugeführt haben. Leider sind viel zu viele davongekommen, bzw. entkommen.
Rein vom Inhalt her, würde ich 5 Sterne dafür vergeben. In Abzug bringe ich allerdings 2 Sterne, wegen meiner o.g. Kritikpunkten.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Insel im Ausnahmezustand

Sturmfeuer
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Aus dem Klappentext: Bei der diesjährigen Regatta vor Helgoland verschwindet ein Junge aus seinem Segelboot. Kurz darauf ereignet sich an den Klippen ein unerklärlicher Todesfall. Polizistin Anna Krüger ...

Aus dem Klappentext: Bei der diesjährigen Regatta vor Helgoland verschwindet ein Junge aus seinem Segelboot. Kurz darauf ereignet sich an den Klippen ein unerklärlicher Todesfall. Polizistin Anna Krüger ist sich sicher: So viele Unglücke in so kurzer Zeit können kein Zufall sein. Sie ermittelt und stößt auf ein tragisches Geheimnis, das weit zurückreicht - bis zu den höllischen Bombennächten von 1945, in denen die Inselbewohner ihre Heimat verloren. Bei dem Buch handelt es sich um den 2.Teil rund um die Inselpolizistin Anna Krüger und ihren Chef Paul Freitag. Neu in ihrem Team ist Saskia, die ständig für Spannungen in diesem sorgt. Man muss nicht zwangsläufig den ersten Teil gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Allerdings wurden bei mir Fragen geweckt, die mir nicht beantwortet wurden. Lange wusste ich auch nicht, wie ich für mich persönlich das Buch einordnen soll. Auf der einen Seite fand ich Anna und ihr Leiden namens Stalin bemitleidenswert, auf der anderen Seite hat es mich dann doch genervt, dass dies gefühlt 50% des Buches einnahm. Okay, sie leidet unter Migräne, aber wenn ich das 2-3 lese, dann reicht es mir auch. Auch haben mich die anderen Hauptprotagonisten nicht richtig erreicht. Schön fand ich hingegen die Beschreibung der Insel. Mehr hätte ich mir hingegen über den geschichtlichen Hintergrund von 1945 gewünscht. Spannung kam für mich erst im letzten Drittel langsam auf. Vorher hatte ich das Gefühl, die Akteure rennen alle nur im blinden Aktionismus umher. Ich vergebe solide 3 Sterne mit viel Luft nach oben. Vielleicht werde ich den ersten Teil aus der Serie noch lesen, damit meine offene Fragen beantwortet werden.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Nette Urlaubslektüre

Urlaub für Fortgeschrittene
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Aus dem Klappentext Katrin hat den lukrativen Auftrag einer Detektei in Aussicht: Sie soll den Italiener Roberto Morone der Untreue überführen – Urlaub am Gardasee inklusive. Anfängliche Bedenken wirft ...

Aus dem Klappentext Katrin hat den lukrativen Auftrag einer Detektei in Aussicht: Sie soll den Italiener Roberto Morone der Untreue überführen – Urlaub am Gardasee inklusive. Anfängliche Bedenken wirft sie schnell über Bord, Geld und Abenteuer locken sie. Dumm nur, dass Gatte Paul, der Reisemuffel, ihren Plan durchkreuzt und sie begleitet. Und nicht nur er kommt ihr in die Quere. Für Katrin ist klar: Niemand darf von dem pikanten Job als Lockvogel erfahren, immerhin hat sie einen Ruf als treusorgende Ehefrau und Mutter zu verlieren. Sie aber ist sich ihrer Sache sicher, schließlich kennt sie ihre Grenzen: etwas flirten, etwas knutschen, dann ist Schluss. Doch ihre Prinzipien geraten mächtig ins Wanken, als sie dem attraktiven Roberto gegenübersteht.

Die Autorin nimmt uns in ihrem 2. Roman rund um die Nachbarn Katrin, Paul, Gaby und Hanfred mit an den Gardasee. Es ist nicht zwangsläufig notwendig, den ersten Teil gelesene zu haben, um der Handlung folgen zu können. Beides sind eigenständige Bücher, die nicht aufeinander aufbauen. Teil 2 ist flüssig geschrieben, in nicht zu große Kapitel untergliedert, so daß man jederzeit eine Pause einlegen kann.

Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gut ausgearbeitet, so daß ich das Gefühl hatte, wirklich am Seeufer zu stehen, oder in den Weinbergen zu wandern.

Die Hauptprotagonisten dagegen sind leider nicht ganz so mein Fall. Katrin macht zwar im Laufe der Geschichte eine Wandlung durch, aber am Schluß mutiert sie doch wieder zur Mutti. Schade, von ihr hätte ich mir mehr versprochen. Gaby ist ein schreckliches Biest, bei dem ich überhaupt nicht verstehen kann, wie man mit so einer Person Kontakt haben möchte. Paul, ein Macho vor dem Herrn, der besser in den 50.iger gelebt hätte. Hanfred dagegen, genau das Gegenteil. Er kann sich sogar nicht behaupten. Außerdem lernt der Leser auch noch das Paar Siggi und Heide kennen. Ihn fand ich ganz witzig und sie scheint eine tolle, taffe Frau zu sein. Witz in die Geschichte hat auch der ewige Verlierer Hermann gebracht.

Die Story ist leicht und spritzig geschrieben und ich fand sie bis zum letzten Drittel gut. Allerdings hat mir der Schluss nicht mehr gefallen. Hierzu hat wie oben beschrieben Katrin beigetragen und Gaby ist wie Phönix aus der Asche auferstanden, statt einmal die Rechnung für ihr Verhalten zu bekommen. Aber vielleicht passiert dies ja in Teil 3, der bald auf den Markt kommen soll und dem ich noch eine Chance geben werde.
Vielleicht lernt Katrin doch noch dazu und Gaby bekommt mal die Quittung für ihr Benehmen.

Ich vergebe für dieses Buch gute 3 Sterne mit Luft nach oben.