Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannend, aber auch komplex

Herz aus Nacht und Scherben
0

Klappentext
„ ‚Seine Augen waren wie eine Frage, deren Antwort sie ersehnte und zugleich fürchtete, und sie spürte instinktiv, dass ein einziger Schritt auf ihn zu sie ins Bodenlose führen würde … ein ...

Klappentext
„ ‚Seine Augen waren wie eine Frage, deren Antwort sie ersehnte und zugleich fürchtete, und sie spürte instinktiv, dass ein einziger Schritt auf ihn zu sie ins Bodenlose führen würde … ein einziger Schritt, der alles ändern konnte, was sie zu sein glaubte.‘

In Venedig gerät die siebzehnjährige Milou in die Welt der Scherben: das Reich der verlorenen Gedanken, der zerschlagenen Träume, der unvollendeten Geschichten und vergessenen Wünsche. Auf der Suche nach spurlos im Nebel verschwundenen Menschen verliebt sie sich in den mysteriösen Rabenwandler Nív, doch sie weiß: Seine Welt ist nicht für sie bestimmt. Und mit jedem Augenblick zieht das Reich der Scherben sein Netz enger …“

Gestaltung
Das Cover fasziniert mich sehr, da es düster und geheimnisvoll wirkt. Vor allem kommt der pinke Titel, der metallisch schimmert, vor dem schwarzen Hintergrund super zur Geltung. Das Motiv gefällt mir auch gut, da man im Hintergrund eine Stadt (den Handlungsort Venedig) sieht und diese dem Bild das gewisse Etwas verleiht. Auch finde ich es cool, wie der schwarze Umhang, den das Mädchen trägt, sich um den Titel herum auflöst und in hübsche Verzierungen übergeht. Den Gesichtsausdruck des Mädchens finde ich etwas seltsam, da sie keine Gefühle mit ihrem Blick übermittelt und wie eine Puppe schaut. Das Gesicht wirkt ziemlich unnatürlich.

Meine Meinung
Gesa Schwartz ist für ihre Fantasygeschichten bekannt. Nach „Nacht ohne Sterne“ ist nun ihr zweiter Roman im cbt Verlag erschienen. An „Herz aus Nacht und Scherben“ hat mich sofort die im Klappentext anklingende Fantasywelt fasziniert. Eine Welt der zerbrochenen Träume? Der Verlorenen Gedanken und Wünsche? Das klang nach einer spannenden Welt, der ich gerne einen Besuch abstatten würde. So begegnete ich beim Lesen zunächst dem Venedig unserer Welt, wie jeder es kennt. Protagonistin Milou besucht dort ihre Großmutter. Doch recht bald taucht in der Handlung die Welt der Scherben auf. Alleine der Name für diese Art Parallelwelt fand ich sehr passend und überhaupt gefiel mir die gesamte Idee hinter diesem Ort, an dem sich Träume, Gedanken und Geschichten sammeln, die nicht mehr präsent in den Köpfen der Menschen sind.

In diesem Buch bin ich einer sehr düsteren Atmosphäre begegnet. Das passte hervorragend zur Welt der Scherben. Auch der Kampf Gut gegen Böse ist hier ein Thema, da es in „Herz aus Nacht und Scherben“ einen bösen Antagonisten gibt: den König bzw. Herrscher der Scherbenwelt. So wie Autorin Gesa Schwartz ihn dargestellt hat, passte er hervorragend zu seiner Bösewicht-Rolle und ich habe im Kampf gegen ihn wirklich mitgefiebert. Er entführt nämlich die Kinder aus unserer Welt und möchte damit seinen finsteren Plan in die Tat umsetzen.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es war unheimlich, es gab Überraschungen und gemeinsam mit Milou konnte ich die Welt der Scherben entdecken. Dadurch, dass Milou dem Herrscher der Welt der Scherben gegenüber steht, habe ich auch richtig mitgefiebert und wollte stets wissen, wie die Geschichte weiter geht. Allerdings hatte ich ab und an ein wenig das Gefühl von der Geschichte erdrückt zu werden. Manchmal wurde mir einfach alles zu viel, dann passierte so viel in der Geschichte, dass ich Mühe hatte, mit zu kommen und den Überblick zu behalten. „Herz aus Nacht und Scherben“ ist meiner Meinung nach eine Geschichte, auf die man sich konzentrieren und voll einlassen muss. Ich denke, dass dies kein Buch ist, das sich locker-leicht nebenher lesen lässt, da es schon die Aufmerksamkeit des Lesers fordert.

Die Figuren blieben mir angesichts der vielen Handlungselemente manchmal etwas zu blass. Zwar ließen sich verschiedene Charakterzüge ausmachen und jede Figur hatte auch ganz individuelle Eigenschaften, aber ich hatte manchmal den Eindruck, dass hinter den Charakteren noch mehr steckt und dass ich dieses „Mehr“ nicht ganz erblicken kann, weil ich so auf die Handlung konzentriert war. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich manche Figuren mehr und andere weniger in mein Herz geschlossen. Gerade Milou war mir sehr sympathisch, da sie ein eher ruhiges Mädchen ist, was mir besonders gut gefallen hat. Außerdem sprüht sie vor Fantasie. Milou gefiel mir insgesamt von den Figuren am besten. Auf ihrer Reise in die Welt der Scherben wird sie von Niv begleitet. Er ist ein Rabenwandler und zwischen ihm und Milou entwickeln sich auch zarte Bande… Nivs Fähigkeit gefiel mir gut, da er kein Mensch ist. So ist er eine geheimnisvollere Figur in der Geschichte, was durchaus ihren Reiz ausgeübt hat.

Fazit
„Herz aus Nacht und Scherben“ ist eine düstere, unheimliche Geschichte, von der ich stets wissen wollte, wie sie weiter geht. Hier stehen sich Gut und Böse gegenüber, was für Spannung und Nervenkitzel sorgt. Allerdings muss man sich auf die Handlung einlassen und sich Zeit für die Geschichte nehmen, da sie durchaus komplex ist aufgrund ihrer Fantasy- und Handlungselemente. Dieses Buch fordert die Aufmerksamkeit des Lesers, sorgt dabei aber für gute und vor allem spannende Unterhaltung.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Etwas brutale Geschichte mit spannendem Protagonisten und neuer Idee

HALF BAD – Das Dunkle in mir
0

Klappentext:

Wenn das Böse in dir lauert, bist du dann dazu verdammt?
Nathan wird gejagt.
Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in ...

Klappentext:

Wenn das Böse in dir lauert, bist du dann dazu verdammt?
Nathan wird gejagt.
Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in einer Welt, in der – mitten im modernen Alltagsleben – Hexen existieren. Weiße Hexen, die sich selbst für gut erachten und die Regierungsmacht in ihren Händen halten. Schwarze Hexen, die gefährlich und skrupellos sind und im Untergrund arbeiten. Und Nathan, der beides ist – denn seine Mutter war eine Weiße und sein Vater Marcus ist der gefürchtetste Schwarze aller Zeiten. Nathan ist ihm nie begegnet, aber von so einem Vater kann er nur Dunkles und Böses geerbt haben. Oder?
Um an Marcus heranzukommen, stellt der Rat der Weißen eine tödliche Falle – mit Nathan als Köder. Bald wird Nathan von beiden Seiten gejagt und muss sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt: für die gute Seite in ihm – oder für die böse …

Gestaltung:
Das Cover ist silberglänzend und in der Mitte prangt der Buchtitel, um den sich rote Schnörkel zieren. Diese roten Schnörkel sehen aus wie Rauch oder irgendeine Flüssigkeit, die in Form eines Gesichtes verläuft. Dabei sind die Farben des Titels in schwarz und weiß gehalten und stehen somit wahrscheinlich für die zwei Seiten von Nathans Welt: die weißen und die schwarzen Hexen.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch gelesen, ohne vorher den Klappentext durchzulesen und muss sagen, dass das die Spannung sogar noch um einiges angehoben hat! Ich wusste somit nicht, dass es um Hexen gehen würde, sondern ich wurde einfach mitten in diese ungewöhnliche Geschichte hineingezogen.

Die Geschichte beginnt mit einer recht ungewöhnlichen Erzählperspektive: Der Leser höchstpersönlich wird angesprochen. Bisher ist mir noch kein Roman begegnet, der in der 2. Person geschrieben war und dementsprechend verwundert war ich über diesen Einstieg in die Geschichte. Nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten, aufgrund der ungewohnten Perspektive, kam ich jedoch schnell damit zurecht, vom Protagonisten Nathan angesprochen zu werden und war von den Geschehnissen wie gefesselt.

Nach dem anfänglichen Erzähler in der 2. Person, wechselt sich dieser recht schnell hin zur 1.Person, was auch den Wechsel der Geschehnisse verdeutlicht, da man nun mehr über die Hintergrunde, den Protagonisten Nathan und dessen Geschichte erfährt. Ab diesem Zeitpunkt liest sich die Geschichte auch etwas flüssiger (was wahrscheinlich auch einfach daran liegt, dass man heutzutage die Ich-Perspektive so gewohnt ist, dass man mit einer außergewöhnlichen Du-Perspektive erst nicht so klar kommt..).

Besonders gut gefallen hat mir die Tiefgründigkeit des Buches. Man erlebt Nathans Geschichte, seine Selbstfindung und sein „zwischen den Stühlen stehen“. Er gehört nicht ganz zur einen und nicht ganz zur anderen Seite der Hexenwelt und ist somit ein Außenseiter. Nathan geht jedoch seinen Weg und trotzt den Beleidigungen und den Hänseleien anderer. Er ist ein starker Charakter, der sich nicht unterkriegen lässt. Es ist auch endlich mal etwas anderes, dass bei diesem Protagonisten die Frage aufkommt, ob er nun zur Seite der Guten oder der Bösen gehört. Es ist nicht, wie bei so vielen anderen Büchern auf dem Markt, von vorneherein klar, für welche Seite sich Nathan entscheiden wird bzw. welche Seite ihn für sich gewinnt, da er ja beide Begabungen in sich trägt.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sodass man beim Lesen auch schnell vorankommt. Jedoch gab es auch einige Längen, bevor es dann wieder spannend wird. Jedoch gibt es auch einige durchaus brutale Geschehnisse, weshalb zart Besaitete sich vorsehen sollten…

Wer jedoch auf viel Magie und Zauberei hofft, der hofft hier vergebens. In diesem ersten Band ging es vor allem um Nathan, seine Geschichte und die Vorurteile gegenüber dem Anderssein. Die Magie, die Hexen und derartige Fantasyelemente werden nur nebenbei erwähnt, jedoch vermute ich, dass sich dies in den Folgebänden ändern könnte (da eine Hexe erst mit 17 Jahren zaubern kann und Nathan am Ende des Romans dieses Alter erreicht).

Fazit:
Eine ungewöhnliche Story, die brillant erzählt ist und auf dem Buchmarkt durch einen Protagonisten, den man nicht eindeutig gut oder böse zuordnen kann, hervorsticht! Trotz einiger Längen und dem ungewöhnlichen Einstieg ist es wirklich lesenswert, vor allem da dies ein Roman ist, der sich tiefgründig mit dem Anderssein und den damit einhergehenden Vorurteilen auseinandersetzt. Half Bad lässt mich mit großer Spannung auf den 2. Band warten, in der Hoffnung dort mehr Magie (und noch mehr Action) vorzufinden.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Schön mysteriös und teilweise auch recht unheimlich!

Glimmernächte
0

Klappentext
„Ein Glimmen in der Nacht,
ein Geheimnis hinter Masken,
eine Liebe, die alles überwindet.

Durch die Heirat ihrer Mutter mit dem Grafen Frederik von Raben zieht Pippa in ein prächtiges Schloss ...

Klappentext
„Ein Glimmen in der Nacht,
ein Geheimnis hinter Masken,
eine Liebe, die alles überwindet.

Durch die Heirat ihrer Mutter mit dem Grafen Frederik von Raben zieht Pippa in ein prächtiges Schloss nach Dänemark. Doch ihre neue Familie birgt ein Geheimnis, das immer mehr Besitz von Pippa ergreift. Seltsame Dinge geschehen und bald weiß sie nicht mehr, was real ist und was nicht. Bei einem Ball begegnet Pippa ihrem verwirrend attraktiven Stiefbruder Niels. Beide kommen sich schnell näher, doch auch Niels scheint nicht ganz ehrlich zu sein. Als Pippa klar wird, welche Mächte in Schloss Ravensholm lauern, muss sie alles aufs Spiel setzen, um die zu retten, die sie liebt ...“

Gestaltung
Das Kleid auf dem Cover gefällt mir sehr gut, da es zum Handlungsort, einem Schloss in Dänemark, passt. Mein Highlight ist aber der glitzernde Titel sowie die schimmernden Punkte. Diese sehen so aus als würden sie langsam auf den Titel regnen, was mir persönlich sehr gut gefällt. Außerdem finde ich das Funkeln toll, da es den „Glimmer“ im Titel „Glimmernächte“ nocheinmal optisch erlebbar macht. Auch finde ich die unterschiedlichen Blautöne schön miteinander kombiniert. Vor allem da der Titel vor dem etwas dunkleren Blau gut zur Geltung kommt.

Meine Meinung
Das Cover mag aufgrund des Kleides an die „Selection“-Bücher erinnern und auch der Klappentext mag Erwartungen von einer Geschichte mit Ballkleidern und Prinzessinnen wecken, aber thematisch bewegt sich „Glimmernächte“ in einem ganz anderen Umfeld. Zwar hat es auch eine Liebesgeschichte und Thrillerzüge, aber meiner Meinung nach ist es eher im Mystery-Bereich anzusiedeln, da in diesem Buch viele Geheimnisse auf den Leser warten. Nichts ist so, wie es zunächst scheint, es gibt viele Rätsel und mysteriöse Begebenheiten. Nicht zuletzt gerät Protagonistin Pippa so nicht nur aufgrund ihrer aufkeimenden Liebesgefühle in einen wahren Sturm der Erlebnisse, sondern es lauern auch einige Gefahren in Schloss Ravensholm…

Autorin Beatrix Gurian konnte mich bereits mit ihrem Jugendthriller „Stigmata“ überzeugen und als großen Fan für sich gewinnen. Nun mit „Glimmernächte“ hat sie mich in meiner Begeisterung für ihre Geschichten und ihren Schreibstil bestätigt. Die Handlung des neusten Buches der Autorin war geheimnisvoll und hat mich direkt von den ersten Seiten an nahezu magisch angezogen. Gemeinsam mit Pippa habe ich versucht, hinter die Mysterien von Schloss Ravensholm und den dortigen Ereignissen zu blicken. Dabei hat Beatrix Gurian es wieder und wieder geschafft, mich an der Nase herumzuführen und mich mit unerwarteten Dingen sowie Wendungen zu überraschen. Zudem geht es in dem Buch durchaus auch gruselig zu, was mir wirklich sehr gut gefallen hat!

Das ist es auch so, was ich an den Büchern der Autorin so mag: ich rätsle stets mit und stelle meine eigenen Vermutungen auf, aber dann kommt es oftmals doch ganz anders als gedacht! So hat „Glimmernächte“ ein sehr hohes Unterhaltungspotenzial, da ich meine Theorien stets verwerfen und neue aufstellen musste, nur um dann am Ende doch wieder mit ganz neuen Entwicklungen überrascht zu werden. Das Buch hat mich sehr fasziniert, da es eine Thematik bzw. Grundidee beinhaltet (über die ich an dieser Stelle nichts verraten möchte), die ich sehr interessant sowie spannend fand, da sie mir bisher in noch keinem Buch begegnet ist.

Die Atmosphäre von „Glimmernächte“ sowie die Charaktere haben mir auch gut gefallen. Das Buch ist atmosphärisch eher düster, aber immer wieder mit kleinen „Lichtblicken“ versehen, wenn es um die aufkeimende Liebesbeziehung geht. Pippa war eine sympathische Protagonistin, die sich eigentlich nicht sicher sein kann, wem sie vertrauen kann. Dieses Gefühl hat sich auch auf mich als Leserin übertragen, sodass ich hinter jeder Handlung der anderen Charaktere stets etwas vermutete. Durch die teilweise wirklich merkwürdigen Ereignisse und Handlungen wurde meine Skepsis meist sogar noch gesteigert. Dieses Misstrauen den anderen Figuren gegenüber hat das Lesen für mich super spannend gemacht, da ich nie sicher war, woran ich eigentlich bin.

Die Liebesgeschichte war für mich etwas unglaubwürdig. Sie war für die Handlung notwendig und nahm zwar nicht den Hauptteil der Geschichte ein, spielte aber dennoch eine wichtige Rolle. Dafür hätte die Beziehung zwischen Pippa und Niels (ich denke aufgrund des Klappentextes verrate ich an dieser Stelle nicht zuviel, wenn ich seinen Namen nenne) aber ruhig tiefgründiger und glaubhafter sein können. Beispielsweise sagt Niels Pippa bereits beim zweiten Treffen, dass er sie liebt (und das obwohl sie sich kaum kennen). Nach kurzem Zögern und Klagen wirft Pippa sich ihm dann anschließend (wie sollte es anders sein) an den Hals. Ich hätte es besser gefunden, wenn der Entwicklung der Beziehung hier etwas mehr Zeit gegeben worden wäre.

Fazit
Beatrix Gurian hat mit ihrem neuen Roman „Glimmernächte“ wieder gekonnt mit meinen Gedanken, Gefühlen und Vermutungen gespielt, mich immer wieder hinters Licht geführt und so dafür gesorgt, dass ich bis zum Ende an den Seiten hing. Dieses Buch hat mich gemeinsam mit Protagonistin Pippa in ein undurchsichtiges, geheimnisvolles Abenteuer geschickt, in dem ich nie wusste, wem ich trauen kann und in dem ich meine Theorien stets verwerfen und neue aufstellen musste, nur um dann ganz am Schluss doch eiskalt erwischt und überrascht zu werden. „Glimmernächte“ ist ein faszinierender Lesespaß, der einen so schnell nicht loslässt!
Gute 4 von 5 Sternen

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannend, aber vorhersehbar was die Liebesbeziehung angeht

Gefangen zwischen den Welten
0

Klappentext
„Ve und Nicky gleichen sich bis aufs Haar. Doch Ve und Nicky sind keine Zwillingsschwestern. Zwischen ihnen liegen sprichwörtlich Welten! Eine mysteriöse Apparatur hat Ve in ein Paralleluniversum ...

Klappentext
„Ve und Nicky gleichen sich bis aufs Haar. Doch Ve und Nicky sind keine Zwillingsschwestern. Zwischen ihnen liegen sprichwörtlich Welten! Eine mysteriöse Apparatur hat Ve in ein Paralleluniversum katapultiert - mitten hinein in das Leben ihrer Doppelgängerin. Um in ihre eigene Welt zurückkehren zu können, muss Ve sich mit Nicky verbünden, mutiger sein, als sie es jemals zu träumen wagte, und eine große Liebe opfern ...“

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr schön, vor allem die funkelnden Sterne, die auch in Natura funkeln, da sie metallic glänzen, sind ein richtiger Augenschmaus! Auch die Bordüre, die das Covermotiv umrandet, mag ich sehr gerne und das Motiv passt auch ziemlich gut zur Handlung, da unter dem Mädchen eine Stadt liegt, die die im Klappentext erwähnte Parallelwelt symbolisieren könnte. Auch die Kombination der Blautöne gefällt mir richtig gut, da dies hervorragend zu den Sternen passt und diese sogar noch hervorhebt!

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sofort neugierig auf dieses Buch, da es nach einer Geschichte klang, in der das eine Mädchen, das Leben der anderen ziemlich auf den Kopf stellen würde und gleichzeitig schien es mir auch so, als würde einige dramatische Entwicklungen in der Handlung vorprogrammiert sein. Mir hat „Gefangen zwischen den Welten“ durchaus gefallen, aber dadurch, dass ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich direkt von der ersten Seite an, worauf die Geschichte hinauslaufen würde.

Im Klappentext wurde erwähnt, dass die Geschichte in einer Parallelwelt spielen würde und genau darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Das Buch beginnt damit, dass Protagonistin Ve zu ihrem Vater reist und dieser nicht, wie versprochen, da ist, weil er verschwunden ist. Also beginnt Ve, nach ihm zu suchen… Gerade zu Beginn habe ich Seite um Seite gelesen mit dem Wissen, dass demnächst ein Paralleluniversum auftauchen würde. Bis dies dann aber wirklich der Fall war vergingen gut 100 Seiten, sodass ich dann doch etwas irritiert war. Ich hätte es besser gefunden, wenn dies nicht im Klappentext erwähnt worden wäre, da es eindeutig den Überraschungsmoment kaputt gemacht hat und eher dafür gesorgt hat, dass ich die ganze Zeit auf etwas gewartet habe, das erst später eingetreten ist.

Im Paralleluniversum angekommen bietet die Handlung dann einige Rätsel. Das Mysterium um Ves Vater wird auch in dieser Welt nicht gelöst, es gibt einige interessante Konzerne, Fragen werden aufgeworfen und zudem gab es für mich am Ende auch eine kleine Überraschung. Die Handlung ist ziemlich rätselhaft und bietet gerade durch die Verschiedenheit der Charaktere einiges Potenzial. Die Figuren sind durch die Parallelwelt jeweils doppelt vorhanden. Dabei war es sehr faszinierend, wie verschieden die Charaktere doch sind, obwohl sie dieselbe Figur darstellen. So ist Nicky (Ves Pendant in der Parallelwelt) charakterlich ganz anders als Ve. Ebenso bei den anderen Figuren und ihren „Doppelgängern“.

Mir persönlich hat vor allem Ve gefallen, da sie mich bereits mit den ersten Seiten erreicht hat. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, da sie ein ganz normales Mädchen ist, das zunächst etwas vom Pech verfolgt ist. Nicky war mir hingegen etwas zu kindlich, da gerade ihre Handlungen am Romanende doch etwas überzogen waren. Finn war der Loveinterest in diesem Buch und es war schon von seinem ersten Treffen mit Ve an klar, dass die beiden sich verlieben würden. Diesbezüglich war die Geschichte also ziemlich vorhersehbar. Nur welcher Finn wird es sein, in den sie sich verliebt? Der Finn aus ihrer Welt oder der aus der Parallelwelt? Zudem fand ich jedoch, dass die Liebesbeziehung zwischen diesen beiden Figuren viel zu schnell ging. Zwischen dem ersten Anbandeln und dem schwören der ewigen Liebe lagen nur wenige Tage bzw. Seiten.

Der Schreibstil der Autorin hat mir aber gut gefallen, da die Balance zwischen langen und kurzen Sätzen sehr ausgewogen war und auch keine schweren Worte verwendet wurden. Gerade angesichts der doch recht komplexen Thematik um Paralleluniversen ist das sehr angenehm. Ich hatte zunächst zwar etwas Angst, dass ich beim Lesen einige Knoten im Kopf bekommen würde, da ich mich mit Zeitreisen oder parallelen Welten meist etwas schwer tue, aber wenn man sich reindenkt und genügend konzentriert beim Lesen, so ist es in „Gefangen zwischen den Welten“ doch alles sehr verständlich geschildert. Das Buch endet allerdings mit einigen Fragen, auf die ich unbedingt Antworten haben möchte, von daher bin ich gespannt, was der nächste Band bereit hält!

Fazit
„Gefangen zwischen den Welten“ befasst sich zwar nicht mit einer neuartigen Idee, da Paralleluniversen durchaus häufig auftreten, aber dennoch weist das Buch einige rätselhafte Entwicklungen auf und bringt einige Fragen zutage, auf die man als Leser unbedingt Antworten haben möchte. Etwas schade fand ich, dass die Liebesbeziehung sehr vorhersehbar war und dass diese sich dann auch noch so schnell entwickelt hat. Zudem empfehle ich allen, die das Buch lesen möchten, den Klappentext zuvor nicht zu lesen, da man dann viel mehr überrascht wird.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein guter Folgeband, der den Schwerpunkt etwas anders setzt

Gated - Sie sind überall
0

Klappentext
„Die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows ist offiziell aufgelöst, die ehemaligen Mitglieder leben in Freiheit, und Pioneer, ihr brandgefährlicher Führer, wartet hinter Gittern auf seinen Prozess. ...

Klappentext
„Die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows ist offiziell aufgelöst, die ehemaligen Mitglieder leben in Freiheit, und Pioneer, ihr brandgefährlicher Führer, wartet hinter Gittern auf seinen Prozess. Lyla glaubt, das Böse sei besiegt - doch während sie versucht, sich in Codys Familie einzuleben und einen normalen Teenageralltag zu führen, lenkt Pioneer aus dem Gefängnis heraus unbemerkt weiter die Geschicke der Gemeinschaft. Er und seine Jünger haben nur ein Ziel: Sie wollen Lyla wieder zu einer der ihren machen; koste es, was es wolle ...“

Gestaltung
Wie schon beim Vorgängerband ist auch bei „Gated – Sie sind überall“ im Zentrum des Covers eine schattenhafte Mädchengestalt zu sehen, die auf etwas zugeht. Dieses Mal ist es kein mysteriöses Licht, sondern eine Lichtung oder eine Wiese mit Wohnmobilen drauf. Dadurch, dass um das Mädchen herum alles etwas verwischt ist, ist mehr allerdings nicht zu erkennen. Mir gefällt es sehr, dass der Stil vom ersten Band beibehalten wird. Die grüne Farbe des Covers gefällt mir zwar nicht ganz so gut wie die Farbgebung von Band eins, aber das ist nur nebensächlich. Was zählt ist, dass die Reihe wirklich sehr schön einheitlich und zueinander passend gestaltet ist.

Meine Meinung
Was habe ich Band eins „Gated – Die letzten 12 Tage“ geliebt! Bis auf eine Kleinigkeit, die mich gestört hat, war ich von diesem Roman komplett mitgerissen worden. Umso gespannter war ich natürlich, als ich erfuhr, dass es einen zweiten Band geben wird. Ungeduldig habe ich auf diesen gewartet und konnte ihn nun endlich verschlingen!

Ich konnte mir vor der Lektüre kein Bild davon machen, was mich wohl erwarten würde. Natürlich habe ich vermutet, dass wir Leser mit verfolgen würden, wie Protagonistin Lyla, welche in Band eins aus ihrem Leben bei einer fanatischen Sekte befreit wurde, sich in unserer Welt zurecht finden würde. Aber dass die Sekte auch hier noch aktiv sein würde und versuchen würde, Lyla zu sich zurück zu holen, wow, damit habe ich nicht gerechnet.

Hauptsächlich und vor allem in der ersten Buchhälfte geht es in „Gated – Sie sind überall“ dennoch natürlich um das normale Alltagsleben, an das sich Lyla und viele der anderen befreiten Kinder bzw. Jugendlichen aus der Sekte, erst gewöhnen müssen. In diesem Zusammenhang schildert die Autorin Amy Christine Parker auch sehr schön die Skepsis und Vorurteile der Bürger gegenüber der Sektenangehörigen. Bereits im ersten Band wurde diese Ablehnung in Ansätzen gestriffen, doch nun ist sie ein wichtiges Thema des Romans.

Lyla ist bei dem Polizistensohn Cody eingezogen und geht nun zur Schule. Sie versucht das Sektenleben hinter sich zu lassen und mit den vielen neuen, ungewohnten Eindrücken klar zukommen. Verständlich ist es daher auch, dass ihr am Ende des ersten Bandes erlangtes Selbstbewusstsein ein wenig abnimmt, da die Verunsicherung und Überwältigung über die vielen neuen Eindrücke zunächst Überhand nimmt. Zudem befindet sie sich in einer Art Zwiespalt mit sich selber: ihre inneren Wünsche nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben stehen der Indoktrination der Sekte und der jahrelangen Manipulation sowie den Gewohnheiten des Sektenlebens gegenüber. Wie schon im ersten Band ist diese innere Zerrissenheit sehr stark und wird von der Autorin nachvollziehbar dargestellt.

Im Verlauf der Handlung nehmen die Aktionen der Sekte, um Lyla wieder zu sich zu holen, immer grausamere Formen an und so wird auch die Handlung immer packender. Wie schon bei Band eins gipfelt sie in einem fulminanten, atemlosen Showdown. Allerdings muss ich sagen, dass ich dieses Mal nicht ganz so mitgerissen wurde wie beim letzten Mal. Bis es mit der Spannung und der Atemlosigkeit so richtig los ging, hat es für mich dieses Mal einfach gefühlt zu lange gedauert. Zu lange wurde sich auf Lylas Eingliederung, die Ablehnung der Bürger gegenüber der Sekte, die kleinen Versuche der Sekte alle ihre Mitglieder wieder zu vereinen und Lylas Zerrissenheit konzentriert. Bis die Sekte „richtig“ zu operieren beginnt und damit dann die Handlung richtig an Schwung gewinnt und einem Thriller gleicht, habe ich einfach zu lange warten müssen.

Fazit
„Gated – Sie sind überall“ konnte mich zwar leider nicht ganz so mitreißen und begeistern wie sein Vorgänger, allerdings schafft es die Autorin auch hier wieder am Romanende einen unglaublichen Showdown zu erschaffen, der dafür sorgt, dass die Leser atemlos zurück bleiben. In diesem zweiten Band der Dilogie wird zunächst das Eingewöhnen der Sektenaussteiger in das normale Alltagsleben geschildert sowie die Zerrissenheit der Protagonistin. Als die alte Sekte jedoch wieder tätig wird, um alle ihre Mitglieder zu vereinen, wandelt sich die Handlung hin zu einer Art Thriller der Extraklasse. So ist Spannung wirklich vorprogrammiert!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Gated 01 – Die letzten 12 Tage
2. Gated 02 – Sie sind überall