Etwas realitätsfremd, aber lustig
Kühlschrank-ChronikenKlappentext
„Das Leben beginnt! Billie Ball hat gerade Abi gemacht, da schenkt Oma Elfi ihr eine schicke Altbauwohnung samt Einrichtung. Doch die ist viel zu teuer für die praktikumsgeplagte Drehbuchautorin ...
Klappentext
„Das Leben beginnt! Billie Ball hat gerade Abi gemacht, da schenkt Oma Elfi ihr eine schicke Altbauwohnung samt Einrichtung. Doch die ist viel zu teuer für die praktikumsgeplagte Drehbuchautorin in spe. Da Billie Single ist und auch der attraktive Nachbar von obendrüber nicht als Mitbewohner in Frage kommt, ruft sie zum WG-Casting auf. Ehe Billie sich versieht, bevölkern Ex-Mitschülerin Sarah, Schauspielerin Ki-Lu und ein Chamäleon namens Esmeralda ihre Wohnung. Alles läuft gut, bis der gutaussehende Valentin vor der Tür steht und Sarah eine legendäre Party feiert. Da weiß nicht mal mehr der alte WG-Kühlschrank Rat.“
Gestaltung
Dass das Buch von außen aussieht wie ein Kühlschrank, gefiel mir sehr gut. Dass es dann auch im Inneren so bunt und schrill ist, das war überraschend! Die Idee hat mir aber sehr gut gefallen, da das Buch so auch im Inneren wirklich etwas sehr Besonderes war. Ich hatte noch nie ein Buch in der Hand, an dessen Rand bunte Anmerkungen gekritzelt waren oder durch die andere kleine Dinge zu entdecken gab. Manchmal war das zwar auch ablenkend, aber wenn man sich dran gewöhnt hatte, war es ein besonderes Leseerlebnis.
Meine Meinung
Auf „Die Kühlschrank-Chroniken“ bin ich durch die Rezension eines guten Freundes, den das Buch sehr gut unterhalten hat. Dieses Buch klang nach einem Werk, das mich zum Lachen bringt und genau das brauchte ich momentan. Das Buch ist auch wirklich ziemlich unterhaltsam, da die Figuren die verrücktesten Dinge durchleben und es insgesamt ziemlich crazy in ihrer neu gegründeten Wohngemeinschaft zugeht.
Protagonistin Billie darf nach dem Abi die Wohnung ihrer Oma nutzen und dort eine WG gründen. Schnell sind passende Mitbewohner gefunden und so macht sich ein kleiner bunter Hühnerhaufen in der kleinen Wohnung breit. Etwas seltsam erschien mir in diesem Zusammenhang jedoch die Beziehung zu den Eltern, denn diese ließen ihrer Tochter Billie alles durchgehen bzw. sie sorgten sich kaum um ihre frisch ausgezogene Tochter. Die Eltern waren kaum präsent und haben auch bei Geldsorgen keinerlei Unterstützung gezeigt. Das fand ich ziemlich realitätsfremd, denn auch wenn die Zeit nach dem Abi die Zeit des Loslassens und Flüggewerdens ist, so würden Eltern dennoch immer mal anrufen, nach ihren Kindern sehen und diese bei Sorgen unterstützen. Billies Eltern waren jedoch sogut wie nicht existent und auch als der ein oder andere Schaden an der Wohnung entstanden ist, tauchten sie nicht auf.
Realitätsfremd war für mich auch, dass die Figuren sich überhaupt nicht ihrem Alter entsprechend benahmen. Für ungefähr 17 oder 18 verhielt sich beispielsweise gerade Billie wie eine kleine Zwölf- oder Dreizehnjährige. Sie verliebte sich in fast jeden Typen, der nicht bei drei auf den Bäumen saß und sprach von Liebe, obwohl es in ihrem Fall dann eher ein „Verschossensein“ war. Dennoch muss ich aber auch sagen, dass die Figuren, wenn man von ihrem nicht altersgemäßem Verhalten absieht, sehr bunt und vielfältig waren. Es war schön mitzuverfolgen wie zwischen ihnen im Verlauf der Geschichte ein Band entstand und wie sie zu einer Gemeinschaft zusammenwuchsen.
Die Geschichte ist ziemlich chaotisch und auch sehr lustig (wer hat beispielsweise ein Huhn oder ein Chamäleon als Haustier). Die innere Gestaltung spiegelte dies auch wieder, denn an den Seitenrändern waren kleine, bunte Kritzeleien, die immer etwas zum Entdecken boten. Anfangs lenkten sie mich zwar etwas von der Geschichte ab, aber die Idee hat mir sehr gut gefallen. Den titelgebenden Kühlschrank habe ich allerdings bis zum Schluss vermisst bzw. erst ganz am Ende meine ich erkannt zu haben, welche Bedeutung er in der Geschichte eigentlich getragen hat.
Fazit
„Die Kühlschrank-Chroniken“ ist eine sehr unterhaltsame Geschichte, die mich zum Lachen bringen und amüsieren konnte. Leider empfand ich die Handlung manchmal als etwas realitätsfern und die Figuren haben sich für meinen Geschmack auch ein wenig zu kindisch verhalten, da sie nicht ihrem Alter entsprechend gehandelt haben. Hinterfragt man die Handlung, Logik und Authentizität des Buches jedoch nicht, so kann man sich voll auf den Humor der Geschichte einlassen und alles andere ausblenden.
Sehr gute 3 von 5 Sternen!
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