Ich bin verwirrt trotz der angenehmen Rasanz der Szenen
Mind GamesKlappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, ...
Klappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden, und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern …“
Gestaltung
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut! Ich kann zwar überhaupt nicht erkennen, was genau das Bild eigentlich darstellen soll (mich erinnert es an eines dieser Muster, die man sieht, wenn man durch ein Kaleidoskop schaut). Ich mag es jedoch sehr. Vor allem dass die lila Flecken glitzern finde ich sehr schön. Auch die Farbtöne passen super zusammen. Das Lila sticht vor dem Grün-Türkis super heraus und der in der Covermitte befindliche Titel kommt so auch sehr gut zur Geltung, da er von dem Muster umrahmt wird.
Meine Meinung
„Mind Games“ ist eine Mischung aus Dystopie und Science Fiction Roman. Die Dystopieelemente haben mich jedoch überrascht, da ich zwar erwartet hatte, dass dieser Roman in dem Genre anzuordnen ist, allerdings war es hier so ganz anders aufgebaut und strukturiert als ich zunächst gedacht hätte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich der Meinung, dass es sich um eine Dystopie handeln würde, doch nach dem Start der Lektüre habe ich schnell meine Meinung geändert und mich damit abgefunden, dass es sich um einen Science Fiction Roman handeln würde. Doch nach einigen Seiten wurde dann schnell klar, dass sich doch auch Zukunftselemente finden lassen (unter anderem geht es hier um die Auswirkungen des Dritten Weltkrieges).
Die Welt in der Protagonistin Luna lebt ist dabei erschreckend real. Virtuelle Welten und Computerprogramme samt den für unsere Welt typischen Hackern sind an der Tagesordnung. Somit orientiert sich die Autorin an der uns umgebenden, zunehmenden Technologisierung. Dies lässt den Roman erschreckend real und beängstigend erscheinen, da man manche technische Errungenschaft von Lunas Welt jetzt schon in unserer Zeit kennt und als zukünftig beschreibt. Somit fragt man sich als Leser automatisch „Werden wir auch eines Tages so enden wie Luna und ihre Freunde?“. Da Lunas Welt jedoch nicht sehr angenehm ist, wünscht man sich dies natürlich nicht, was sehr beklemmende Gefühle beim Lesen auslöst.
In diesem Zusammenhang muss ich aber auch sagen, dass mir manches in „Mind Games“ recht kompliziert vorgekommen ist. Ich bin ein großer Fan von Teri Terrys Slated(bzw. Gelöscht)-Trilogie und wenn ich einen Vergleich zwischen beiden Werken ziehe, fällt mir auf, dass bei der Gelöscht-Reihe alles viel greifbarer war. Dort wurde zwar nie erklärt worauf die Zukunftswelt fußt (auf einem Krieg? Naturkatastrophen?), was in „Mind Games“ zwar passiert, aber dafür ist dieser Roman auch viel komplizierter. Es gibt viele Organisationen und Unternehmen mit seltsamen Namen (z.B. PareCo), die mysteriöse Dinge zu planen scheinen, die sie dann doch nicht planen. Als Leser vermutet man die wildesten Zusammenhänge, die sich dann doch nicht bestätigen.
„Mind Games“ ist streckenweise sehr spannend und rasant, aber vor allem das Ende war überraschend und schockierend. Es gab einige erschreckende, die Leser plättende Enthüllungen. Allerdings hatte ich mehr erwartet, da ich gehofft hatte, nach dem Ende des Romans endlich „klarer zu sehen“. Die virtuellen Welten, Implantate und und und. Der Sinn hinter allem hat sich mir nicht erschlossen. Ein zusammenfassender Schwenk, welcher dem Leser noch einmal alle wichtigen Aspekte klar vor Augen führt, wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.
Fazit
Mit „Mind Games“ hat Teri Terry wieder eine sehr spannende Dystopie geschrieben, welche dieses Mal sogar mit Science Fiction Elementen versehen ist. Für mich waren die virtuellen Welten und die ganzen seltsamen Unternehmen teilweise sehr komplex und ich hätte mir am Ende einen Überblick über alles gewünscht, damit ich als Leser die Chance habe, die Zukunftswelt in ihrem vollen Umfang greifen zu können. Dafür war sie aber sehr realistisch und nah an unserer Welt orientiert, welches die Handlung um einiges realer und erschreckender hat wirken lassen.
Ganz knappe 4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
Einzelband (wobei die Autorin vermutlich doch an einer Fortsetzung schreiben wird)