Züge, Züge, Züge oder Deutschland, November 1938
Otto Silbermann ist ein wohlhabender deutschgesinnter Jude. Es geht ihm gut. Noch hat er keine Angst um sein Leben und das seiner Lieben....
Das ändert sich im Movember 1938 schlagartig. --- die Novemberprogrome ...
Otto Silbermann ist ein wohlhabender deutschgesinnter Jude. Es geht ihm gut. Noch hat er keine Angst um sein Leben und das seiner Lieben....
Das ändert sich im Movember 1938 schlagartig. --- die Novemberprogrome ---
Seine Wohnung wird von Nazis geplündert, er kann im letzten Moment fliehen.... ( mit einem Koffer voller Geld "40.000 Mark", ) ... der Erlös aus dem Verkauf seines Geschäftes, dass er weit unter Wert abgeben musste......
Doch wo soll er hin ---- ins Ausland kann er nicht, die nehmen keine Deutschen auf... ein illegaler Grenzüberschritt scheitert......
Also fährt er quer durch Deutschland, von Berlin nach Hamburg, nach Aachen, Dresden - egal hauptsache unterwegs.....
Übermüdet, immer wachsam lernt er auf seinen Fahrten viele Menschen kennen, Nette, Gleichgültige, Flüchtlinge wie ihn, Nazis, böse Menschen, Hilfsbereite......
Das Ende kann man sich denken...... Otto Silbermann verliert zuerst sein Hab und Gut, dann seine Würde und schliesslich den Verstand.....
Fazit und Meinung:
Das Buch wurdebereits 1938 kurz nach den Novemberprogromen von dem damals erst 23 jährigen Ulrich Alexander Boschwitz geschrieben. Einddrücklich und beklemmend berichtet er über die Stimmung der damaligen Zeit. Ein Zeitdokument, dass jeder gelesen haben sollte.
Es ist erst jetzt nach fast 80 Jahren und lange nach dem Tod von Ulrich Alexander Boschwitz endlich auf deutsch erschienen.
Im europäischen Ausland und in den USA wurde es schon 1939 bzw. 1940 veröffentlicht.
Der Autor selbst ist schon 1942 bei einem Angriff auf das Schiff, das ihn von Australien,wo er interniert war, wieder nach Europa bringen sollte, ums Leben gekommen. Deutsche U-Boote haben das Schiff angegriffen und versenkt.
Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses wirklich beindruckende und berührende Zeitdokoment. Die Geschnisse sind gerade mal 80 jahre her und dürfen nicht vergessen werden.
Auch das Cover passt gut zm Buch --- Reisende auf einem Bahnsteig -- in Eile, düster - ein altes Schwarzweiß Foto - verführt dazu das Buch in die Hand zu nehmen