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Veröffentlicht am 14.02.2018

es ist nicht alles wie es scheint...

Der Schein
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Alina, ein 16jähriges Mädchen muss, da ihr Vater einen zeitlich befristeten Forschungsauftrag in den USA angenommen hat, in das Internat Hoge Zand, welches auf der kleinen Insel Griffiun in der Ostsee ...

Alina, ein 16jähriges Mädchen muss, da ihr Vater einen zeitlich befristeten Forschungsauftrag in den USA angenommen hat, in das Internat Hoge Zand, welches auf der kleinen Insel Griffiun in der Ostsee liegt. Sie ist nicht sehr begeistert davon, da sie ihre Freunde in Berlin zurücklassen muss. Ihre Mutter ist vor langer Zeit einfach verschollen, aber genaueres weiß sie auch nicht, da ihr Vater ihr nicht alles erzählt, um sie zu schützen.
Dem Autorinnen-Duo Antje Wagner und Tania Witte, die hinter Ella Blix stehen sind mit diesem Abenteuer ein guter Start in den Jugendbuch-Sektor gelungen.
Man findet sich direkt in der Geschichte wieder und erlebt hautnah das Gefühlschaos der Protagonistin mit, die sich mit der neuen Situation, plötzlich auf dieser kleinen Insel gestrandet zu sein, zurechtfinden muss. Gemeinsam mit ihr lernen wir neue Freunde kennen und bekommen hautnah mit, wie sie versucht Ordnung in ihr Leben zu bringen.
Eines Nachts sieht Alina einen seltsamen grünen Strahl im Naturschutzgebiet, welches sich nördlich an das Internat anschließt. Sie ist neugierig und versucht Details bezüglich dieser Strahlen herauszufinden. Zusammen mit ihren neuen Freunden, den Lonelies, einer Gruppe Schülerinnen und Schülern, die so wie sie, auch während der Wochenenden und der Ferienzeit im Internat verweilen, sowie einem Mädchen aus dem Ort und einem weiteren Mädchen, macht sie sich auf die Suche nach Informationen, um das Rätsel aufzuklären.
Entgegen anderer Meinungen hat mir das Einbinden von sprachlichen zeitgenössischen Ausdrücken, Interpreten, Songs und Co. sehr gut gefallen, da dadurch ein aktueller Touch hergestellt wurde, die die originäre Zielgruppe sicher ansprechen wird. Auch das Darstellen von Charakteren, die nicht der Norm entsprechen und sich dabei auch nicht innerhalb der üblichen Muster verhalten habe ich als sehr erfrischend empfunden. Die genutzten Umschreibungen für dargestellte Situationen haben mich sehr positiv überrascht. Dadurch fühlte ich mich in den Plot hineingezogen. Es wurde viel erlebbarer für mich.
Es werden weitere Details und neue Aspekte eingeführt, die alle auf ein großes, nicht unbedingt vorhersehbaren Finale hinarbeiten. Besonders gelungen finde ich, dass das Buch anregt, eigene Denkstrukturen zu hinterfragen. So steckt Alina z. B. alle neuen Bekannte in virtuelle Schubladen und macht so gut wie immer die Erfahrung, dass dieses Schubladendenken sie nicht weiterbringt, sondern sie regelmäßig mit ihren stereotypen Einschätzungen danebenliegt.
Den Autorinnen gelingt es die verschiedensten Genres einzubinden und dieses so zu machen, dass man kaum damit rechnet.
Das Buch hat mich total überzeugt und für dieses Leseabenteuer vergebe ich verdiente 5 von 5 Sterne. Ich hoffe, dass wir zukünftig noch mehr von Ella Blix lesen dürfen.

Veröffentlicht am 11.02.2018

das Leben hält so mache Überraschungen bereit - dramatisch, fesselnd und grandios

17 Erkenntnisse über Leander Blum
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„17 Erkenntnisse über Leander Blum“ ist das neue Jugendbuch von Irmgard Kramer, das im Loewe Verlag erschienen ist.
Leander und sein Freund Jonas sind seit frühester Kindheit beste Freunde. Ihre gemeinsame ...

„17 Erkenntnisse über Leander Blum“ ist das neue Jugendbuch von Irmgard Kramer, das im Loewe Verlag erschienen ist.
Leander und sein Freund Jonas sind seit frühester Kindheit beste Freunde. Ihre gemeinsame große Leidenschaft ist Street-Art. Sie leben auf, wenn sie gemeinsam ihre Pieces vorbereiten, die Farben dafür beschaffen und dieselben sprayen können. Ihr Ziel ist es, die eine große Wand zu finden, auf der sie ihr Masterpiece verwirklichen können.
Auf der anderen Seite lernen wir Lila kennen, die im neuen Schuljahr neben dem Neuen in der Klasse – Leander – sitzen muss. Sie findet Leander interessant, aber der scheint in einer anderen Welt zu sein und nimmt seine Umwelt so gut wie gar nicht wahr.
Nach und nach erfahren wir, wie diese beiden Eindrücke von Leander zusammenpassen und in einem gefühlvollen, fulminanten Finale erfahren wir, was denn nun wirklich passiert ist und warum Leander so ist, wie er ist.

Irmgard Kramer hat für diesen Roman viel recherchiert. So ist sie mit dem Street-Art Künstler PEKS durch Wien gegangen, um mehr über das Sprayen, Taggen, etc. also Ausprägungen dieser Kunst im Allgemeinen und im Besonderen kennenzulernen. Diese Begeisterung kann man dem Buch entnehmen. Wie die Herstellung der Kunstwerke beschrieben wird, das Zusammenspiel der beiden Jungs, die Art, wie sie Fluchtpunkte setzen, Outlines und Fillings in den genialsten Farben erstellen (solche Namen habe ich noch nie gelesen) ist einfach inspirierend. So wird auch z. B. Lilas Leidenschaft, das Backen, so realitätsnah und angeregt dargestellt, dass man am liebsten dabei sein möchte, um kosten zu können.
Das ist eine der besonderen Stärken dieser Geschichte. Man fühlt sich so integriert in den Plot, dessen Szenen so realitätsnah beschrieben sind. Man leidet, hofft und erlebt alles mit den Protagonisten mit und kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht und was denn nun wirklich passiert ist. Nach diesem Höhepunkt geht der Plot noch weiter, um die noch offenen Stränge abzuschließen. Das hat mir persönlich sehr gefallen. Denn so häufig wird in Geschichten alles auf den Höhepunkt hingeschrieben und danach bleibt es der Fantasie des Lesers überlassen, wie es den Protagonisten ergeht.
Aber nicht nur der tägliche Kampf zwei junger Graffitti-Sprayer gegen das Enttarnen und deren Wettstreit (um freie Flächen) mit anderen Sprayern ist ein Thema. Auch Freundschaft, Beziehungen und familiäre Konstellationen werden thematisiert und toll in den Plot eingearbeitet.
Das Buch ist eines meiner Highlights in diesem Frühjahr und ich vergebe wirklich verdiente 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Freundschaft mal anders und auch gerade für Nicht-Pferdeliebhaber geeignet

Bulli & Lina (Band 1) - Ein Pony verliebt sich
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„Bulli & Lina – Ein Pony verliebt sich: Band 1 ist eine neue Reihe, die im Loewe Verlag erschienen ist. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die beiden Blickwinkel (Tunierpony Bulli und Mädchen Lina) ...

„Bulli & Lina – Ein Pony verliebt sich: Band 1 ist eine neue Reihe, die im Loewe Verlag erschienen ist. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die beiden Blickwinkel (Tunierpony Bulli und Mädchen Lina) von zwei verschiedenen Autorinnen geschrieben wurden. Bulli, auch Lord Royal Bullheimer genannt, wird von Frauke Scheunemann interpretiert, während Linas Part von Antje Szillat geschrieben wurde. Die beiden Autorinnen kennen sich sehr gut mit Pferden aus und konnten somit sehr gut pferdeaffine Themen im Buch darstellen.
Aber in diesem Buch geht es gerade nicht nur um Pferde, ums Reiten und Co., denn Lina ist gerade keine Reiterin. Sie muss die Ferien im Haus ihres Onkels verbringen und zusammen mit ihrer Mutter Haus-sitten. Nebenan ist ein Reitstall und dort darf Bulli seinen „Lebensabend“ verbringen, denn er hat einfach kein Bock auf Mädchen, die ihn reiten wollen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er Lina erblickt. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Nur dass Lina nichts davon weiß und erst überzeugt werden muss, dass Reiten Spaß bringen kann und Ponys keine Monster sind.
Das ist wahrlich nicht das einzige Thema, welches in dem Buch angesprochen wird. Es gibt noch einen Kriminalfall zu lösen und Lina muss sich mit dem Jungen „rumschlagen“ der Bulli versorgt…
Insgesamt eine sehr kurzweilige und gerade auch für Nicht-Pferde-Freunde sehr gut geeignete Geschichte. Wie Lina versucht, Abstand zu Bulli zu halten, der andauernd versucht Lina davon zu überzeugen, dass sie sich doch bitte mit ihm abgibt. Einfach zu köstlich! Die beiden Autorinnen schaffen es, eine kurzweilige Geschichte entstehen zu lassen, die durch Illustrationen von Susanne Göhlich ergänzt werden.
Bulli & Lina sind ein wunderbares Leseabenteuer, dem wir liebend gerne 5 Sterne verleihen und uns schon jetzt auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll, freuen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

ein neuer Star am Comic-Roman Himmel, witzig und dabei spannend und anspruchsvol

Plötzlich Pony (Bd. 1)
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„Plötzlich Pony – Eine Freundin zum Pferdestehlen“ ist der erste Band der neuen Comic-Roman Reihe von Patricia Schröder, die im Coppenrath Verlag erschienen ist.
Das Cover zeigt schon, was die Leserschaft ...

„Plötzlich Pony – Eine Freundin zum Pferdestehlen“ ist der erste Band der neuen Comic-Roman Reihe von Patricia Schröder, die im Coppenrath Verlag erschienen ist.
Das Cover zeigt schon, was die Leserschaft erwarten darf von diesem tollen Buch:
Eine Mischung aus einer witzigen, spritzigen Geschichte mit sehr unvorhergesehenen Wendungen gepaart mit wunderschönen, pointierten Illustrationen und integrierten Wordlettering von Sabine Rothmund. Schon allein das Cover ist ein echter Hingucker. Teile der Illustration sind mit Spotlack gehighlightet.

Ohne langwierige Einleitung lernen wir Pia und Moppie kennen. Die beiden Mädels sind sehr gute Freundinnen, wie wir Leser anhand der Geschichte mitbekommen (Details werden nicht verraten, sind aber äußerst witzig ?)

Pia lernt recht schnell Penny kennen, ein neues Mädchen in der Nachbarschaft, die sich äußerst komisch verhält – und das ist noch untertrieben! Pias Interesse ist geweckt, sie lässt sich nicht abschrecken, sondern hilft Penny sofort aus der Klemme.

Pia folgt Penny auf den Ponyhof Hopperweide. Dort nimmt sie viele neue Dinge in Kauf, um zu zeigen, dass sie Penny’s Freundin sein möchte. Es steht ein richtiges Abenteuer bevor. Werden die beiden Mädchen es meistern können?

Uns konnte das Buch vollkommen überzeugen! Insbesondere die Mischung aus unterhaltsamen Plot, der sehr schnell und kurzweilig geschrieben ist, mit unerwarteten Wendungen glänzt und so einige Lacher auch für die Generation der Vorlesenden bereithält als auch diese überzeugende Mischung aus Illustration, Text und Wordlettering machen das Buch zu einem exzellenten Leseerlebnis! Gerade der Part Spannung mit unerwarteten Wendungen ist ebenfalls gut vertreten.
Das Buch ist allerdings nicht nur „auf Lustig“ ausgelegt, sondern nimmt sich auch vieler wichtiger Themen, wie z.B. Freundschaft und Empathie an. Diese und andere Themen kommen nicht mit einem erhobenen Zeigefinger daher, sondern sind gekonnt in den Plot eingebunden.

Für dieses besondere Buch vergeben wir 5 von 5 Sterne und freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung der Geschichte mit Penny, Pia und Moppie.

Veröffentlicht am 15.01.2018

eine fantastische Geschichte voller Spannung und mit so viel Liebe kreiert

Der Weihnachtosaurus
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„Der Weihnachtosaurus“ geschrieben von Tom Fletcher und übersetzt von Franziska Gehm mit Illustrationen von Shane Devries ist ein wundervolles Buch, welches insbesondere in der Weihnachtszeit eine wunderschöne ...

„Der Weihnachtosaurus“ geschrieben von Tom Fletcher und übersetzt von Franziska Gehm mit Illustrationen von Shane Devries ist ein wundervolles Buch, welches insbesondere in der Weihnachtszeit eine wunderschöne Bereicherung ist. Aber wie William Trudel, einer der Charaktere aus dem Buch so schön sagt: „Mit jedem Schritt, mit dem man sich von der letzten Weihnacht entfernt, kommt man der nächsten Weihnacht näher.“ Und so kann man dieses Buch auch sehr gut zu einem anderen Zeitpunkt lesen.

Das Buch ist mit seinen ca. 380 Seiten sehr umfangreich. Allerdings ist die Geschichte auch wirklich sehr intensiv und mit charmanten Illustrationen aufgelockert.

Zum einen lernen wir William Trudel kennen, einen Jungen, der gemeinsam mit seinem Vater zusammenlebt. Williams Mutter ist vor langer Zeit bei einem Unfall ums Leben gekommen. Seit dieser Zeit sitzt William – den sein Vater übrigens liebend gern Willipups nennt – im Rollstuhl.
Dieser Umstand hat ihm bisher nicht viel ausgemacht. Doch das alles ändert sich, als eine neue Schülerin, Brenda Pein an seine Schule kommt.

Weiterhin haben wir das Glück, genaueres über den Weihnachtsmann und sein Team am Nordpol kennenlernen zu dürfen. Wir erfahren, wie das Leben am Nordpol so abläuft und wer wofür zuständig ist.

Und dann gibt es natürlich noch einen richtig fiesen Bösewicht. Doch wer wissen möchte, wie sich alles an einem bestimmen heiligen Abend entwickelt sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Der Autor hat so viele wunderschöne fantastische Ideen in die Geschichte verwoben. Er entwickelt eine so intensive und vor allem toll ausgeschmückte Welt am Nordpol, dass man am liebsten selbst mal den Weihnachtsmann besuchen möchte. Auch die Geschichte von William, seinem Vater und Brenda ist so mitreißend geschrieben, dass man mit den Charakteren mitfiebert und mitleidet, sich manches Mal einfach nur unter der Decke verkriechen möchte und hofft, dass alles ein gutes Ende nehmen wird. Einen ganz wichtigen Part dabei spielt der Weihnachtosaurus, doch welchen genau müsst Ihr selbst erleben.

Das Buch hält unerwartete Wendungen parat und nicht alles ist „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die verschiedensten aktuellen Themen, wie z. B. Mobbing werden in den Plot eingebunden und sehr einprägsam vom Autor aufgearbeitet. Es gibt auch einige recht brutale Szenen, die nicht allen gefallen könnten.

Dieses Buch hält auf jeden Fall viele magische Momente bereit und ist einfach nur lesenswert! Daher vergebe ich verdiente 5 von 5 Sterne.