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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2018

Konnte mich trotz eines interessanten Falles nicht richtig packen

Skorpione
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Cid Jonas Gutenrath war mir bereits durch seine beiden "110: Ein Bulle hört zu"-Bücher bekannt und als ich gesehen habe, dass er einen Thriller geschrieben hat, war ich sofort neugierig auf das Buch. In ...

Cid Jonas Gutenrath war mir bereits durch seine beiden "110: Ein Bulle hört zu"-Bücher bekannt und als ich gesehen habe, dass er einen Thriller geschrieben hat, war ich sofort neugierig auf das Buch. In "110" hat er sehr eindringlich, direkt und oft auch sarkastisch von verschiedenen Situationen aus seinem Beruf erzählt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und ich war gespannt, wie er das hier verpacken würde.

Auch in "Skorpione", dem ersten Band um Sascha Simoneit, einen ehemaligen Söldner, ist die Sprache sehr direkt und schonungslos, was gut zu dem Charakter und dem insgesamt eher raueren Klima der Geschichte passt. Der Autor scheut sich nicht, erschreckende Szenen ausführlich darzustellen und obwohl ich es nicht zu brutal fand, waren ein paar Momente nicht ganz ohne. Dass ein Kind involviert ist und verletzt wurde, macht den Fall natürlich umso brisanter und auslaugender für die Figuren. Es war definitiv spannend zu verfolgen, wie Sascha und seine Gefährten versuchten, den Auftrag zu erfüllen und weiteres Unheil zu verhindern, und es gibt so einige Konfrontationen und brenzlige Situationen, was die Dringlichkeit des ganzen verdeutlicht hat - selbst wenn es vielleicht manchmal etwas zu viel des Guten war.

Ich muss allerdings sagen, dass "Skorpione" mich lange nicht richtig fesseln konnte. Dies lag hauptsächlich daran, dass die Geschichte von Anfang an auf verschiedenen Zeitebenen spielt; die Kapitel sind alle recht kurz und die Handlung springt sehr oft zwischen unterschiedlichen Jahren in der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Zunächst war das für mich verwirrend, da mir nicht klar war, wie alles zusammenhängt und wieso es relevant ist. Nach einer Weile fand ich es aber interessant, auf diese Art Einblicke in das vorherige Leben des Protagonisten und in sein Denken und Fühlen zu bekommen - es hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass man ihn besser verstehen konnte. Dennoch hatte ich dadurch lange das Gefühl, keinen Überblick zu haben und die chronologische Reihenfolge nicht ganz zu verstehen. Deshalb hat es leider fast bis zur Hälfte des Buches gedauert, bis es mich packen konnte. Der Fall war an sich spannend, der Bezug zu der Vergangenheit Simoneits hat das Ganze noch mehr aufgeladen und die unterschiedlichen Charaktere waren interessant. Trotzdem kann ich wegen der genannten Kritik nicht mehr als 3, vielleicht 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Etwas zu viel Drama

Hardpressed - verloren
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"Hardpressed - verloren" konnte mich nicht richtig überzeugen. Es ist kein schlechtes Buch; es lässt sich gut lesen, Blake und Erica haben nach wie vor zusammengepasst und ich fand beide wieder (weitgehend) ...

"Hardpressed - verloren" konnte mich nicht richtig überzeugen. Es ist kein schlechtes Buch; es lässt sich gut lesen, Blake und Erica haben nach wie vor zusammengepasst und ich fand beide wieder (weitgehend) sympathisch. Die Geschichte um die Hacker war auch interessant und selbst das Drama, in das Erica gerät und das ihr ganzes Leben zu verändern droht, war an sich spannend. Die Autorin hat den Schmerz der Protagonistin und ihr Gefühl, keinen Ausweg zu sehen, überzeugend dargestellt, sodass ich ihre Entscheidung nicht wirklich kritisieren kann. Die Lösung, die sie letztlich gefunden hat, hat mir gefallen und es hat gezeigt, dass sie sich nicht alles bieten lässt und kämpfen kann. Ich mir allerdings nicht sicher, ob dieser Handlungsstrang tatsächlich abgeschlossen ist... immerhin gibt es ja noch drei weitere Bände.

Leider muss ich sagen, dass es mir etwas zu dramatisch wurde, gerade in Bezug auf Eifersüchteleien. Für die Umstände ist es vielleicht verständlich, dass die Charaktere so empfunden und reagiert haben, aber ich hatte schnell genug davon. Die Situation war auch so schon angespannt und schwierig genug, da war es nicht nötig, noch potentielle andere Partner oder Bettgefährten ins Spiel zu bringen und dadurch negative Gefühle zu schüren. Das hat mir den Lesespaß doch ziemlich getrübt und ich war froh, als Erica und Blake endlich vernünftig miteinander kommuniziert haben. Ebenfalls ein wenig gestört hat mich sein Kontrollzwang, der in diesem Band sehr ausgeprägt war, doch davon abgesehen fand ich, dass die Beziehung der beiden gut dargestellt wurde und sich unter den gegebenen Umständen realistisch entwickelt hat. Die erotischen Szenen an sich waren wieder okay. Mir hat dabei besonders gefallen, dass die Protagonistin ihre Bedürfnisse und ihre Meinung klar geäußert hat und dass sie bereit war, mit ihm etwas Neues auszuprobieren.

"Hardpressed - verloren" bekommt von mir 3 Sterne. Die Geschichte an sich hat mich wieder recht gut unterhalten, aber für mich gab es nach einer Weile zu viele Probleme und gerade die ganzen Eifersüchteleien haben mich doch ziemlich gestört. Die Fortsetzung werde ich trotzdem lesen, vor allem, da das Ende wieder neugierig darauf macht, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Das Buch konnte mich nicht richtig fesseln

Als Gott ein Kaninchen war
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Ich war wirklich sehr auf "Als Gott ein Kaninchen war" gespannt, nicht zuletzt wegen des interessanten Titels, aber irgendwie konnte das Buch mich nicht wirklich überzeugen - ich bin einfach nicht richtig ...

Ich war wirklich sehr auf "Als Gott ein Kaninchen war" gespannt, nicht zuletzt wegen des interessanten Titels, aber irgendwie konnte das Buch mich nicht wirklich überzeugen - ich bin einfach nicht richtig in die Geschichte reingekommen. Ich weiß gar nicht genau, woran das lag, denn der Schreibstil lässt sich meiner Meinung nach gut und flüssig lesen und die Charaktere sind alle irgendwie besonders (und oft verschroben), sodass ihr Zusammenspiel immer interessant ist. Die Autorin behandelt verschiedene Themen, von Liebe in allen Formen über gewöhnliche Probleme bis hin zu verschiedenen Arten von Missbrauch, und obwohl vieles nur angedeutet wird, schafft sie es, dass gewisse Ereignisse beklemmend wirken, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass manche Vorkommnisse detaillierter und mit mehr Tiefe dargestellt worden wären.

Durch die fast schon episodenhafte Erzählart bekommt man viele Einblicke in das Leben der Protagonistin und ihres Umfeldes, sieht sowohl schöne und glückliche als auch traurige und tragische Momente. Aber obwohl ich nicht wollte, dass den Figuren etwas schreckliches passiert oder sie wieder etwas durchleiden müssen, hat ihr Schicksal und das, was dann geschehen ist, mich nicht berühren können und ich hatte die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu den Charakteren und der Geschichte. Selbst im letzten Drittel, das ich durch die doch recht eindringliche Darstellung der Schrecken von 9/11 am spannendsten und interessantesten fand, war dies noch der Fall. Deshalb habe ich auch nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Zwischendurch durchaus spannend, aber...

Das Vermächtnis des Künstlers
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Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die ...

Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die Geschichte hinein, es gibt Spannung und am Ende sind noch sehr viele Fragen offen, sodass man gerne wissen möchte, wie es weiter geht. Das Rätsel um die Bragolin-Bilder wurde gut vorgestellt; schon der Anfang war unerwartet beklemmend und fast schon gruselig. Der Autor hat die Stimmung hier sehr gut eingefangen und als Leser kann man das ungute Gefühl der Figuren beinahe selbst spüren. Auch zwischendurch gibt es immer wieder packende, unheimlich anmutende Momente und McBane hat es definitiv geschafft, die düstere Stimmung, die von den Bildern ausgeht, einzufangen. Man merkt, dass irgendetwas ganz und gar nicht geheuer ist und ist neugierig, was genau passiert ist, ob die Gemälde wirklich den Tod mit sich bringen oder ob es sich nicht doch um eine Verkettung unglücklicher Zufälle handelt, obwohl man das nach den bisherigen Ereignissen und vor allem den kleinen, schwer zu erklärenden Begebenheiten kaum glauben kann. In dieser Hinsicht ist der erste Band der Reihe auf jeden Fall gelungen.

Allerdings hatte ich auch Schwierigkeiten mit dem Buch. So fand ich die kunsthistorischen Details, die immer wieder in die Handlung einfließen, zwar interessant und durchaus wichtig, doch sie haben meiner Meinung nach dazu beigetragen, dass zu viel Tempo aus der Geschichte genommen wurde. Generell hatte ich das Gefühl, dass (scheinbare?) Nebensächlichkeiten vergleichsweise viel Raum eingenommen haben; ich bin mir sicher, dass einige Vorkommnisse sich noch als wichtig herausstellen werden, aber bisher muss ich sagen, dass ich diese Passagen ein wenig zäh fand und ich ihre Relevanz einfach nicht sehen kann. Natürlich war es wichtig, dass zwischen den spannenden und beklemmenden Momenten ein paar 'Ruhepausen' waren, sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser, und mir ist klar, dass die Figuren erst richtig vorgestellt werden mussten und daher Hintergrundinformationen wichtig waren. Trotzdem hat mir oft die Spannung gefehlt, die in anderen Szenen vertreten war - vor allem, da der Autor in diesem Buch zeigt, dass er atmosphärisch dicht schreiben kann. Das fand ich schade.

Die Charaktere selbst sind recht gut ausgearbeitet und obwohl sie mir bisher nicht richtig sympathisch sind, haben sie doch ihre Ecken und Kanten und können die Geschichte definitiv tragen. Schade ist nur, dass sie sich teilweise unverständlich verhalten; vor allem George ist teilweise sehr naiv, wenn man die Umstände bedenkt, was aber in der Handlung selbst thematisiert wird, sodass das nur ein kleiner Kritikpunkt ist.

Ich würde "Das Vermächtnis des Künstlers" mit drei Sternen bewerten. Gerade das ganze Rätsel um die mysteriösen Gemälde fand ich sehr interessant und es gibt hier einige fesselnde, fast schon unheimliche Momente. Leider flacht die Spannung für mich zu oft ab und scheinbar unwichtige Details nehmen einen zu großen Raum ein, weshalb das Buch mich nicht durchgehend packen konnte. Den zweiten Band werde ich aber vermutlich lesen, da ich erfahren möchte, was letztlich hinter den Werken von Bragolin steckt.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Lockere Lektüre ohne große Spannung

Tod in der Ortenau
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"Tod in der Ortenau" ist der zweite Band einer Reihe um Clarissa Kleinschmidt, eine Sachbuchautorin, die gerade mit einer Freundin in die Ortenau umgezogen ist. Es wird mehrfach auf die Geschehnisse des ...

"Tod in der Ortenau" ist der zweite Band einer Reihe um Clarissa Kleinschmidt, eine Sachbuchautorin, die gerade mit einer Freundin in die Ortenau umgezogen ist. Es wird mehrfach auf die Geschehnisse des ersten Bandes Bezug genommen und man kann herauslesen, dass sie damals in einen Mordfall verwickelt war, doch meiner Meinung nach kann man das Buch weitgehend ohne Vorkenntnisse lesen, da die wichtigsten Ereignisse erwähnt werden.

In diesem Band hat Clarissa erneut mit einem Tötungsdelikt zu tun hat, da sie zum Zeitpunkt des Todes anwesend ist. Das treibt sie dazu an, selbst zu ermitteln, und schon bald muss sie feststellen, dass es mehr als genug Verdächtige gibt. Dazu kommen noch der Umzug, die Veröffentlichung ihres neuen Buches und die dazugehörigen Termine, sodass ihre Tage voll und ganz ausgefüllt sind. Folglich ist der Krimi auch eher ruhig; die Ermittlungen spielen eine nicht unwichtige Rolle, kamen mir aber oft fast schon nebensächlich vor und von der Arbeit der Polizei erfährt man nur sehr wenig. Für mich war die Auflösung am Ende leider nicht so überraschend wie für die Protagonisten und mich hat ein wenig gestört, wie dann mit der Situation umgegangen wurde - obwohl ich es aus der Sicht der Figuren verstehen konnte. Spannung kam ebenfalls nicht wirklich auf, dafür gab es einige humorvolle Szenen und zumindest die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Alle hatten ihre kleinen Macken und persönlichen Schwierigkeiten, die die Geschichte bereichert haben. Das 'Stimmchen' im Kopf der Protagonistin war mir allerdings schon fast zu viel des Guten und ich muss sagen, dass ich viele ihrer Handlungen nicht richtig nachvollziehen konnte.

"Tod in der Ortenau" ist eine lockere Lektüre, die rasch gelesen werden kann, und die Charaktere sind auf jeden Fall sympathisch. Obwohl die Ermittlungen nicht uninteressant waren, standen sie für mich zu sehr im Hintergrund und das Buch konnte mich nicht richtig fesseln. Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

Anzumerken ist noch, dass beispielsweise Ellen immer Dialekt spricht. Ich finde jedoch, dass es nahe genug am Hochdeutsch ist, damit man es verstehen kann.