Allgemeines:
Am 09.02.2018 ist Eine Insel zwischen Himmel und Meer bei dtv in der Reihe Hanser als gebundenes Buch erschienen. Das Buch hat 288 Seiten und ist liebevoll gestaltet. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich eine Feder – passend sowohl zum Inhalt als auch zum Cover und doch nicht übertrieben oder überladen. Ich habe das Buch gesehen und war sofort neugierig, was sich hinter dem Inhalt wohl verbergen wird.
Autorin Lauren Wolk war mir bisher kein Begriff. Sie ist sowohl Schriftstellerin als auch Dichterin und Künstlerin. Momentan leitet sie stellvertretend das Cultural Center of Cape Cod. Kennt ihr ihren Debütroman Das Jahr, in dem ich lügen lernte? Den werde ich mir auf jeden Fall noch einmal genauer anschauen.
Inhalt:
„Crow hat ihr ganzes Leben auf einer winzigen Insel verbracht. Sie wurde, kaum ein paar Stunden alt, in einem lecken kleinen Boot an den Strand gespült. Osh, der einzige Bewohner der Insel, hat sie gerettet. Bei ihm ist Crow aufgewachsen. Nur eine hat ihm dabei geholfen, die couragierte und liebevolle Miss Maggie. Alle anderen Menschen halten sich von dem Mädchen fern. Immer schon wollte Crow wissen, woher sie stammt und warum man sie fortgeschickt hatte. Ist es möglich, dass sie gar nicht von so weit her kommt? Als eines Nachts ein unheimliches Feuer auf einer vermeintlich menschenleeren Insel aufscheint, steigen in Crow all die unausgesprochenen Fragen nach ihrer Herkunft auf. Stück für Stück fügt sie das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen und begreift, was Familie wirklich bedeutet.“ (Quelle: dtv)
Meine Meinung:
Eine Insel zwischen Himmel und Meer hat mich eingefangen. Es hat mich mit seiner bezaubernden Atmosphäre gepackt und nicht mehr losgelassen.
Ich bin mit der jungen Protagonistin Crow auf eine bewegende Schatzsuche gegangen. Ich habe viele Dinge über das Menschsein erfahren. Über die Bedeutung der eigenen Herkunft und die Bedeutung der eigenen oder nicht eigenen Familie. Ich habe mit Crow zusammen viele Gefühle durchgemacht. Liebe, Verzweiflung, Hoffnung – um nur einige von ihnen zu nennen. Ich war zu Tränen gerührt und gleichzeitig glücklich. Und das habe ich alles erlebt, obwohl ich nicht der eigentlichen Zielgruppe des Buches entspreche. Es ist vom Verlag ab 12 Jahren empfohlen, aber meiner Meinung nach kann man es (ab 12) in jedem Alter lesen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können auf verschiedenen Ebenen Eine Insel zwischen Himmel und Meer lesen und träumen. Träumen von einer Insel. Herzergreifende Träume, die durch Lauren Wolks Schreibstil beinahe zum Greifen nah sind.
Wolk kreiert Bilder im Kopf und erzeugt dadurch eine Stimmung, die mich die ganze Geschichte hindurch begleitet hat. Eine friedliche Stimmung, unterbrochen von erschütternden Ereignissen. Eine urtümliche Stimmung, beinahe ist man selbst auf den kleinen wilden Elisabeth-Inseln vor Massachusetts. Wolk vermischt in ihrer Geschichte Realität und Fiktion, ganz deutlich wird dabei aber ihre Liebe zu den kleinen Inseln.
Crow und Osh. Vielleicht fragt sich der ein oder andere von euch, was das eigentlich für Namen sind. Für Protagonisten eines Buches doch recht ungewöhnlich. Und genau durch dieses Ungewöhnliche so liebenswert. Obwohl es nicht auf den ersten Blick so aussieht, hat Wolk unheimlich stimmige Namen für ihre Charaktere ausgesucht. Ich habe jeden von ihnen in seiner Andersartigkeit ins Herz geschlossen.
Obwohl das Buch mit 288 Seiten einen etwas geringeren Umfang hat, erzählt Wolk auf diesen Seiten beeindruckend genau die Geschichte von Crow. Und das auf eine so besondere Art, besser hätte sie es nicht tun können. Man kann Eine Insel zwischen Himmel und Meer als Symbol, als Sinnbild verstehen. Ein Sinnbild für die Beantwortung der Fragen, was Menschsein, was Familie im ursprünglichen Sinne bedeutet und was im Leben wirklich zählt.
Fazit:
Eine Einladung zum Träumen. Träumst du mit?