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Veröffentlicht am 10.02.2018

Etwas grausame Sci-Fi Dystopie voller Action

Red Rising
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Klappentext
„Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!

Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars ...

Klappentext
„Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!

Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm eine wichtige Aufgabe zu, das jedenfalls glaubt Darrow, der in den Minen im Untergrund schuftet, um eines Tages die Oberfläche des Mars bewohnbar zu machen. Doch dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt ihn sein Weg zunächst ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden …“

Gestaltung
Das Cover spiegelt sehr gut die Atmosphäre des Buches wieder und nimmt auch Bezug zur Handlung, was mir gut gefällt. Die Rottöne beziehen sich auf den Titel und Menschen, die im Roman „die Roten“ genannt werden. Der Junge im roten Schlaglicht, der vermutlich den Protagonisten symbolisiert, wird durch dieses besonders betont und sticht somit neben dem zentralen Titel hervor. Zudem ist der Titel durch die sehr breite Schriftart und den Blocksatz zunächst der Blickfang dieses Covers. Besonders schön und passend finde ich allerdings den Spruch über dem Titel „Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen“. Denn auch dieser bezieht sich auf die Handlung. Insgesamt mag ich das Cover sehr, da es eine klare Blickführung von Titel hin zur Figur des Protagonisten, gibt.

Meine Meinung
Schon bevor „Red Rising“ auf Deutsch erschienen ist, hatte ich es ins Auge gefasst, weil die Handlung wirklich spannend, rasant, actionreich und neu klingt. Als ich dann die deutsche Übersetzung gesehen habe, musste ich dieses Buch sofort lesen, um herauszufinden, ob meine Erwartungen erfüllt oder enttäuscht werden. Und ich kann sagen: sie wurden erfüllt und unter anderem auch mehr als erfüllt!

Zunächst sollte gesagt werden, dass „Red Rising“ meiner Meinung nach höchstwahrscheinlich eins dieser Bücher ist, die man entweder mag oder eben nicht. Es gibt durchaus viele „gewalttätige“, brutale Szenen sowie verrückte, grausame und teilweise auch irritierende oder verstörende Ideen. Zarte Gemüter sollten hier eindeutig lieber die Hände von lassen. Steht man allerdings auf Abenteuer, Unvorhersebarkeit, Unberechenbarkeit und Action, so sollte man sich diesen Roman nicht entgehen lassen!

Vor allem die sehr dominanten Science Fiction Elemente machen diese Dystopie zu etwas besonderem. Das Leben der Menschen wurde von der Erde auf den Mars umgesiedelt. Dort allerdings müssen die Menschen der unteren (ärmeren) Schichten als sogenannte „Rote“ dafür arbeiten, dass der Planet bewohnbar wird. Dazu arbeiten sie im Untergrund, ohne zu wissen, dass die Menschen der Oberschicht (auch die Goldenen genannt) in einem Paradies leben.

Hier zeigt sich dann auch das für Dystopien typische Merkmal: Darrow, der Protagonist von „Red Rising“, versucht mit einer Rebellengruppe das bestehende System zu verändern und kämpft um Gerechtigkeit. Darrow war mir von Anfang an sympathisch und vor allem nach Ende dieses Bandes, ist er mir richtig ans Herz gewachsen. Er macht eine sichtbare Entwicklung durch: vom nichtsahnenden Arbeiter hin zum Rebellen, der für das Wohl aller kämpft und das Geschehen tiefergehend reflektiert.

Dieses Buch ist so vielschichtig, dass man gar nicht alle Aspekte in einer Rezension ansprechen kann. Vor allem der Aspekt, dass „Red Rising“ einfach ein Buch ist, das anders ist als die bisher gewohnten Jugendbücher, hat mir sehr zugesagt. Die Geschichte entwickelt sich auf eine ganz besondere Weise, der Leser weiß dabei allerdings nie, was ihn als nächstes erwartet. Immer wird man in neue, ungewöhnliche oder auch seltsam erscheinende Szenarien hineingeworfen und muss sich neu orientieren. Aber dies ist es auch, was den besonderen Charme dieses Buches ausmacht. Denn es kommt wirklich nie Langeweile auf, da es sich sehr rasant liest und der Leser immer mit irgendwelchen Gedanken beschäftigt ist.

Als etwas störend empfand ich die große Komplexität. Dadurch, dass es so viele Entwicklungen gab und man als Leser so viel erlebt, war es manchmal etwas zu kompliziert. Gerade zum Ende des Buches gibt es viele strategische Kriegsplanungen und Belagerungen, sodass man sich stark konzentrieren muss, um wirklich alles erfassen zu können.

Fazit
Ein sehr vielversprechender Einstieg in eine neue Sci-Fi-Dystopie Reihe. „Red Rising“ macht auf jeden Fall Lust auf seinen Nachfolgeband „Golden Son“ (ET: 27. April 2015). Für alle die Kampfszenen, Action und rasante Entwicklungen lieben, dabei aber nicht vor Brutalität und Grausamkeit zurückschrecken, ist „Red Rising“ genau das richtige. Zart besaitete sollten hier allerdings lieber die Finger davon lassen. Dieser Debütroman ist wirklich einzigartig in seiner Struktur und versteht sich darauf, den Leser zu fesseln. Allerdings neigt die Handlung dazu, an manchen Stellen etwas zu kompliziert und unübersichtlich zu sein.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Jugendliche als Agenten – Joss Stirling is back, aber ohne paranormale Elemente

Raven Stone - Wenn Geheimnisse tödlich sind
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Klappentext
„In letzter Zeit gehen seltsame Dinge an dem Eliteinternat vor sich, das Raven Stone besucht. Schüler verschwinden spurlos, ihre beste Freundin wendet sich plötzlich von ihr ab . . . Also beschließt ...

Klappentext
„In letzter Zeit gehen seltsame Dinge an dem Eliteinternat vor sich, das Raven Stone besucht. Schüler verschwinden spurlos, ihre beste Freundin wendet sich plötzlich von ihr ab . . . Also beschließt Raven, der Sache auf den Grund zu gehen. An Ravens Seite ist der neue Mitschüler Kieran. Er ist superintelligent und weiß einfach alles - und geht Raven damit ziemlich auf die Nerven. Andererseits fühlt sie sich sehr zu dem rätselhaften, ungemein attraktiven Jungen hingezogen. Aber kann sie ihm wirklich vertrauen?“

Gestaltung
Die Farbgebung passt sehr schön zur „Finding Sky“-Trilogie, der anderen Buchreihe von Joss Stirling, die ebenfalls beim dtv Verlag erschienen ist. Auch die Gestaltung, vor allem das Verschnörkelte und die Blumen, passt vom Stil her sehr gut zu dieser Reihe. Schön finde ich an dem Cover vor allem das Haus am oberen Bildrand und die Rosenranken. Die beiden Schattenfiguren des Mädchens und des Jungens in der Covermitte wirken meiner Meinung nach etwas zu plump und auch dieser leicht rote (eventuell auf alt getrimmte?) Rand irritiert mich etwas, aber ansonsten finde ich das Cover wirklich sehr schön.

Meine Meinung
Erzählt wird Joss Stirlings neuer Roman „Raven Stone“ in der 3. Person, wobei der Erzähler sich hauptsächlich auf die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Raven konzentriert. Die Sprache ist leicht zu lesen, allerdings tendiert sie in manchen Dialogen und Gesprächen dazu etwas betont zu umgangssprachlich und zu jugendlich zu sein. Dies steht im Kontrast zu den Erzählerpassagen, in denen teilweise Fachbegriffe vorkommen, die normalerweise nicht Teil der jugendlichen Sprache sind (Beispiel: Welcher Teenager nutzt Worte wie „infantil“?). Dies sorgt das ein oder andere Mal dafür, dass man als Leser einen Moment stutzt und irritiert ist aufgrund des Sprachwechsels.

Bereits im ersten Kapitel der Geschichte trifft Raven auf den im Klappentext erwähnten neuen Mitschüler Kieran, der zusammen mit seinem besten Freund von seiner alten Schule geflogen ist und nun Ravens Schule besucht. Natürlich bleibt es da auch nicht aus, dass Raven betont, wie „heiß“ und gutaussehend Kieran und sein Freund Joe sind. Und schon da wird klar: die Figuren sind bestimmten Mustern entnommen.

Raven ist die Außenseiterin, die graue Maus mit der schweren Vergangenheit. Ihr tägliches Schulleben ist ein Kampf mit ihren Mitschüler(inne)n und deren Gemeinheiten/Mobbingattacken, wobei sie nur die obligatorische einzige beste Freundin hat (wie es bei Figuren dieses Musters typisch ist). Trotz dass Raven diesem Muster „entspringt“ wirkt sie sehr sympathisch auf den Leser, da sie dem arroganten Kieran von der ersten Begegnung an Paroli bietet. Kieran ist hingegen der typische superschlaue, gutaussehende männliche Protagonist. Er analysiert alles, weiß alles und macht auch keine Fehler. Diese Muster werden bei den Charakteren teilweise recht klar und etwas überzogen dargestellt. An manchen Stellen waren die Muster einfach zu klischeehaft und zu klar, sodass man als Leser schon bestimmte Reaktionen erwartet hat (die dann auch kamen).

Bei „Raven Stone“ gibt es, anders als in der „Finding Sky“-Reihe, auch keine paranormalen Elemente. Hier dreht sich alles um Jugendliche, die als Agenten tätig sind. Somit wagt sich Autorin Joss Stirling an einen anderen Bereich des Jugendbuchgenres heran und kreiert auch hier in gewohnter Manier eine sehr schöne Geschichte. Vor allem spannende Momente und die mit dem Agentensein einhergehende Action haben mir sehr gut gefallen. Aber durch die Beziehung zwischen Raven und Kieran gibt es auch so einige „Liebesmomente“. Denn so gegensätzlich die beiden zu Beginn auch erscheinen mögen, weiß man dennoch als Leser, dass die beiden zusammengehören.

Fazit
Mit „Raven Stone“ wagt sich die Autorin der „Finding Sky“-Trilogie, Joss Stirling, weg von paranormalen Elementen hin zu Jugendagenten und kann auch in diesem Bereich des Jugendbuchgenres überzeugen. Nicht nur Liebe, sondern auch Action oder das Thema des Mobbings in der Schule finden in diesem Reihenauftakt ihren Platz. Allerdings stechen die typischen Muster, denen die Figuren entnommen sind, stark ins Auge, sodass erfahrene Leser so manch eine Reaktion vorhersehen können. Auch werden in den Erzählerpassagen teilweise Fachbegriffe(z.B. infantil, Korruption) genutzt, die nicht zu den jugendlichen Figuren passen.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Toller, rasanter Auftakt mit einer detaillierten neuen Welt

Rat der Neun
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Klappentext
„In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht ...

Klappentext
„In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …

Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in Ryzeks Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …“

Gestaltung
Ich finde es toll, dass das englische Originalcover beibehalten wurde, denn ich liebe die Farben. Der dunkle Hintergrund passt zu dem düsteren Setting des Buches. Ein besonderer Hingucker sind dabei die drei „Kratzspuren“ auf dem Bild, aus denen eine orangene Flüssigkeit, die an Lava erinnert, fließt. Das Orange strahlt vor dem dunklen Hintergrund richtig. Zudem gefallen mir auch die hellen Lichtpunkte an manchen Buchstaben des Titels sehr gut, da dies so aussieht, als würde der Titel funkeln.

Meine Meinung
Da ich Veronica Roths „Die Bestimmung“-Trilogie gerne mochte, war für mich klar, dass ich auch ihr neustes Werk lesen würde. Auch „Rat der Neun - Gezeichnet“ ist futuristisch angehaucht, denn das Buch spielt in einer fremden Galaxie und hat eine sehr fantasievolle, detaillierte Welt zugrunde liegen. In „Rat der Neun“ haben die Charaktere besondere Fähigkeiten, sogenannte Lebensgaben und diese fand ich wirklich ziemlich cool, denn sie erinnerten mich ein wenig an die X-Men und deren besondere Kräfte. Somit hat die Autorin direkt etwas aufgegriffen, was ich sehr gerne mag: besondere Fähigkeiten. Damit hatte Frau Roth direkt mein Fangirlherz erreicht!

Hinzu kam aber auch, dass Veronica Roth ihre Welt sehr detailliert beschrieben und durchdacht hat. Frau Roth hat den Leser auf den ersten Seiten in diese neue Welt eingeführt, was zunächst etwas überfordernd war, denn es strömten viele neue Namen und Erklärungen auf einmal auf mich ein. Nach dieser Einführung in die neue Welt, kam ich allerdings gut damit zurecht, vor allem da Frau Roth auch auf Kleinigkeiten geachtet hat und so beispielsweise Lebensjahre als Zeitläufe bezeichnet werden, weil es in der neuen Welt so üblich ist. Die Namen der Figuren und Völker haben mir allerdings etwas länger Schwierigkeiten bereitet, da sie so ausgefallen waren und mich beim Lesen manchmal zum Stolpern gebracht haben. Bei ganz genauem Hinsehen fallen auch kleine Parallelen zu „Die Bestimmung“ auf (beispielsweise die Rede von Rebellion/Widerstand, die Liebe zwischen den Hauptfiguren, die Bruder-Schwester-Beziehung…).

Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Akos, dem männlichen Protagonisten, und Cyra, der weiblichen Hauptfigur, erzählt. Diese männlich-weiblich Kombination gab es auch schon in einem Band von „Die Bestimmung“, jedoch hat sie mir hier ausgesprochen gut gefallen. Cyra und Akos sind zwei sehr interessante Charaktere, die vor allem auch in ihrem Zusammensein sehr niedlich sind. Die beiden gehen nämlich sehr respektvoll und sanft miteinander um, wobei man gleichzeitig die Zuneigung der beiden füreinander spürt. Leidenschaftliche Liebe auf den ersten Blick ist es bei den Zweien nicht, sondern die Beziehung entwickelt sich langsam und mit Bedacht. Das fand ich sehr realistisch und hat mir gut gefallen.

Zu den beiden Protagonisten hatte ich nicht nur dadurch, dass wir die Geschichte aus ihren Perspektiven lesen, eine direkte Verbindung. Vor allem zu Cyra konnte ich eine Beziehung aufbauen, da Veronica Roth uns Leser daran teilhaben lässt, wie Cyra gewachsen ist. Ich habe noch nicht oft in einem Buch eine Figur von kleinauf begleitet. So hatte man einen guten Einblick in ihre Vergangenheit. Auch zu Akos spürte ich eine Verbindung, denn mit seiner Geschichte beginnt das Buch. Er hat mich sehr berührt, denn er hat viel durchgemacht und hat sich dadurch verändert. Akos ist vorsichtig und zurückhaltend und mit ihm konnte ich mich sehr gut identifizieren. Beide Figuren haben zudem berührende Schicksale, die es spannend machen, die beiden näher kennen zu lernen.

In die Handlung musste ich mich zunächst etwas einfinden, aber dann ist sie wie eine Achterbahnfahrt: immer wieder gespickt mit spannenden Momenten. Allerdings wirkten auch manchmal einige Passagen etwas langgezogen oder weniger actionreich. Ein, zwei Kampfszenen wurden beispielsweise nur kurz angeschnitten und schnell abgehandelt. Insgesamt hat mich die Geschichte aber sehr an das Buch gefesselt und vor allem der zweite Teil der Geschichte und das Ende haben mich atemlos gemacht. Es gab überraschende Wendungen und einiges an Dramatik. Zudem ist Veronica Roth auch wieder nicht davor zurückgeschreckt, liebgewonnenen Charakteren Leid zuzufügen…

Fazit
Auch in „Rat der Neun – Gezeichnet“ konnte Veronica Roth mich wieder mit ihrem tollen, detailreichen Weltentwurf und der sehr spannenden Geschichte überzeugen. Cyra und Akos sind zwei tolle Protagonisten, zu denen ich mit Leichtigkeit eine Beziehung aufbauen und mich mit ihnen identifizieren konnte. Es dauerte etwas, bis ich den Einstieg in die Geschichte und das Buch gefunden hatte, doch die interessante Handlung mit der grandiosen zweiten Buchhälfte und den überraschenden Wendungen am Ende hat mich dafür sehr entlohnt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Rat der Neun – Gezeichnet
2. ??? (erscheint voraussichtlich 2018 auf Englisch)

Veröffentlicht am 10.02.2018

Herausragende Erzählform + herausragender Schreibstil = hervorstechender Roman

Rabensommer
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Klappentext
„Seit Jahren sind sie beste Freunde, fast alles haben sie zusammen gemacht - wie Raben. Jetzt, nach dem Abitur, muss jeder für sich entscheiden, wie es weitergeht. Die Ich-Erzählerin Juli entschließt ...

Klappentext
„Seit Jahren sind sie beste Freunde, fast alles haben sie zusammen gemacht - wie Raben. Jetzt, nach dem Abitur, muss jeder für sich entscheiden, wie es weitergeht. Die Ich-Erzählerin Juli entschließt sich zu studieren, doch noch bevor es losgeht, verändert sich alles, Schlag auf Schlag: Niels, mit dem sie seit einem Jahr zusammen ist, macht mit ihr Schluss. August lüftet sein Geheimnis. Und Ronja geht nach London. Juli ist auf sich allein gestellt und muss ihr Leben, das ihr wie ein Haufen lauter kleine Schnipsel vorkommt, neu sortieren.“

Gestaltung
Blau, schwarz, gelb – dies sind die Hauptfarben, die auf dem Cover vertreten sind. Ich mag es sehr gerne, da es schlicht gehalten ist und perfekt zur Geschichte passt. Die vier Raben auf einer Leine am linken Bildrand greifen sehr schön wichtige Elemente aus der Handlung auf: sie spiegeln die vier Freunde wieder und stellen optisch den Bezug zum Titel sowie zur Handlung, in welcher die Bedeutung der Raben aufgegriffen wird, her. Auch ihre Positionierung auf der Leine sowie die Blickrichtungen der Tiere lassen viele Interpretationen zu. Ein in seiner Schlichtheit sehr tiefgreifendes Cover, passend zur beeindruckenden Handlung! Einfach nur toll!

Meine Meinung
Ich habe „Rabensommer“ innerhalb eines einzigen Tages komplett verschlungen. Doch auch noch Tage nach dem Beenden dieser Lektüre, lässt mich der Roman nicht los. Ich habe so viele Gedanken und Interpretationen, mögliche Deutungen und Gefühle im Kopf, dass es mir schwer fällt, sie zu ordnen und nicht alle in diese Rezension zu verfrachten. „Rabensommer“ ist ein so unglaublich vielschichtiger und komplexer Roman voller Aspekte, die man betrachten, untersuchen und entdecken kann (sowohl in Bezug auf den Titel als auch auf die Gestaltung und die Handlung an sich)!

In einer Szene im Roman beschreibt Protagonistin Juli, wie alle Geräusche um sie herum verstummen. Genauso erging es mir beim Lesen dieses Romans. Die Geräusche meiner Außenwelt haben sich ausgeblendet. Ich wurde in die Geschichte gesogen und war so ergriffen von den Erlebnissen der Protagonisten, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Juli ist die Ich-Erzählerin. Sie hat ihr Abitur frisch in der Tasche und erlebt mit ihren drei besten Freunden Niels, August und Ronja den letzten gemeinsamen Sommer, bevor sie in unterschiedliche Richtungen ihrer Zukunft aufbrechen. Die Handlung ist dabei in zwei Teile gegliedert, von welchen sich der erste vorrangig mit dem Sommer, Partys und Julis Liebe zu Niels beschäftigt. Nach einem bedeutsamen Ereignis für Juli folgt der zweite Teil, welcher das neue Leben und die Veränderungen nach dem Sommer aufgreift. Die beiden Teile stehen einander gegenüber, da auf der einen Seite Julis altes Leben, ihre Jugend steht und auf der anderen Seite ihr neuer Lebensweg, ihr Erwachsenwerden. Es herrscht eine Stimmung voller gemischter Gefühle, Melancholie und letztendlich auch Hoffnung, welche mich als Leser sofort mitgerissen hat und für mich sehr greifbar war.

Auch stilistisch grenzt die Autorin Elisabeth Steinkellner die zwei Teile anhand der Erzählform voneinander ab. Während der erste Teil noch in Form eines Fließtextes gehalten ist, stellt der Zweite eine bunte, poetische Sammlung von Träumen, Liedtexten, SMS-Nachrichten, Postkarten und Einkaufslisten dar. Nach dem Wendepunkt am Ende des ersten Teils erhalten wir Leser durch die Gestaltung des Textes nur noch kurze Einblicke in Julis Leben. Rasch aufgeschriebene Gedanken, an Toilettenwänden gefundene Sprüche, Begegnungen im Waschsalon. So erlebt der Leser ihre Situation, wodurch er einen umfassenden Einblick in ihr Gefühlschaos und ihre Antriebslosigkeit bekommt. Durch den Wechsel in der Erzählform habe ich Julis Leben gebannt verfolgt und voller Spannung darauf gewartet, was sie als nächstes tun würde, wann sie sich aufrafft und ihr Leben, ihre Zukunft wieder beginnen lässt. Die allmählichen Veränderungen habe ich dabei ebenso wie Juli zunächst kaum bemerkt. Erst am Romanende habe ich begriffen, dass Veränderung sich einerseits urplötzlich, andererseits aber auch schleichend vollziehen kann.

Diese stilistische Abgrenzung der beiden Teile hat mir sehr gut gefallen. Doch trotz all meiner Begeisterung hierfür, muss ich auch sagen, dass mir die erste Hälfte noch ein klein wenig besser gefallen hat. Dadurch, dass im zweiten Teil immer nur ein Satz oder kurzer Abschnitt auf einer Seite steht, war mein Lesefluss eher abgehakt und wurde durch das Umblättern der Seiten unterbrochen. So war ich zwar fasziniert von der Erzählform, aber dennoch hatte ich keine Ruhe beim Lesen.

Ich mochte es sehr, dass es so viele Möglichkeiten in diesem Roman gibt, die unterschiedlichsten Bedeutungen zu entdecken. Mir erschien „Rabensommer“ wie ein Tagebuch von Juli. Im zweiten Teil gleicht ihr Leben jedoch eher einer Sammlung verschiedener Post-its bzw. Schnipsel. Diese Umschreibung passt perfekt zur zweiten Romanhälfte. „Rabensommer“ ist somit teils Tagebuch, teils Schnipselsammlung, was mir sehr gut gefallen hat, da es den Roman zu etwas besonderem macht.

Auch der Schreibstil der Autorin ist in diesem Zusammenhang hervorzuheben. Ich wurde von den Worten nahezu gefesselt. Auf der einen Ebene ist die Sprache sehr komplex, aber dennoch überrascht und überzeugt sie durch sprachliche Klarheit in Form von kurzen Sätzen, die die Innenwelt der Protagonistin unglaublich gut wiedergeben. Die Sprache ist angepasst an die Jugendlichen, voller Vergleiche sowie Bilder. Sie zeichnet sich durch teilweise fehlende Pronomen, Artikel oder Verben aus, die aber perfekt zur Erzählart der Protagonistin passen und den Roman daher nur noch mehr so wirken lassen, als würde Juli alles erzählen oder niederschreiben.

Die Figurenwelt ist sehr vielfältig gestaltet. Der Roman konzentriert sich auf Protagonistin Juli, aber auch andere Figuren, wie ihre Freunde, bekommen ihren Raum. Gefallen hat mir, dass die Charaktere so unterschiedlich waren. Ich konnte mir im ersten Teil ein gutes Bild von Julis Freunden machen, da sie aktiv an ihrem Leben beteiligt waren. Ronja und August habe ich sofort in mein Herz geschlossen, da die beiden durch ihre Besonderheiten hervorgestochen sind. Niels ist hingegen etwas blass geblieben und hat auch durch seinen Charakter nicht viele Pluspunkte bei mir sammeln können. Am meisten konnte ich mich jedoch mit Juli identifizieren. Sie ist authentisch und ich hatte direkt einen Draht zu ihr.

„Rabensommer“ beschäftigt sich mit einer Zeit des Umbruchs und mit sehr vielen bedeutsamen Themen (wie denen der Liebe oder der Sexualität), die jeden Menschen im Leben beschäftigen. Da die Zeit nach dem Abitur bei mir selber auch noch nicht so lange zurück liegt, hat mich diese Thematik des Romans sofort gepackt und Erinnerungen geweckt. Auf der einen Seite ist da dieses riesige Freiheitsgefühl, aber auf der anderen Seite ist da auch diese bedrückende Beklemmung und die große Unsicherheit, da man um die Wichtigkeit dieser Zeit weiß. Diese bedeutungsschwere Stimmung greift der Roman perfekt auf, da er die Schwierigkeit des Erwachsenwerdens unglaublich realistisch und greifbar widerspiegelt. Durch diese atmosphärische Dichtheit hat mich der Roman tief berührt.

Fazit
„Rabensommer“ ist ein unglaublich komplexer, vielschichtiger Roman, der viele Interpretationsmöglichkeiten bietet und seinen Lesern viel Stoff zum Nachdenken bereitstellt. Die Themen des Romans haben mich zutiefst bewegt, da sie nah an meiner Lebenswelt sind. Die Figuren befinden sich an einem Scheidepunkt zwischen Vergangenheit und Zukunftsplänen und sind sehr authentisch. Mein einziger, kleiner Kritikpunkt ist, dass mir die erste Romanhälfte ein klein wenig besser gefallen hat als die Zweite, da ich bei dieser in einem eher stockendem Lesefluss war. Aber dennoch: „Rabensommer“ ist ein herausragender, überwältigender Roman voller Möglichkeiten, der euch beschäftigen und nicht mehr loslassen wird. Überzeugt euch selbst davon!
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Dieses Buch hat meine Gefühlswelt in ihren Grundfesten erschüttert und berührt!

Die Auserwählten - Phase Null
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Klappentext
„Du weißt, was im Labyrinth, in der Brandwüste und der Todeszone passiert ist?
Ganz sicher nicht!
Sie sind die Auserwählten. Dazu erkoren, eine Welt zu retten, die längst verloren scheint. ...

Klappentext
„Du weißt, was im Labyrinth, in der Brandwüste und der Todeszone passiert ist?
Ganz sicher nicht!
Sie sind die Auserwählten. Dazu erkoren, eine Welt zu retten, die längst verloren scheint. Sie sind die Zukunft der Menschheit und ihre einzige Hoffnung. Das glauben sie zumindest. Denn noch ahnen sie nichts von geheimen Allianzen, schockierenden Geheimnissen und unverzeihlichen Lügen.
Sie wissen nur, dass sie von ANGST auf die erste Phase des Experiments vorbereitet werden.
Das macht die Auserwählten zu Freunden – und damit beginnt der Verrat an Thomas.
Der krönende Abschluss der Bestseller-Serie!“

Gestaltung
Ich finde es super, dass „Phase Null“ einheitlich im Stil der „Die Auserwählten“-Bücher erstrahlt. Das schlichte Schwarz, durch das der Titel besonders hervorsticht, passt für mich gut zu den Büchern. Besonders mag ich die Idee, dass der Titel aus einem Bild besteht, denn so erhält das Cover viel mehr Tiefe. Die Menschen, die in einem Gang laufen, passen auch gut zur Geschichte und der kühle Blauton passt auch hervorragend dazu!

Meine Meinung
Ich bin ein riesiger Fan der „Die Auserwählten“-Reihe von James Dashner. Vor allem „Phase Null“ war von mir heiß ersehnt und lange erwartet, denn in diesem Buch wird die Vorgeschichte der von mir aus der Trilogie liebgewonnenen Charaktere genauer beleuchtet. In „Phase Null“ erfährt der Leser die Hintergrundgeschichten der Figuren. Wie kam Thomas zu ANGST? Wie sind Minho, Newt und die anderen ins Labyrinth gekommen? Während es in „Kill Order“ um die Vorgeschichte und Hintergründe der Welt ging, stehen in „Phase Null“ die Figuren im Fokus, die ich schon in der Trilogie so lieb gewonnen hatte.

Auch wenn dieses Buch die Vorgeschichten der Figuren erzählt, rate ich doch dazu, zuerst alle drei Bände der „Die Auserwählten“-Trilogie zu lesen, denn so ist meiner Meinung nach die Lesefreude viel größer. Auf diese Weise schließt man Thomas, Minho, Newt und all die anderen zuerst in sein Herz, bevor es sich dann mit „Phase Null“ anfühlt, als ob es zentnerschwer wird. Zumindest ging es mir beim Lesen so! Ich habe die Figuren lieb gewonnen und als ich ihre Geschichten erfahren habe, fühlte es sich an, als würde mein Herz zerreißen. James Dashner hat mich mit den dramatischen Ereignissen, die die Jungs durchgemacht haben, wirklich sehr berührt.

Vor allem Fans dieser Reihe werden sich sehr über „Phase Null“ freuen, denn nun werden die Fragen geklärt, die sich jeder beim Lesen der Trilogie gestellt hat. Sicherlich hätte man die Hintergründe auch in die Trilogie einbauen können, aber ich finde es toll, so nochmal einen kleinen Zusatzband erhalten zu haben. „Phase Null“ ist ein schönes Spin Off, das mir den Abschied von den liebgewonnenen Figuren erleichtert und das mich vor allem dadurch, dass ich die Figuren so ins Herz geschlossen hatte, emotional sehr mitgerissen hat.

Die emotionale Seite von „Phase Null“ war für mich somit sehr mitreißend und abenteuerlich, denn meine Gefühle sind wirklich mit mir Achterbahn gefahren. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich die Handlung nicht ganz so actionreich und fesselnd empfunden habe wie bei den drei „Hauptbänden“. Der Fokus lag hier doch eher auf den Informationen, dem Wissen und dem zusätzlichen Plus für Fans. Dies war natürlich auch spannend und schön, aber die Rasanz der Trilogie war nicht ganz so spürbar.

Natürlich liegt auch in diesem Band der Fokus auf Thomas und seiner Vorgeschichte, aber ich fand es einfach toll, nun auch mehr über die anderen Bewohner der Lichtung zu erfahren. In der Trilogie hat man schon mehr über Thomas gewusst als über alle anderen Figuren, nun erfuhr ich auch ihre Geschichten. Ich habe die Informationen über Newt und Minhos Leben vor dem Labyrinth geradezu aufgesogen. Durch „Phase Null“ wurde die gesamte „Die Auserwählten“-Serie für mich zu einem absolut stimmigen Erlebnis, das ich gerne weiterempfehle.

Wer diese Bücher noch nicht kennt, der sollte nun unbedingt zu „Die Auserwählten im Labyrinth“ greifen und sich von den dramatischen Abenteurer der Auserwählten begeistern lassen. Dramatik, Action, Herzschmerz, Überraschungen und so vieles mehr warten in dieser Reihe auf die Leser! Mit „Phase Null“ wird nun zum Abschluss nocheinmal ein Sturm der Gefühle losgetreten, der mir ein weiteres Mal bewiesen hat, warum diese Bücher zu meinem absoluten Lieblingen zählen.

Fazit
„Phase Null“ ist ein wunderschöner Zusatz für die ganz großen Fans der „Die Auserwählten“-Buchreihe. Für mich hat dieser Band, auch wenn er nicht ganz so rasant und actionreich ist wie gewohnt, die Reihe wunderschön abgerundet, da nun alle Fragen (vor allem zu den Hintergründen der Figuren) geklärt sind. Emotional war das Buch für mich als großem Liebhaber von James Dashners Büchern eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Schicksale der Figuren waren sehr ergreifend und ich habe mich mehr als einmal so gefühlt, als würde mein Herz zerspringen!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
0.1 Die Auserwählten – Kill Order (Prequel)
1. Die Auserwählten im Labyrinth
2. Die Auserwählten in der Brandwüste
3. Die Auserwählten in der Todesszone
0.2 Die Auserwählten – Phase Null (Die Vorgeschichte der Hauptcharaktere)