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Veröffentlicht am 10.02.2018

Philosophisch wie sein Vorgänger, aber auf höherer Ebene

Crashed
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Klappentext:
„Sechs Monate sind vergangen, seit Lias Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wurde. Sechs Monate voller Zweifel, Angst und Auflehnung gegen die Tatsache, dass ihr Körper tot ist und Lia Kahn ...

Klappentext:
„Sechs Monate sind vergangen, seit Lias Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wurde. Sechs Monate voller Zweifel, Angst und Auflehnung gegen die Tatsache, dass ihr Körper tot ist und Lia Kahn nur in einer menschenähnlichen Maschine weiterexistieren wird. Jetzt ist Lia bereit, ihr neues Dasein zu akzeptieren: Sie ist ein Mech und sie gehört zu ihresgleichen. Es ist eine wilde, sorglose Existenz, die sie führen, ohne Regeln, ohne Angst. Denn es gibt nichts zu fürchten, wenn man nichts mehr zu verlieren hat. Doch dann wird Lia von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie muss eine Wahl treffen zwischen ihrem alten Leben und ihrer neuen Freiheit, zwischen den Menschen und den Mechs. Sie muss sich entscheiden zwischen dem Mädchen, das sie war, und dem Jungen, den sie einmal geliebt hat...“

Gestaltung:
Das Cover passt sich perfekt an seinen Vorgänger an und sieht genauso aus. Lediglich die Farbe und das Symbol haben sich geändert. Das Grünblau passt auch super zum Lila des ersten Bandes. Schön, dass endlich mal kein Mädchen auf dem Cover ist!

Meine Meinung:
Auch Band 2 der Dystopie Reihe ist wie schon zuvor „Skinned“ eher ruhiger und vor allem philosophischer angehaucht. Robin Wasserman versteht es einfach bestens, die Leser in die Welt von Lia zu ziehen und ihre Gedanken und Gefühle anschaulich darzustellen. Lia ist keine Protagonistin, die stumpf alles in sich aufnimmt, sie denkt wirklich tiefergehend über alles nach und versucht sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Interessant ist es vor allem die Unterschiede zwischen Menschen und Mechs gemeinsam mit der Protagonistin weiter zu erkunden. Die wagehalsigen Mutproben, die die Mechs eine nach der anderen durchziehen, sind wirklich verrückt und lassen dem Leser manchmal das Herz in die Hose rutschen. Vor allem Lia hadert mit ihrem neuen Leben und ihr altes, das sie in Band 1 verloren hat, lässt sie noch nicht ganz los. Umso schöner war es daher, mitzuerleben, wie sie sich nach und nach akzeptiert und sich sogar neu verliebt.

Allerdings muss ich auch sagen, dass der Fokus in „Crashed“ auch stark auf der politischen Situation lag und es ziemlich häufig einfach nur Gespräche gab. Abgesehen von den wenigen actionreichen Momenten gab es daher kaum Spannung, da das „Gerede“ diesen Roman einfach (gefühlt) in die Länge zieht. Zwischenzeitlich habe ich mich wirklich gelangweilt, weil einfach nichts passiert ist (außer, dass die Charaktere miteinander über wichtige politische Ansichten oder Handlungen diskutiert haben).

So muss man aber dennoch immer genau aufpassen beim Lesen, da es viele Verstrickungen gibt, die man sonst einfach übersieht. Die Handlung ist wirklich komplex, vor allem aufgrund der vielen tiefgründigen Fragen. Durch die Gründung einer Organisation, die gegen die Mechs eintritt, wird hier vor allem die Frage thematisiert, wie (und ob) Menschen und Maschinen miteinander leben können. Kann es eine gegenseitige Akzeptanz, ein gemeinsames Leben geben? Oder werden diese einander gegenüberstehenden Gruppen in einem Krieg enden?

Während noch bei Band 1 die Konzentration auf Lia, ihrer Situation und ihrem neuen Leben als Mech lag, wird in „Crashed“ der Fokus verschoben und auf einer höheren Ebene angesetzt. Genauso philosophisch wie sein Vorgänger, wird hier das Leben aller Menschen (und Maschinen) auf der Welt thematisiert. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass es sich etwas mehr auf Lias Situation konzentriert, da es so wirklich schwer war, sich in diese fremde Welt und die Verstrickungen einzufinden.

Fazit:
Wer auf Spannung und Action à la Panem hofft, wird hier enttäuscht. Wer allerdings gerne tiefgründige, leicht philosophische Denkanstöße mag, der ist bei der „Skinned“ Trilogie genau richtig! Thematisiert werden in „Crashed“ vor allem das Zusammenleben von Menschen und Maschinen, wobei die Charaktere allerdings etwas auf der Strecke bleiben. Auch Spannung und actionreiche Handlung ist hier eher im Hintergrund vertreten, da vor allem teilweise langatmige Gespräche den Roman bestimmen. Daher nur…
3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2018

Kurzweilige Lektüre für zwischendurch mit leichten Schwächen

Sirenenfluch
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Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines ...

Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines Bruders Tim, der vor einem Jahr im Meer ertrunken ist.
Eines Tages jedoch taucht ein wunderschönes Mädchen namens Asia Marin in der Stadt auf, das Will auf der Stelle verzaubert. Wills beste Freundin Zoe traut der Fremden nicht. Doch Will ist fasziniert von Asia und möchte mehr über sie erfahren.
Dabei stößt er auf den uralten Mythos von den Sirenen, die Seemänner in den Tod locken. Als wieder jemand ertrinkt, wächst ein schrecklicher Verdacht in Will. Und dennoch fühlt er sich von Asia magisch angezogen …“

Gestaltung
Das Cover wirkt sehr mystisch und mythisch, allerdings ist mir der Zusammenhang einer Lilie und einer Seerose nicht ganz bewusst. Die Seerose passt ja noch zu Sirenen, aber die Lilie? Vor allem ist gerade die Lilie ja größer dargestellt, als die Seerose. Aber die Farbwahl gefällt mir dafür sehr. Die dunklen Grün- sowie Blautöne des Hintergrundes heben den rosa Titel sowie die rosa Blumen sehr schön hervor. Das Gesicht im Hintergrund guckt dafür aber ziemlich grimmig drein.

Meine Meinung
Die Geschichte wird abwechselnd aus Wills und Zoes Sicht erzählt, wobei sich diese beiden Perspektiven schon voneinander abheben und man als Leser auch erkennen kann, wer gerade erzählt, ohne dass Namen fallen. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnell zu lesen, sodass man „Sirenenfluch“ schnell lesen kann und es zu einer kurzweiligen Lektüre für Zwischendurch wird.

Allerdings bleiben die Figuren ansonsten eher flach und langweilig, da der Leser sie wirklich kaum richtig kennen lernt. Natürlich erfährt man etwas über die Vergangenheit und Hintergründe der Protagonisten Will und Zoe, aber das war es dann auch schon. Besondere Charaktereigenschaften oder die Auslösung von Berührung oder anderen Emotionen bleiben einfach aus. Die einzige Figur, die etwas Besonderes an sich hatte, weil sie sehr mysteriös war, war Asia.

Die Handlung war über größere Strecken wirklich langweilig und hat sich unnötig in die Länge gezogen. Es ist erst im letzten Drittel etwas Spannendes passiert, zuvor war alles nur ein großes „miteinander reden, flirten, ausgehen und nichts tun“. Die Handlung kam einfach nicht voran, weil nichts Ereignisreiches passiert ist. Die ersten Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich nur mit dem Alltag der Protagonisten, gewürzt mit ein paar Rätseln um Asia, aber ansonsten fehlte der Handlung einfach der Geschmack. Action kam erst auf den letzten Seiten ein wenig rein. Das Ende ist meiner Meinung nach nicht ganz offen, aber auch nicht richtig abgeschlossen, sondern lässt die Neugierde auf den zweiten Teil wachsen. Aber das hätte eigentlich das gesamte Buch schaffen müssen und nicht nur das Ende.

Interessant gemacht war allerdings, dass es zu jedem Kapitelanfang einen mal längeren, mal kürzeren Zeitungsartikel(ausschnitt) aus der regionalen Zeitung des Ortes, in dem die Protagonisten leben, gab. Dieser Zeitungsartikel deutete jeweils immer schon ein wenig voraus oder an, was noch passieren wird oder schon passiert ist. So konnte man wenigstens ein wenig mitraten, was wohl als nächstes auf die Protagonisten und den Leser zukommt. Diese Artikel haben sich zudem ein wenig mit mysteriösen Todesfällen beschäftigt, die der Leser aufgrund des Titels „Sirenenfluch“ sofort mit Sirenen in Verbindung setzt, sodass neben dem Alltagsleben der Protagonisten im ersten Teil des Buches, auch ein wenig Mystery-Spannung aufkam.

Fazit
Interessante Kapitelanfänge und ein angenehmer Schreibstil sorgen dafür, dass man „Sirenenfluch“ wirklich schnell lesen kann, sodass es zu einer guten Lektüre für zwischendurch wird. Die Figuren sind dabei allerdings eher flach und langweilig, genauso wie die Handlung, die erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt. Zuvor ging es größtenteils wirklich nur um das Alltagsleben der Protagonisten und nicht um Fantasy oder Mystery Elemente. Das Ende lässt allerdings darauf hoffen, dass im Folgeband der Fokus ein wenig mehr auf solche Aspekte gelegt wird.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Sirenenfluch
2. Furienlied

Veröffentlicht am 10.02.2018

Es hätte besser sein können…

Scherbenmädchen
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Klappentext
„Angie ist dreizehn Jahre alt, als sie entführt wird. Erst drei Jahre später taucht sie wieder auf. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, woher die Narben an ihren Fußgelenken ...

Klappentext
„Angie ist dreizehn Jahre alt, als sie entführt wird. Erst drei Jahre später taucht sie wieder auf. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, woher die Narben an ihren Fußgelenken stammen. Kleine Frau, Pfadfinderin und Engel könnten ihr helfen, die Vergangenheit Stück für Stück wieder zusammenzusetzen. Denn jede von ihnen trägt einen kleinen Teil von Angies dunklem Geheimnis in sich. Doch sie wissen, dass Angie das gesamte Ausmaß des Erlebten nicht ertragen kann. Sie würde zerbrechen ...“

Gestaltung
Das ausgewählte Cover passt sehr gut zur Geschichte. Man sieht ein Mädchen mit dunklem Haar in einem weißen Kleid, das vom Betrachter wegzugehen scheint. Umgeben ist sie von vielen Scherben und kleinen Splittern. Diese Scherben beziehen sich sehr schön auf den Titel, der wiederum die Geschichte kurz und prägnant darstellt: die Protagonistin hat mehrere multiple Persönlichkeiten. Sie besteht aus vielen Personen, die wie Scherben in ihr zusammengesetzt sind. Dass das Cover nur in rot, schwarz und weiß gehalten ist, lässt es sehr schlicht wirken. Dies passt meiner Meinung nach super zur ernsten Handlung!

Meine Meinung
Es gibt nicht viele Jugendromane zu der Thematik der multiplen Persönlichkeiten und fand es sehr interessant, dass dieser sensible Gegenstand hier aufgegriffen wurde. Bisher habe ich noch kein Werk mit diesem Thema gelesen. Umso gespannter war ich natürlich, mehr über die Handlung herauszufinden.

Der Titel "Scherbenmädchen" ist gerade im Zusammenhang mit den verschiedenen Persönlichkeiten der Protagonistin Angie sehr passend gewählt. Die erwähnten „Scherben“ nehmen Bezug auf die unterschiedlichen Identitäten, die wie Scherben aus der eigentlichen Persönlichkeit hervorgetreten sind. Somit ist das Mädchen Angie aus Scherben zusammengesetzt, sie ist ein „Scherbenmädchen“. Dieser Bezug vom Titel auf die Geschichte gefällt mir sehr gut, da so schon Teile von Angies Krankheit angedeutet und greifbar gemacht werden.

Erzählt wird „Scherbenmädchen“ aus Angies Sicht in der dritten Person. Dabei erhält der Leser immer wieder Einblicke in ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten. Sehr gut ist es der Autorin dabei gelungen, die verschiedenen Identitäten auch im Schreibstil unterschiedlich wirken und auftreten zu lassen. So konnte man als Leser immer die differenten Persönlichkeiten erkennen und auseinanderhalten.

Die Geschichte an sich war allerdings sehr heftig. Einerseits hat Angie drei Jahre ihres Lebens verloren/vergessen. Sie wurde entführt, misshandelt und hat viele andere schlimme Erlebnisse durchgestanden. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass Angie nach so viel Leid solche Konsequenzen trägt. Ihre Geschichte ist wirklich fesselnd, schockierend und spannend. Oftmals musste ich beim Lesen schlucken oder innehalten. Aber es gab auch ein paar Punkte, die mir negativ aufgefallen sind.

Zum einen habe ich mich beim Lesen die ganze Zeit darüber geärgert, dass niemand aus Angies Familie bemerkt haben will, was mit ihr passiert (die Misshandlungen). Sie trägt sichtliche Blutergüsse am Körper und ihre eigenen Eltern hinterfragen nichts? Nie? Zweifelhaft! Es sei denn, hier wurden bewusst die Augen verschlossen. Aber dennoch sind es Angies Eltern. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Eltern bewusst das Leid des eigenen Kindes ignorieren. Später schenken sie ihrer Tochter dann lange Zeit keinen Glauben. Das war für mich einfach unvorstellbar und unfassbar.

Die Geschichte schien an manchen Stellen sowieso nicht sehr überzeugend. Bei Angie gipfelt es sich wirklich alles sehr zentriert zusammen, weil sie so viel Schreckliches durchlebt hat. Da kamen bei mir einfach immer wieder Zweifel auf und vor allem die Frage, ob die Autorin nicht etwas übertrieben hat in Angies Leid (es wurde einfach irgendwann zu viel, sodass es unglaubwürdig erschien, dass immer nur die Protagonistin so viel Unglück erleben sollte).

Das Ende fand ich dann sehr undurchsichtig. Ich hatte das Gefühl, irgendwann den Überblick über alles zu verlieren, wenn ich nicht sehr konzentriert (und manches sogar mehrmals) gelesen hätte. Hinzukamen einige Widersprüche und Ungereimtheiten, die am Ende auftaten. Zum Beispiel hat Angies Psychologin den Missbrauch nie angezeigt, obwohl gesagt wurde, dies sei ihre Pflicht. Auch fand ich, dass Angie ihre Psychotherapie viel zu schnell „durchlaufen“ hat. Sie hatte ein paar Sitzungen und dann ging es ihr plötzlich wieder gut. Normalerweise dauert so etwas mindestens ein Jahr, wenn nicht länger.

Fazit
„Scherbenmädchen“ befasst sich mit einem sehr seltenen, interessanten Thema: multiple Persönlichkeiten. Daher ist die Handlung teilweise sehr schockierend und sehr heftig. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht vollends überzeugen, da es mir unrealistisch erscheint, dass einer Person so viel Unglück widerfährt und das immer wieder. Auch das Ende war sehr undurchsichtig und deckte zudem einige Widersprüche auf.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ich hatte mir mehr erhofft

Press Play. Was ich dir noch sagen wollte
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Klappentext
„Ein Junge, ein Mädchen - und eine geheimnisvolle Kassette. Ameliah und Ryan sind sich noch nie begegnet. Das glauben sie zumindest. Das Universum weiß es besser. Und es wird sie wieder zusammenbringen. ...

Klappentext
„Ein Junge, ein Mädchen - und eine geheimnisvolle Kassette. Ameliah und Ryan sind sich noch nie begegnet. Das glauben sie zumindest. Das Universum weiß es besser. Und es wird sie wieder zusammenbringen. Mit einer Kassette ...

Ryan wächst in einer Zeit ohne Handys, MP3s oder Internet auf. Seine geheimsten Gedanken hält er auf einer Kassette fest. Er spricht über seine Ängste, seine Träume und über das neue Mädchen von nebenan, in das er verliebt ist. Zwanzig Jahre später findet Ameliah die Kassette, als sie in den persönlichen Gegenständen ihrer verstorbenen Eltern stöbert. Schon bald ahnt sie, dass sie und den fremden Jungen viel mehr verbindet als nur eine Tonbandaufnahme ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich wirklich auffällig, auch wenn ich kein Fan der Gelb-Blau Farbkombination bin. Mir gefällt jedoch das Motiv der Kassette mit dem kleinen Herzchen in der Mitte und auch dass der Untertitel des Buches als Tonband aus der Kassette kommt finde ich echt schön. Nur die Farben gehen nicht. So ein helles gelb mit blau…ich mag die Farben einfach nicht so gerne zusammen, auch wenn das gelb sehr schön auffällig ist. Mein Highlight bleibt dennoch die Kassette.

Meine Meinung
"Press Play" erzählt die Geschichte von Ryan und Ameliah. Beide sind zu der Zeit, in der die Geschichte erzählt wird, 13 Jahre alt und beide sind verbunden durch eine alte Kassette, ein Tape, das Ryan aufgenommen hat. Das Besondere an ihrer Verbindung? Ryans Geschichte spielt im Jahr 1993, während sich Ameliah's in 2013 abspielt.

Diese Verwebung von zwei Zeitschienen stellte für mich definitiv den Reiz des Romans dar. Es war spannend zu erkennen, wie die beiden Figuren miteinander verbunden sind. Und auch die Gegenüberstellung der Technik, die automatisch durch die 20 Jahre Zeitunterschied mit aufgegriffen wird, fand ich sehr faszinierend.

In diesem Zusammenhang habe ich leider auch ein paar Punkte zu kritisieren. Auch wenn ich den Zusammenhang der Figuren mochte, so war es dennoch sehr leicht vorherzusehen und die Handlung ist auch nicht besonders ausgereift. Ich bin ehrlich, schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich diese eine gewisse Vermutung in meinem Kopf und ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, deren Gedanken in die Richtung gehen (aus Spoilergründen werde ich meine Vermutung jetzt nicht sagen, denn sie hat sich bewahrheitet und es gibt vielleicht Leser, die nicht auf die Vermutung kommen). Und dabei spoilert der Klappentext nicht mal! Im Gegenteil, er ist richtig gut und hat meine Neugierde überhaupt geweckt gehabt! Aber dass sich meine Vermutung in der Handlung dann wirklich als richtig herausgestellt hat, hat mich doch schon ein wenig Enttäuscht. Ich hatte mit mehr gerechnet.

Es gibt auch keine großen Aha- oder gar Überraschungsmomente. Generell ist überhaupt sehr wenig passiert…eigentlich gar nichts, wenn ich so darüber nachdenke. Ich habe die Geschichte zweier junger Menschen gelesen, die über ihr Leben gewehklagt haben und Leute, that’s it. Zusammen mit der Tatsache, dass meine Vermutung, die ich schon vor Beginn meiner Lektüre hatte, sich schnell bestätigt hat, hat dieses Buch keine große Gefühlsachterbahn bei mir ausgelöst. Schade eigentlich.

Fazit
Ich fand es eine schöne Idee, zwei Zeitlinien zweier Teenager miteinander zu verbinden und in einer Geschichte zu erzählen. „Press Play“ hat mich vor allem durch die Idee der Kassette verzaubert. Aber leider war ich enttäuscht darüber, dass meine schon vor Beginn der Lektüre aufgestellte Vermutung sich bewahrheitet hat. Ich hatte gehofft, es würde mehr hinter der ganzen Sache stecken.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Schöne Idee, aber leider wurde alles nur kurz thematisiert – die Tiefe hat gefehlt

Playlist for the dead
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Klappentext
„Diese Dinge weiß Sam: Es gab eine Party. Es gab einen Streit. Am nächsten Morgen ist sein bester Freund tot. Aber was Sam nicht weiß: Warum? Alles, was ihm von Hayden bleibt, ist eine Playlist ...

Klappentext
„Diese Dinge weiß Sam: Es gab eine Party. Es gab einen Streit. Am nächsten Morgen ist sein bester Freund tot. Aber was Sam nicht weiß: Warum? Alles, was ihm von Hayden bleibt, ist eine Playlist und eine Notiz: Hör dir das an und du wirst mich verstehen. Und so begibt Sam sich auf die Suche nach Antworten und muss schon bald feststellen, dass er seinen besten Freund nicht so gut kannte, wie er immer gedacht hat ... Ein bewegendes Jugendbuchdebüt über Verlust und Neuanfang - ein Drama über eine außergewöhnliche Freundschaft.“

Gestaltung
Das Cover ist trotz roter Kopfhörer ziemlich schlicht gestaltet: abgesehen von besagten Kopfhörern findet sich auf dem beigefarbenem Hintergrund nur noch der Titel. Ich fand die Haptik des Buches sehr schön, weil es sich in der Hand gut und weich anfühlt. Mir gefällt auch, dass mit den Kopfhörern auf das wichtige Element der Musik im Roman verwiesen wird. Ansonsten geht mir vor allem das Zitat am oberen Bildrand unter die Haut. Insgesamt ist das Cover gelungen, auch wenn es mich nicht voll vom Hocker hauen kann.

Meine Meinung
Als ich das erste Mal von diesem Buch hörte, konnte mich vor allem der Klappentext fesseln. Die Idee, dass die Hinterlassenschaft eines Toten den Hinterbliebenen dabei hilft, den Tod genauer zu verstehen ist nicht neu. Was mir aber gefiel, war, dass es sich bei dieser Hinterlassenschaft nur um eine Playlist handeln sollte. Ich fragte mich, wie Songs dem Protagonisten Sam dabei helfen sollten, seinen Freund besser zu verstehen? Wie sollte er in den Songs das sehen, was sein verstorbener bester Freund Hayden darin gesehen hat?

Angetrieben von meiner Neugier begann ich das Buch zu lesen und wurde sofort in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt mit Haydens Selbstmord. Kein geringerer als Sam entdeckt dabei die Leiche seines besten Freundes. So hatte ich sofort Gänsehaut auf den Armen, da die Autorin Michelle Falkoff diesen Moment ziemlich bewegend und empathisch erzählt. Die dringliche Frage nach dem Warum steht natürlich sofort im Raum und sie beschäftigt nicht nur Sam, sondern auch den Leser. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Sam erzählt wird, erkundet man gemeinsam mit ihm die Hintergründe zu Haydens Selbstmord.

Im Mittelpunkt steht dabei die Playlist, die Hayden hinterlassen hat. Einem jeden Kapitel ist ein Song vorangestellt, der dann Stück für Stück abgehandelt und betrachtet wird. Diese Verflechtung von Musik und Geschichte fand ich wirklich von der Idee her sehr toll. Vor allem weil die Lieder nicht einfach wahllos in die Geschichte gestreut wurden, sondern jedem Song in Form der Kapitelüberschrift Raum geschaffen wurde. Manchmal habe ich während des Lesens das aktuelle Lied im Hintergrund laufen gelassen. So wurde das Buch wirklich richtig atmosphärisch. Die Umsetzung hätte meinem Empfinden nach allerdings noch einiger Verbesserungen bedurft. Zwar gibt es einen Song pro Kapitel, aber den Liedern wird einfach zu wenig Bedeutung beigemessen. Vielmehr werden die verschiedenen Personen (von denen es wirklich ziemlich viele gibt) betrachtet.

Nicht so toll fand ich auch, dass Sam die ganze Zeit wirklich pausenlos die Schuld für Haydens Tat bei sich gesucht hat. Ich kann zwar verstehen, dass er geschockt ist nach dem Selbstmord und auch die Schuldgefühle, die aufkommen, kann ich in gewisser Weise nachvollziehen, aber für mich hat er einfach viel zu sehr darauf herumgeritten, dass er seiner Ansicht nach schuld sein soll. Dadurch versperrten sich vor allem nicht nur für ihn, sondern auch für mich, die wahren Gründe hinter Haydens Tod lange Zeit. Durch Sams Suche nach Hinweisen für sein Verschulden, entging ihm meiner Meinung nach die Botschaft, die Hayden für ihn hatte.

Aber nicht nur Sam fühlt sich für Haydens Tod verantwortlich, auch viele andere Figuren hatten Schuldgefühle. Zwar war es schön zu lesen, wie sie alle offen darüber miteinander geredet haben und so ihre Gefühle verarbeitet haben, aber andererseits war ich diesbezüglich immer ein wenig skeptisch. Denn ich denke einfach, dass man auch Wut verspürt, wenn ein geliebter Mensch Selbstmord begeht. Aber in diesem Buch wurden solche Gefühle kaum thematisiert. Vielmehr blieb die emotionale Ebene eher an der Oberfläche.

Ich denke, dass die Autorin versucht hat, die Idee der Playlist mit dem tiefgründigen Thema Selbstmord/Trauer zu verbinden. Dabei ist sie jedoch daran gescheitert, dass sie beiden Elementen nicht genügend Raum zugemessen hat. Sowohl die Bedeutung der Songs als auch die Beziehungen und Gefühle unter den Figuren hätte sie ausführlicher behandeln müssen (und in Anbetracht von gut 270 Seiten hätte sie ja durchaus noch Platz für mehr gehabt!) .

Die größte Enttäuschung kam dann für mich am Ende, als (Achtung, alle die das Buch noch lesen möchten, sollten ab dieser Stelle zum Fazit scrollen) Sam für sich selber feststellt, dass die Playlist eigentlich keine Klarheit in Haydens Fall gebracht hat. Da war ich dann doch echt enttäuscht. Ich hatte mich damit arrangiert, dass die Songs nicht so eng in die Geschichte eingeflochten waren, wie sie hätten sein können, aber dass dann am Ende keinerlei Bedeutung hinter ihnen gesteckt haben soll? Wirklich schade!

Fazit
Mit der Playlist, die der verstorbene Hayden seinem Freund Sam hinterlassen hat, hatte Michelle Falkoff eine wirklich schöne Idee, die leider jedoch an der Umsetzung gescheitert ist. Die Songs haben kaum Bedeutung und gerade das Ende war für mich enttäuschend, da die Playlist nicht zur Klärung von Haydens Gründen beigetragen hat. Vielmehr ging es in „Playlist for the Dead“ um die Beziehungen zwischen den Menschen und um die Gefühle, die man hat nachdem ein geliebter Mensch Selbstmord begangen hat. Doch auch diesen Aspekten hat die Geschichte nicht genug Raum beigemessen, sodass sie nach dem vielversprechenden Anfang eher enttäuschend endete.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband