Hat mir genauso gut gefallen wie Band 1
The Diviners – Die dunklen Schatten der TräumeKlappentext
„New York, 1927: Nachdem Evie O’Neill durch ihre besondere Fähigkeit, Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer zu entlocken, einen Serienkiller zur Strecke gebracht hat, ist sie ...
Klappentext
„New York, 1927: Nachdem Evie O’Neill durch ihre besondere Fähigkeit, Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer zu entlocken, einen Serienkiller zur Strecke gebracht hat, ist sie zur landesweiten Berühmtheit avanciert. Während sie ihren Ruhm als America’s Sweetheart in ihrer eigenen Radioshow genießt, braut sich das Unheil über New York und dem ganzen Land zusammen: Mehr und mehr Leute fallen einer mysteriösen Schlafkrankheit zum Opfer. Die Ärzte sind ratlos, eine medizinische Ursache ist nicht zu finden. Jetzt ruht alle Hoffnung auf den Diviners, denn sie können in die Träume anderer Menschen eindringen und so hoffentlich die Ursache der Krankheit identifizieren und ausschalten. Doch was sie dort vorfinden, übersteigt ihre schlimmsten Befürchtungen…“
Gestaltung
Das Äußere des zweiten Bandes passt hervorragend zum ersten Band. Die beigen Umrandungen und Verzierungen, die dem Cover das gewisse Etwas verleihen, sind auch hier wieder vorhanden und verdeutlichen schön die Reihenzusammengehörigkeit. Auch das Mädchen, das zu sehen ist, scheint wieder dasselbe zu sein. Ihr Kleidungsstil sowie ihre Haare und ihr Make-Up deuten auch wieder klasse auf die 20er Jahre (die Zeit, in der „The Diviners“ spielt) hin. Der neue Farbton gefällt mir persönlich sehr gut, da er ein so düsterer, mysteriöser Rotton ist.
Meine Meinung
Evie O’Neill is back! Der erste Band der neuen Reihe von Libba Bray liegt nun schon einige Zeit zurück und endlich konnten wir weiter lesen. Ich bin sehr gerne in die Welt um die Diviners zurückgekehrt, musste mich jedoch zunächst einmal orientieren und wieder an alles erinnern. Als ich dann jedoch endlich wieder in der Geschichte drin war, konnte ich mich ganz den Figuren, ihren Schicksalen und dem neuen Unheil hingeben.
Dieses Mal breitet sich eine mysteriöse Schlafkrankheit über New York aus. Die Diviners sollen helfen, die Gründe für die Ausbreitung dieser Krankheit ans Licht zu bringen. Sie sollen in die Träume von Menschen eintreten und nun das nächste große Mysterium aufklären. Unsere aus Band 1 bekannten Freunde bekommen dabei Unterstützung von neuen Figuren und erleben wieder rätselhafte Dinge, haben aber auch wieder mit ihrem jeweiligen Einzelschicksal zu kämpfen.
Die Handlung an sich gefiel mir vom Ideenreichtum der Autorin her wieder sehr gut. Es war kreativ und rätselhaft. Allerdings hatte ich oftmals auch den Eindruck, dass wir ein wenig auf der Stelle traten. Es ging irgendwie nicht so richtig voran. Der rote Faden war da und omnipräsent in meinen Gedanken, aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Autorin den Faden aus den Händen verloren hat und manche Schicksale oder Erlebnisse zu lange „breitgetreten“ hat. Beispielsweise hat es mich gestört, dass auf den gut 600 Seiten nur die letzten 100 die (Hinter-)Gründe der Schlafkrankheit wirklich ins Auge gefasst haben. Zuvor haben wir uns wieder sehr stark mit den unterschiedlichen Figuren beschäftigt, was für mich zwar auch sehr reizvoll und spannend war, aber manchmal auch ein wenig die Haupthandlung aus den Augen verloren hat.
Dies mag mir vielleicht so vorgekommen sein, weil es einfach der Stil von Libba Bray ist, ihre Geschichten langsam zu entwickeln. Ein Kennzeichen von ihrem Schreibstil ist es, dass sie sich nicht abhetzt beim Schreiben. Es wird niemals wirklich hektisch, sondern die Geschehnisse werden ruhig und bedächtig erzählt. Diese Art zu Erzählen gefällt mir sehr gut, denn so kann ich mich als Leserin ganz auf die Geschichte einlassen und alles in mich aufnehmen. Ich muss nicht Angst haben, dass mir etwas entgeht oder dass ich etwas übersehe. Die Geschichte wird vor allem durch die Figuren getragen, auf die ich mich auch voll und ganz konzentrieren konnte.
Normalerweise liebe ich Bücher mit actiongeladenen Szenen und Figuren, die sich in Kämpfe stürzten. Aber durch die Traumsequenzen und auch durch die verschiedenen Schicksale der Figuren habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und mich nicht einmal gelangweilt. Dadurch dass wir uns hier mit u.a. Evie, Henry, Jericho und vielen anderen Figuren konfrontiert sehen, gibt es auch genügend Auswahl, eine Figur zu finden, die man mag und mit der man mitleiden und mitfühlen kann.
Fazit
Wie immer hat Libba Bray ein sehr vielschichtiges Werk geschaffen, das in ihrem gewohnt ruhigen, behaglichen Stil langsam das Aroma der Geschichte entfaltet. „The Diviners – Im Schatten der Träume“ war wieder genauso mysteriös wie sein Vorgänger und hat die Figuren und ihre Geschichten klasse aufgegriffen. Aber auch hier hatte ich wieder den Eindruck, als ginge es mehr um eben diese Figurenschicksale und weniger um die Handlung samt der Lösung des aktuellen Falles. Dennoch liebe ich die Idee, dass Übernatürliches mit unterschiedlichen rätselhaften (Kriminal-)Fällen verbunden wird.
4 von 5 Sternen!