Klappentext
„Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie auch schon. Einmal sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass sie das keinem anvertrauen kann. Außer ihrer Hutschachtel. Denn um sich ihrer Gefühle klar zu werden, schreibt Lara Jean jedes Mal einen Abschieds-Liebesbrief, in dem sie so richtig ihr Herz ausschüttet, und legt ihn dort hinein. Diese fünf Briefe sind ein streng gehütetes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem auf mysteriöse Weise jeder Brief seinen Empfänger erreicht und Lara Jeans rein imaginäres Liebesleben völlig außer Kontrolle gerät …“
Gestaltung
Ich bin leider kein großer Fan des Covers, da ich es recht langweilig finde. Das Mädchen, das auf dem Bett liegt, zu überlegen scheint und einen Stift sowie Papier in den Händen hält, passt zum Inhalt der Geschichte, da die Protagonistin Lara Jean alte Liebesbriefe aufbewahrt und das Thema Schreiben/Briefe somit eine Rolle im Buch spielt. Mir gefällt zwar dass das Cover somit etwas von der Handlung widerspiegelt, jedoch kann ich ansonsten nicht viel mit dem Cover anfangen, da ich im Buchladen daran vorbeigelaufen wäre.
Meine Meinung
„To all the boys I loved before“ ist das erste Buch, das ich von der Autorin Jenny Han lese. Ihr Schreibstil ist mir dabei sofort auf den ersten Seiten des Buches ins Auge gestochen, denn er war für mich etwas ungewöhnlich. Ich musste mich erst an die Sprachwahl gewöhnen, da die Autorin eine sehr jugendlich anmutende Sprache benutzt. Gerade beim Einstieg in das Buch ist mir aufgefallen, dass die ersten Zeilen sehr umgangssprachlich waren. So hielt ich kurz verwundert inne, aber schnell habe ich bemerkt, wie gut dieser Stil zu der Ich-Erzählerin Lara passte. Lara Jean ist ein junges Mädchen, das ihre Gedanken und Gefühle aufschreibt, um sich über sie ins Klare zu kommen. Daher passt es gut, dass die Geschichte aus ihrer Sicht geschildert ist, da ich als Leserin so den Eindruck vermittelt bekam, Lara hätte die Geschichte selbst geschrieben. Als würde ich Laras Tagebücher lesen und so ihre Geschichte mitverfolgen.
Besonders ins Auge gestochen ist mir auch die liebevolle Beziehung zur Familie. Lara Jean spricht sehr gefühlvoll von ihren Schwestern und ihrem Vater. Das hat mir sehr gefallen und mich berührt. Die innige Bindung zu ihren Schwestern macht auch einen Großteil der Handlung aus. Neben Lara und ihren Schwestern Margot und Kitty ist da noch Josh. Margots fester Freund, Kittys Held und Laras bester Freund. Daher ist er ein fester Bestandteil der Familie und gleichzeitig noch viel mehr, denn alle drei Mädchen sind auf eine gewisse Art und Weise in ihn verliebt…was schlussendlich dazu führt, dass ein Keil zwischen die Geschwister getrieben wird.
Mir hat gerade die Idee der Geschichte gut gefallen, da es interessant ist, dass ein Mädchen Liebesbriefe bzw. Briefe schreibt, in denen sie all ihre Emotionen los wird und diese dann in einer Kiste verstaut. Die Idee, dass all diese geheimsten Gefühle plötzlich ans Licht kommen und so für Unheil sorgen, war spannend, denn jeder ahnt vermutlich, dass manche Gedanken und Geheimnisse wirklich besser geheim bleiben und nicht ans Licht dringen sollten. Das Chaos, das mit ihrer Enthüllung losbricht, sorgt für eine spannende Geschichte voller Gefühlschaos aufseiten von Lara Jean…
Immer wieder eingebunden in die Geschichte, die von den Ereignissen um Lara Jeans Gefühle, den Beziehungen der Mädchen zu Josh und der Zustellung von Laras im Geheimen geschriebenem Liebesbriefen erzählt, sind kleine Einblicke in bereits Vergangenes. Diese Rückblicke waren manchmal allerdings etwas unglücklich platziert. Manchmal mitten im Kapitel, nur mit einem kleinen Absatz hervorgehoben, wurde ich als Leserin so plötzlich von der Gegenwart in die Vergangenheit katapultiert. Ganz unvorbereitet und teilweise auch etwas verwirrend, gerade wenn man nicht damit rechnet. Zwar weiß man spätestens nach den ersten ein, zwei Malen, dass nach einem Absatz vermutlich ein Rückblick kommt, aber manchmal erwischt es einen dennoch eiskalt, wenn man gerade in die Geschichte der Gegenwart vertieft ist.
Die Figuren waren durchaus sympathisch, auch wenn ihnen ein wenig die Vielfalt fehlte. Sie blieben alle recht blass, da die Autorin sich mehr auf die Geschichte und die Liebesbriefe, die es auch im Buch zu lesen gibt, konzentriert hat. Hätte sie etwas weniger Rückblenden verwendet und ein wenig mehr Zeit darauf, die Figuren zu beschreiben, so hätte ich sie wesentlich besser im Gedächtnis behalten können und mich auch mehr mit ihnen identifizieren gekonnt.
Fazit
Die Geschichte von „To all the boys I loved before“ ist eine süße Geschichte für Teenager, die das Anslichtkommen von Geheimnissen und dem damit verbundenen Chaos thematisiert. Durch dieses wird die Geschichte auch nicht langweilig. Allerdings waren mir die Figuren zu einseitig und blass, da sie sich alle sehr ähnelten und ich sie kaum kennen lernen konnte. Auch waren für mich manche Rückblenden, die in die Geschichte eingebaut sind, nicht gut platziert.
Knappe 4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. To all the boys I loved before
2. PS I still love you
3. Always and forever, Lara Jean