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Veröffentlicht am 10.02.2018

Bonnie und Clyde reloaded

Unendlich wir
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Klappentext
„Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie ...

Klappentext
„Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen …“

Gestaltung
Von Amy Harmon ist bereits ihr Roman „Vor uns das Leben“ im Egmont INK Verlag erschienen. Das Cover von „Unendlich wir“ ist in einem ähnlichen Stil gehalten wie das von „Vor uns das Leben“, was mir sehr gut gefällt, da man so erkennen kann dass beide Werke von derselben Autorin sind, auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander sind. Die hellen, frühlingshaften Farben und die beiden Schattenkonturen von Menschen auf dem Cover finde ich sehr schön gewählt. Vor allem auch im Zusammenhang mit den zarten Blumenmustern des Hintergrundes. Was ich nicht so schön finde sind die braunen Flecken, da diese aussehen wie Schmutz (und ich habe wirklich erst mal einen Lappen genommen und über das Buch gewischt).

Meine Meinung
Bereits das Werk der Autorin mit dem Titel „Vor uns das Leben“ hat mir sehr gut gefallen. Daher hatte ich gehofft, auch mit „Unendlich wir“ wieder in ein emotionales, berührendes Werk einzutauchen. Der Schreibstil von Amy Harmon ließ sich, wie bereits aus dem anderen Werk gewohnt, wieder sehr angenehm lesen. An manchen Stellen hatte ich allerdings den Eindruck, dass die Autorin zu sehr ins Aufzählen gerät. Sie reihte für meinen Geschmack einfach zu viele kurze Sätze aneinander, sodass mir manche Passagen eher abgehakt erschienen.

Erzählt wird aus der leserfreundlichen Ich-Perspektive. So lernt der Leser schnell die beiden Protagonisten Bonnie Shelby und Finn Clyde kennen. Aufmerksamen Augen wird hier vermutlich sofort eins ins Auge stechen: Bonnie & Clyde. Und korrekt, genau auf die Geschichte des bekannten Ganovenpaares wird in diesem Werk angespielt. Ich selber bin zu jung, um mich mit der Geschichte dieses berüchtigten Pärchens gut auszukennen (und ich interessiere mich dafür auch leider nicht sonderlich), aber kenne ich (und vermutlich viele jüngere Generationen auch) die Namen und weiß ungefähr worum es geht. Die Verarbeitung dieser Geschichte fand ich sehr interessant in „Unendlich wir“ eingebunden.

Bonnie Shelby ist eine bekannte Sängerin, beliebt, bekannt, gefeiert. Finn Clyde beschäftigt sich hingegen lieber mit Zahlen und Formeln. Diese beiden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen aufeinander und langsam zeigt sich, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben. Beide Figuren haben in ihrem Leben etwas Tragisches erlebt. Dies lässt sie zueinander finden, die beiden (wie vermutlich nicht anders zu erwarten) verlieben sich ineinander.

Die Figuren haben mir ganz gut gefallen. Allerdings mochte ich Finn ein wenig mehr als Bonnie. Vermutlich lag dies an Bonnies doch recht oberflächlicher Art, die sich für mich nicht so einfach mit ihren Selbstmordgedanken vereinbaren ließ. Finn hingegen war für mich ein in sich stimmiger Charakter. Er war geheimnisvoll und ruhig und sein „Päckchen“ hat man erst später erfahren.

Was ich auch sehr mochte war, dass die Bedeutung des Romantitels „Unendlich wir“ so bildhaft, transparent und allgegenwärtig war. Optisch fand man kleine Unendlichkeitszeichen und auch im Text fand sich oftmals ein Bezug zum Titel in Form von kleinen, eingestreuten Sätzen, die immer wieder auf die Unendlichkeit und das Beieinandersein der beiden Figuren verwiesen. Vor allem eine Textstelle verwendete das „Unendlich wir“ sehr schön.

Fazit
Wer schon „Vor uns das Leben“ mochte, dem wird auch „Unendlich wir“ gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass in diesem Werk der Schreibstil an manchen Stellen etwas zu viele kurze Sätze hintereinander verwendet, sodass die Melodie mancher Sätze und Textstellen etwas verloren geht. Es liest sich dann einfach abgehakter und eher wie eine Aufzählung verschiedener Erkenntnisse oder Tätigkeiten. Die Figuren waren in ihren Handlungen und Gefühlen nachvollziehbar und sympathisch, wobei Finn hier eindeutig höher einzuordnen ist als Bonnie.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Tolle Idee mit viel Humor erzählt, aber auch mit kleinen Schwächen

Und ein ganzes Jahr
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Klappentext
„Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 15, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als ...

Klappentext
„Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 15, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als die beiden mit ihrer Klasse zu einer Schullesung gehen: Während die anderen tuscheln, sich die Haare kämmen oder aus dem Fenster schauen, wird Kim hellhörig, denn was die Autorin da vor sich hin nuschelt, handelt von ihr. Okay, es kommen andere Namen vor und ein paar unwichtige Details stimmen nicht, aber der Rest ist sie! Doch die Geschichte geht nicht gut aus, vor allem nicht für Jasper, Kims Klassenkameraden, der, wenn das Buch die Wahrheit sagt, am Ende an einem Wespenstich stirbt. Um das zu verhindern, bleibt Kim nichts anderes übrig, als ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Auf einmal macht sie alle möglichen Dinge zum ersten Mal, wie zum Beispiel Jasper zu küssen. Das aber passt Petrowna ganz und gar nicht ins Konzept ...“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches finde ich richtig cool und außergewöhnlich. Durch die Silberfolie glänzt das Buch nicht nur aufmerksamkeitserregend, sondern man spiegelt sich auch selber im Buch, so als wäre man ein Teil der Geschichte. Dies passt natürlich hervorragend zum Inhalt des Buches und ich finde die Idee mit der Spiegelfolie eine klasse Idee. Zudem mag ich die pastellfarbenen, kleinen Quadrate, die von oben auf das Cover rieseln sehr gerne, weil die Farben schön sind und sie das Cover aufpeppen.

Meine Meinung
Zum Lesen dieses Buches hat mich vor allem der Klappentext verführt, denn die Idee, dass ein junges Mädchen auf einer Lesung auf ein Buch trifft, das ihre Lebensgeschichte zu erzählen scheint, fand ich wirklich interessant und neuartig. Vor allem der drohende Tod des Klassenkameraden der Protagonistin Kim hat bei mir die Neugierde geweckt, weil ich mich gefragt habe, wie die Charaktere es wohl schaffen werden, diesen zu verhindern.

Diesbezüglich muss ich sagen, dass ich hinsichtlich des vom Buch vorausgesagten Todes von Kims Klassenkamerad Jasper erwartet habe, dass sie versuchen würden, ihn aufzuhalten. Dies hat Kim in gewisser Weise auch mit Unterstützung ihrer besten Freundin Petrowna getan. Allerdings erschien es mir beim Lesen so, dass dies immer eher am Rande thematisiert wurde. Viel wichtiger war es den Mädchen, herauszufinden, wer die Autorin ist, wie man an eine solche herankommt und ob das Buch wirklich Kims Leben wiedergibt. Die Verhinderung von Jaspers Tod rückte eher in den Hintergrund und dabei hätten hier so viele Möglichkeiten gesteckt, wie die beiden hätten aktiv werden können. Mir fehlte es hier an ernstzunehmenden Versuchen und an Initiative der Protagonistin. Es wurde einfach nicht so viel unternommen, um Jasper zu retten, wie ich erwartet und mir gewünscht hätte.

Die Grundidee mit dem Buch, das Kims Leben erzählt, hat mir insgesamt gut gefallen. Leider hat für mich die Umsetzung an manch einer Stelle etwas geholpert. So empfand ich beispielsweise das Ende etwas seltsam und verwirrend, weil dort alles ein wenig verlief und mir die Eigeninitiative von Kim gefehlt hat. Auch verschob sich am Ende auf einmal der Fokus was die Lösung des Problems hinsichtlich Jaspers Rettung anging von Kim auf Petrowna, was mich zum Stirn runzeln gebracht hat, da ich mir gewünscht hätte, dass Kim selber handelt und sich nicht immer nur auf andere verlässt. Ich hatte hier einfach auch den Eindruck, als wäre alles nicht so eng miteinander verbunden worden, wie es möglich gewesen wäre.

Das letzte Kapitel gefiel mir dann aber richtig gut, weil hier etwas für mich unerwartetes und überraschendes passierte, was mich schlussendlich nochmal zum Schmunzeln brachte. Bis auf das Ende konnte mich die Handlung jedoch überzeugen und mitnehmen da sie nicht langweilig ist, stets etwas passiert und es auch immer wieder was zum Lachen gibt.

Generell hat mir bei Kim ein wenig der Aktionismus gefehlt. Sie hat sich sehr auf Petrowna oder die Autorin des Buches verlassen und ist wenig mit eigenen Ideen aufgewartet (vielmehr als darauf zu beharren, dass sie im Unrecht ist und dass das Buch ihr Leben widergibt, hat sie eigentlich nicht gemacht). Auch blieb die Gefühlsebene der Figuren ein wenig auf der Strecke. Hier muss man schon sehr zwischen den Zeilen lesen, um diese zu finden und erkennen. Ansonsten konnte ich die Gefühlswelt nicht so ganz durchblicken. Gerade Jasper blieb auch sehr blass und seine Gefühle konnte ich schlussendlich auch nicht nachvollziehen.

Das klang nun so, als hätte ich viel zu meckern an diesem Buch, aber eigentlich hat es mir gut gefallen. Vor allem mochte ich den Humor des Buches. Kim stellt sich oftmals als nicht besonders schlau dar und als Ich-Erzählerin gibt sie immer wieder wirklich witzige Kommentare oder Sprüche von sich, die mich wirklich zum Auflachen gebracht haben. So wurde ich beim Lesen wirklich gut unterhalten. Zudem ist das Buch mit nicht mal 200 Seiten recht kurz und durch den ansprechenden Humor lässt es sich auch wirklich schnell lesen. Dazu trägt im Übrigen auch der angenehme Schreibstil der Autorin bei, der sich super dem jugendlichen Alter der Protagonisten und deren Sprechweisen angepasst hat.

Zudem gefiel mir Petrowna sehr gut. Sie hatte Biss, spielte mit Klischees und hat auch mit ihren Antworten Kim gegenüber des Öfteren für gute Unterhaltung gesorgt. Petrowna ist sehr schlau und versteckt ihr Leben hinter Klischees, die mit ihrem Migrationshintergrund verbunden sind (und denen sie in keiner Weise entspricht). Sie erschien mir sehr vielschichtig und war für mich eine sehr interessante Figur, da es bei ihr allerhand zu entdecken gab und ich nie wusste, ob sie nun die Wahrheit über sich und ihr Leben gesagt hat oder nicht. Im Endeffekt war Petrowna mein großes Highlight dieses Buches und wenn es eine Geschichte über sie geben würde, ich würde sie sofort lesen!

Fazit
„Und du kommst auch drin vor“ befasst sich mit der spannenden Idee eines Mädchens, das ihr Leben in einem Buch wiederfindet und die Handlung versucht zu verändern. Die Idee hat mir sehr gefallen, allerdings wurde hier meiner Meinung nach ihr Potenzial nicht ganz ausgenutzt, da gerade die Rettung Jaspers nicht so aktiv in Angriff genommen wurde. Zudem war noch einiger Raum nach oben für die Ausarbeitung der Charaktere (vor allem bei Jasper) und deren Gefühlsebene. Nichtsdestotrotz mochte ich den Humor des Buches und die Figuren unglaublich gerne. Diese waren sehr außergewöhnlich und vor allem Petrowna fand ich super interessant.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Löst keinen Tiefenrausch aus, sondern einen Leserausch!

Über uns das Meer
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Klappentext
„Er weckt ihren Ehrgeiz, dieser Apnoetaucher mit dem seltsamen Namen Angel: Mit nur einem Atemzug taucht er in die Tiefe, weiter hinunter als jeder sonst, und Lou geht an ihre Grenzen, um ihn ...

Klappentext
„Er weckt ihren Ehrgeiz, dieser Apnoetaucher mit dem seltsamen Namen Angel: Mit nur einem Atemzug taucht er in die Tiefe, weiter hinunter als jeder sonst, und Lou geht an ihre Grenzen, um ihn dorthin zu begleiten. Das Risiko reizt sie, ja, aber mehr noch lockt sie das Gefühl der Freiheit, das sie in der Umarmung des Wassers empfindet. Doch Angel sucht noch etwas anderes dort unten. Wie ein Geist folgt ihm seine Vergangenheit ins Meer, und Lou hat Angst, ihn für immer an die Schwärze zu verlieren. Als die Geister Wirklichkeit werden, kommt es weit unter der Meeresoberfläche zur Konfrontation, und plötzlich muss Lou nicht nur um Angel fürchten, sondern auch um ihr eigenes Leben.“

Gestaltung
Wie alle Cover aus dem Magellan Verlag, sticht auch das von „Über uns das Meer“ durch seine Besonderheit sowie Einzigartigkeit hervor. Das dunkle Blau, das schon an das Meer erinnert, ist übersät mit kleinen Fischen, Algen und Seepferdchen. Ein einziges kleines „Fischdurcheinander“ – wie im Meer – durch das der zentrierte Titel, der mit Spotlack leicht erhoben ist, besonders hervorsticht. Auch unter dem Schutzumschlag besticht der Roman durch seine wunderschöne Gestaltung: Auch das Buch an sich ist in dem Blauton gehalten und mit kleinen Seesternen verziert. Ein vollkommen wunderschön maritimes Cover für ein bezauberndes Meeresbuch!

Meine Meinung
„Über uns das Meer“ ist eines der Bücher, die es schaffen die Leser mit einer sanften Handlung, einem wortmächtigen Schreibstil und unglaublich schönen Beschreibungen zu fesseln und zu faszinieren. Der Jugendroman von Sabine Giebken zieht den Leser sofort in seinen Bann, da es von der ersten Seite an geheimnisvoll und tiefgründig ist, genauso wie das im Titel erwähnte Meer.

Die beiden bedeutendsten Figuren – Progatonistin Lou und der Apnoetaucher Angel – werden dem Leser dabei so nah gebracht, dass er das Gefühl hat, diese beiden schon ewig zu kennen. Lou, die vor ihrer Vergangenheit und gleichzeitig auch ihrer Zukunft flieht, sucht in Italien ihr Glück. Dort trifft sie auf den rätselhaften Angel, der auch auf der Flucht vor seinen Geistern ist. Vor allem die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren ist es, die die Geschichte antreibt, von der die Handlung lebt und die den Leser an die Seiten fesselt.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Protagonistin Lou in der Ich-Perspektive. Dabei ist der Schreibstil der Autorin so wunderschön poetisch und voller Vergleiche sowie Metaphern, die das Leserherz berühren und tief in die Seele eindringen. Gerade Fans des Schreibstils von Jennifer Benkau oder Maggie Stiefvater werden hier auf ihren Geschmack kommen. Symbolisch-bildhafte Darstellungen sorgen dafür, dass das Lesen von „Über uns das Meer“ zu einem wahren Genuss wird, da es so viele schöne Vergleiche gibt, die der Leser auch auf sein eigenes Leben übertragen kann.

Nicht nur einige der Metaphern kann der Leser übertragen, auch viele der Thematiken sind nah an der Lebenswelt von jungen Erwachsenen, sodass es leicht fällt, sich in die Figuren hineinzufühlen. Zum einen werden Themen wie Zukunftsangst, Unsicherheit in Bezug auf die eigene Identität oder familiäre Probleme angesprochen. Aber auch Trauer oder die Flucht vor dem Leben und wie man generell sein Leben führt sind Aspekte, die in „Über uns das Meer“ eine große Rolle spielen. Diese Nähe zu meinen eigenen Erfahrungen und Gefühlen hat mir wirklich sehr gut gefallen, da ich die Protagonisten Lou und Angel sehr gut verstehen konnte, mich mit ihnen verbunden fühlte und oftmals tief berührt wurde.

Allerdings war der Anfang für meinen Geschmack etwas zu unspektakulär und schleppend. Es wird immer nur getaucht, geredet, geschwommen, getaucht und dann wird noch das Tauchen trainiert, dann wird wieder geredet und so weiter. Ich war so neugierig, mehr über die Figuren zu erfahren, gerade nach dem wirklich spannungsweckenden Prolog, doch diese Neugierde wurde ziemlich lange hingehalten.

Etwas nach der Hälfte des Buches kam dann das, was ich mir schon viel eher gewünscht hatte: Antworten, die meine Neugierde stillen konnten und Einblicke in die Hintergründe der Figuren. „Über uns das Meer“ lebt durch seine Charaktere und die Einblicke in das Tauchen sowie das Meer. So zog sich die Handlung jedoch etwas hin, weil man als Leser irgendwann ungeduldig wurde. Wären die spannenden Infos zu den Figuren etwas eher gekommen und nicht erst nach der Hälfte, gäbe es volle Sterne.

Dennoch war „Über uns das Meer“ wirklich wunderschön zu lesen, weil der Leser sich selber wie ein Teil der Tauchcrew gefühlt hat und er die Unterwasserwelt durch den bildhaften Schreibstil quasi vor Augen sehen konnte. Die Liebe der Autorin zum Meer und ihr Interesse am Apnoetauchen sind konstant für den Leser durch die Seiten hindurch spürbar. Man merkt richtig, wie sehr Sabine Giebken in dieser Thematik aufblüht und so auch den Leser in ihrer Begeisterung mitreißt.

Fazit
„Über uns das Meer“ ist von der ersten Seite an eine Mischung aus dem, was ein Leserherz begehrt: geheimnisvoll, berührend und tiefgründig. Mit seiner ruhigen Handlung und den wundervoll gestalteten Figuren, die den Leser bis tief in sein Inneres erreichen, versteht dieser Roman sich ausgezeichnet darauf, den Leser mit auf eine Reise in die dunkelsten Tiefen des Meeres zu nehmen. Der wundervoll poetische Schreibstil, der so schön bildreich ist, verzaubert nicht nur Fans von Maggie Stiefvaters Stil. Hinzu kommen sehr gut durchdachte Figuren in einer ruhigen Handlung, die einem das Apnoetauchen sowie das Meer näher bringt. Einzig der Romananfang verlief etwas schleppend, sodass es nicht die volle Punktzahl gibt.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein Abschlussband voller Emotionen

Töchter des Mondes - Schicksalsschwestern
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Klappentext
„Ein Fieber wütet in New London. Doch da allen Hexen die sofortige Hinrichtung droht, ist die Schwesternschaft machtlos gegen die Krankheit. Cate hat sich bereits durch ihre Magie verraten ...

Klappentext
„Ein Fieber wütet in New London. Doch da allen Hexen die sofortige Hinrichtung droht, ist die Schwesternschaft machtlos gegen die Krankheit. Cate hat sich bereits durch ihre Magie verraten und gilt nun als die meistgesuchte Hexe in ganz Neuengland. Schwerer wiegt für sie jedoch der Verlust ihres geliebten Finn, dessen Gedächtnis gelöscht wurde, sodass er sich nun nicht mehr an ihre einstige Liebe erinnern kann. Und die Visionen, die Cates kleine Schwester Tess immer häufiger heimsuchen, lassen keinen Zweifel daran, dass sich die unheilvolle Prophezeiung erfüllen wird. Cates, Tess‘ und Mauras vorherbestimmtes Schicksal scheint nicht aufzuhalten zu sein: Eine Schwester wird die andere vor Beginn des neuen Jahrhunderts töten …“

Gestaltung
„Töchter des Mondes“ ist eine Reihe, deren Cover wunderbar aufeinander abgestimmt sind. Schon wie zuvor bei „Cate“ und „Sternenfluch“ ist auch bei „Schicksalsschwestern“ wieder ein Mädchen zu sehen. Die dunkleren Farben und Blumen, die es dabei um geben, fügen sich perfekt in den Stil der vorherigen Cover ein und auch das gewählte Mädchengesicht passt gut zu den anderen. Mir gefällt es besonders gut, dass man dieser Reihe ansieht, dass sie zusammen gehört. Zudem mag ich diese romantisch wirkenden Cover sehr gerne.

Meine Meinung
Die „Töchter des Mondes“-Trilogie habe ich in einem Rutsch lesen müssen, weil sie mir so gut gefallen hat. Band eins und zwei bekam ich zu Weihnachten und habe sie hintereinander verschlungen, sodass ich sofort nach Erscheinen zu Band 3 greifen musste. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht!

Erzählt wird auch dieser dritte Band wieder in der Ich-Perspektive aus Cates Sicht, wobei sie im Präsens berichtet, was für mich immer wieder einer kurzen Eingewöhnung bedarf (da die meisten Jugendbücher in Vergangenheitsform geschrieben sind). Zudem ist die Sprache der Autorin Jessica Spotswood recht umgangssprachlich und jugendnah.

Wer auf Intrigen, hochkochende Gefühle und eine brodelnde Atmosphäre steht, der sollte definitiv zu dieser Trilogie greifen. Nach dem fiesen Cliffhanger von Band 2, schließt „Schicksalsschwestern“ an seinen Vorgänger an und gipfelt in einem fulminanten Finale. Wurde in den vorherigen Bänden noch viel geredet, sodass es manchmal zu längeren Passagen kam, so watet dieser Abschlussband mit viel Tempo auf. Es wird endlich gehandelt.

Die Beziehung zwischen den drei Schwestern ist angespannt. Maura und Cate hassen sich, während Tess immer noch versucht, die Wogen zu glätten und die Familie zusammen zu halten. Allerdings ist Maura in diesem Band eindeutig nicht mehr auf der Seite ihrer Schwestern, sondern sie hat sich abgewandt und ist zu einer Art Gegenspielerin, einer Antagonistin geworden. Als Leser mochte ich sie immer weniger, was verstärkt aber auch daran lag, dass man die Handlung aus Cates Sicht erfährt und man somit mit ihren Gefühlen sowie Empfindungen verbunden ist.

„Schicksalsschwestern“ zeichnet sich vor allem durch seine Dramatik aus. Hier bekommt man keine großartigen Actionszenen, dafür wird die Spannung aber dennoch konstant hochgehalten durch die vielen Gefühle und berührenden Emotionen. Als beispielsweise Cate und Finn das erste Mal aufeinander treffen, hielt ich vor lauter Spannung die Luft an, um wirklich nicht die kleinste Regung der beiden zu verpassen. Cates Gefühle sind für den Leser dabei so greifbar, dass man ihre Bedrückung am eigenen Leib spürt. Es war fast so, als drücke jemand mein Herz zusammen, so viel Schwermut lag in der Luft.

Diese Atmosphäre mochte ich wirklich sehr gerne, da ich des Öfteren den Eindruck hatte, dass beim Lesen die Gefühle der Figuren in der Luft um mich herum schwirren. Allerdings muss auch gesagt werden, dass mir manch ein Aspekt zu schnell erklärt und behandelt wurde, sodass es auf mich dann fast schon gehetzt wirkte. Beispielsweise die Prophezeiung hätte mehr fokussiert werden können.

Fazit
Mit diesem Abschlussband hat Jessica Spotswood ein würdiges, packendes Finale der „Töchter des Mondes“-Trilogie geschaffen, welches wunderbar an seine Vorgänger anknüpft und sie in manchen Punkten sogar übertrumpft. „Schicksalsschwestern“ setzt auf tiefe Familienbeziehungen und Emotionen durch die die Spannung hoch gehalten wird und die in der Atmosphäre spürbar sind. Aber manch ein Aspekt hätte für meinen Geschmack etwas langsamer behandelt werden können, damit nicht alles so gehetzt wirkt.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Töchter des Mondes – Cate
2. Töchter des Mondes – Sternenfluch
3. Töchter des Mondes – Schicksalsschwestern

Veröffentlicht am 10.02.2018

Das Chaos, das entsteht, wenn Geheimnisse ans Licht kommen…

To all the boys I've loved before
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Klappentext
„Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie ...

Klappentext
„Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie auch schon. Einmal sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass sie das keinem anvertrauen kann. Außer ihrer Hutschachtel. Denn um sich ihrer Gefühle klar zu werden, schreibt Lara Jean jedes Mal einen Abschieds-Liebesbrief, in dem sie so richtig ihr Herz ausschüttet, und legt ihn dort hinein. Diese fünf Briefe sind ein streng gehütetes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem auf mysteriöse Weise jeder Brief seinen Empfänger erreicht und Lara Jeans rein imaginäres Liebesleben völlig außer Kontrolle gerät …“

Gestaltung
Ich bin leider kein großer Fan des Covers, da ich es recht langweilig finde. Das Mädchen, das auf dem Bett liegt, zu überlegen scheint und einen Stift sowie Papier in den Händen hält, passt zum Inhalt der Geschichte, da die Protagonistin Lara Jean alte Liebesbriefe aufbewahrt und das Thema Schreiben/Briefe somit eine Rolle im Buch spielt. Mir gefällt zwar dass das Cover somit etwas von der Handlung widerspiegelt, jedoch kann ich ansonsten nicht viel mit dem Cover anfangen, da ich im Buchladen daran vorbeigelaufen wäre.

Meine Meinung
„To all the boys I loved before“ ist das erste Buch, das ich von der Autorin Jenny Han lese. Ihr Schreibstil ist mir dabei sofort auf den ersten Seiten des Buches ins Auge gestochen, denn er war für mich etwas ungewöhnlich. Ich musste mich erst an die Sprachwahl gewöhnen, da die Autorin eine sehr jugendlich anmutende Sprache benutzt. Gerade beim Einstieg in das Buch ist mir aufgefallen, dass die ersten Zeilen sehr umgangssprachlich waren. So hielt ich kurz verwundert inne, aber schnell habe ich bemerkt, wie gut dieser Stil zu der Ich-Erzählerin Lara passte. Lara Jean ist ein junges Mädchen, das ihre Gedanken und Gefühle aufschreibt, um sich über sie ins Klare zu kommen. Daher passt es gut, dass die Geschichte aus ihrer Sicht geschildert ist, da ich als Leserin so den Eindruck vermittelt bekam, Lara hätte die Geschichte selbst geschrieben. Als würde ich Laras Tagebücher lesen und so ihre Geschichte mitverfolgen.

Besonders ins Auge gestochen ist mir auch die liebevolle Beziehung zur Familie. Lara Jean spricht sehr gefühlvoll von ihren Schwestern und ihrem Vater. Das hat mir sehr gefallen und mich berührt. Die innige Bindung zu ihren Schwestern macht auch einen Großteil der Handlung aus. Neben Lara und ihren Schwestern Margot und Kitty ist da noch Josh. Margots fester Freund, Kittys Held und Laras bester Freund. Daher ist er ein fester Bestandteil der Familie und gleichzeitig noch viel mehr, denn alle drei Mädchen sind auf eine gewisse Art und Weise in ihn verliebt…was schlussendlich dazu führt, dass ein Keil zwischen die Geschwister getrieben wird.

Mir hat gerade die Idee der Geschichte gut gefallen, da es interessant ist, dass ein Mädchen Liebesbriefe bzw. Briefe schreibt, in denen sie all ihre Emotionen los wird und diese dann in einer Kiste verstaut. Die Idee, dass all diese geheimsten Gefühle plötzlich ans Licht kommen und so für Unheil sorgen, war spannend, denn jeder ahnt vermutlich, dass manche Gedanken und Geheimnisse wirklich besser geheim bleiben und nicht ans Licht dringen sollten. Das Chaos, das mit ihrer Enthüllung losbricht, sorgt für eine spannende Geschichte voller Gefühlschaos aufseiten von Lara Jean…

Immer wieder eingebunden in die Geschichte, die von den Ereignissen um Lara Jeans Gefühle, den Beziehungen der Mädchen zu Josh und der Zustellung von Laras im Geheimen geschriebenem Liebesbriefen erzählt, sind kleine Einblicke in bereits Vergangenes. Diese Rückblicke waren manchmal allerdings etwas unglücklich platziert. Manchmal mitten im Kapitel, nur mit einem kleinen Absatz hervorgehoben, wurde ich als Leserin so plötzlich von der Gegenwart in die Vergangenheit katapultiert. Ganz unvorbereitet und teilweise auch etwas verwirrend, gerade wenn man nicht damit rechnet. Zwar weiß man spätestens nach den ersten ein, zwei Malen, dass nach einem Absatz vermutlich ein Rückblick kommt, aber manchmal erwischt es einen dennoch eiskalt, wenn man gerade in die Geschichte der Gegenwart vertieft ist.

Die Figuren waren durchaus sympathisch, auch wenn ihnen ein wenig die Vielfalt fehlte. Sie blieben alle recht blass, da die Autorin sich mehr auf die Geschichte und die Liebesbriefe, die es auch im Buch zu lesen gibt, konzentriert hat. Hätte sie etwas weniger Rückblenden verwendet und ein wenig mehr Zeit darauf, die Figuren zu beschreiben, so hätte ich sie wesentlich besser im Gedächtnis behalten können und mich auch mehr mit ihnen identifizieren gekonnt.

Fazit
Die Geschichte von „To all the boys I loved before“ ist eine süße Geschichte für Teenager, die das Anslichtkommen von Geheimnissen und dem damit verbundenen Chaos thematisiert. Durch dieses wird die Geschichte auch nicht langweilig. Allerdings waren mir die Figuren zu einseitig und blass, da sie sich alle sehr ähnelten und ich sie kaum kennen lernen konnte. Auch waren für mich manche Rückblenden, die in die Geschichte eingebaut sind, nicht gut platziert.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. To all the boys I loved before
2. PS I still love you
3. Always and forever, Lara Jean