Bonnie und Clyde reloaded
Unendlich wirKlappentext
„Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie ...
Klappentext
„Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen …“
Gestaltung
Von Amy Harmon ist bereits ihr Roman „Vor uns das Leben“ im Egmont INK Verlag erschienen. Das Cover von „Unendlich wir“ ist in einem ähnlichen Stil gehalten wie das von „Vor uns das Leben“, was mir sehr gut gefällt, da man so erkennen kann dass beide Werke von derselben Autorin sind, auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander sind. Die hellen, frühlingshaften Farben und die beiden Schattenkonturen von Menschen auf dem Cover finde ich sehr schön gewählt. Vor allem auch im Zusammenhang mit den zarten Blumenmustern des Hintergrundes. Was ich nicht so schön finde sind die braunen Flecken, da diese aussehen wie Schmutz (und ich habe wirklich erst mal einen Lappen genommen und über das Buch gewischt).
Meine Meinung
Bereits das Werk der Autorin mit dem Titel „Vor uns das Leben“ hat mir sehr gut gefallen. Daher hatte ich gehofft, auch mit „Unendlich wir“ wieder in ein emotionales, berührendes Werk einzutauchen. Der Schreibstil von Amy Harmon ließ sich, wie bereits aus dem anderen Werk gewohnt, wieder sehr angenehm lesen. An manchen Stellen hatte ich allerdings den Eindruck, dass die Autorin zu sehr ins Aufzählen gerät. Sie reihte für meinen Geschmack einfach zu viele kurze Sätze aneinander, sodass mir manche Passagen eher abgehakt erschienen.
Erzählt wird aus der leserfreundlichen Ich-Perspektive. So lernt der Leser schnell die beiden Protagonisten Bonnie Shelby und Finn Clyde kennen. Aufmerksamen Augen wird hier vermutlich sofort eins ins Auge stechen: Bonnie & Clyde. Und korrekt, genau auf die Geschichte des bekannten Ganovenpaares wird in diesem Werk angespielt. Ich selber bin zu jung, um mich mit der Geschichte dieses berüchtigten Pärchens gut auszukennen (und ich interessiere mich dafür auch leider nicht sonderlich), aber kenne ich (und vermutlich viele jüngere Generationen auch) die Namen und weiß ungefähr worum es geht. Die Verarbeitung dieser Geschichte fand ich sehr interessant in „Unendlich wir“ eingebunden.
Bonnie Shelby ist eine bekannte Sängerin, beliebt, bekannt, gefeiert. Finn Clyde beschäftigt sich hingegen lieber mit Zahlen und Formeln. Diese beiden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen aufeinander und langsam zeigt sich, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben. Beide Figuren haben in ihrem Leben etwas Tragisches erlebt. Dies lässt sie zueinander finden, die beiden (wie vermutlich nicht anders zu erwarten) verlieben sich ineinander.
Die Figuren haben mir ganz gut gefallen. Allerdings mochte ich Finn ein wenig mehr als Bonnie. Vermutlich lag dies an Bonnies doch recht oberflächlicher Art, die sich für mich nicht so einfach mit ihren Selbstmordgedanken vereinbaren ließ. Finn hingegen war für mich ein in sich stimmiger Charakter. Er war geheimnisvoll und ruhig und sein „Päckchen“ hat man erst später erfahren.
Was ich auch sehr mochte war, dass die Bedeutung des Romantitels „Unendlich wir“ so bildhaft, transparent und allgegenwärtig war. Optisch fand man kleine Unendlichkeitszeichen und auch im Text fand sich oftmals ein Bezug zum Titel in Form von kleinen, eingestreuten Sätzen, die immer wieder auf die Unendlichkeit und das Beieinandersein der beiden Figuren verwiesen. Vor allem eine Textstelle verwendete das „Unendlich wir“ sehr schön.
Fazit
Wer schon „Vor uns das Leben“ mochte, dem wird auch „Unendlich wir“ gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass in diesem Werk der Schreibstil an manchen Stellen etwas zu viele kurze Sätze hintereinander verwendet, sodass die Melodie mancher Sätze und Textstellen etwas verloren geht. Es liest sich dann einfach abgehakter und eher wie eine Aufzählung verschiedener Erkenntnisse oder Tätigkeiten. Die Figuren waren in ihren Handlungen und Gefühlen nachvollziehbar und sympathisch, wobei Finn hier eindeutig höher einzuordnen ist als Bonnie.
4 von 5 Sternen!
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