Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Intensive Lektüre, die ernste Themen mit Leichtigkeit verbindet

Wir beide in Schwarz-Weiß
0

Klappentext
„Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst ...

Klappentext
„Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst hat es ihr angetan. Mit Kunst hat Alex zwar überhaupt nichts am Hut, aber für Kris würde er so ziemlich alles riskieren … selbst wenn er sich damit in große Gefahr bringt.“

Gestaltung
Mir gefällt die Farbgebung des Covers sehr gut, da es die im Titel erwähnten Hauptfarben schwarz und weiß aufgreift. Gleichzeitig sorgen die türkisfarbenen Schmetterlinge und der in derselben Farbe gehaltene Titel für schöne Farbtupfer, die das Auge des Betrachters direkt auf sich ziehen. Der Schattenriss der beiden Personen gefällt mir auch gut, da das Cover durch diesen optisch sehr schön zu den anderen beiden Büchern der Autorin passt. Auch wenn die Bücher unabhängig voneinander sind, erkennt man so doch direkt, dass sie von derselben Autorin verfasst wurden. Eine schöne Idee!

Meine Meinung
„Wir beide in Schwarz-Weiß“ erzählt die Geschichte von Alex und Kris, die Fans der Autorin Kira Gembri bereits aus „Wenn du dich traust“ bekannt sind. Da ich dieses Buch noch nicht gelesen hatte, war ich natürlich sehr gespannt, ob ich beim Lesen von „Wir beide in Schwarz-Weiß“ irgendwelche Probleme haben würde. Glücklicherweise war dies nicht der Fall. Somit können also auch Leser, die bisher noch kein Buch von Kira Gembri gelesen haben, dieses Buch ohne Probleme lesen und verstehen.

Erzählt wird „Wir beide in Schwarz-Weiß“ abwechselnd aus den Sichtweisen von Alex und Kris, sodass jedes Kapitel von einer Figur erzählt wird. So kann man als Leser beide Charaktere kennen lernen und Einblicke in ihr tiefstes Seelenleben erhalten. Dies fand ich gerade angesichts dieser beiden sehr vielschichtigen Figuren sehr spannend, denn sowohl Kris als auch Alex haben beide etwas, das sie belastet. Durch diesen Perspektivwechsel konnte ich die Sorgen beider Figuren erfahren, mich in sie hineinversetzen und so ein viel tieferes Verständnis von den Handlungsmotiven beider Charaktere erhalten.

Dies war für mich auch sehr wichtig und von der Autorin gut gelöst, denn die Geschichte von „Wir beide in Schwarz-Weiß“ ist sehr tiefgründig und emotional. Hätte ich nur die Sichtweise einer Figur erlebt, hätte ich vermutlich nicht die gesamte Tragweite des Schicksals beider Figuren erfassen können. So hat Kira Gembri aber ein Leseerlebnis geschaffen, das ich so schnell nicht vergessen werde, denn die Handlung dieses Buches ist eine sehr besondere. Kira Gembri befasst sich hier mit einer ernsten Thematik, um die oftmals lieber ein Bogen gemacht wird (und auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehe). Dies finde ich sehr positiv, denn so macht die Autorin ihren Lesern wichtige Themen zugänglich.

Gleichzeitig verbindet Kira Gembri die Ernsthaftigkeit mit auflockernden Elementen wie etwas Humor oder einer Liebesgeschichte. Diese Kombination aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit ist eine schöne Idee und sie konnte mich überzeugen. Gleichzeitig fand ich die Liebesgeschichte zwischen Kris und Alex allerdings etwas schwierig, denn für meinen Geschmack hat Kris sich ihren Gefühlen für Alex zu sehr hingegeben. Sie hat vieles durchgehen und mit sich machen lassen, das mich erstaunt hat. Ich habe mir dieses Verhalten mit Kris Sicht durch ihre rosarot-verliebte Brille erklärt, allerdings kam ich nicht umhin mir zu wünschen, dass sie sich manchmal anders hätte verhalten sollen als sie es getan hat.

Fazit
Kira Gembris „Wir beide in Schwarz-Weiß“ ist ein tiefgründiges Leseerlebnis, das ernsthafte Themen mit einer angenehmen Leichtigkeit verbindet und sie so jugendlichen Lesern zugänglich macht. Die Geschichte ist gerade angesichts der Lasten, die die Protagonisten mit sich zu tragen haben, sehr emotional und berührend. Allerdings hat mir die Liebesbeziehung zwischen Kris und Alex nicht zu 100% gefallen, da ich mir manchmal gewünscht habe, dass sich Kris in einigen Situationen anders verhalten hätte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eine Geschichte, die durch ihre Charaktere und unerwartete Handlung verzaubert

Winterlicht
0

Klappentext:
Ein Bannfluch liegt auf Lumatere. Niemand kann das Land betreten oder es verlassen. Nur Finnikin, Gefolgsmann des Königs, weiß Rat: Er muss den verschollenen Thronfolger finden und nach Lumatere ...

Klappentext:
Ein Bannfluch liegt auf Lumatere. Niemand kann das Land betreten oder es verlassen. Nur Finnikin, Gefolgsmann des Königs, weiß Rat: Er muss den verschollenen Thronfolger finden und nach Lumatere zurückbringen. Nur er kann den Fluch aufheben. Doch als Finnikin die schöne Evanjalin trifft, gerät seine Mission in Gefahr. Er verliebt sich in sie, obwohl sie dem König versprochen ist. Muss er nun seine große Liebe der Zukunft Lumateres opfern?

Gestaltung:
An diesem Cover mag ich besonders die harmonische Farbgebung. Die „Ranken“ am linken Rand, von denen dann der Titel eingekreist wird, sind wundervoll und sehen sehr schön aus. Das Mädchengesicht durfte natürlich auch nicht fehlen…ich finde, das hätte man auch weglassen können und stattdessen irgendwas anderes (einen Baum oder so) abbilden können. Aber man kann ja nicht alles haben.

Meine Meinung:
Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der mich so richtig begeistern konnte! Finnikin, der Sohn eines Offiziers, versucht sein Land Lumatere zu retten, dessen Königsfamilie in einem Putsch getötet wurde und nun im Unheil verschwindet. Kein Einwohner von Lumatere, der an dem schicksalshaften Tag geflohen ist, kann mehr in sein Land zurückkehren (und niemand der drin ist, kann hinaus), da sich ein Nebel, wie eine Wand um das Land gelegt hat. So sind alle Lumaterer über die Welt verteilt und Finnikin reist umher, um das Volk beisammen zuhalten und um den Thronfolger, der damals entkommen sein soll und der Finnikins bester Freund ist, zu finden. Hilfe bekommt er bei seiner Suche von Evanjalin, die ihn durch das Land zu führen scheint.

Finnikin und Evanjalin sind super spannende und ausgestaltete Charaktere. Da ist zum einen Finnikin, der sich seit seiner Kindheit auf der Suche befindet, die Hoffnung nie aufgibt und der sich nach seinem Vater sehnt. Aber auch er hat seine schwachen Momente, Momente in denen er zweifelt und verunsichert ist, was ihn nur noch sympathischer macht.
Die taffe Evanjalin hingegen ist undurchsichtig und erst am Ende des Romans erschließen sich dem Leser alle Zusammenhänge diese Figur betreffend, was mir super gut gefallen hat. Evanjalin ist schwer einzuschätzen, sie handelt manchmal impulsiv, weiß über vieles Bescheid (wodurch man als Leser ihr manchmal einfach nicht traut) und sie hat einen Dickkopf! Sie setzt ihren Willen mit allen Mitteln durch, auch wenn sie dafür ihre Freunde verraten muss. Sie wird von der anfänglichen „Last“(aus Finnikins Sicht) zur Anführerin der Gruppe. „Winterlicht“ erzeugt schon allein mit dieser einen Figur so viel Spannung, Konflikte und ein kleines Knistern, dass man es kaum aus der Hand legen kann.

Besonders gut gefallen haben mir die vielen unerwarteten Wendungen, die meistens von Evanjalin ausgingen, da sie immer zu wissen schien, welcher Schritt nun als nächstes kommen muss (und das, obwohl eigentlich Finnikin derjenige mit einem Plan sein müsste). Hinzu kommt die leichte Liebesgeschichte zwischen den beiden, die sich anbahnt und gegen die sie sich dennoch zu wehren scheinen. Oft kommt es zwischen den beiden auch zu kleinen Streitereien, was einfach wundervoll unterhaltsam war. Aber auch die anderen Figuren aus Lumatere sind äußerst sympathisch gestaltet, sodass sie einem während des Lesens alle ans Herz wachsen.

Schön war auch die Karte des Landes im Buch. Allerdings war sie auch nötig. Da Finnikin auf seiner Reise das gesamte Land durchreist, werden viele Länder- und Städtenamen genannt, die man sich als Leser einfach nicht merken kann. Vor allem nicht, da die Namen recht ungewöhnlich waren und Finnikins Gruppe auch teilweise nicht lange an einem Ort geblieben ist. So hat man im Verlauf von 400 Seiten, mindestens 10 Orte kennen gelernt, zwischen denen hin und her gereist wurde. So musste man immer wieder zur Karte zurückblättern, um den Überblick nicht zu verlieren. Nur dank der Karte wusste man was wo liegt und wie die Reise nun verlaufen ist. Teilweise wurde das beim Lesen doch recht anstrengend…

Besonders gefallen hat mir das Ende des Buches. Da gab es dann nochmal eine riesige Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. So wird die Rettung des Landes zu einer spannenden Jagd durch das Land, von der man nicht weiß, was als nächstes passieren wird. Man kann sich einfach nur überraschen lassen und hoffen, dass die sympathischen Protagonisten ihr Ziel am Ende erreichen.

Fazit:
„Winterlicht“ ist alles andere als vorhersehbar und bezaubert durch seine zwei wundervollen Protagonisten Finnikin und Evanjalin, die auf ihrer Reise zur Rettung von Lumatere so einige spannende Abenteuer durchmachen. Vor allem Evanjalin lädt den Leser zum rätseln und Vermutungen aufstellen ein und fasziniert durch ihre interessante Art. Einzig das viele Hin und Her bei der Reise war beim Lesen etwas anstrengend, weswegen es einen Stern Abzug gibt. Eine wunderschöne Geschichte mit Herz, Spannung und auch Dramatik!
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Liebe, Dramatik und eine Geschichte, wie aus dem Alltag gegriffen

Wenn wir fallen
0

Klappentext
„Ständig träumt Liz von einem schönen Jungen, den sie noch nie gesehen hat. Der Traum kommt ihr so real vor, dass sie Angst hat, den Verstand zu verlieren. Als sie diesem Jungen dann plötzlich ...

Klappentext
„Ständig träumt Liz von einem schönen Jungen, den sie noch nie gesehen hat. Der Traum kommt ihr so real vor, dass sie Angst hat, den Verstand zu verlieren. Als sie diesem Jungen dann plötzlich gegenübersteht, ist sie fassungslos. Nicht nur, weil es ihn tatsächlich gibt. Vor allem, weil er ganz anders ist, als sie erwartet hat: kein sanfter Junge, sondern Mitglied einer gefährlichen Gang. Wider alle Vernunft will sie herausfinden, wer er ist und warum er sie in ihren Träumen heimsucht. Sie ahnt nicht, dass er sie längst ins Visier genommen hat. Denn nur sie hat ihn bei dem Überfall gesehen und kann ihm deshalb gefährlich werden.“

Gestaltung
An dem Cover mag ich, dass der Baum auf den Traum von Protagonistin Liz verweist, denn sie träumt von einer Klippe. Die Farben sind zugegebenermaßen nicht mein Fall. Ich mag die Kombination aus Lila und der Pfirsichfarbe des Hintergrundes nicht (oder wie immer diese Farbe bezeichnet wird). Die Herzchen, die vom Himmel fallen sind mir auch ein wenig zu kitschig, denn das Buch dreht sich nicht nur um die Liebesbeziehung, sondern es hat auch seine düsteren Seiten, die durch das Cover leider nicht zum Ausdruck kommen. So wirkt es vielmehr wie ein typisches Mädchenbuch, das es keinesfalls ist.

Meine Meinung
Bücher von Jennifer Benkau sind für mich immer mit dem gewissen Etwas verbunden. In den Büchern der Autorin wird das normale Alltagleben mit ganz besonderen Elementen verbunden (sei es nun etwas Übernatürliches bzw. etwas aus dem Fantasygenre oder einfach nur durch eine besondere Betrachtungsweise der Dinge). Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich auch bestimmte Vorstellungen im Kopf. Ich finde, der Klappentext legt den Fokus auf die romantische Liebesgeschichte und auch den geheimnisvollen Traumaspekt. Dementsprechend hatte ich erwartet, dass der Traumaspekt neben der Liebesgeschichte eine Hauptthematik des Buches sein würde.

Natürlich spielt der Traum von Protagonistin Liz eine besondere Rolle. Er wird in der Geschichte immer wieder aufgegriffen und in unterschiedlichen Facetten mit den verschiedensten Szenarien dargestellt. Aber ich hatte gedacht, dass ihm mehr Bedeutung beigemessen würde. Liz denkt zwar häufig über ihren Traum nach, aber abgesehen davon, dass ich eben immer wieder dieselbe Traumszene in leichten Variationen lesen konnte und Liz Vermutungen über ihren Traum verfolgt habe, war nichts weiter mit besagtem Traum. Es wurde nicht einmal aufgelöst, warum Liz von dem Jungen Louis geträumt hat und im Traum z.B. sein Tattoo gesehen hat, obwohl sie ihn noch nie gesehen hat. Ich hatte irgendwie gehofft, dass dort noch eine Besonderheit hinter dem Traum versteckt ist. Dass hier vielleicht auch etwas Übernatürliches in die Geschichte verwoben ist.

Aber als ich am Romanende angelangt war und hinsichtlich der Ursachen für die Träume oder überhaupt der genaueren Hintergründe erklärt wurde, war ich verwirrt. Wie konnte Liz von Louis geträumt haben, als sie ihn noch nicht kannte? Warum wurde der Traum so detailliert konstruiert, ohne weiter aufgeklärt zu werden? Für mich waren irgendwie immer Andeutungen da, die mich haben spekulieren lassen, dass mehr dahinter steckt. Aber das tat es gar nicht und darum war ich etwas irritiert am Ende.

Aber abgesehen von diesem einen Kritikpunkt war „Wenn wir fallen“ eine wirklich schöne Geschichte! Natürlich stand definitiv die Liebe zwischen Liz und Louis im Mittelpunkt und Leser, die gerne Liebesgeschichten lesen, werden auf jeden Fall ihre Freude mit diesem Buch haben. Es gibt romantische Momente, aber auch ziemlich dramatische und gerade das Ende gleicht einem rasanten Countdown, bei dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Handlung wirkte auf mich gut durchdacht. Sie war so dicht erzählt und die verschiedenen Ereignisse waren so eng miteinander verstrickt, dass ich stets das Gefühl hatte, dass immer etwas passiert. Sei es nun eine romantische Liebeserklärung von Louis, ein Einbruch, eine dramatische Wendung oder einfach nur ein amüsantes Gespräch zwischen zwei Figuren. Ich habe mich völlig in der Handlung verloren, weil sie auf mich wirkte wie das reale Leben nunmal auch ist: es passiert so vieles gleichzeitig, dass man gar nicht weiß, wo man hinschauen und wie man sich fühlen soll. Die Handlung hat mich wirklich mitgenommen!

Mitgenommen hat mich vor allem auch Louis. Er brachte für mich die Ernsthaftigkeit in die Geschichte, denn Louis kommt aus einem sozialen Brennpunkt und hat nicht viele Alternativen im Leben. Er übernimmt die Verantwortung für seine alkoholsüchtige Mutter und um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten und seine Schulden begleichen zu können, ist er leider in den Sog von zwei zwielichtigen Gangs geraten. Louis ist sozusagen als Doppelagent unterwegs, denn er wurde von der einen Gang bei der anderen eingeschleust. Das bringt natürlich so einige Gefahren mit sich, die der Geschichte die spannende Würzung verpassen.

Besonders gefallen hat mir auch die Chemie zwischen Louis und Liz, denn die beiden haben eine amüsante Art miteinander zu reden. Sie haben mich das ein oder andere Mal zum Lächeln gebracht und waren einfach so süß. Abgesehen von meiner Kritik hinsichtlich des Traumes hat mir das Romanende sehr gut gefallen, denn es war sehr realistisch und die Beziehung zwischen Louis und Liz wirkte nicht zu kitschig oder aufgesetzt. Überhaupt war das gesamte Buch für mich sehr authentisch und nah an unserem Alltag. Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen mit allen Höhen und Tiefen!

Fazit
Für mich war Jennifer Benkaus neuster Jugendroman eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle. „Wenn wir fallen“ ist so dicht erzählt mit so vielen tief ineinander verstrickten Handlungsmomenten, dass ich nahezu an den Seiten geklebt habe. Zudem war wirklich alles dabei, was mich und meine Gefühle wild durcheinander gewirbelt hat: es gab romantische Momente, aber auch wirklich dramatische Szenen zum mitfiebern! Zudem war die Geschichte sehr authentisch sowie nah an unserem Alltag und Liz und Louis haben mich sogar zum Lachen gebracht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass hinter dem im Klappentext fokussierten Traum nicht mehr steckte und ich auch ganz am Schluss nicht erfahren habe, was sich genau dahinter verbarg! Dabei hatte es erst so mysteriös angefangen…
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Unvergessliches Leseerlebnis voller Spannung und Rätsel!

Wenn du vergisst
0

Klappentext
„Stell dir vor, du wachst auf und weißt nicht mehr, wer du bist.
Stell dir vor, deine Zeichnungen zeigen Erinnerungssplitter voller Schmerz und Dunkelheit.
Stell dir vor, du hast ein Geheimnis, ...

Klappentext
„Stell dir vor, du wachst auf und weißt nicht mehr, wer du bist.
Stell dir vor, deine Zeichnungen zeigen Erinnerungssplitter voller Schmerz und Dunkelheit.
Stell dir vor, du hast ein Geheimnis, das dein ganzes Leben zerstört hat.
Stell dir vor, du könntest mit jemandem noch einmal neu anfangen.
Würdest du dich erinnern wollen?

Revolutionär neu und anders: In "Wenn du vergisst" erzählen Text und Bild die
Geschichte von Zoe, die sich von einem Tag auf den anderen an nichts mehr erinnern kann, gemeinsam.“

Gestaltung
Die Gestaltung des Covers passt sehr gut zum Inhalt, weil die Zeichnungen, die im Hintergrund zu sehen sind, auch im Buch auf den einzelnen Seiten wiederzufinden sind und eine große Rolle spielen. Das Cover wirkt mädchenhaft, aber mir gefällt es, da es den Charakter der Geschichte einfängt und bereits Hinweise auf die besondere Verbindung von Bild und Text gibt. Nur das Mädchen in der linken Ecke, das so aussieht als wäre es aus Zeitungsschnipseln, gefällt mir von den Konturen her nicht ganz so gut, da der Zopf und die Arme etwas seltsam aussehen.

Meine Meinung
In „Wenn du vergisst“ geht es um Zoe, die ihr Gedächtnis verloren hat und sich an rein gar nichts aus ihrem Leben erinnern kann, nicht mal an ihren Namen. Sie wird von Elias gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort kümmert sich der Pfleger Niklas um sie. Zu beiden jungen Männern entwickelt Zoe Zuneigung, doch sie merkt auch, dass gerade Elias mehr über sie zu wissen scheint, als er zugibt. Zoes einziger Anhaltspunkt, um sich zu erinnern, sind ihre Zeichnungen, denn immer wieder malt sie seltsame Bilder, die mit ihrer Vergangenheit zu tun haben könnten…

An „Wenn du vergisst“ reizte mich vor allem die vom Verlag beworbene „revolutionäre“ Verbindung von Text und Bild und ich muss sagen, dass genau das wirklich den Reiz dieses Buches ausmacht! Auf jeder Seite gibt es am Rand oder hinter dem Text kleine und auch größere Zeichnungen, Wortfetzen oder beispielsweise auch handgeschriebene Briefe zu entdecken. Die Zeichnungen sind dabei super in das Buch eingebunden, da manche von ihnen vorher im Text beschrieben wurden, wenn Zoe sie gemalt hat, und ich als Leserin diese Zeichnungen dann direkt auf der jeweiligen Seite bewundern konnte. Die gerade beschriebene Zeichnung wird auf der Seite sofort verbildlicht, sodass ich direkt sehen konnte, was die Autorin gemeint/beschrieben hat. So wurde das Leseerlebnis viel intensiver, da die Zeichnungen die Fantasie anregen und ein Teil des Textes somit real wird. Das war wirklich neuartig, besonders und hat sehr viel Spaß beim Lesen gemacht.

Leider muss ich aber auch sagen, dass manche Zeichnung das Lesen erschwert hat. Gerade solche Bilder, die komplett über eine ganze Seite oder sogar eine Doppelseite gingen, haben den Text schwer lesbar gemacht, da schwarze Farbe auf graumeliertem Hintergrund nicht besonders gut zu lesen ist. So musste man die Buchstaben manchmal entziffern und auch das Bild war nicht besonders gut zu erkennen.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen, war aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Gut gemacht war, dass der Schreibstil vor allem zu Beginn zu der Situation der Protagonistin passte. Die Sätze waren oft in Fragesätzen formuliert oder bestanden aus kurzen, abgehakten Sätzen, was die Gedanken von Zoe gut wiedergespiegelt hat. Die jugendliche Sprache (Wörter wie Shit oder creepy) waren auch in Ordnung, auch wenn sie doch manchmal stark ins Auge stachen, wenn solche Wörter eben längere Zeit nicht mehr verwendet wurden und dann auf einmal doch wieder ein solches Wort auftauchte. Der Satzbau war allerdings ungewohnt, weil immer wieder der Satzanfang am Satzende wiederholt wird oder Sätze mittendrin beginnen oder aber Sätze einfach aneinandergereiht werden und manche Wörter von Satzgliedern (oder gleich ganze Satzglieder) fehlen. Insgesamt wirkte der Schreibstil auf mich etwas kindlich, was ich beim Lesen manchmal als komisch empfand.

Die Geschichte liest sich schnell weg, was zum einen daran liegt, dass durch die Zeichnungen manchmal gar nicht so viel Text auf einer Seite ist. Zum anderen liegt es aber auch an der Geschichte, da der Leser gemeinsam mit Zoe herausfinden möchte, wer sie ist, was dazu geführt hat, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat und welche Geheimnisse vor ihr verborgen werden. Gerade der letzte Punkt sorgt für einiges an Spannung und Rätselraten, da die Personen, die Zoe umgeben, alle ihre eigenen Geheimnisse zu haben scheinen und vieles vor der Protagonistin verbergen. So scheinen nicht nur Niklas und Elias mehr über Zoe zu wissen als sie zugeben möchten, sondern auch Zoes Eltern, die sie aus dem Krankenhaus abholen, verbergen vieles vor ihr!

Das Buch ist sehr rätselhaft sowie geheimnisvoll und hat so dafür gesorgt, dass ich die Geschichte kaum aus der Hand legen konnte. Zwar habe ich schnell eine Vermutung gehabt und vorhergesehen, was es mit der Heimlichtuerei von Zoes Eltern auf sich und die sich am Ende auch bestätigt hat, aber das tat dem Spaß beim Lesen keinen Abbruch. Die seltsamen Reaktionen der Personen aus Zoes Umfeld, ihr sehr unpersönliches Zimmer zu Hause, die abweisenden Reaktionen ihrer Mutter, die Andeutungen von Niklas, Elias seltsames Verhalten…das alles führt dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Und schließlich endet das Buch auch so offen und mit so vielen Möglichkeiten, wie die Geschichte weiter gehen könnte, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es im zweiten Band weiter geht!

Etwas gestört hat mich allerdings die Beziehung zwischen Zoe und Elias. Es deutete sich schon direkt zu Beginn an, dass zwischen ihr, Elias und Niklas eine kleine Dreiecksgeschichte entsteht, aber kurz nach der Hälfte des Buches hat Zoe sich komplett an Elias gebunden. Sie haben sich geküsst und dann war Zoe urplötzlich mit ihm zusammen. Dies wurde dabei so dargestellt, als sei es die große, unendliche Liebe. Zoe hing nahezu an Elias und war wirklich blind vor Liebe. Das war viel zu abrupt und dann auch noch für die kurze Zeit, in der sie sich kennen, zu intensiv und krass. Eigentlich hat nur gefehlt, dass sie Elias einen peinlichen Pärchen-Spitznamen gibt.

Auch hat mich an dieser überstürzten Beziehung, neben der plötzlichen Intensität, Zoes Verhalten gestört. Sie ist auf einmal so verliebt in ihn, dass sie verschiedene Dinge komplett ignoriert oder vergisst. So beispielsweise, dass Elias mehr über sie zu wissen scheint und dass sie ihn darüber eigentlich ausfragen wollte. Dabei war ihr das zuvor so wichtig. Das war mir zu unrealistisch. Gefühle hin oder her, wenn man wissen möchte, wer man ist und da ist jemand, der das wissen könnte, dann fragt man denjenigen doch. Insgesamt hat Zoe sowieso teilweise ziemlich heftig reagiert und sich nicht nachvollziehbar verhalten, was Elias anging.

Fazit
Für mich war „Wenn du vergisst“ ein spannendes Buch, das mich an die Geschichte gefesselt, mich zum Rätseln angeregt und mir schöne Lesestunden beschert hat. Die Zeichnungen spiegeln genau das wieder, was gerade auf den Seiten geschieht und so sorgt die Kombination aus Bild und Text für ein unvergleichliches Leseerlebnis! Auch die Handlung ist aufgrund ihrer vielen Geheimnisse, die nur nach und nach aufgedeckt werden unglaublich spannend, auch wenn ich schon schnell geahnt habe, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Dennoch ist der Lesespaß hoch und gerade das Ende ist so offen und spannend, dass ich unbedingt den zweiten Teil lesen muss, um endlich zu erfahren, was genau mit Zoe geschehen ist. Kritisch war lediglich der etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil und die viel zu schnelle, viel zu intensive Liebesbeziehung zwischen Zoe und Elias.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Wenn du vergisst
2. Brennt die Schuld
3. In deinem Herz

Veröffentlicht am 10.02.2018

Fiktion oder Wirklichkeit? Das ist hier die Frage!

Wenn der Sommer endet
0


Klappentext
„So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit … Die dunkle Zeit, wie die 17-jährige Cara, ihre Schwester Alice und ihre restliche Familie es nennen, scheint wie ein Fluch, der sie einmal ...


Klappentext
„So lasst uns die Gläser erheben auf die dunkle Zeit … Die dunkle Zeit, wie die 17-jährige Cara, ihre Schwester Alice und ihre restliche Familie es nennen, scheint wie ein Fluch, der sie einmal im Jahr für ein paar Wochen heimsucht. In diesem Zeitraum passieren Unfälle, geliebte Menschen sind schon gestorben. Und dieses Jahr soll es eine der schlimmsten dunklen Zeiten werden, prophezeit Caras Freundin Bea. Mysteriöse Dinge geschehen und bald weiß Cara nicht mehr, was Traum und was Realität, was Magie und was echt ist. Die Grenzen verschwimmen, und als lange vergessene tragische Ereignisse ans Licht kommen, könnte es für Cara, ihre große Liebe Sam und ihre Schwester Alice schon zu spät sein …“

Gestaltung
Das Cover hat mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht, da ich mich gefragt hab, was ein endender Sommer mit einem vom Himmel fallenden Mädchen zu tun hat. Mir gefällt an dem Cover besonders die Farbgestaltung der Wolken. Toll finde ich aber auch dass sich die rote Farbe des Kleides in dem Knopf, der das O von „Sommer“ darstellt, wiederfindet. Insgesamt ist das Cover ein Blickfang, der alle Augen auf sich zieht.

Meine Meinung
Wer den Klappentext von „Wenn der Sommer endet“ gelesen hat und trotzdem noch unsicher ist, ob ihm dieses Buch gefallen könnte, dem kann ich nur raten sein Glück zu versuchen! Moira Fowley-Doyles Roman ist eine Mischung aus vielen verschiedenen Aspekten, die für jeden etwas bereithält. In diesem Buch findet sich ein Familiendrama, Magie, Mystik, Aberglaube und vieles mehr. Es ist eine bunte Mischung aus vielen Themen, die alle zusammen in ein Buch geworfen, miteinander verbunden und zu einem spannenden Werk aus Überraschung und Fantasie gezaubert wurden.

Wer nun besorgt ist, dass dieses Buch vielleicht zu viele Inhalte vereint und befürchtet, dass das Buch keinen roten Faden haben könnte, der kann seine Sorgen beiseiteschieben. „Wenn der Sommer endet“ hat durchaus eine stringente Handlung, die sich klar von der ersten bis zur letzten Seite durchzieht. Zu Beginn dachte ich auch erst, dass das Buch zu viel wollte und zu viele Handlungsstränge aufweist, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und spätestens ab der Hälfte kann das Buch den Leser dann so richtig fesseln.

Die Handlung zusammenzufassen ist dabei gar nicht so leicht, ohne zu viel zu verraten. Es geht um Cara und ihre Familie, bei denen jedes Jahr im Oktober seltsame, unheimliche und düstere Dinge passieren. Entweder es stirbt jemand oder ein Familienmitglied hat einen Unfall. Viele solcher bedrückenden Momente hat die Familie schon hinter sich, sodass es nicht verwunderlich ist, dass gerade die Mutter um ihre beiden Töchter Cara und Alice sowie um Caras Stiefbruder Sam sehr besorgt ist. Der Oktober naht auch dieses Jahr wieder und Caras beste Freundin Bea ahnt voraus, dass er besonders düster und ereignisschwer wird… Was erwartet die Familie dieses Jahr im Oktober, der „dunklen Zeit“?

Ich denke, dass dieses Buch nicht für jeden etwas ist, da es kein Mainstream Buch ist mit den typischen Jugendbuch-Inhalten. Für mich hat gerade dies den Reiz des Buches ausgemacht. Wenn man sich erst einmal auf die Geschichte eingelassen und hineingefunden hat, dann wird man mit einer geheimnisvollen Handlung belohnt, die das Spiel mit Realität und Fiktion perfekt beherrscht und den Leser in eine Welt voller Fragen, Rätsel und Mysterien wirft.

An manch einer Stelle hätte die Autorin für meinen Geschmack jedoch ruhig etwas ausführlicher werden können. So fragte ich mich beispielsweise, warum der Familie gerade im Oktober all die Unglücke und tragischen Ereignisse widerfahren. Ich verstehe zwar, dass es viele Geschehnisse gab, die einfach unerklärbar sind und bleiben, aber wenigstens für ein paar Handlungselemente hätte ich mir doch wenigstens ein paar Gründe gewünscht. Ich fragte mich stets nach dem Warum und dem Wie. Zwar habe ich mich irgendwann damit abgefunden, dass es einfach keine Erklärungen gibt und dass dies gerade bei übernatürlichen Elementen vermutlich so sein muss, aber eine innere Unruhe und ein Drang, es dennoch verstehen zu wollen, hat mich dennoch die ganze Zeit beim Lesen begleitet. Wenn mir ein Rätsel präsentiert wird, dann erhoffe und erwarte ich mir an dessen Ende schließlich eine Lösung.

Fazit
Mit „Wenn der Sommer endet“ begegnet dem Leser eine Geschichte fernab des Mainstreams, die voller übernatürlicher, unerklärlicher Geschehnisse ist und den Leser auf eine geheimnisvolle Reise mitnimmt. Dieses Buch ist eine Mischung aus Mystery und Familiendrama, die vor allem in der zweiten Hälfte zu fesseln weiß. Für meinen Geschmack hätte die Geschichte ruhig etwas ausführlicher sein und ein paar mehr Erklärungen liefern können, aber insgesamt wurde ich von dem Spiel aus Realität und Fiktion gefangen genommen.
4 von 5 Sterne!

Reihen-Infos
Einzelband