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Veröffentlicht am 15.02.2019

Umfangreich, spannend, Potential

Seelenkriege - Kaiser & Drache (1)
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Titel: Seelenkriege – Kaiser & Drache (Band 1)
Autor: Dominique Stalder
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 222
eBook
Seelenkriege-Reihe

Klappentext:
Um den großen Krieg zu beenden, mussten drei mächtige Drachen ...

Titel: Seelenkriege – Kaiser & Drache (Band 1)
Autor: Dominique Stalder
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 222
eBook
Seelenkriege-Reihe

Klappentext:
Um den großen Krieg zu beenden, mussten drei mächtige Drachen sterben. Nun droht der seit 400 Jahren andauernde Frieden in Dantalion zu zerbrechen.

Als der Kaiser ermordet wird, ahnt niemand, welche Gefahr dem Reich tatsächlich droht. Der Meuchelmörder Sion gerät unter Verdacht und kann seinem verdrängten Ich nicht länger den Rücken zuwenden. Die junge Inari Jalia steht kurz vor ihrer Flügelweihe, als ihre Wolkenstadt von Unbekannten angegriffen wird. Und im Norden kämpft Fragas mit seinem Wolf gegen das Schwarze Volk.

Nur noch die Seelen der alten Drachen scheinen das drohende Ende der Welt abwenden zu können. Eine gefährliche Suche beginnt ...


Diese Geschichte verspricht umfangreich zu werden. Es gibt zwei Völker: Menschen und Inari. Sie leben in ihren eigenen Welten. Die Inari weit über den Wolken in einer Zuflucht, fernab von den Menschen. Die Menschen leben in Häusern, in Dörfern oder Städten. Sie werden von Königen und einem Kaiser regiert, oder leben in den freien Städten. Und dann gibt es noch die Wolfsberge im Norden und deren Bewohner, die mit Wölfen in Clans leben. Sie alle verbindet nur noch eines: die alten Geschichten über die Drachen.
Die Seelensucher sind volkunabhängig, das heißt sie können in jeder Gemeinschaft vorkommen. Sie suchen Seelen und sammeln sie, um sie zur gegebener Zeit in einen neuen Körper zu entlassen. Doch eines Tages wurde die Jagd auf sie eröffnet, und so leben sie heute verborgen und in Angst. Sion ist so ein Seelensucher und seine typisch roten Augen bringen ihn in Gefahr.

Die Charaktere sind so verschieden wie ihre Sitten und Gebräuche. Sion ist ein Mensch, der überall und nirgends zu Hause ist. Er nimmt Aufträge an, um sein Leben zu bestreiten, und ist viel auf Reisen.
Die Inari, zu denen Jalia gehört, sind ein geflügeltes Volk, Leben hoch in den Wolken und blicken auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. So ist Jalia sehr behütet aufgewachsen und kann ihre Flügelweihe kaum erwarten.
Der für mich am interessantesten gestaltete Charakter ist Fragas. Sein Volk lebt mit Wölfen als treue Gefährten und Reittiere in den Wolfsbergen; wenn ein Wolf stirbt, trauert der gesamte Clan. Doch auch in diesem Teil der Welt gibt es Streitigkeiten zwischen den einzelnen Clans. Insbesondere der Donner-Clan treib überall sein Unwesen. Fragas wirkt sehr jung und verlässt sich auf den weisen, alten Alpha seines Clans. Er kennt die alten Geschichten, und auch wenn er sie nicht unbedingt glaubt, respektiert er sie und diejenigen, die daran glauben. Selbst in aussichtslosen Situationen gibt er sein Bestes und rettet lieber seinen Clan als sich selbst.
Jalia dagegen ist ein Küken. Da sie sehr behütet und beschützt aufgewachsen ist, ist sie sehr naiv und trotzdem zeigt sie manchmal Mut durch waghalsige Entscheidungen.
Sion, dem einzig näher beschriebenen Seelensucher, fehlt es an Tiefe. Die Sucher als solche werden sehr mächtig und wichtig dargestellt, ohne dass darauf näher eingegangen wird.

Alle genannten Charaktere wirken recht oberflächlich, mit viel Luft nach oben. Ich hoffe sehr, dass die Seelensucher noch tiefer beleuchtet werden und bin gespannt, was die nächsten Teile bringen.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Für Leseeinhörner und Bücherdrache

BookLess 1. Wörter durchfluten die Zeit
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„Wer ließ sich schon so etwas Uncooles wie ein Buch auf den Puls tättowieren?“ (S. 90)

Lucy ist ein Bücherwurm, eine Leseratte, und zu ihrem Glück hat sie das Praktikum in der Nationalbibliothek von London ...

„Wer ließ sich schon so etwas Uncooles wie ein Buch auf den Puls tättowieren?“ (S. 90)

Lucy ist ein Bücherwurm, eine Leseratte, und zu ihrem Glück hat sie das Praktikum in der Nationalbibliothek von London bekommen. Als sie ins Archiv versetzt wird, findet sie leere Bücher und spürt deren Schmerz. Sie macht sich auf die Suche nach der Ursache und trifft dabei Nathan, dem sie sich anvertraut. Doch vielleicht war ihr Vertrauen zu früh, denn plötzlich schwebt sie in großer Gefahr.

Lucy ist ein Waisenkind, das endlich auf eigenen Beinen stehen will. Weder weiß sie, woher sie kommt, noch wer ihre Eltern sind. Einzig das Tattoo am Handgelenk hat sie schon immer. Lucy liebt Bücher und Geschichten. Dass sie etwas Besonderes ist, merkt der Leser spätestens, als sie anfängt im Archiv zu arbeiten.
Nathan ist ebenfalls etwas Besonderes. Doch anders als Lucy, ist er bei seinem Großvater aufgewachsen und hat eine Aufgabe, die er gewissenhaft erledigt. Doch dann trifft er auf Lucy, und ungewollt stellt sie sein Leben auf den Kopf.
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Bücher, die Worte und Geschichten, die sie enthalten; es ist auch eine Geschichte über den Irrglauben einige Menschen das Wissen für sich pachten zu können, über Traditionen, die gebrochen werden können und über die Liebe zu Büchern.

„Das Wort, das Wissen und die Weisheit der Bücher dürfen nicht länger verborgen werden. An Worten sollen die Seelen der Menschen emporwachsen. Worte sollen die Waffen der Zukunft sein.“ (S.222)

Marah Woolf schafft es den Leser in die Bibliothek mit zu nehmen und nicht mehr loszulassen. Mit Lucy erlebt der Leser ein Abenteuer, das um Leben und Tot und noch mehr darüber hinaus geht. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Aufreibend

Mein Geheimnis bist du
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„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ...

„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ernannt zu werden. Er muss sich nur noch um einen Fall kümmern. Doch genau dieser Fall bringt ihn zum Zweifeln, denn die Frau, die er vertritt, ist nicht nur die Tochter seines Chefs, sondern auch eine längst vergangene Affäre. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, ruiniert das seine ganze Karriere. Doch er kann Nicole einfach nicht widerstehen.

Dieses Buch ist so aufreibend. Wie so oft wären manchmal einige Probleme nicht existent, wenn man vernünftig miteinander reden würde. Victor und Nicole haben sich schon vor ihrer Ehe mit dem Filmstar Gabe kennen gelernt und hatten ein Techtelmechtel, welches Victor für seine Karriere beendet hat. Das hat Nicole geradewegs in Gabes Arme getrieben. Doch jetzt muss Victor sich um Nicoles Scheidung kümmern und alle Gedanken und Gefühle kommen wieder zum Vorschein. Und die treiben nicht nur Victor in den Wahnsinn, sondern auch Nicole.
Beide Charaktere sind sehr selbstständig, stark und wissen, was sie wollen. Vor allem Nicole wirkt, als bräuchte sie einen Ritter in strahlender Rüstung, doch eigentlich möchte sie nur jemanden haben, der hinter ihr steht und nicht ihr Leben bestimmt. Ein zusätzlicher Stressfaktor sind die Paparazzi, die Nicole auf Schritt und Tritt verfolgen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, erzählt wird abwechselnd aus Victors und Nicoles Sicht, die Charaktere sind sehr lebhaft beschrieben und alles in allem ist es ein schöner Liebesroman mit einigen Wendepunkten. Vor allem alte Bekannte wiederzutreffen, also Estelle und Oliver, oder Jensen und Mia, finde ich immer besonders schön.

Dinge, die mich stören. Achtung Spoiler!
Victor kann nicht mit Nicole zusammen sein, solange sie seine Mandantin ist. Und doch können sie sich nicht so ganz voneinander fern halten. Und dann beendet Victor diese Heimlichkeiten und schleppt eine Blondine als Freundin für die Presse an. Und Nicole versucht darauf hin krampfhaft Ersatz für Victor zu finden. Hier mein Meckerpunkt: Warum reden sie nicht miteinander? Warum sagt Victor nicht, was er wirklich fühlt und dass Nicole nur die Scheidung hinter sich haben muss und dann legt er ihr die Welt zu Füßen? Warum reden sie nicht wie Erwachsene miteinander, sondern machen immer nur so merkwürdige Andeutungen und hoffen der andere versteht? Ich bin von diesem Hin und Her irgendwie genervt.
Der Sex zwischen Victor und Nicole. Unrealistisch? Vielleicht. Oder Victor hat die krasseste Selbstbeherrschung während Nicole von einem Orgasmus nach dem anderen überrollt wird. Und dann diese „derbe“ Sprache. Beim ersten Mal ist es noch ganz nett und aufregend, doch wenn es dann beim nächsten Mal genauso ist, ist es irgendwie unpassend und langweilig. Also zumindest geht es mir so. Hat die Autorin versucht bei dem FSOG-Hype mitzumachen? Denn so wirklich gepasst hat es meiner Meinung nach nicht. Oder sehe nur ich das so?

Veröffentlicht am 21.11.2017

Ich bin unschlüssig über die Protagonistin

Das göttliche Mädchen
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Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ...

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Und jetzt, da ich ihn nochmal gelesen habe, muss ich leider feststellen, dass er total falsch ist.

Als Kate mit ihrer Mutter nach Eden zieht, ahnt sie noch nichts von Eden Manor und dessen Bewohnern. Durch den Unfall einer Mitschülerin lernt sie Henry kennen, der ihr ein Angebot macht, was sie kaum ausschlagen kann. Doch sie glaubt ihm nicht, bis die Realität sie einholt und sie Henry auf Eden Manor aufsucht, um ihren Pakt einzulösen.

Kate ist ein wechselhafter Charakter. Ich kann mich bis heute nicht entscheiden, ob ich sie mag oder doch nur nervig finde. Sie ist 17 und hat die letzten vier Jahre damit verbracht, sich um ihre krebskranke Mutter zu kümmern. So weit, so bemerkenswert. Nur hat sie dabei vollkommen vergessen, wie es ist zu leben oder ein Teenager zu sein. Okay, kann man nachvollziehen. Aber so zwanghaft am Leben ihrer Mutter festzuklammern, und sie partout nicht gehen zu lassen, finde ich irgendwie übertrieben. Aber wenn man niemanden sonst hat, und es ist nun mal ihre Mutter, kann ich das vielleicht noch nachvollziehen.
Dann begegnet sie Henry und natürlich ist sie erstmal vorsichtig und traut ihm nicht sofort. Das fand ich gut. Kein unnötiges Anhimmeln, nur weil er umwerfend aussieht. Und dann, ganz plötzlich, ist er der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Wie das passieren konnte? Keine Ahnung.

Aber, das wichtige aber: Die Geschichte um Kate und Henry ist sehr spannend. Die Götter, die Prüfungen, der Rat, Eden Manor, einfach alles. Es ist spannend herauszufinden, worin Kates Prüfungen bestehen und wie sie sie bestanden hat. Oder eben nicht. ;) Alles in allem fühle ich mich gut unterhalten, auch wenn ich Kate nicht mag. Oder doch. Ich bin mir eben nicht sicher.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Spannend und lehrreich

Hundeherz und Wolfsgesang
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„Manchmal müssen wir eine Pause einlegen, damit unsere Seelen uns wieder einholen können.“ (Indianisches Sprichwort) (S.10)

Ich gebe zu, bei diesem Buch war das eindeutig eine Coverentscheidung, es zu ...

„Manchmal müssen wir eine Pause einlegen, damit unsere Seelen uns wieder einholen können.“ (Indianisches Sprichwort) (S.10)

Ich gebe zu, bei diesem Buch war das eindeutig eine Coverentscheidung, es zu lesen. Natürlich fand ich das Thema generell interessant, aber das Cover, also der Wolf auf dem Cover, hat mich magisch angezogen. Dementsprechend gespannt war ich, wie das Buch nun inhaltlich ist. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Zuerst werden Überlieferungen der Naturvölker erzählt und die Rolle der Wölfe, später Hunde, analysiert.
Als nächstes werden Namen genannt und ihr Ursprung und deren Bedeutung beschrieben.
Sehr spannend fand ich die Mythen und Märchen aus aller Welt, denn auch die Wölfe aus den Märchen der Gebrüder Grimm werden analysiert und erklärt, wann sie zu etwas Bösem wurden.
Als nächstes gibt es eine Sammlung über Heilpflanzen (Hunds- und Wolfspflanzen), deren Ursprung und wogegen oder wofür sie sind.
Der Hund erscheint auch in der Astrologie und somit wird dessen Bedeutung ausführlich beschrieben.
Ganz zum Schluss geht die Autorin genauer auf ihre Arbeit mit Hunden in Therapien ein, und auch als Sterbebegleiter.
Das Buch ist also sehr spirituell angehaucht, zuweilen esoterisch, und trotzdem ist es auch sachlich. Die Mythen aus anderen Ländern und deren Bedeutung haben mir am besten gefallen. Die Bedeutung des Wolfes damals und des Hundes heute kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch aus anderen Büchern bewundere ich die Wölfe sehr, und die Hunde im echten Leben. Die Autorin hat Recht, wenn sie sagt, wir sollten manchmal mehr wie unsere Hunde leben. Im hier und jetzt. In uns selbst ruhend.
Alles in allem ist es ein informatives Buch, ein Märchenbuch, ein Buch für die Seele, ein spiritueller Leitfaden und ein Buch, das zum Nachdenken über sich selbst und die Welt anregt. Ich kann das Buch sehr empfehlen.