Schleppender Beginn, stimmiges Ende und gewöhnungsbedürftige Sprache
WonderlandKlappentext
„Sie machen eine Reise ins Paradies. Und landen in der Hölle auf Erden.
Thailand. Sonne, Palmen, eine Villa direkt am Strand. Der perfekte Urlaub! Doch als Lizzy am Morgen nach einer Strandparty ...
Klappentext
„Sie machen eine Reise ins Paradies. Und landen in der Hölle auf Erden.
Thailand. Sonne, Palmen, eine Villa direkt am Strand. Der perfekte Urlaub! Doch als Lizzy am Morgen nach einer Strandparty aufwacht, ist sie gefangen. Mitten im Dschungel, mit ihren besten Freunden – und mit Jacob. Jacob, den keiner von ihnen richtig kennt, und der sie auf diese verdammte Strandparty eingeladen hat. Nur wegen ihm sind sie in einem Reality Game gelandet, in dem es nur schwarz oder weiß gibt, verlieren oder gewinnen, opfern oder geopfert werden.
Wer sind die Player in diesem Spiel? Was haben sie vor? Und welche Rolle spielt eigentlich Jacob? Lizzy hat keine Ahnung. Sie weiß auch nicht, wie lange sie ohne ihre Herzmedikamente überleben kann. Sie weiß nur eines: Die Gruppe muss bis morgen entscheiden, wer von ihnen das nächste Opfer sein wird …“
Gestaltung
Die Gestaltung des Covers ist sehr schlicht und farblich wirkt es sehr erwachsen. Der graumelierte Hintergrund, auf dem Blätter abgebildet sind, passt gut zum Handlungsort: dem Dschungel. Das rot in der Covermitte mit der Hand wirkt durch die grau-schwarzen Umrahmung sehr leuchtend und zieht sofort die Blicke auf sich. So wirkt die Hand recht bedrohlich und unheimlich. Sie erinnert dabei an Blut, was auch wieder gut zur Geschichte passt. Insgesamt gefällt mir das Cover, weil es mir bei genauerem Hinsehen eine Gänsehaut über die Arme jagt.
Meine Meinung
Der Klappentext von „Wonderland“ erinnerte mich ein wenig an Isabel Abedis „Isola“, was ich gerne mochte und spannend fand. Daher wollte ich unbedingt in die Welt von „Wonderland“ eintauchen und herausfinden, was das für ein Spiel ist, in das die Jugendlichen geraten sind und wie sie aus der Sache wieder herauskommen. In dem Buch von Christina Stein geht es um Lizzy, die mit ihren Freunden in Thailand Urlaub macht. Dort werden die Freunde von dem geheimnisvollen Jacob zu einer Strandparty eingeladen. Am nächsten Morgen wachen sie jedoch mitten im Dschungel auf, gemeinsam mit Jacob und sind Teilnehmer eines makaberen Spiels, das auch das ein oder andere Todesopfer fordert… Werden sie je wieder nach Hause kommen? Was genau hat es überhaupt mit dem Spiel auf sich?
Ich stehe „Wonderland“ etwas zwiegespalten gegenüber. Einerseits mochte ich die Handlung. Der Beginn war zwar etwas holprig und schleppend, aber ab der Hälfte wurde der Spannungsbogen etwas angezogen. Das Spiel hält einige unheimliche Entwicklungen parat und sorgt auch für die ein oder andere Gänsehaut beim Lesen. Das Ende war dabei für mich stimmig, da es meiner Meinung nach realistisch ausgeht und nicht zu viel Friede-Freude-Eierkuchen-Feeling vermittelt. So passte es zur mysteriösen, bedrückenden Stimmung des Buches. Es blieben keine Fragen offen, sodass ich das Buch am Ende zufrieden zuklappen konnte.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mich der Schreibstil und die Sprache sehr beim Lesen beeinflusst und mir etwas Probleme bereitet haben. Die Sätze waren teilweise sehr lang und verschachtelt, wodurch ich deutlich langsamer gelesen habe, als sonst, weil ich die Sätze erst entwirren musste. Schwierig fand ich auch die Verwendung der vielen Spitznamen für die Figuren, da ich mir manchmal nicht sicher war, ob ich nun zu dem Namen die richtige Figur im Kopf hatte. Eine Liste mit den Spitznamen und den dazugehörigen Namen wäre da eine gute Hilfe gewesen. Auch war ich manchmal etwas irritiert von der jugendlichen Sprache. Ich finde es zwar gut, dass man die Sprechweisen der Jugendlichen in den Roman einarbeitet, da es dem Buch einen realistischen Touch verleiht, aber meiner Meinung nach gehören manche Begriffe wie z.B. bestimmte Schimpfwörter einfach nicht in ein Buch (ob sie nun in der Realität von den Jugendlichen verwendet werden oder nicht).
Von den Figuren gefielen mir Jacob und Lizzy am besten. Jacob hat mir immer Anlass zum Nachdenken und Zweifeln gegeben, da ich mir nie sicher war, ob man ihm trauen kann. Liz hingegen hat mich durch ihre Entwicklung beeindruckt. Sie hat im Handlungsverlauf wieder Mut gefasst und begonnen zu kämpfen. Mich störte allerdings, dass sich zwischen diesen beiden Figuren so schnell eine Beziehung entwickelt hat. Ich konnte zwar nachvollziehen, dass die Situation, in der sie sich befinden, nicht ganz unschuldig daran ist, dass es zwischen ihnen so schnell geht, aber ich fand es einfach zu überstürzt.
Interessant war auch der Perspektivwechsel, durch den die Geschichte aus der Sichtweise von Jacob und Lizzy geschildert wird. Teilweise wurde auch mit sehr kurzen Kapiteln gearbeitet, die nicht nur dafür gesorgt haben, dass man schneller beim Lesen vorankam, sondern die auch eine gewisse Hektik vermittelt haben, weil es so zu schnellen Wechseln kam. Auch erlebte ich so aus verschiedenen Sichtweisen, was passiert und konnte unterschiedliche Blickwinkel sowie die Figuren kennen lernen.
Fazit
„Wonderland“ ist ein Buch, dem ich etwas Zwiegespalten gegenüberstehe. Einerseits bietet es eine teilweise spannende Handlung, die den Leser allerdings erst so richtig nach der Mitte des Buches packt. Andererseits ist aber auch gerade der Beginn schleppend und für mich vor allem durch die langen, teilweise recht verschachtelten Sätze holprig. Das Ende ist dafür wiederum sehr stimmig und zur Geschichte passend. Dieses Buch hat also seine Vor- sowie Nachteile.
Knappe 3 von 5 Sternen!
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