Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Berührende Mischung aus Moderne und Vergangenheit

Worte für die Ewigkeit
0

Klappentext
„Sommer in Montana, darauf hat Hope so gar keine Lust. Aber gegen ihre resolute Mutter kann sich die 16-Jährige einfach nicht durchsetzen. Und hier, mitten im Nirgendwo, auf einer einsamen ...

Klappentext
„Sommer in Montana, darauf hat Hope so gar keine Lust. Aber gegen ihre resolute Mutter kann sich die 16-Jährige einfach nicht durchsetzen. Und hier, mitten im Nirgendwo, auf einer einsamen Pferderanch begegnet sie Cal, der ihr Leben für immer verändern wird.
Montana 1867, die 16-jährige Emily ist auf dem Weg zu ihrem Ehemann, den sie nie zuvor gesehen hat. Doch die Kutsche, in der sie unterwegs ist, verunglückt und als einzige Überlebende wird sie von Nate gerettet - einem Halbindianer, der ihr zeigt, was Leben und Freiheit bedeutet.“

Gestaltung
Ich finde das Cover rundumgelungen. Ich liebe die Farbkombination aus gold-gelb und braun. Zudem schimmert das Cover leicht metallic, wenn man es in den Händen hält – ein super Effekt, der alle Blicke auf sich zieht! Auch passen die Farben super zu dem Motiv, dessen Landschaft gleichzeitig den Handlungsort der Geschichte, Montana, widerspiegelt. Ich finde die Gestaltung einfach nur atemberaubend und bin hin und weg.

Meine Meinung
Von Lucy Inglis habe ich bereits „Zwischen Licht und Finsternis“ gelesen, von dem ich sehr angetan war, da mich vor allem die Atmosphäre des Buches in den Bann ziehen konnte. Daher konnte ich nicht lange meine Finger von dem neuen Buch der Autorin, „Worte für die Ewigkeit“, lassen. Auch dieses Buch hatte wieder eine ganz eigene, unglaublich greifbare Atmosphäre, die mich direkt von Beginn an eingehüllt und gefangen genommen hat. Dieses Mal entführt uns Lucy Inglis nach Montana, sowohl in das gegenwärtige Montana als auch das Montana des 19. Jahrhunderts. Die raue, bergige Landschaft konnte ich beinahe durch die Seiten spüren und es hat mich immer wieder verblüfft, wie atmosphärisch und bildreich die Autorin diesen mir fremden Ort beschrieben hat. Bei mir wurden im Kopf immer wieder kleine Bilder heraufbeschworen, die mir die Landschaft Montanas vor Augen geführt haben.

In „Worte für die Ewigkeit“ begegnen dem Leser zwei Erzähl-Ebenen: zum einen wird die Liebesgeschichte von Hope erzählt, die in unserer Gegenwart lebt und mit ihrer Mutter über den Sommer nach Montana gehen muss. Dort findet sie ein Tagebuch von Emily, die im Jahr 1867 in Montana lebt und sich ebenfalls in einen jungen Mann verliebt – einen Indianer. Diese beiden zunächst unverbunden wirkenden Erzählstränge verstrickt die Autorin dabei geschickt miteinander, da die Geschichten beider Mädchen einander sehr ähnlich sind.

Aber auch durch den besonderen Erzählstil schafft Lucy Inglis es die beiden verschiedenen Geschichten miteinander zu verbinden und dennoch stets deutlich zu machen, wessen Geschichte gerade im Moment erzählt wird. Hopes Erlebnisse werden in Form eines Erzählers aus der dritten Person erzählt, während Emilys Geschichte in der Ich-Perspektive geschildert wird. Die Wechsel zwischen diesen beiden Erzählstilen fiel mir dabei sehr leicht, da der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und angenehm zu lesen ist. Lucy Ingils findet genau die richtigen Worte um die Lebenssituationen beider Mädchen nachvollziehbar zu beschreiben.

Vor allem Emilys Situation konnte mich dabei begeistern und überzeugen, da die Autorin ihre Zerrissenheit, ihren inneren Wunsch und Drang nach Freiheit sowie all ihre Gefühle sehr eindringlich beschrieben hat und mich damit emotional erreichen konnte. Auch Hopes Situation in der Gegenwart gibt Lucy Inglis greifbar wieder, wobei es hier vor allem Hopes Freund Cal ist, der mich überzeugen kann. Auch wenn Hope es mit ihrer Mutter nicht sehr leicht hat, so hat gerade Cal mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und konnte mich überzeugen. Insgesamt hat Hope mich nicht ganz so erreichen können, wie die anderen Figuren des Buches, da sie sich vieles gefallen lässt bzw. ließ (ihre Mutter bevormundet sie sehr und entscheidet alles in ihrem Leben).

Was mir besonders gut gefallen hat war die Verbindung aus Moderne und Vergangenheit. Es werden Parallelen zwischen unserer heutigen Zeit und dem Amerika des 19. Jahrhunderts deutlich. Vor allem fand ich es jedoch spannend mehr über die Zeit der Indianer und Siedler zu erfahren, über die ich bisher kaum etwas wusste, da dieses Thema sehr selten thematisiert und aufgegriffen wird. So hat mich vor allem Emilys Entwicklung oder eher schon Ausbruch aus den gesellschaftlichen Gepflogenheiten beeindruckt. Zudem konnte ich aber auch durch Hopes Handlungsstrang erahnen und erfahren wie sehr die Geschichte auch heute noch das Land und Leben der Menschen beeinflusst, was wirklich sehr berührend ist. Normalerweise werde ich von geschichtlichen Fakten oder Anmerkungen eher abgeschreckt, aber durch die Verbindung aus Moderne und Vergangenheit bin ich wirklich von der Geschichte mitgerissen worden und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Fazit
Insgesamt ist „Worte für die Ewigkeit“ ein unglaublich emotionaler, ergreifender und klug erzählter Roman über zwei Liebesgeschichten, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen, aber dennoch miteinander verbunden sind. Durch diese zwei Erzählstränge wird dem Leser auch die Geschichte von Montana und das Leben der Indianer nähergebracht, was die Autorin wirklich interessant und spannend gestaltet hat. Die Verbindung aus Vergangenheit und Moderne konnte mich überzeugen. Gekoppelt mit der emotionalen Tiefe, den greifbaren Ortsbeschreibungen und der unbeschreiblichen Atmosphäre ist dieses Buch ideal für jeden, der sich von tiefgründigen Liebesgeschichten berühren lassen möchte.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Lust auf Liebes-Lese-Experimente? Dann ran an dieses Buch!

Wolke 7 ist auch nur Nebel
0


Klappentext
„Moya, 18, ist gerade mit der Schule fertig geworden – und an die große Liebe glaubt sie ganz bestimmt nicht. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, ...


Klappentext
„Moya, 18, ist gerade mit der Schule fertig geworden – und an die große Liebe glaubt sie ganz bestimmt nicht. Als ihre beste Freundin Lena sie für ein wissenschaftliches Liebesexperiment anmeldet, macht sie trotzdem mit. Als Versuchskaninchen kann ihr bei diesem Thema schließlich nichts passieren. Oder etwa doch? Plötzlich soll sie sich für einen von drei Jungs entscheiden. Und das auch noch vor laufender Kamera ...“

Gestaltung
Passend zum Titel „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ ist das Cover in himmelblau gehalten mit einer weißen Wolke in der Mitte. Auf dieser steht der Titel und unten aus der Wolke kommt der Unterkörper eines Mädchens heraus, welches elegant die Beine überkreuzt und keine Schuhe trägt. Auf den ersten Blick mag das Cover etwas merkwürdig aussehen, doch die Idee ist mal etwas anderes, denn man sieht kein Mädchengesicht, nur die Beine! Mich bringt das Cover zum Schmunzeln, weil es so perfekt zur humorvollen Geschichte passt.

Meine Meinung
Bei „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ handelt es sich keinesfalls um einen schlichten, klischeehaften Liebesroman. Oh nein! Dieses Buch ist alles andere als das! Es vereint Humor mit einer guten Prise Rationalität, Liebe und Charme. Protagonistin Moya ist gerade mit der Schule fertig, sie ist jung, nicht auf den Kopf gefallen und (anders als die anderen Mädchen in ihrem Alter) sie glaubt nicht an die Liebe. Für Moya ist dieses Gefühl ein hormonelles Konstrukt, das mit logischem Denken erklärt werden kann. Liebe auf den ersten Blick gibt es bei ihr nicht. Ganz anders ist da Moyas beste Freundin Lena, denn die glaubt noch an die wahre Liebe. So macht Lena es sich zur Aufgabe, Moya zu bekehren und ihr die Liebe wieder näherzubringen. Dazu meldet Lena sie zu einem Liebesexperiment an und kurz darauf stehen die Gefühle Kopf…

Mara Andecks Buch handelt vom Suchen und Finden der großen, wahren Liebe. Dabei gab es die ein oder andere Stelle, an der ich wirklich breit grinsen musste, weil Moya wirklich überzeugt von ihrem rationalen Nicht-an-die-Liebe-Glauben war und so immer wieder für witzige Situationen gesorgt hat. Aber so unterhaltsam dies auch war, muss ich auch sagen, dass Moya mir insgesamt zu schwankend war und dass sie mich manchmal auch genervt hat. Sie hat mir einfach zu oft betont, dass es die Liebe nicht gibt und dass sie nur eine Lüge ist. Das wurde mir zu viel wiederholt, denn dieses Grundelement des Buches war zu Beginn schon so klar und verständlich, sodass es für mich keiner ständigen Wiederholung bedurft hätte.

Auch fand ich Moyas Hin- und wieder Abwenden von einem der drei Kandidaten (um die Spannung aufrechtzuerhalten, sage ich mal nichts Weiteres zu den Kandidaten und Moyas Gefühlen zu diesen) war mir zu gekünstelt. Sie wendet sich einem der Männer zu, dann aber wendet sie sich doch wieder von ihm ab, bevor sie anschließend wieder seine Annäherungsversuche zulässt usw. Das ging ein paar Mal so hin und her und ich konnte gar keine nachvollziehbaren Gründe dafür erkennen außer dass Moya nicht zugeben wollte, dass sie ihn mochte (sie musste ja den Schein waren und weiterhin beharren, dass die Liebe eine Lüge ist).

Die männlichen Charaktere blieben für mich etwas blass, da es kaum Einblicke in ihre Geschichten gab. Auch wenn die Geschichte aus wechselnden Perspektiven geschildert wird, konnte ich nur Moya (und ein wenig auch Lena) wirklich ausführlich kennen lernen. So anstrengend Moya auch manchmal war, ihre direkte Art hat mir gut gefallen, weil ich wirklich lachen musste, wenn sie einen ihrer Sprüche bringt und es ihr egal ist, was dies bei ihrem Gegenüber auslöst.

Der Schreibstil von Mara Andeck hat mich gut durch die Geschichte geführt, da sich das Buch schnell lesen ließ. Für Jugendliche einfach und angemessen geschrieben, schildert Frau Andeck unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven auf die Liebe, die zusätzlich für Interesse an der Geschichte sorgen. Die Handlung wirkte zunächst etwas vorhersehbar, doch gab es eine Überraschung für mich, sodass ich mich ziemlich gut unterhalten gefühlt habe.

Fazit
Alles in allem ist Mara Andecks Roman „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ eine sehr süße Geschichte über das Suchen und Finden der Liebe, welche gepaart ist mit einer gehörigen Portion Rationalität und Humor. Die Handlung hat mich gut unterhalten und ich hatte Freude beim Lesen. Ein wenig schade fand ich, dass Protagonistin Moya ihre skeptische Haltung der Liebe gegenüber immer wieder betont und wiederholt hat. Ihr Hin und Her mit den Männern war mir auch ein wenig zu viel. Wer eine pragmatische Einstellung zur Liebe hat, der wird sich mit Moya gut identifizieren können und wer auf der Suche ist nach einer humorvollen, sympathischen Liebesgeschichte, dem wird „Wolke 7 ist auch nur Nebel“ gut gefallen!
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein schöner Abschlussband, der etwas Zeit braucht, bis er in Schwung kommt

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
0

Klappentext
„Zwischen Liebe und Verrat.
Was bleibt der gefürchteten Hexenjägerin Elizabeth Grey, nachdem sie ihr Stigma und damit ihre magische Unverwundbarkeit verloren hat? Ihr Kampfgeist. Und ihre ...

Klappentext
„Zwischen Liebe und Verrat.
Was bleibt der gefürchteten Hexenjägerin Elizabeth Grey, nachdem sie ihr Stigma und damit ihre magische Unverwundbarkeit verloren hat? Ihr Kampfgeist. Und ihre Liebe. Doch nicht alle trauen der ehemaligen Gegnerin. Und was hat John, der Heiler, gewonnen, nachdem die Kraft des Stigmas auf ihn übergegangen ist? Sein Leben. Und eben jene Unverwundbarkeit. Aber diese Kraft verändert ihn. Und schon bald erkennt Elizabeth ihn kaum wieder. Denn seine neue Macht treibt ihn in den tobenden Krieg. Wird Elizabeth John vor dem Sog des Stigmas schützen können? Ohne ihre einstige Stärke, aber mit dem Mut der Verzweiflung?“

Gestaltung
Durch die helle Gestalt des Mädchens, das mit dem beigefarbenen Hintergrund zu verschmelzen scheint, wirkt das Cover sehr geisterhaft. Ich finde vor allem das Schwert, das den Titel durchbohrt, sehr cool. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten, wodurch der Blick auf die wenigen Motive gelenkt wird. Die Vögel, die um das Mädchen fliegen, gefallen mir auch sehr gut, da sie mit ihrer schwarzen Farbe einen starken Kontrast zum hellen Hintergrund darstellen und der Blick schnell zu ihnen wandert.

Meine Meinung
Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten hatte mir der erste Band der „Witch Hunter“-Dilogie aufgrund der Überraschungsmomente und der spannenden Handlung sehr gut gefallen. Nun war ich natürlich gespannt, wie sich die Geschichte in „Witch Hunter – Herz aus Dunkelheit“ auflösen würde. Würde Protagonistin Elizabeth es schaffen, Blackwell endgültig zu besiegen? Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen Elizabeth und John? Ich war froh, dass am Anfang dieses zweiten Bandes ein kleiner Rückblick auf die Geschehnisse des ersten Bandes gegeben wurde. So war ich dieses Mal sehr schnell in der Geschichte drin.

Spannend fand ich, dass vor allem die beiden Protagonisten Elizabeth und John sich charakterlich entwickelt haben und sich stark vom ersten Band unterscheiden. Elizabeth ist durch den Verlust ihres Stigmas angreifbarer und schwächer als zuvor. John hingegen wurde unnahbar und stärker. So sind die beiden Figuren nicht nur sehr verschieden zu ihrem Auftreten im Vorgängerband, nein, sie unterscheiden sich auch voneinander. So wird ein interessantes Spannungsfeld geschaffen, das ich beim Lesen mit Interesse verfolgt habe.

In „Witch Hunter – Herz aus Dunkelheit“ steht der finale Kampf gegen Blackwell an. Auf diesen habe ich wirklich gebannt hingefiebert. Allerdings empfand ich den Beginn der Handlung als etwas gedehnt und langwierig. Die Geschichte fixiert sich sehr auf Strategieplanung und Kampftraining, einzig die Thematisierung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat mich hier wirklich fesseln können. Es hat so etwas gedauert, bis ich wirklich das Gefühl hatte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen könnte, aber als es dann soweit war, habe ich den zweiten Band der „Witch Hunter“-Dilogie in einem Rutsch verschlungen. Das Finale hat mir sehr gut gefallen, denn es wurde dann sehr aufregend und spannend.

Die Figuren in „Herz aus Dunkelheit“ waren auch alle sehr schön ausgearbeitet, denn nicht nur die Haupt-, sondern auch die Nebenfiguren haben ganz eigene Hintergrundgeschichten oder Geheimnisse mit sich herumzutragen. So wird den Figuren Tiefe verliehen. Zudem hat es mir besonders gefallen, dass Elizabeth sich in diesem Band dann nochmals weiterentwickelt hat. Sie geht endlich ihren eigenen Weg und findet zu sich selbst. Diese Entwicklung innerhalb dieses Abschlussbandes hat mir richtig gut gefallen.

Fazit
„Witch Hunter – Herz aus Dunkelheit“ ist ein guter Abschluss der „Witch Hunter“-Dilogie, der vor allem mit seinem rasanten Ende überzeugen kann. Nachdem sich die Handlung am Anfang etwas in die Länge gezogen hat, nimmt sie Fahrt auf und wird aufregend. Die Figuren bieten hierbei sehr viel Spannungspotenzial, denn gerade Elizabeth und John haben sich sehr entwickelt. Auch die Nebenfiguren können dabei überzeugen, denn sie sind genauso ausführlich ausgearbeitet wie die Protagonisten.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Witch Hunter
2. Witch Hunter – Herz aus Dunkelheit


Veröffentlicht am 10.02.2018

Nach Startschwierigkeiten dann doch fesselnd

Witch Hunter
0

Klappentext
„Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder ...

Klappentext
„Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich und den Magiern auf. Denn längst ist im Hintergrund ein Machtkampf entbrannt, und Elizabeth spielt darin eine Schlüsselrolle. Nun muss sie sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen.“

Gestaltung
An diesem Cover fasziniert mich vor allem der Titel und der Schlüssel, der durch das T und N des Titels gezogen ist. Die Typografie und die Kombination aus den Symbolen rund um den Titel mit dem verschnörkelten Schlüssel gefallen mir sehr gut. Auch das Mädchen finde ich irgendwie spannend, da sie gehetzt aussieht und so wirkt, als würde sie sich gerade schwungvoll umdrehen, da ihr Haar so fliegt. Dass ihr Haar weiß ist, finde ich auch besonders und Aufsehen erregend. Schön fand ich, dass sich der Schlüssel auch unter dem Schutzumschlag wieder findet und in Gold auf den Buchdeckel gestanzt ist.

Meine Meinung
Normalerweise bin ich kein Fan von mittelalterlichen Geschichten, da ich nicht so viel für dieses Zeitalter übrig habe. Aber das Thema der Hexenverbrennungen finde ich interessant und der Klappentext klang so, als würde er mir ein großes „Hexen vs. Hexenjäger-Spektakel“ versprechen. In die Geschichte kam ich zunächst jedoch eher schwer hinein. Die Geschehnisse waren recht turbulent und ich wusste gar nicht so recht wohin mit all meinen Gedanken, Spekulationen und Vermutungen.

Hatte ich mich jedoch erst einmal an alles gewöhnt und mich orientiert, konnte ich mich ganz auf die Geschichte einlassen. Elizabeth, die Protagonistin von „Witch Hunter“, ist eine Hexenjägerin. Nicht nur irgendeine, sondern eine der besten des Landes. Umso schockierender ist es natürlich, dass gerade sie der Hexerei bezichtigt wird. Aber noch überraschender ist dann die Person, die ihr zu Hilfe eilt, denn dies ist niemand geringerer als ein großer, mächtiger Magier. Einer der Männer, die sie sonst jagt.

Wie man sich denken kann, ist das Thema der Hexenverbrennung der Grundstein dieser Geschichte. Autorin Virginia Boecker setzt diese historischen Hintergründe auch sehr interessant und gut verständlich um. So habe selbst ich mich (die sich nicht sehr für Geschichte interessiert) dabei erwischt, die Informationen mit Interesse zu lesen. Dabei hatte ich schon Angst, dass mich solche Hintergrundinformationen langweilen könnten. Aber der Schreibstil der Autorin hat es für mich sehr leicht gemacht, ihren Worten zu folgen. Nicht zu Letzt habe ich auch das ein oder andere Mal geschmunzelt und mich gut unterhalten gefühlt, sodass mir die Informationen Spaß gemacht haben.

Die Figur der Elizabeth hat sich im Verlauf der Geschichte ziemlich weiterentwickelt, was mir sehr gefallen hat, da die Figur so realer wirkte. Elizabeth war aber immerhin auch dazu gezwungen, sich zu verändern. Schließlich wird ihr Leben nach nur einem kleinen Ereignis völlig auf den Kopf gestellt und verändert sich rapide. Vor allem ihr (innerer) Konflikt zwischen ihrem Jägerinnendasein und den Hexen bzw. Magiern, die sie retten und die sie in ihr Herz schließt, fand ich sehr packend. Die Gegensätze und unterschiedlichen Ansichten sowie Denkweisen, die hier aufeinander prallen, waren spannend dargestellt.

Fazit
„Witch Hunter“ von Virginia Boecker hat mir insgesamt gut gefallen. Ich habe geschmunzelt, wurde überrascht und hatte rasante Szenen, die mich mitgerissen haben. Leider habe ich mich am Anfang ein wenig schwer getan, in die Geschichte reinzukommen, aber hatte ich mich erst einmal an alles gewöhnt, hat sich mir eine richtig tolle Geschichte eröffnet, die mich gefesselt hat.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Spaßig und gleichzeitig auch tiefgründig

Wir sind nicht zu fassen
0

Klappentext
„Klassenzimmer voller Wasserbomben, öffentliche Rache an fiesen Lehrern, eine Kuhherde auf dem Schuldach – die Aktionen des mysteriösen Chaos-Clubs sind legendär. Als Max eine rätselhafte Einladung ...

Klappentext
„Klassenzimmer voller Wasserbomben, öffentliche Rache an fiesen Lehrern, eine Kuhherde auf dem Schuldach – die Aktionen des mysteriösen Chaos-Clubs sind legendär. Als Max eine rätselhafte Einladung des Clubs erhält, sieht er seine Chance gekommen: Endlich nicht mehr Mister Kein-Sozialleben, Mister Durchschnitt, Einfach-nur-Max sein! In der Hoffnung, in die Geheimgesellschaft aufgenommen zu werden, vergisst er völlig Gangsterregel Nr. 4: Bleib misstrauisch. Und so findet er sich genau in dem Moment vor dem verunstalteten Wasserturm auf dem Schulgelände wieder, als der Sicherheitsdienst auftaucht – eine Falle! Max kocht vor Wut und setzt auf Gangsterregel Nr. 7: Dein ist die Rache!“

Gestaltung
Dieses Cover hat mich beim ersten Blick sofort zum Lachen gebracht. Es ist schlicht und löst trotzdem ein breites Grinsen beim Betrachter aus. Die Kuh sieht einerseits sehr real aus, andererseits wirkt ihr Blick auch recht gelangweilt bzw. ziemlich kuh-typisch. Vor dem blau-türkisenen Hintergrund liegt der Blickfokus natürlich direkt auf dem Kuhgesicht, was das Cover ziemlich besonders macht. Zudem sieht es so aus, als würde die Kuh um eine Ecke schauen. Ich finde es insgesamt passend zur Geschichte und gleichzeitig schlicht sowie einfach, aber dennoch besonders.

Meine Meinung
Besonders der Klappentext von Kurt Dinans Roman „Wir sind nicht zu fassen“ hat mich gereizt, da mich vor allem die Gangsterregeln sofort zum Lächeln gebracht haben. Aber auch, dass das Buch einiges an Identifikationspotenzial bereit zu halten scheint, hat mich neugierig gemacht. So ist Protagonist Max, ein ganz normaler Durchschnittsjunge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als auch endlich dazuzugehören. Das kennen vermutlich viele von uns: in der Schulzeit haben sich vermutlich die meisten Kinder bzw. Jugendlichen gewünscht, dazuzugehören und „cool“ zu sein.

Max scheint die Chance zu bekommen, denn er wird vom berühmt-berüchtigten Chaos-Club eingeladen, mitzumachen. Doch seine Freude wird schnell zunichte gemacht: er wurde reingelegt und so macht er es sich zur Aufgabe, dem Chaos-Club eins auszuwischen. Rache ist schließlich süß… Gemeinsam mit vier anderen Teenagern, die ebenfalls reingelegt wurden, möchte Max die Identität des Chaos-Clubs aufdecken, da dieser seit langer Zeit vielen Leuten Streiche spielt, aber bisher niemand weiß, wer hinter dem Club steckt. Dass diese fünf Jugendlichen, die zunächst nur die Opfer sind und die alle nicht zu den beliebten Kids in der Schule gehören, ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, hat mir sehr gut gefallen.

Die bunt zusammen gewürfelte Fünfergruppe entspricht meiner Meinung nach viel eher dem typischen Jugendlichen und man kann sich super mit ihnen identifizieren. Sie sind nicht die Cheerleader-Königin oder das Sportass und stehen an der Highschool-Nahrungskette eher weiter unten. Max und die anderen vier sind ganz normale Teenager und spiegeln so die breite Masse wieder. Dabei sind alle fünf Charaktere sehr unterschiedlich. Jede bzw. jeder hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen, aber gemeinsam können sie viel mehr sein.

Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt der kleinen Gruppe, der mit dem Verlauf der Geschichte immer intensiver und enger wird. Aus fünf Schülern, die vorher nichts gemeinsam zu haben schienen, werden Freunde, die durch dick und dünn gehen. Freunde, die zusammenhalten, egal ob sie beliebt sind oder eben nicht. Die Streiche, die sie im Handlungsverlauf spielen, sind dabei durchaus unterhaltsam. Ich habe in meiner Schulzeit nie wirklich Streiche gespielt und war daher gespannt, welche mir hier begegnen würden. Von sehr lustigen, über eher eklige bis hin zu ziemlich destruktiven Streichen war hier alles dabei. Die Streiche sind auch der Mittelpunkt der Handlung und waren auch größtenteils sehr lustig. Manchmal habe ich allerdings etwas ihre Umsetzbarkeit in der Realität hinterfragt.

Dabei werden die Streiche jedoch nicht einfach so einer nach dem anderen „abgearbeitet“, sondern sie werden auch reflektiert. Protagonist Max beginnt nämlich die Aktionen seiner Truppe zu hinterfragen, sodass „Wir sind nicht zu fassen“ auch einen moralischen Aspekt bekommt. Das Buch wirkt so sehr erwachsen und die Streiche bleiben auch nicht unkommentiert oder unverbunden nebeneinander stehen. Die Gangsterregeln, die Max in Filmen gelernt hat und immer wieder bei den Plänen anwendet, habe ich als toll empfunden, weil sie mich immer wieder zum Lächeln gebracht haben.

Fazit
Mit „Wir sind nicht zu fassen“ hat Kurt Dinan ein Schulabenteuer geschrieben, das wohl jeder Jugendliche gerne selbst erlebt hätte. Verrückte Streiche treffen hier auf durchaus erwachsene, moralische Anmerkungen, die dem Leser nicht nur die spaßige Seite der Streiche vor Augen führen. Aber im Vordergrund steht eindeutig der Spaß, der auch beim Leser ankommt, auch wenn manche Streiche mir nicht ganz so gut gefallen haben und ich an ihrer Umsetzbarkeit gezweifelt habe. Besonders schön war es für mich, den wachsenden Zusammenhalt der kleinen Gruppe von Außenseitern zu verfolgen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband