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Veröffentlicht am 17.02.2018

Fesselnde, geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit

Der Schattengarten
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Anna Romer erzählt die Geschichte von Lucy und ihrer Familie auf mehreren Zeitebenen. Der Handlungsstrang der Gegenwart spielt im Jahr 1993, als Lucy nach einigen Jahren in London zurückkehrt nach Melbourne. ...

Anna Romer erzählt die Geschichte von Lucy und ihrer Familie auf mehreren Zeitebenen. Der Handlungsstrang der Gegenwart spielt im Jahr 1993, als Lucy nach einigen Jahren in London zurückkehrt nach Melbourne. Sie hatte einen rätselhaften Brief ihres Großvaters Edwin erhalten. Von dem Gespräch mit ihrem Großvater erhofft sie sich Aufklärung über etliche Ungereimtheiten, die sie seit Jahren quälen.
Ein weiterer Handlungsstrang spielt in den Jahren 1930/1931, als Lucys Großeltern Edwin und Clarice auf dem Familienanwesen Bitterwood Park ein Gästehaus betreiben und das Pflegekind Orah bei sich aufnehmen.
Dazu gibt es noch kurze Rückblicke ins Jahr 1977, als Lucys Mutter ums Leben kam.
Das hört sich verwirrender an als es ist, denn die Kapitel sind entsprechend überschrieben, so dass die Wechsel bzw. Zeitsprünge gut erkennbar sind.

Leider kommt Lucys Rückkehr in die Heimat zu spät, denn ihr Großvater Edwin starb, kurz nachdem er den Brief an Lucy schickte.
Als Lucys Vater Ron, Edwins Sohn, einen Unfall hat, bittet er Lucy, sich um die Haushaltsauflösung in Bitterwood Park zu kümmern und dabei besonders nach einem alten Fotoalbum der Familie zu suchen.
Lucy fährt also nach Bitterwood und muss sich nicht nur der Vergangenheit ihrer Familie stellen sondern auch ihrer eigenen, die sie vor einigen Jahren von Australien nach London vertrieb.

Anna Romer erzählt die Geschichte der Familie Briar sehr fesselnd und schon mit dem Prolog, der von einem mysteriösen Todesfall berichtet, hat sie mich gepackt. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen und Handlungssträngen sind geschickt gesetzt und enthüllen nur ganz allmählich ein dunkles Familiengeheimnis. Dabei wechseln auf der Vergangenheitsebene auch noch öfter die Sichtweisen, was für zusätzliche Spannung sorgt.
In der Gegenwart erleben wir Lucy als Ich-Erzählerin und bekommen tiefe Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Das hat mir gut gefallen, da es viel Nähe zu Lucy bringt und der Figur Tiefe gibt. Denn für Lucy geht es nicht nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Lösung des Familiengeheimnisses sondern auch um ihre persönlichen Konflikte und ihre Zukunft.
Anna Romers Schreibstil ist bildhaft, ausdrucksvoll und detailreich. Manches wurde mir jedoch zu detailliert erzählt, was ab und zu für kleine Längen sorgt. Auch die Lösung von Lucys persönlichen Konflikten kam mir am Ende etwas zu kurz. Aber das lange gehütete Familiengeheimnis wird vollständig aufgeklärt und insoweit bleiben keine Fragen offen.
Gut gefallen haben mir auch die Märchen, die Lucys Vater auf der Basis existierender alter Märchen umschreibt und die von Lucy illustriert werden. Eines wird stückweise in die Geschichte eingestreut und trägt auch zu Lösung mancher Geheimnisse bei.

"Der Schattengarten" ist eine fesselnde Zeitreise durch die Geschichte der Familie Briar mit einer geheimnisvollen und manchmal auch etwas düsteren Atmosphäre.
Die Figuren, besonders Lucy, sind facettenreich und lebendig gezeichnet und mir hat es Freude gemacht, sie durch die Geschichte zu begleiten.
Die Kulisse von Bitterwood Park an der australischen Küste bildet einen schönen Schauplatz, den die Autorin gut für ihre Geschichte nutzt.
Insgesamt bietet die Geschichte fesselnde und gute Unterhaltung und kann mit einem komplexen, weitreichenden Familiengeheimnis punkten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.02.2018

Liebe auf bairisch

Liebesschmarrn und Erdbeerblues
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Zum Inhalt:
Lene hat sich unsterblich in Michael verliebt. Doch dann sagt er anstatt "Ich liebe Dich" zu ihr "I hob mi fei sakrisch in di valiabt". Bei Lene brennen alle Sicherungen durch und sie ergreift ...

Zum Inhalt:
Lene hat sich unsterblich in Michael verliebt. Doch dann sagt er anstatt "Ich liebe Dich" zu ihr "I hob mi fei sakrisch in di valiabt". Bei Lene brennen alle Sicherungen durch und sie ergreift die Flucht. Sie fragt sich, gibt es denn auf bairisch keinen Ausdruck für "Ich liebe Dich"?
(Ja es heißt "bairisch" und nicht "bayerisch" wenn es um Sprache geht, siehe hier )
Lene forscht nach und stellt fest, es gibt keinen passenden Ausdruck. Damit löst sie einen ziemlichen Wirbel aus.
Sie soll ein Buch zu dem Thema schreiben, wird in Radio- und Fernsehsendungen eingeladen und ihr Leben steht plötzlich Kopf. In all dem Durcheinander treten weitere Männer in ihr Leben. Da ist der Sprachwissenschaftler Karl Huber, der Lenes Theorie ablehnt, die gesamte bayerische Kultur durch diesen "Schmarrn" gefährdet sieht und versucht ihr das Gegenteil zu beweisen. Ernesto, ein Spanier, kann sehr schön "Te quiero" sagen und auch Michael versucht immer wieder sie zurück zu gewinnen. Und dann taucht da auch noch eine Frau auf, die sich für Lene interessiert.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist flott und flüssig geschrieben und liest sich leicht. Natürlich werden immer wieder bairische Ausdrücke und Redewendungen verwendet, wozu es im Taschenbuch eine Art Vokabelliste gibt. In der eBook-Ausgabe fehlt diese leider.
Die Schauplätze in und um Passau sind anschaulich und realistisch beschrieben und die bayerische Lebensart wird ebenfalls schön wiedergegeben.
Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und sympathisch, man kann ihre Empfindungen und Handlungen gut nachvollziehen.
Insgesamt ist Lenes Suche nach der weiß-blauen Liebe eine kurzweilige und humorvolle Geschichte vor bayerischer Kulisse.
Am Ende des Buches gibt es noch einige Rezepte zu bayerischen Gerichten, die in der Geschichte vorkommen, was auch eine nette Idee ist.

Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 27.01.2018

Warmherzige und unterhaltsame Zeit in der Valerie Lane

Die Chocolaterie der Träume
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„Die Chocolaterie der Träume“ ist der zweite Teil der Reihe von Manuela Inusa um die Valerie Lane, eine kleine romantische Einkaufsstraße in Oxford. Nach Laurie’s Tea Corner lernen wir in diesem Teil nun ...

„Die Chocolaterie der Träume“ ist der zweite Teil der Reihe von Manuela Inusa um die Valerie Lane, eine kleine romantische Einkaufsstraße in Oxford. Nach Laurie’s Tea Corner lernen wir in diesem Teil nun Keira’s Chocolates näher kennen. Keira stellt tolle Pralinen und Kekse in Handarbeit selbst her und liebt was sie tut. Da sie ihre Kreationen auch immer wieder selbst probiert, hat Keira keine Modelmaße sondern steht zu ihren Kurven. Ihr Lebensgefährte Jordan, Zahnarzt und Fitness-Freak, sieht das allerdings anders und nörgelt ständig über Keiras Figur. Doch zum Glück hat Keira ihre Freundinnen aus der Valerie Lane, die ihr immer zur Seite stehen.

Ich wurde ganz schnell auch eine Freundin von Keira, denn sie ist einfach sympathisch und liebenswert. Und sie ist ein bisschen rund, na und?
Ich habe sehr mit ihr gelitten unter den teilweise wirklich fiesen Bemerkungen ihres Freundes Jordan. Auch dessen Verhalten war oft sehr egoistisch und rücksichtslos. Ich hätte das sicher nicht so lange durchgehalten wie Keira im Roman. Aber ihre Freundinnen stehen ihr bei und stärken ihr Selbstbewusstsein. Und so merkt Keira, dass sie in ihrem Leben etwas ändern muss und da ist ja auch noch der charmante Stammkunde, der Keiras Interesse geweckt hat.
Schade war, dass Keira ziemlich lange braucht, bis sie eine Entscheidung trifft und sich die Liebesgeschichte erst spät entwickelt. Ich hoffe, das frische Liebespaar bekommt in den folgenden Bänden noch ein paar Auftritte.

Es war schön, die fünf Freundinnen wieder in ihrer Gemeinschaft zu erleben. Wie schon im ersten Teil halten sie zusammen, kümmern sich umeinander und auch um andere, die Hilfe oder Unterstützung benötigen.
Diesmal ist es die alte Mrs. Whitherspoon, der sie eine große Überraschung bereiten.
Aber sie bekommen auch einen neuen Nachbarn, der den verwaisten Blumenladen übernimmt. Ich bin schon gespannt, wie sich der einzige männliche Ladeninhaber in die Gemeinschaft in der Valerie Lane einfügen wird.

Die Rückkehr in die Valerie Lane war wieder eine warmherzigen und unterhaltsame Geschichte. Durch den flüssigen und lebendigen Schreibstil hatte ich das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Ein Schuss Humor und liebevolle Details runden die Geschichte ab.
Für den Appetit auf Schokolade und Pralinen, der beim Lesen unweigerlich kommt, gibt es im Anhang noch drei Rezepte zum Nachmachen.
Ich habe die Lesezeit in der Valerie Lane genossen und freue mich, beim nächsten Mal den „zauberhaften Trödelladen“ näher kennenzulernen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.01.2018

Schöne kleine Auszeiten vom Alltag

Kleine Fluchten
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Dieses kleine Büchlein enthält neun Kurzgeschichten von Jojo Moyes, die im Original schon aus den Jahren 2009 bis 2014 stammen.
Jede Geschichte steht für sich und ist anders als die anderen. Es sind aber ...

Dieses kleine Büchlein enthält neun Kurzgeschichten von Jojo Moyes, die im Original schon aus den Jahren 2009 bis 2014 stammen.
Jede Geschichte steht für sich und ist anders als die anderen. Es sind aber alles abgeschlossene Geschichte, die auch einen Abschluss haben und nicht mit Cliffhangern ärgern.
In ihrem schönen und gefühlvollen Schreibstil erzählt die Autorin ausnahmslos Geschichten von Frauen, die sich gerade in einer besonderen Situation empfinden. Die Themen sind dabei Romantik, Glück, Hoffnung, Mut, Selbstfindung, Verwirklichung von Träumen und Neuanfang. Alles ist realistisch und glaubhaft dargestellt, Geschichten, wie sie das Leben schreiben könnte.
Ich war bisher nicht so sehr der Fan von Kurzgeschichten und auch hier hätte ich von mancher Protagonistin gerne mehr oder eine längere Geschichte gelesen. Dennoch waren alle Geschichten rund und ich konnte mich mit den Protagonistinnen identifizieren und mit ihnen fühlen.
Ich denke, sicher findet sich jeder irgendwo darin wieder oder kann etwas daraus für sich mitnehmen.
Die Geschichten passen von der Länge her wunderbar in eine kleine Auszeit, die man sich im Laufe des Tages sicher mal nehmen kann. Sind sind gut geeignet, mal eben in eine andere kleine Welt abzutauchen und darin zu versinken.

Diese schöne Sammlung von Kurzgeschichten hat mir wirklich angenehme "Kleine Fluchten" aus dem Alltag ermöglicht und alle haben mich gut unterhalten.
Die hübschen Illustrationen passen jeweils zur Geschichte und geben eine Szene wieder. So bereichern sie das Buch, das ich gerne empfehle, auch als Geschenk, vielleicht für die beste Freundin!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 16.01.2018

Spannender Fall der Reihe, aber nicht der stärkste

Tödlicher Ruhm
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Dies ist bereits der 34. Teil der Reihe um Lieutenant Eve Dallas, die für mich ihren Reiz immer noch nicht verloren hat.
Die mit Eve befreundete Journalistin Nadine Furst hat über den Icove-Fall, Eves ...

Dies ist bereits der 34. Teil der Reihe um Lieutenant Eve Dallas, die für mich ihren Reiz immer noch nicht verloren hat.
Die mit Eve befreundete Journalistin Nadine Furst hat über den Icove-Fall, Eves größter und berühmtester Fall, ein Buch geschrieben, das jetzt verfilmt wird. Während die Dreharbeiten noch laufen findet im Haus des Regisseurs ein Fest statt, bei dem die Schauspieler mit den realen Personen, die sie verkörpern, zusammen treffen. Während des Festes wird die Schauspielerin, die Detective Peabody spielt, ermordet. Außer Eve und ihrem Mann Roarke sind etliche weitere Polizisten anwesend, so dass Eve die Situation schnell unter Kontrolle hat, sofort den Tatort sichert und mit den ersten Befragungen beginnt. Doch niemand will etwas bemerkt oder gesehen haben. Nur eins ist schnell klar, das Opfer war bei der Filmcrew nicht sonderlich beliebt.

Eve beginnt mit gewohnter Härte und viel Ehrgeiz mit den Ermittlungen. Unterstützt wird sie wie immer von ihrer Partnerin Delia Peabody und dem Kollegenteam. Auch ihr Mann Roarke darf ihr wieder behilflich sein. Allerdings kommt mir diesmal das sonst so brillante Zusammenspiel von Eve und Roarke etwas zu kurz. Roarkes Beteiligung an den Ermittlungen ist deutlich geringer als sonst und auch private Szenen zwischen den beiden, die üblicherweise viel Leidenschaft aber auch tolle Gespräche beinhalten, gibt es diesmal nur wenige.

Eves Dialoge mit Peabody, die öfter auch mal ins Private abgleiten, waren wie gewohnt oft sehr humorvoll und haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Eves Wortgefechte mit dem Butler Summerset, die mich meistens amüsieren, kamen auch ein bisschen zu kurz. Allerdings hatte Eve diesmal überraschend ein sehr positives Erlebnis mit ihm, was dann auch wieder witzig war, da es Eve total überrascht hat.

Der Fall an sich ist recht spannend und undurchsichtig. Wie öfter erfährt man ca. 100 Seiten vor dem Ende, wer der mutmaßliche Mörder ist und erlebt dann, wie Eve überaus geschickt den Täter zur Strecke bringt, in dem sie Beweise findet, Fallen stellt und Druck ausübt.
Das ist auch diesmal wieder gut gelungen, denn die Spannung steigert sich da deutlich.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit den weiteren bekannten Figuren wie den elektronischen Ermittlern, der Psychologin Dr. Mira und Eves Freundin Mavis. Aber auch sie haben diesmal fast alle nur kleine Parts in der Geschichte.

Insgesamt gesehen ist das sicher nicht der stärkste Fall, denn mir hat etwas das Tempo und die Action gefehlt. Dennoch hatte ich mit Eve und Roarke wieder angenehme und spannende Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de