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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Coco Chanel

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Michelle Marly gewährt uns Einblick in einen kurzen Abschnitt von Coco Chanels Leben. Vermutlich der Abschnitt, der sie zu dem gemacht hat, für das sie später berühmt war.
1919, ihr Liebhaber Arthur, genannt ...

Michelle Marly gewährt uns Einblick in einen kurzen Abschnitt von Coco Chanels Leben. Vermutlich der Abschnitt, der sie zu dem gemacht hat, für das sie später berühmt war.
1919, ihr Liebhaber Arthur, genannt Boy, Chapel, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Coco ist untröstlich und verliert sich fast in ihrer Trauer. Ihre Freundin Misia bringt sie auf die Idee ein Parfum zu seinem Gedenken zu kreieren. Mit Feuereifer stürzt sich Coco in dieses Abenteuer. Unterstützer in dieser Sache wird dann auch Dimitri Romanov, der ihr den Kontakt zu einem ehemaligen Hof Parfümeur Russlands vermitteln kann.

Das Buch liess sich gut und flüssig lesen und der Einblick in die französische Haute Vaulee am Beginn der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren sehr interessant. Wir begegnen außer Coco auch Pablo Picasso, Igor Strawinsky und anderen namhaften europäischen großen Namen dieser Zeit. Ich hätte allerdings gerne noch mehr über die Geschäftsfrau Coco Chanel erfahren. Ihre geschäftlichen Tätigkeiten verschwinden fast vollständig hinter ihrem Liebesleben. Trotzdem war es schön, ihr durch Frankreich zu folgen. Die Reisen waren so bildhaft beschrieben, so dass man die Landschaften immer vor Augen hatte.
Interessant war auch die Suche nach dem perfekten Duft, die schließlich zur Markteinführung des wohl berühmtesten Parfums Chanel No.5 führt.
Alles in allem war es ein gut lesbares und interessantes Buch über eine der wohl interessantesten Geschäftsfrauen des 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 18.02.2018

starker zweiter Band

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Violet und Ash gelingt die Flucht aus dem Palast der Herzogin vom See. Diese Flucht läuft aber bei weitem nicht so ab, wie sie von Lucien geplant wurde, da weder Ash noch Raven in seinem Plan eine Rolle ...

Violet und Ash gelingt die Flucht aus dem Palast der Herzogin vom See. Diese Flucht läuft aber bei weitem nicht so ab, wie sie von Lucien geplant wurde, da weder Ash noch Raven in seinem Plan eine Rolle spielte.
Gemeinsam schaffen sie es aber die Hindernisse zu überwinden und sich in die Farm zu retten und dort erst einmal zur Ruhe zu kommen.
Außerdem gelingt es Violet ihre Gabe besser zu verstehen und diese mit in einen Plan einzubringen, der nichts anderes als den Sturz des Adels beinhaltet.

Der zweite Band der Juwel Trilogie ist unglaublich actionreich, es gibt kaum Längen in diesem Buch. Es startet genau am Ende des ersten Bandes und wirft uns sofort in die Flucht aus dem Palast.
Unterwegs lernen wir Ash besser kennen, was ihn dazu getrieben hat, ein Gefährte zu werden und wie es ihn in seinem Heim ergangen ist. Auch seine Familie hat einen Kurzauftritt.
Violet erkennt erst nach und nach ihre Rolle in dem Plan, den Lucien ganz offensichtlich schon länger geplant hat. Und je mehr sie lernt, desto mehr widersetzt sie sich auch und bringt eigene Ideen ein.

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, die Entwicklung von Ash und Violet fand ich angemessen, sie reifen durch die Flucht und lassen sich nicht weiter in die Schablonen pressen, die die Gesellschaft für sie vorsieht.
Ich bin gespannt, wie die Rebellion im dritten Band dann weitergeführt wird und wie Violet aus ihrer persönlichen Verstrickung, die sich am Ende des Buches andeutet, wieder herauskommt.
Von mir eine volle Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Von Deutschland nach Konstantinopel

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Klares Glas ist der Grund warum Simon und Ulf sich auf den Weg nach Venedig machen. Simon soll das geheime Rezept entwenden und Ulf darauf achten, dass Simon auch wieder zurückkehrt.
Das ist der Ausgangspunkt ...

Klares Glas ist der Grund warum Simon und Ulf sich auf den Weg nach Venedig machen. Simon soll das geheime Rezept entwenden und Ulf darauf achten, dass Simon auch wieder zurückkehrt.
Das ist der Ausgangspunkt dieses Buches. Die beiden machen sich auf den Weg über die Alpen und schon zu Beginn der Reise stellt sich heraus, dass Reisen im Jahre 1452 nicht so einfach ist wie heute.
In Venedig gelingt es Simon mit Hilfe Serenas, der Mätresse eines Glasbläsers, eine Anstellung in Murano zu bekommen. Doch dort angekommen verliebt sich Simon und das Schicksal will, dass die Reise noch weitergeht, bis nach Konstantinopel, das von den Osmanen belagert wird.


Ralf H. Dorweiler ist hier ein opulenter historischer Roman gelungen. Die Reisen von Ulf und Simon sind ausgesprochen gut beschrieben, man hat jederzeit das Gefühl mit dabei zu sein und leidet mit den beiden, wenn wieder einmal etwas nicht so läuft wie gedacht.
Auch die Aufenthalte in Venedig und Konstantinopel zeugen von akribischer Recherche, zusätzlich hat man immer das Gefühl direkt dabei zu sein.
Mich hat diese Buch voll überzeugt, Kleinigkeiten, wie die Kommunikation der Protagonisten wurden glaubhaft gelöst. Oft fragt man sich ja, wie die einfachen Leute miteinander kommuniziert haben, wenn es sie in fremde Länder verschlagen hat. Hier wurde das Problem durch geschickt eingesetzte Nebenfiguren ganz nebenbei gelöst.
Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch, gilt es doch auch eine mysteriöse Mordserie zu lösen, die Venedig erschüttert.

Ich kann dieses Buch allen Freunden des guten historischen Romans nur empfehlen. Hier finden historische Details ganz nebenbei in einer gut erzählten Geschichte mit liebenswerten Charakteren ihren Platz.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Winter der Menschheit

Wie Wölfe im Winter
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Lynn lebt mit ihrer Familie in Yukon, nachdem erst ein Krieg und dann eine Grippeepidemie die Welt verwüstet hat. Zusammen mit dem Bruder, der Mutter, dem Onkel und dessen Ziehsohn gibt es nicht mehr ...





Lynn lebt mit ihrer Familie in Yukon, nachdem erst ein Krieg und dann eine Grippeepidemie die Welt verwüstet hat. Zusammen mit dem Bruder, der Mutter, dem Onkel und dessen Ziehsohn gibt es nicht mehr viel Abwechslung im Leben. Der Tag besteht aus Jagd, Tiere versorgen und sich auf dem Winter vorbereiten.

Eines Tages taucht ein Fremder auf und bringt Unruhe in das eingespielte Team. Irgendetwas an Jax ist seltsam, er ist alleine mit einem Hund unterwegs und scheint in manchen Dingen etwas unerfahren. Allerdings scheint er körperlich sehr viel besser auf die veränderte Umwelt eingestellt zu sein und auch seine Wunden heilen schneller als erwartet.

Als dann Händler auftauchen ist es vorbei mit der Ruhe, die Vergangenheit von Jax und auch von Lynns Familie holt sie alle ein.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, das Kopfkino lief von Anfang an. Die Mitglieder der kleinen Gruppe sind sehr unterschiedlich und sehr detailreich gestaltet. Jax wirkt am Anfang komplett undurchschaubar, aber im Laufe des Buches, als seine Geheimnisse gelüftet werden gewinnt auch seine Figur an Tiefe.

Die Rückblenden in die Vergangenheit von Lynn haben mich zwischendrin immer mal wieder genervt, wollte ich doch eigentlich wissen wie es denn nun weitergeht. Im Nachhinein sind diese Rückblenden aber absolut nötig, um das Geschehen zu vervollständigen.

Das Szenario, das hier für unsere Zukunft entworfen wurde ist ziemlich nah an dem was man sich so vorstellen kann. Atomkriege und eine Grippeepidemie, die die Menschheit auszulöschen droht, ist etwas, was uns durchaus blühen könnte.

Auch die Hintergrundgeschichte fand ich spannend entworfen, die für eine Fortsetzung genügend Stoff bieten würde.

Sollte es diese Fortsetzung geben, würde ich sie sicher lesen.

Von mir eine volle Leseempfehlung für Freunde von apokalyptischen Dystopien.


Veröffentlicht am 06.02.2018

Tolle Familien- und Liebesgeschichte

Was mein Herz dir sagen will
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Erwartet hatte ich mir von diesem Buch eigentlich nur eine leicht zu lesende Liebesgeschichte in schöner Kulisse. Aber ich bin gleich mehrfach überrascht worden.

Die Geschichte hat deutlich mehr Tiefgang ...

Erwartet hatte ich mir von diesem Buch eigentlich nur eine leicht zu lesende Liebesgeschichte in schöner Kulisse. Aber ich bin gleich mehrfach überrascht worden.

Die Geschichte hat deutlich mehr Tiefgang als ich erwartet hatte. Jede der Hauptpersonen hat in irgendeiner Art und Weise sein Päckchen zu tragen. Camille kann nach dem Tod ihres Mannes nicht glauben, jemals wieder die Liebe zu finden, Julie kämpft mit der Pubertät und ihren Mitschülern und Camilles Vater Henry wird von seiner und der Vergangenheit seiner Familie eingeholt. Finn hingegen sucht seinen verschollenen Vater und ist nach seiner gescheiterten Ehe eigentlich nicht für eine neue Beziehung bereit.


Viel Stoff für ein Buch, aber es fügt sich alles wunderbar zusammen. Die Protagonisten sind alle glaubwürdig gezeichnet, selbst die Nebenfiguren sind liebevoll dargestellt. Die Nebengeschichte, die im besetzten Frankreich während der Kriegsjahre spielt, macht die Wirrnisse dieser Zeit sehr deutlich. Die Situation der Einwohner und deren Art und Weise mit der Besatzung umzugehen wird deutlich beleuchtet. Es geht um Kollaborateure, Unterstützer der Résistance und Menschen, die einfach versucht haben zu überleben.

Sowohl Bethany Bay als auch die Provence werden so toll beschrieben, dass man am liebsten gleich dorthin fahren möchte.

Liebhaber toller Liebesgeschichten werden hier voll auf ihre Kosten kommen und eine spannende Familiengeschichte gibt es noch obendrauf.

Von mir eine volle Leseempfehlung für dieses liebenswerte Buch, das das volle Sommerfeeling rüberbringt.