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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2018

Der kleine Bruder vom Pubertier

Nicks Sammelsurium
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Jan Weiler liest hier seine Texte rund um seinen Sohn Nick. Dieser ist neun Jahre jung und der kleine Bruder vom Pubertier. Dass auch dieses Alter gewisse Anforderungen an Eltern stellt und jeden Tag zu ...

Jan Weiler liest hier seine Texte rund um seinen Sohn Nick. Dieser ist neun Jahre jung und der kleine Bruder vom Pubertier. Dass auch dieses Alter gewisse Anforderungen an Eltern stellt und jeden Tag zu neuen Herausforderungen führt, wird hier wunderbar humorvoll gezeigt.

Nein, es sind keine Schenkelklopfer. Auch keine neuen Erkenntnisse. Kein Elternteil wird durch dieses (Hör-)Buch besser mit dem Nachwuchs fertig. Aber allein die Feststellung, dass es anderen Eltern auch so geht, kann schon Medizin sein. Und der eine Papi oder die andere Mami wird hier auch dümmlich grinsend nicken können – jahaaa, das kennt man doch, solche Szenen sind einem nicht fremd!

Dreizehn kleine Episödchen ergeben etwa 54 unterhaltsame Minuten. Gefallen hat es mir schon, aber kurz war es dann doch. Kaum so richtig drin, schon ist es wieder vorbei. Das ist schon schade! Schön ist jedoch, wie Jan Weiler von seinem Sohn immer wieder auch auf sich selbst (und seine eigene Kindheit) zurückkommt. Mal sieht er sich selbst, mal findet er Nick schlicht genial und schämt sich quasi für seine „Schlichtheit“ in diesem Alter – und immer wieder kämpft er darum, ein wirklich guter Papa zu sein.

Das ist ein tolles Hörbuch für Eltern, die eine Aufmunterung brauchen! Nicht besonders anspruchsvoll, dennoch ansprechend und fröhlich stimmend. Ich gebe vier Sterne!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Vor der Praxis steht die Theorie

Meine gesunde Küche
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Die Rezepte sind gut beschrieben (sowohl im Allgemeinen als auch für die Zubereitung) und die Zutatenlisten sind übersichtlich zu lesen. Doch gibt es auch Zutaten, die man nicht unbedingt zu Hause hat ...

Die Rezepte sind gut beschrieben (sowohl im Allgemeinen als auch für die Zubereitung) und die Zutatenlisten sind übersichtlich zu lesen. Doch gibt es auch Zutaten, die man nicht unbedingt zu Hause hat und nicht in jedem Supermarkt bekommt. Heumilch ist in Deutschland nicht so leicht aufzutreiben. Dennoch sind die Rezepte sehr interessant und viele davon reizen zum Nachkochen. Wie gesund die Speisen im Vergleich zu herkömmlichen Rezepten sind, kann ich schlecht beurteilen. Doch ich empfinde die meisten Rezepte als ausgewogen und mit hochwertigen Zutaten zubereitet, können sie gar nicht anders, als gesund zu sein. Der Preis pro Gericht ist hier etwas höher als üblich, was eben an den Bio-Produkten und den hochwertigen Zutaten liegt. Damit kann ich leben!

Das Buch ist so aufgebaut, dass man mehr als 70 Seiten zunächst mal mit Theorie und Sachinformation konfrontiert wird. Danach kommen dann die eigentlichen Rezepte. Für viele davon benötigt man eine der drei „Fünf-Elemente-Suppen“ der Autorin, deren Rezept(e) natürlich auch im Buch zu finden ist/sind. Leider gibt es keine Rezepte für die Würzmischungen (nur eine Beschreibung, was verwendet wird, jedoch keine genauen Mengen). „Gemüse zum Einstreuen“ mache ich schon länger selbst, allerdings in einer etwas anderen Zusammensetzung, wie im Buch.

Etwas unpraktisch ist die Bindung. Das Kochbuch bleibt nicht offen liegen, sondern klappt immer wieder zu. Sprich: man muss etwas Schweres drauflegen, um die Rezepte nachzuarbeiten. Das ist etwas unerfreulich.

Auch die Unterteilung in die einzelnen Kapitel erscheint mir ein bisschen ungünstig. Sowohl vorne im Buch als auch hinten (Rezepteregister ist nicht alphabetisch sortiert) sucht man sich etwas schwindelig. Für alle Nicht-Österreicher fehlt auch ein Wörterbüchlein für die österreichischen Ausdrücke.

Abzüglich meiner Kritikpunkte bleiben 3,5 Sterne, die ich auf vier aufrunde.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Wenn Worte den Willen brechen

Dein Wille geschehe
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Mit Joe O’Loughlins Ehe steht es nicht zum Besten. Umso stärker belastet ihn sein neuer Fall. Eine Frau steht nackt auf einer Brücke. Joe will sie abhalten, zu springen, doch schafft es nicht. Kurz darauf ...

Mit Joe O’Loughlins Ehe steht es nicht zum Besten. Umso stärker belastet ihn sein neuer Fall. Eine Frau steht nackt auf einer Brücke. Joe will sie abhalten, zu springen, doch schafft es nicht. Kurz darauf wird die Geschäftspartnerin dieser Frau nackt an einen Baum gefesselt und erfroren gefunden. Es wird schnell klar, dass hier ein Zusammenhang besteht. Joe ahnt schnell, wer der Täter ist – und muss unbedingt eine weitere Frau retten – und seine eigene …!

Michael Robotham versteht es exzellent, mich mit seinen Büchern zu fesseln. Auch hier ist der Plot sehr stark aufgebaut. Doch diesmal gibt es für meinen Geschmack und meine Nerven zu viele zu brutale Szenen, die zu stark ausgebaut wurden. Einfach ein wenig too much für mich. So deutlich kann und will ich es gar nicht haben, schon gar nicht, wenn es um kleine Kinder geht – zumal für mich ein Psychothriller auch sehr gut funktioniert, wenn alles unterschwelliger und weniger bildhaft geschieht.

Manche Szenen konnte ich nicht so ganz nachvollziehen und an diesen Stellen habe ich mich gefragt, warum Joe nicht anders reagiert. Für die Story waren diese „Fehlentscheidungen“ wohl richtig und wichtig, aber mich haben sie im Genuss des Buches schon gestört. Joe reagierte mir an vielen Stellen einfach zu zögerlich, fast schon schwächlich oder unterwürfig. Ein wenig aus der Reserve hätte er für mich da schon kommen dürfen.

Die Querverbindungen sind gekonnt und trickreich angelegt. Sie sind raffiniert und erschrecken zutiefst. Die Serie um den an Parkinson erkrankten Psychotherapeuten ist trotz aller Schrecken sehr realitätsnah und sehr gut aufgebaut. Die Figuren entwickeln sich sehr stimmig weiter. Die Zusammenarbeit mit Vincent Ruiz ist sehr schön zu lesen. Dieses Team ist besonders und kommt bei mir super gut an.

Frank Arnold liest das Buch gewohnt perfekt ein. Er verkörpert Joe O’Loughlin mit so viel Gefühl und so glaubhaft, dass es mich extrem verstört hat, wenn er in die Rolle von Giddeon schlüpfte. Das liegt natürlich stark daran, dass Gewalt gegen Kinder etwas ist, auf das ich (und vermutlich sehr viele andere Leser) stark „allergisch“ reagiere.

Sehr gern würde ich dem (Hör-)Buch die vollen Sterne geben, aber diese Brutalität und die ausführlichen Schilderungen zwingen mich dazu, einen Stern abzuziehen. „Dein Wille geschehe“ empfehle ich ausdrücklich nur jenen, die „hart im Nehmen“ sind. Mich hat es extrem verstört.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eigene Ernte trotz Zeit- und Platzmangel – es geht!

Es geht auch einfach!
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Dieser Ratgeber nimmt die Gartenarbeit nicht selbst in die Hände, aber er hilft, effektiv und mit so wenig Arbeit wie möglich sehr viel aus auch kleinen Gärten herauszuholen. Die Idee der Rahmengärten ...

Dieser Ratgeber nimmt die Gartenarbeit nicht selbst in die Hände, aber er hilft, effektiv und mit so wenig Arbeit wie möglich sehr viel aus auch kleinen Gärten herauszuholen. Die Idee der Rahmengärten (bzw. Rahmenbeete) finde ich super. Quasi niedrige Hochbeete!

Man erfährt, wie man möglichst viel aus sehr wenig Platz herausholen kann, was man wann mit was zusammen oder nacheinander pflanzen kann und wie die Ernte dann verwertet werden kann. Vom Anlegen der Beete über das Ziehen der Pflanzen bis zur Ernte wird alles sehr deutlich erklärt. Bodenbeschaffenheit, Düngen, Schädlinge bekämpfen – alles wird effektiv erklärt.

In den Kapiteln Planung, Der Weg zum Rahmengarten, Anlage und Musterbeete, Pflege, Gemüse im Rahmengarten und Kräuter im Rahmengarten wird alles schön sortiert und geordnet abgehandelt. Grundwissen schadet nicht, aber hier bekommt man tatsächlich einen Ratgeber, der vom Anfänger bis zum Halbprofi jedem weiterhilft.

Ganz ohne Arbeit geht es natürlich nicht, aber diese Beete helfen, mit recht wenig Zeitaufwand eigenes Gemüse und eigene Kräuter erfolgreich ziehen zu können. Nichts ist so lecker, wie ein Salat, den man selbst gezogen, geerntet und zubereitet hat – gewürzt mit Kräutern, die ebenfalls im eigenen Garten gewachsen sind.

Wer sich erst einmal theoretisch (also mit dem Buch) mit der Materie auseinandersetzt, findet hier alles, was er braucht. Einfach loslegen und hin und wieder ins Buch sehen, das klappt, verständlicherweise, nicht. Insgesamt finde ich das Buch sehr hilfreich und gebe ihm vier Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Drei Frauen in Prag

Wintersterne
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Megan, Hope und Sophie könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch treffen sie ausgerechnet in Prag aufeinander. Sie lernen sich in einer Hotelbar kennen und verstehen sich alle auf Anhieb. Bei gemeinsamen ...

Megan, Hope und Sophie könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch treffen sie ausgerechnet in Prag aufeinander. Sie lernen sich in einer Hotelbar kennen und verstehen sich alle auf Anhieb. Bei gemeinsamen Unternehmungen lernen sie sich immer besser kennen, auch die Sorgen und Nöte der jeweils anderen. Nach und nach öffnen sich alle und lernen dabei viel für sich selbst. Die Vergangenheit führt in die Zukunft …

Der Roman zeichnet ganz nebenbei ein wunderbares Bild von Prag. Das wird so deutlich, dass man am liebsten sofort hinreisen möchte, die Straßen und Plätze besuchen, die Megan, Hope und Sophie besuchen. So hält man quasi auch einen Reiseführer in Händen! Ohne zu ausschweifend zu werden, beschreibt Isabelle Broom Prag wunderbar bildhaft und detailliert.

Die drei Frauen werden ebenfalls jeweils sehr genau beschrieben, ihre Wünsche, Sorgen und Nöte. Da sie komplett unterschiedlich sind, wird das auch nicht langweilig. Da ist Megan, jung und schwungvoll, Fotografin und mit ihrem besten Freund in Prag, dann Hope, deren Ehe in die Brüche ging und die jetzt mit ihrem Liebhaber einiges nachholt, was ihr in der Ehe und in ihren jungen Jahren nicht möglich war und dann noch Sophie, die schüchterne, romantische junge Frau, die so sehnsüchtig auf ihren Verlobten wartet, der nicht mitkommen konnte, aber verspricht, nachzukommen. Man erfährt viel über diese drei und immer mal wieder erkennt man auch sich selbst – auch wenn man das gar nicht möchte. Spannung kommt nicht wirklich auf, das Buch plätschert eher dahin, dennoch liest man es gerne.

Das Ende ist dann schon überwältigend: die Spannung, die die ganze Zeit fehlte, kommt hier geballt an und alle inzwischen angesammelten Fragen beantworten sich selbst. Etwas Dramatik, etwas Tragödie, etwas Übernatürlichkeit. Für mich insgesamt dann etwas drüber.

Der Stil von Isabelle Broom ist leicht zu lesen und dennoch fehlt mir etwas. Genau greifen kann ich es gar nicht. Das Buch liest sich gut weg, aber man kann es auch getrost eine Weile zur Seite legen, man findet immer wieder hinein. Alle drei Lebensgeschichten hatten ihren eigenen Reiz, aber wirklich beeindruckt hat es mich nicht. Es ging nicht unter die Haut. Allerdings musste es auch gegen starke Konkurrenz antreten. Es ist immer schwer, ein Buch fair zu bewerten, wenn man vom Buch davor komplett geflashed war. Deshalb runde ich die 3,5 Sterne hier auf 4 auf.