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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2018

spannend und undurchsichtig bis zum Schluss

Der Schatten
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Norah ist Hals über Kopf aus Berlin weg gezogen nach Wien, wo sie als Journalistin eine neue Stelle antreten will. Sie musste weg, weg von ihrem Freund Alex und weg von ihrem alten Leben, hat auch noch ...

Norah ist Hals über Kopf aus Berlin weg gezogen nach Wien, wo sie als Journalistin eine neue Stelle antreten will. Sie musste weg, weg von ihrem Freund Alex und weg von ihrem alten Leben, hat auch noch eine Klage am Hals. Sie fühlt sich noch nicht wohl in Wien, hat noch nicht alle Kartons ausgepackt und ist einsam.
In einer Fußgängerzone trifft Norah eine ältere Bettlerin, sehr groß gewachsen, die unheimlich ruhig inmitten des Gewühlt steht, Norah direkt anspricht und ihr sagt, dass Norah den Tod bringe. Am 11.2. würde sie einen Mann namens Arthur Grimm töten, aus gutem Grund. Sie verschwindet dann spurlos. Norah kennt keinen Arthur Grimm, aber das Datum lässt sie erschauern. Norah versucht, Arthur Grimm zu finden und der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich fand das Buch sehr spannend. Es ist undurchsichtig bis zum Schluss. Norah passieren viele merkwürdige Dinge und man rätselt die ganze Zeit, was es mit den Vorfällen auf sich hat. Von wem sind die seltsamen SMS, wer beobachtet sie und weiß so viel aus ihrer Vergangenheit? Die Handlung ist sehr geschickt aufgebaut., dabei die Atmosphäre gut dargestellt. Das Kopfkino lief sofort. Der flüssige Schreibstil lässt sich zudem gut lesen. Ich hatte das Buch schnell durchgelesen, konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt die Aufklärung der Sache erfahren wollte. Die Aufklärung kam aber erst zum Schluss, dann wird aber alles gut erklärt. Auch, warum Norah so ist wie sie ist. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von der Autorin werde ich gern mehr lesen, vorher kannte ich sie noch nicht.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Geschichte und Fiktion gekonnt verwoben

Das Mätressenspiel
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Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour ...

Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour zu heiraten. Aber ein Schicksalsschlag verändert alles. Helenas Bruder Laurentz, der mit den kaiserlichen Truppen unterwegs war, verstarb auf einem Erkundungsritt. Doch nicht nur das: Helenas Onkel Roderik eröffnet ihnen, dass die Ländereien an ihn als männlichen Erben zurückfallen. Die geänderte finanzielle Situation Helenas nimmt der Vater von Adrian zum Anlass, die Verlobung zu lösen. Helena und ihre Mutter kommen überein, dass Helena am Hannoveraner Hof ihr Glück suchen soll. Sie hofft, bei Herzogin Sophie einen reichen Ehemann zu finden, der sie und ihre Familie versorgt. Doch kaum angekommen, erringt sie die Aufmerksamkeit von Gräfin Clara von Plathen, Mätresse Ernst Augusts, des Herzogs von Hannover. Diese will Einfluss auf Ernst Augusts Sohn Georg Ludwig bekommen und ihm daher eine Mätresse zuführen, die ihr verpflichtet ist. Und das Mätressenspiel beginnt...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit, denn Geschichte und Fiktion sind sehr geschickt verwoben. Man bekommt einen guten Einblick in höfische Intrigen, das Streben nach Macht und Einfluss, den Prunk und all die Oberflächlichkeiten. Es geht in diesem Buch auch viel um die noch heute bestehenden Herrenhäuser Gärten und ihre Gestaltung, was ich sehr interessant fand. Die Charaktere sind zudem gut und lebensnah gezeichnet, es gibt auch ein Wiedersehen mit einer Figur aus "das blaue Medaillon". Helena z.B. ist eine kluge und bodenständige Frau, und obwohl ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie sie sich verhält, fand ich sie sehr sympathisch. Man hat viel mit ihr mitgefühlt und war ganz in die Geschichte eingesogen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 11.02.2018

lesenswerter Krimi

Aisha
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Axel Steen hat sich anscheinend wieder berappelt. Er trinkt nicht mehr und hat eine neue Liebe: Henriette vom dänischen Geheimdienst PET. Dann aber wird ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter brutal ermordet ...

Axel Steen hat sich anscheinend wieder berappelt. Er trinkt nicht mehr und hat eine neue Liebe: Henriette vom dänischen Geheimdienst PET. Dann aber wird ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter brutal ermordet aufgefunden. Bald folgt ein zweiter Toter, auch ehemaliges PET Mitglied. Axel ermittelt und bekommt zu seinem Ärger einen Agenten des PET zur Seite gestellt. Überhaupt erschwert der PET ihm die Ermittlungen. Gibt es da etwas zu vertuschen? Axel stößt auf einen länger zurückliegenden Anti-Terror-Einsatz des PET, mit weitreichenden Folgen...

Ich hatte bisher noch keinen Band der Reihe gelesen. Da hab ich was versäumt, muss ich nach der Lektüre dieses Krimis feststellen, denn ich fand "Aisha" sehr spannend und absolut lesenswert. Inhaltlich kann man aber durchaus in die Reihe mit diesem Buch einsteigen. Es ist sehr gut geschrieben und packend inszeniert. Interessant auch Protagonist Axel, ein Mann, der noch immer mit seinen Dämonen aus der Vergangenheit kämpft, absolut engagiert ist und sich in einen Fall regelrecht verbeisst, auch wenn es ihm schadet. Seine Zerrissenheit wurde überzeugend dargestellt, man schwankte zwischen Sympathie und Abneigung. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf. Es wird in der Handlung gewechselt zwischen 2011 mit den Mordfällen und 2007 mit dem Anti-Terror-Einsatz des PET. Das hat für mich den Lesefluss ein wenig gestört, ist aber wichtig. Und zum Ende hin kann man das Buch nicht mehr weglegen. Eine Fortsetzung ist schon angedeutet, da freue ich mich bereits drauf.

Veröffentlicht am 05.02.2018

nichts für schwache Nerven

Der Todesmeister
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An einer Spreebrücke wird ein totes junges Mädchen gefunden, die sich dort verhakt hat. Es ist die Nichte des Justizsenators. Vor ihrer brutalen Ermordung wurde sie offensichtlich tagelang misshandelt ...

An einer Spreebrücke wird ein totes junges Mädchen gefunden, die sich dort verhakt hat. Es ist die Nichte des Justizsenators. Vor ihrer brutalen Ermordung wurde sie offensichtlich tagelang misshandelt und übel zugerichtet.
Viktor Puppe, der sich gerade aus privaten Gründen vom Innenministerium zum LKA versetzen ließ, macht sich mit seinen beiden neuen Kollegen an die Ermittlungen. Erschwert werden diese von ganz oben, offensichtlich ist man sehr schnell mit einem gefundenen Täter zufrieden und stellt die Ermittlungen ein. Viktor und sein Team ermitteln jedoch heimlich weiter.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven, aber ich fand es sehr spannend. Der Schreibstil liest sich gut, auch wenn mir Frotzeleien und Sprücheklopferei unter den Ermittlern eigentlich etwas zu viel war. Dennoch könnte das auch in Realität manchmal durchaus der Ton sein. Der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende gehalten, gegen Ende noch mal eine Schippe drauf gelegt. Von dem Ermittlerteam würde ich gern mehr lesen.

Veröffentlicht am 30.10.2017

handwerklich gut gemachter Krimi aus Kanada

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Vancouver, Kanada. Nora arbeitet als Sekretärin bei einem Privatdetektiv, übernimmt aber auch kleinere Aufträge selbst. Sie lebt im Keller des Hauses, ohne Wissen ihrer Chefs. Nora hat eine traumatische ...

Vancouver, Kanada. Nora arbeitet als Sekretärin bei einem Privatdetektiv, übernimmt aber auch kleinere Aufträge selbst. Sie lebt im Keller des Hauses, ohne Wissen ihrer Chefs. Nora hat eine traumatische Vergangenheit, mit der sie noch heute zu kämpfen hat. Sie ist trockene Alkoholikerin, nur ihre Hündin Whisper, die sie streunend im Hof gefunden hat, hält sie von Rückfällen in den Alkohol ab, wenn ihre Dämonen sie wieder heimsuchen. Eines Tages erhält Nora einen Anruf von einem Paar, dass sie um Hilfe bitten will, da ihre Tochter verschwunden ist. Bei dem Treffen erfährt Nora, dass es sich bei dem verschwundenen Mädchen um Noras eigene Tochter handelt, die sie vor 15 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Der Adoptivvater vermutet, dass das Mädchen sich mit ihrer leiblichen Mutter treffen will, denn sie ist anscheinend freiwillig verschwunden, nachdem sie ihre Eltern sogar bestohlen hatte. Die Polizei hatte daher nicht viel unternommen. Aber auch Nora hat keine Ahnung, wo ihre Tochter sein könnte. Anhand des ihr vorgelegten Fotos weiß sie nur, dass das Mädchen unglücklich aussah. Und ihre Adoptivmutter verschweigt etwas. Nora hat nämlich die Gabe, Lügner zu erkennen. Nora will herausbekommen, was mit Bonnie los ist. Und plötzlich passieren Dinge, die Nora zwingen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und sie in Gefahr bringen.

Das Buch ist in Ich-Form geschrieben. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, locker und schnörkellos, ein wenig humorig. Zu schön, wenn Nora Eigenheiten ihrer Hündin Whisper beschreibt, ich musste oft schmunzeln. Nora mit ihren Ecken und Kanten hat mir sehr gut gefallen, ich fand sie zudem authentisch dargestellt. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich habe das Buch an zwei Tagen geradezu verschlungen. Ein handwerklich wirklich gut gemachter Krimi, der von mir die volle Punktzahl erhält. Ich hoffe, von der Autorin mehr lesen zu können.