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Veröffentlicht am 07.03.2018

Autobiographischer Jugendroman - Flucht aus Syrien, ankommen in Deutschland - Informativ und bewegend

Aus Syrien geflüchtet
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Seif ist 20 und lebt seit fast zwei Jahren als Flüchtling in Deutschland. Als 2011 die Unruhen in Syrien entstehen und sich zu einem schrecklichen Krieg ausweiten, ist Seif gerade 14. Das Leben wird täglich ...

Seif ist 20 und lebt seit fast zwei Jahren als Flüchtling in Deutschland. Als 2011 die Unruhen in Syrien entstehen und sich zu einem schrecklichen Krieg ausweiten, ist Seif gerade 14. Das Leben wird täglich gefährlicher. Seine Mutter und er fliehen über die Türkei und Griechenland weiter nach Deutschland. Die Flucht ist lebensgefährlich und voller schwerer Entscheidungen. Seif muss unglaublich viel Verantwortung tragen, Ängste und Schwierigkeiten bewältigen sowie mit Einsamkeit und Verlust umgehen, bis er schließlich sicher in Deutschland lebt.

Hier beginnt eine Geschichte von Integration und Zukunftsplänen: Seif lernt in kürzester Zeit Deutsch und integriert sich gut in seiner neuen Heimatstadt. Er erfährt Hilfsbereitschaft und Unterstützung, aber wird auch mit Vorbehalten, Ausländerfeindlichkeit und bürokratischen Problemen konfrontiert. (Quelle: Verlag an der Ruhr)

Reflektionen:

Die K.L.A.R.-reality Reihe des Verlags an der Ruhr veröffentlicht autobiografische Geschichten von Jugendlichen für Jugendliche. Dabei sind die Jungautoren teils mit schweren Einzelschicksalen konfrontiert. Die Reihe wird in der Sekundarstufe als Schulbuchlektüre eingesetzt. Sie zeichnet sich besonders dafür aus, da kurze Kapitel, in große Schrift und eine einfach angewandte Sprache die spannenden Geschichten aus dem Real Life verständlich rüberbringen.

Seif Arsalans Geschichte berührt. Auf leider nur 143 Seiten erzählt er von seiner Familie und Kultur und teils von seinen schwierigen Familienverhältnissen in Syrien. Er schildert wie er den Kriegsbeginn als 14jähriger in Syrien erlebt und empfunden hat und spätestens ab da, können wir behüteten Deutschen kaum die Schrecken gedanklich verarbeiten, die Seif schildert. Letztendlich haben vielschichtige Faktoren dazu geführt, dass sich Seif mit seiner Mutter zur Flucht entschieden hat und doch war es in erster Linie die politische Verfolgung des Bruders, die plötzlich ein lebensgefährliches Risiko für die Familie darstellte. Mit nur geringen finanziellen Mitteln begaben sich Mutter und Sohn auf die Flucht. Sie flüchten von der Türkei aus über Griechenland, wo mehrere Fluchtversuche übers Meer scheiterten. Sie waren menschenunwürdigen Situationen ausgesetzt und standen immer wieder vor großen Entscheidungen, die ihr zukünftiges Leben beeinflussen würden.

Seif Arsalan beschreibt seine emotionalen Entscheidungsfindungen, die er auf der Flucht oftmals allein treffen musste, sehr eindrücklich. Es berührt sehr zu lesen, was sich in seinem jungen Kopf abgespielt hat, vor allem da nicht jede Entscheidung vernünftig erschien. Zudem ist es beeindruckend wie er, in Deutschland angekommen, die bürokratischen Hürden besiegte. Sein Ehrgeiz die deutsche Sprache schnellst möglichst zu erlernen hat ihm viele Türen geöffnet. Er hat früh erkannt, dass er sich über die Sprache am ehesten integrieren kann.

In seinem kleinen Buch beschreibt er immer wieder die Hilfsbereitschaft, die ihm viele Menschen entgegengebracht haben und er wertschätzt jeden Strohhalm, den man ihm entgegengehalten hat. Das hat ihn unglaublich bestärkt, das in der Türkei erfolgreich absolvierte Abitur, das in Deutschland nicht anerkannt wurde, in Deutschland zu wiederholen. Die Idee zum Buch war früh da und es sollte eine Überraschung für seine Mutter sein. Sie darf sehr stolz sein, auf ihren Sohn, und ich bin mir sicher, dass Seifs Geschichte nicht nur eine interessante und spannende Real Life-Geschichte für jugendliche Schüler ist, sondern unglaublich viel dazu beitragen kann, dass auf Schulhöfen und in unserer Gesellschaft das Verständnis füreinander wächst und bestärkt wird.

Ich wünsche Seif, dass er seine ehrgeizigen, beruflichen Ziele erreicht und zukünftig gut mit seinen Erinnerungen leben kann.

Fazit und Bewertung:

Seif Arsalan ist mit seiner Mutter aus Syrien geflüchtet. Er erzählt eindrücklich und berührend von seiner Flucht und von seiner ehrgeizigen Integration in Deutschland. Aus Syrien geflüchtet ist nicht nur eine interessante und spannende Real Life-Geschichte für jugendliche Schülerinnen und Schüler. Sie kann unglaublich viel dazu beitragen, dass auf Schulhöfen und in unserer Gesellschaft das Verständnis füreinander wächst und bestärkt wird.

©nisnis-buecherliebe.de

Veröffentlicht am 26.02.2018

Bluthunger - Spannend, absurd, düster

Das Böse, es bleibt
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Wenn die Schrecken der Vergangenheit zum Grauen der Gegenwart werden

Südtirol, im Winter. Marlene ist auf der Flucht, panisch steuert sie ihr Auto durch den Schneesturm. Im Gepäck: ein Beutel mit Saphiren, ...

Wenn die Schrecken der Vergangenheit zum Grauen der Gegenwart werden

Südtirol, im Winter. Marlene ist auf der Flucht, panisch steuert sie ihr Auto durch den Schneesturm. Im Gepäck: ein Beutel mit Saphiren, den sie ihrem skrupellosen Ehemann aus dem Safe entwendet hat. Wegener ist der Kopf einer mafiösen Erpresserbande, und Marlene weiß, dass er seine Killer auf sie hetzen wird. Da stürzt ihr Wagen in eine Schlucht. Marlene erwacht in einer abgelegenen Berghütte, gerettet von einem wortkargen Alter. Bei ihm und seinen Schweinen glaubt sie sich in Sicherheit vor ihrem Mann. Bald jedoch stellt sie mit Entsetzen fest, dass von dem Einsiedler eine noch größere Gefahr ausgeht …

Der Autor:

Luca D'Andrea wurde 1979 in Bozen geboren, wo er heute noch lebt. Er stieg mit seinem ersten Thriller sofort in die Riege der internationalen Top-Autoren auf: "Der Tod so kalt" erschien in rund 40 Ländern, wurde zum Bestseller und stand wochenlang unter den ersten 5 der Spiegel-Liste. Gegenwärtig wird "Der Tod so kalt" verfilmt. Sein zweites Buch, "Das Böse, es bleibt", ist seit Erscheinen in Italien auf der Bestsellerliste und wurde mit dem Premio Scerbanenco, dem renommiertesten italienischen Krimipreis, ausgezeichnet. Wie D'Andreas Erstling führt auch dieser Thriller in seine Heimat Südtirol. (Quelle: DVA Verlag)

Reflektionen:

Das Böse es bleibt ist der zweite Thriller von Luca D'Andrea. Etwa vor einem Jahr erschien das Thriller-Debüt Der Tod so kalt, der mit einer außergewöhnlichen Thematik, jedoch mit ein paar Schwächen, den Büchermarkt rasant eroberte. Luca D'Andrea bleibt in Das Böse es bleibt seinem Stil treu und bedient sich erneut einer außergewöhnlichen Thematik, die der Grundstein für eine düstere und abtrünnige Handlung mit Tiefe darstellt, ohne die der Roman jedoch leichthin in die Klischeekiste abrutschen könnte. Vermutlich hätte ich mir diese Buchauswahl sogar überlegt, wenn mir die Thematik bekannt gewesen wäre, denn es geht um Schweine.

Riesengroße. Mehrere hundert Kilogramm schwere.
Und um die Liebe zu ihnen. Zu diesen Monstern.

Vor allem zu Lissy.

"Süße Lissy. Kleine Lissy." (Zitat)

Trotz des mir absolut unsympathischen Themas, war ich beeindruckt, von der fundierten und detailreichen Recherche des Autors. Allein durch sie und der Verknüpfung der Handlung, bin ich interessiert drangeblieben, denn weder die Flucht Marlenes, noch Hintergründe, noch nationalsozialistisch angehauchte Ausflüge in die Vergangenheit der wenigen kriminellen Figuren allein, hätten mich außergewöhnlich gefesselt.

Eine Glanzleistung hingegen ist die Figur des Einsiedlers in den Bergen, der Marlene nach ihrem Unfall rettet und in Obhut nimmt. Neben dieser Figur, bleiben die weiteren eher blass, obwohl Luca D'Andrea interessante und lesenswerte Legenden für sie erschaffen hat.

Leider nimmt der Klappentext der Spannung etwas vorweg, in dem er verrät, dass von Marlenes Retter, eine große Gefahr ausgehen wird. So wie D'Andrea die Figur des liebenswerten, etwas kauzigen und hilfsbereiten Einsiedlers entwickelt hat, wäre es ohne die Information aus der Inhaltsangabe eine höchst spannende und dramatische Figurentwicklung mit Überraschungseffekt gewesen. So aber wartet man förmlich darauf, bis das Böse der Figur nach außen gekehrt wird und das hemmt ein wenig den Nervenkitzel.

Luca D'Andrea schreibt in einem äußerst flüssigen Stil und man findet leicht in die Story hinein, die mit mehreren Perspektiven auf watet. Erst mit der Entwicklung der Handlung kristallisiert sich ein Haupterzählstrang heraus, der dann die Säule des Thrillers bildet.

Dieser Thriller ist in keiner Weise vorhersehbar. Zu außergewöhnlich ist das Zusammenspiel zwischen Schweine-Thematik, zutiefst abscheulichen Abgründen, die auf Grund von Unterwerfung, irrationalem Glauben, Schicksal, Schuld und Gottvertrauen in einem Wust aus emotionalen Absurditäten münden.

Trotz, dass Luca D'Andrea kaum einen Thriller-Wohlfühleffekt zaubern kann, fesselt er den Leser und zieht ihn in einem hohen Tempo durch die Seiten. Wer Der Tod so kalt gelesen hat, dem wird zudem die literarische Weiterentwicklung des Autors bewusst und man darf gespannt sein, was folgen wird.

Fazit und Bewertung:

Das Böse es bleibt ist ein durchaus faszinierender Titel. Spannend in Szene gesetzt, vor allem durch eine außergewöhnliche und gut recherchierte, abstruse Thematik, fesselt dieser kaltblütige und blutige Thriller, bis die letzte Seite gelesen ist.

©nisnis-buecherliebe

Veröffentlicht am 23.02.2018

Die Lüge im Blick - Spannender, solider Kriminalroman

Totenweg
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Eine junge Polizistin. Ein Kriminalhauptkommissar kurz vor der Pensionierung. Nichts verbindet sie - außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case, der ihn bis heute ...

Eine junge Polizistin. Ein Kriminalhauptkommissar kurz vor der Pensionierung. Nichts verbindet sie - außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case, der ihn bis heute nicht loslässt. Für sie: ein Albtraum ihrer Kindheit. Denn sie fand damals die Leiche und verbirgt seither ein furchtbares Geheimnis. Achtzehn Jahre hat sie geschwiegen - bis ein weiteres Verbrechen geschieht und die Vergangenheit sie einholt …

Die Autorin:

ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Sie kündigte Job und Wohnung und zog in den Norden. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen. Ihre Affinität zum Norden kommt nicht von ungefähr, verbrachte doch ihr Vater seine ersten Lebensjahre in Ostfriesland. TOTENWEG ist der erste Band ihrer Krimiserie um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. (Quelle: Bastei Lübbe)
Reflektionen:

Nachdem der Vater der jungen Polizisten Frida niedergeschlagen wurde und im Koma liegt, entschließt sich Frida Urlaub zu nehmen, um auf den wirtschaftlich geschwächten Apfelhof der Eltern zurückzukehren. Fridas Verhältnis, zu ihren Eltern ist nicht besonders nah, da sie ihnen bis heute nicht verziehen hat, dass man sie nach dem Tötungsdelikt, an ihrer Freundin aus Kindertagen, auf ein Internat weit fortschickte. Frida fühlte sich abgeschoben, ungeliebt und einsam, dabei hätte sie ihre Eltern mehr denn je gebraucht. Dass diese das Internet nur wählten, um sie zu schützen, erklärt sich erst im Verlauf des Romans und Frida findet erneut einen emotionalen Zugang zu ihren Eltern.

Zurück an ihrem Heimatort, wird sie bald von ihrer Vergangenheit eingeholt und der Mord an ihrer Freundin Marit, ist dauerhaft präsent. Frida zermürbt es, dass sie damals den Täter gesehen hat, bis heute darüber geschwiegen hat und dass sie niemandem erzählt hat, was sie damals grausames erlebt hat.

Kommissar Bjarne Haverkorn, hat damals ermittelt und vermutet, dass Frida lügt und etwas verschweigt, und als er nun die Ermittlungen im versuchten Tötungsdelikts ihres Vaters aufnimmt, treffen die beiden erneut aufeinander. Kommissar Bjarne, dem Marits Tod sehr nahegegangen ist, übernahm mit diesem Kindsmord damals seinen ersten Mordfall. Am Tag des Mordes geschah für ihn zudem ein dramatisches und trauriges Ereignis, unter dem er und seine erheblich depressive Frau noch heute leiden.

Romy Fölck gelingt es spielend leicht, einen Kriminalroman in Szene zu setzten, bei dem man bis fast zu Letzt nicht weiß, wer Täter und wer Opfer ist. Viele Legenden und Schicksale der zahlreichen Figuren, sind intelligent miteinander verflochten und es ist kaum vorhersehbar, wie sich die dramatischen Ereignisse in Form von Wendungen noch zuspitzen.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos, da die Autorin in einem angenehm flüssigen Stil schreibt. Die leichte, schnörkellose Sprache erlaubt es jedem, den Geschehnissen des intelligent verschachtelten Kriminalromans zu folgen, der perspektivisch immer wieder auch aus vergangener Sicht Fridas erzählt wird.

Totenweg ist ein solider Kriminalroman, der definitiv spannende Unterhaltung schenkt. Nur wenige Szenen sind blutig, so dass auch etwas zartbesaitete Leser diesen Krimi genießen dürfen, obwohl die Geschichte mit einigen Verbrechen aufwartet.

Romy Fölck hat zahlreiche Figuren engmaschig charakterisiert und ihnen eine gewisse Tiefe zugeschrieben, die sie durch intensive Emotionen, wie Angst, Eifersucht, Rache, Liebe und Zorn äußerst lebendig darstellt. Es mach Freude diesem Kriminalroman zu folgen und doch hätte ich mir persönlich doch etwas mehr literarisches Feuer, Pfeffer und Tempo gewünscht.

Fazit und Bewertung:

Totenweg ist ein spannender und solider Kriminalroman. Auch etwas zart besaitete Leser, dürfen einen wenig blutigen Roman genießen. Engmaschig charakterisierte Figuren glänzen durch Tiefe und sie überraschen mit unvorhersehbaren Wendungen, die mit interessanten Legenden, schicksalsträchtig miteinander verknüpft sind.

©nisnis-buecherliebe

Veröffentlicht am 11.02.2018

Handlettering lernen, üben, üben, üben. Übungsheft für Handlettering-Newbies

Handlettering für alle! Das Übungsheft
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Die schöne Kunst findet sich nicht nur auf der persönlichen Geburtstagskarte der Schwester oder auf der aufwendig gestalteten Kreidetafel beim Lieblingsitaliener, sondern breitet sich immer weiter aus. ...

Die schöne Kunst findet sich nicht nur auf der persönlichen Geburtstagskarte der Schwester oder auf der aufwendig gestalteten Kreidetafel beim Lieblingsitaliener, sondern breitet sich immer weiter aus. Denn was viele nicht wissen: Jeder kann Handlettering lernen!
Beherrscht man erst einmal die grundlegende Vorgehensweise, kommt es vor allem auf die Übung an. Das Übungsheft von Karin Luttenberg bietet daher eine ganze Reihe unterschiedlicher Letterings und genügend Platz, um sie auch gleich selbst auszuführen.

Die Autorin:

"Als kleines Mädchen hatte ich immer eine Feder und Papier bei mir - oder einen Volleyball. Damals zeichnete ich viel, ich ließ mich von den verschiedensten Objekten inspirieren, um mich zu verbessern. Ich zeichnete gern verschiedene Comic-Figuren und Cartoons, meine Lieblingsfigur aber war Jimmy Cricket. Es ist also nicht überraschend, dass ich beruflich beim grafischen Design landete."

(Quelle: Zitat Handlettering für alle, mvg Verlag. Weitere Information zu Karin Luttenberg auf ihrer Homepage www.paperfuel.nl)

Reflektionen:

Karin Luttenberg ist Grafik Designerin und Autorin des Handlettering-Buchs Handlettering für alle! Passend zu diesem Buch gibt es dieses Übungsheft, das sich für Handlettering-Anfänger gut eignet. Fortgeschrittene Handletterer werden mit diesem Übungsheft jedoch nur sehr wenig anfangen können, denn es ist wirklich eher für absolute Newbies, die mit ihren ersten Gehversuchen im Handlettering beginnen.

Karin Luttenberg hat dieses Übungsheft als Fortsetzung zu ihrem Buch Handlettering für alle! gestaltet. Unterschiedliche Übungen, vor allem das Zeichnen des ABCs und der Ziffern, als Grundlage, um die Kreativität eines Handlettering-Anfängers zu unterstützen. Sie empfiehlt täglich mindestens 30 Minuten zu üben, um Buchstaben aus dem FF zeichnen zu lernen. Vor allem aber möchte sie damit die Liebe zu den Buchstaben vertiefen, denn Emotionalität ist eine gute Ausgangssituation, um inspiriert zu lettern.

Karin Luttenberg wendet sich in diesem Übungsheft nur sehr, sehr kurz den Materialien zu, bevor die ersten Übungen zu Alphabet und Zahlen zum Üben auffordern. Doppelseitig werden drei sehr einfache Alphabete vorgestellt, die wirklich jeder nachschreiben kann. Einem Beispielbuchstaben folgen leere Linien, die man mit seinen eigenen Buchstaben füllen kann. Das gleiche System findet für Zahlen bis 10 Anwendung.

Nicht nur Anfänger haben Schwierigkeiten mit dem Zeichnen von Bannern und so ist eine Doppelseite der Vorgehensweise beim Banner entwerfen eine sinnvolle Übung.

Es folgen Übungsseiten für Buchstaben mit geraden Linien, mit Rundungen und Vorlagen, um Buchstaben und Zahlen mit kreativen Ideen zeichnend zu befüllen. Karin Luttenberg gibt jeweils Inspirationen auf einer Seite vor und auf der nächsten Seite, darf man sich selbst versuchen.

Übungen für Rahmen, Geschenkanhänger, Namensschilder, Verzierungen, Vervollständigungen von Buchstaben- und Zahlenmustern, Schatten entwerfen, Buchstaben-Kombinationen und Doodles (kleine Illustrationen), Schmuckelemente, Geschenkgutscheine und vieles, kreatives mehr.

Wer kennt es nicht, wenn einem kein inspirierendes Wort einfällt, was man lettern könnte? Karin Luttenberg gelingt es, durch einen erfrischenden, persönlichen Stil, die Kreativität des Lesers herauszufordern und sie gibt mit ihren Beispielen Ideen vor, wie man sich selbst, inspiriert und zeichnend ausdrückt. Ein

Blick auf die Homepage der Grafik Designerin lohnt sich.

Fazit und Bewertung:

Das Übungsheft Handlettering für alle! ist für absolute Handlettering-Anfänger eine gute Möglichkeit das Üben zu lernen und zu vertiefen. Es bietet vielfältige Aufgaben, die direkt im Buch durchgeführt werden können. Es schult das Auge für schöne Buchstaben und es inspiriert zur eigenen Kreativität.

Klare Empfehlung für Handlettering-Newbies.

©nisnis-buecherliebe

Veröffentlicht am 11.02.2018

Handlettering ist überall! Ideal für Handlettering-Anfänger

Handlettering für alle!
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Die schöne Kunst findet sich nicht nur auf der persönlichen Geburtstagskarte der Schwester oder auf der aufwendig gestalteten Kreidetafel beim Lieblingsitaliener, sondern breitet sich immer weiter aus. ...

Die schöne Kunst findet sich nicht nur auf der persönlichen Geburtstagskarte der Schwester oder auf der aufwendig gestalteten Kreidetafel beim Lieblingsitaliener, sondern breitet sich immer weiter aus. Denn was viele nicht wissen: Jeder kann Handlettering lernen!

Karin Luttenberg erklärt in Schritt für Schritt zur schönen Schrift die wichtigsten Grundlagen, die man für das eigene Lettering braucht und zeigt viele Rahmen- und Ornamentideen, mit denen man das Lettering noch besonderer machen kann.

Die Autorin:

"Als kleines Mädchen hatte ich immer eine Feder und Papier bei mir - oder einen Volleyball. Damals zeichnete ich viel, ich ließ mich von den verschiedensten Objekten inspirieren, um mich zu verbessern. Ich zeichnete gern verschiedene Comic-Figuren und Cartoons, meine Lieblingsfigur aber war Jimmy Cricket. Es ist also nicht überraschend, dass ich beruflich beim grafischen Design landete."

(Quelle: Zitat Handlettering für alle, mvg Verlag. Weitere Information zu Karin Luttenberg auf ihrer Homepage www.paperfuel.nl)

Reflektionen:

Die Originalausgabe von Handlettering für alle von Karin Luttenberg ist bereits 2016 in den Niederlanden erschienen und so weist dieses Buch nur wenig Ähnlichkeiten mit den Handlettering-Büchern auf, die aktuell, oftmals in ähnlichem Design, auf dem Markt erscheinen. Dieses Buch wirkt erfrischend anders und es zeigt vielfältige Ideen, die ein Handlettering-Anfänger sehr gut als Inspirationsquelle für sich nutzen kann. Fortgeschrittene Handletterer, werden dem Buch jedoch nur geringfügig, neue Ideen entnehmen können.

Die Autorin beginnt bei den Wurzeln des Schreibens. Ihr Buch zeugt davon, wie sehr Emotionen eine Rolle beim Lettern spielen. Man erkennt hier deutlich, dass das Unperfekte einer Handschrift, jenseits typographischer Normen, zu einer absolut ehrlichen und individuellen Kunst wird.

Die niederländische Künstlerin gliedert ihr Werk in folgende Inhalte:

Über Paperfuel
Über Handlettering
Das notwendige Zubehör
Inspiration
Die Buchstaben
Buchstaben entwerfen
Den Buchstaben tiefe geben
Spruchbänder und Rahmen
Wörter aneinanderreihen
Texte in Formen
Die Verbindung von Texten und Zeichnungen
Andere Materialien
Anwendungen

Karin Luttenbergs Werdegang ist schon interessant zu lesen, man spürt ihr Glück, wenn sie Handletterings zeichnet und so ist es für Handlettering-Anfänger eine Bereicherung, einen Blick auf die Arbeitsabläufe der Designerin zu erhalten.

Eine kleine, aber ausreichende Materialkunde erklärt, was man für den Anfang benötigt und dabei zählt sie keine kostspieligen Stift-Sets auf, sondern bezieht sich auf das Notwendigste. Somit empfindet man dieses Handlettering-Buch auch nicht als Werbequelle für Stift- und Papier Hersteller, sondern als authentisches, informatives Werk mit einer angenehmen persönlichen Note.

Zehn Alphabete, Ideen, wo man sich Inspirationen im Alltag einholen kann, Buchstaben entwerfen und dekorieren, Schatten, Rahmen und Banner, fließende Schwünge, Kombinationen und Tipps wie man an einen Entwurf herangeht, erläutert Karin Luttenberg in einer einfachen, erfrischenden Sprache, ohne jeden Schnörkel. Sie zeigt Schritt für Schritt, wie man Texte in Formen bringt, wie sie mit Illustrationen schick dastehen und sie zeigt einen kleinen Auszug, welche Materialien sich zum belettern eignen. Darüber hinaus thematisiert die versierte Designerin Chalk (Kreide)-Lettering, zeigt Ideen für Geschenkverpackungen und vieles mehr.

Parallel zu diesem Buch hat Karin Luttenberg das Übungsheft Handlettering für alle entworfen.

Zur Rezension HIER entlang.

Fazit und Bewertung:

Handlettering für alle ist ein bereicherndes, empfehlenswertes Buch, für alle die gern das Handlettering erlernen möchten. Erfrischend und mit einer sehr individuellen und persönlichen Note, bietet es wertvolle Informationen für Anfänger und viele Inspirationen. Ein Blick auf die Homepage der Autorin lohnt sich ebenso.

©nisnis-buecherliebe