Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Alle Tage unseres Lebens“ von Tanya Carpenter lesen.
Es gibt nicht viele Geschichten, die mir bereits auf den ersten Seiten Tränen in die Augen treiben, aber Celia und ihr vorgezeichnetes Schicksal hat mich sofort gefangen genommen. Mit ihr gemeinsam habe ich mich ins Abenteuer Irland gestürzt, habe ihre Zwillingsschwester Theresa kennen gelernt, die Triebe der Hoffnung wachsen sehen, zaghaft das Erwachen der Liebe zu Brandon gespürt und bittere Tränen über diese Gefühle geweint, die von Anfang an keine wirkliche Chance hatten.
In „Alle Tage unseres Lebens“ werden fast zwei Geschichten erzählt.
Einerseits ist es die Geschichte von Celia, der die Diagnose eines inoperablen Hirntumors den Boden unter den Füßen weg zieht. Die lebenslustige und selbstbewusste Celia lebt mit ihrer Zwillingsschwester Theresa, in einer Wohngemeinschaft. Nach dem frühen Unfalltod der Eltern hat sich Celia rührend um ihre zarter erscheinende Schwester gekümmert. Mit der schrecklichen Diagnose und der Tatsache, dass ihre Tage gezählt sind, stürzt nicht nur für Celia eine Welt ein. Nach einer kurzen Phase der Entmutigung zeigt Celia ihrer Erkrankung die Zähne und bricht zu einer ausgedehnten Reise nach Irland auf, was ein langgehegter Wunsch ist. Die grüne Insel hält nicht nur nette Menschen, atemberaubende Ausblicke und verzaubert scheinende Landschaften bereit, sondern auch die Begegnung mit Brandon. Was wie Zufall scheint, entwickelt sich bald zu etwas ganz anderem und plötzlichen wachsen zarte Gefühle, wo es doch bald kein Leben mehr geben soll.
Und auf der anderen Seite erzählt das Buch auch die Geschichte von Theresa, die vor dem Hintergrund der Erkrankung ihrer Zwillingsschwester ihren Mut und ihr Selbstbewusstsein findet und Dinge wagt, von denen sie früher nie zu träumen wagte.
Die Autorin versteht es mit ihrer Geschichte und ihren Figuren fast mit Händen greifbare Emotionen zu erschaffen und ich habe mit ganzem Herzen mitgefiebert, mitgelitten und mitgelacht.
Darüber hinaus erweckt Frau Carpenter den Zauber Irlands mit ihren Worten derart einprägsam zum Leben, dass ich die Bilder direkt vor mir gesehen habe.
„Alle Tages unseres Lebens“ erzählt eine traurige, berührende, romantische und unglaublich lebensbejahende Geschichte.
Weinen und Lachen lagen schon lange nicht mehr so dicht beieinander wie bei dieser Geschichte!