Für immer ein Fremder im eigenen Land
SamySamy muss von Kindesbeinen an lernen, dass man immer ein Fremder bleibt, wenn man anders ist, als alle anderen im Umfeld. Als Mischlingskind mit dunkler Hautfarbe lebt es sich in der kommunistischen CSSR ...
Samy muss von Kindesbeinen an lernen, dass man immer ein Fremder bleibt, wenn man anders ist, als alle anderen im Umfeld. Als Mischlingskind mit dunkler Hautfarbe lebt es sich in der kommunistischen CSSR und später im freien Europa nicht wirklich leicht. Geplagt von Hänseleien, Unterdrückung und Anfeindungen wird Samy immer mehr zum Außenseiter. Bis eines Tages die Situation eskaliert....
Zdenka Becker hat mit "Samy" ein Buch geschrieben, dass unter die Haut geht. Ihre Schilderungen sind gnadenlos ehrlich, schonungslos und so direkt, dass man gar nicht anders kann, als Samy vom ersten Augenblick helfen zu wollen. Selbst die Mutter verschließt die Augen vor der Realität und das macht es nicht wirklich besser. Von der Gesellschaft ausgestoßen und verachtet, lebt Samy ein tragisches und trauriges Kinderleben, wird als Heranwachsender auch nicht wirklich akzeptiert und als Erwachsener manifestieren sich Wahnvorstellungen. Rassismus ist allgegenwärtig, wird aber hier in diesem Buch nicht reißerisch, sondern mit vorsichtigen aber doch eindringlichen Tönen geschildert und die Thematik ist so brandaktuell, das sie mich auch noch lange nach dem Lesen des Buches beschäftigen wird. Mir fehlen die Worte, um all die Gefühle zu beschreiben, die ich während der Lektüre durchlebt habe. Eine einzige Achterbahnfahrt - von Wut, Ohnmacht und Trauer bestimmt - die mich ziemlich betroffen macht.