viel Spannung aber keine Tiefe
Wahrheit gegen WahrheitBuchmeinung zu Karen Cleveland – Wahrheit gegen Wahrheit
„Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein Kriminalroman von Karen Cleveland, der 2018 bei btb Verlag in der Übersetzung von Stefanie Rettersbush erschienen ...
Buchmeinung zu Karen Cleveland – Wahrheit gegen Wahrheit
„Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein Kriminalroman von Karen Cleveland, der 2018 bei btb Verlag in der Übersetzung von Stefanie Rettersbush erschienen ist. Der Titel der ameriknischen Originalausgabe lautet „Need to know“ und ist 2018 erschienen.
Zum Autor:
Karen Cleveland war acht Jahre als Analystin für die CIA tätig, davon sechs Jahre in der Abteilung Russland. Sie studierte International Peace Studies am Trinity College Dublin sowie Politikwissenschaften an der Harvard University. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Virginia. „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist Karen Clevelands Debüt. Das Buch erscheint in 24 Ländern und wird von Universal Pictures mit Charlize Theron in der Hauptrolle verfilmt.
Klappentext:
Vivian Miller ist Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington, D.C. Auf diesen Tag hat sie seit zwei Jahren hingearbeitet: Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen. Ihr gelingt der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers. Auf eine Datei mit fünf Fotos - allesamt „Schläfer“, die auf amerikanischem Boden operieren. Doch was sie entdeckt, bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr - ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Ist es den Russen gelungen, sie an ihrer einzigen Schwachstelle zu treffen? Ist Matt nicht nur ein perfekter Mann und ein perfekter Vater. Sondern am Ende auch ein perfekter Lügner?
Meine Meinung:
Die Spannung in diesem Buch lebt vor allem von der Frage, wie glaubwürdig Matt, Vivians Ehemann, ist. Die Autorin spielt sehr gekonnt mit Anzeichen, die mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung zeigen. Diese Passagen haben mich begeistert. Aber leider gibt es auch deutliche Schwächen. Vivian, eine erfahrene Agentin, agiert nur von Gefühlen gesteuert. Ihre Charakterisierung ist sehr simpel und ist wohl schon auf die angekündigte Verfilmung ausgelegt. So wird es zu einer Standardgeschichte, in der eine junge amerikanische Frau den Kampf um ihre Familie gegen die ach so fiesen russischen Agenten aufnimmt. Sicherlich ist es extrem spannend zu lesen, aber nur für kurze Zeit. Allen Figuren fehlt die Tiefe und das Buch hätte gut in die Zeit des kalten Krieges gepasst. Um zum Ende der Geschichte gibt es einen Twist, der das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit auslöscht. Die Grundidee ist klasse, aber die Umsetzung lässt doch sehr zu wünschen übrig.
Fazit:
Dies ist wohl ein Fastfood-Krimi, man ist von Anfang an von der Spannung gefesselt, aber die fehlende Charakterisierung aller Figuren verhindert die Nachhaltigkeit. Ziel dieses Werkes scheint allein die Verfilmung zu sein. So wird eine gute Grundidee verschenkt und das Lesevergnügen bleibt auf der Strecke. Bleiben zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) und keine Leseempfehlung.