Beim Durchstöbern der Neuerscheinungen für den Februar ist mir Albie Bright sofort ins Auge gesprungen. Ich mag das Cover richtig gerne, es verspricht Abenteuer und Spannung. Auch der Klappentext klang sehr vielversprechend, daher stand ich für mich recht schnell fest, dass ich Albie Bright sehr gerne kennenlernen wollte. Da das Hörbuch von Nicolás Artajo gelesen wird und ich seine Stimme sehr gerne mag, habe ich mich hier für das Hören entschieden.
Für Albie bricht eine Welt zusammen, als seine Mutter stirbt. Er vermisst sie so sehr, dass er sogar an die Theorie seines Vaters glaubt, von der dieser ihm erzählt. Nach dieser Theorie existieren unendlich viele Paralleluniversen. Ob wohl in einem davon seine Mutter noch am Leben ist? Klingt schon irgendwie verrückt, aber Albie ist bereit, dies herausfinden. Dank seiner Eltern kennt er sich gut mit der Quantenphysik aus und daher gelingt es ihm, eine Apparatur zu basteln, mit welcher es theoretisch möglich sein sollte, in ein Paralleluniversum zu reisen. Was Albie alles dafür gebraucht hat? Nicht viel, nur ein Karton, eine vergammelte Banane und eine etwas durchgeknallte Nachbarskatze. Ob man damit wirklich in ein anderes Universum reisen kann? Irgendwie kaum vorstellbar, oder? Aber es klappt tatsächlich und ehe Albie es sich versieht, steht er plötzlich sich selbst gegenüber. Wobei, nicht genau er selbst, sondern ein anderer Albie, aus einem anderem Universum. Nur leider ist auch in diesem seine Mutter nicht mehr am Leben. Für Albie beginnt eine unvergessliche Reise durch lauter Paralleluniversen, die sich oft nur durch ein kleines Detail von seiner eigenen Welt unterscheiden. Ob er seine Mutter wohl in einem der Universen finden wird? Und wenn ja, wird es ihm dann auch gelingen, sich erneut von ihr zu verabschieden und in seine eigene Welt zurückzukehren?
Meine Erwartungen konnte das Hörbuch vollkommen erfüllen. Sie wurden sogar noch übertroffen, denn eigentlich waren meine Erwartungen an Albie Bright gar nicht so hoch. Ich hatte mit einer spannenden und, da das Thema Trauer und Tod im Klappentext erwähnt wird, auch mit einer etwas ernsteren Geschichte für Kinder ab 10 Jahren gerechnet.
Dies trifft hier auch alles zu, nur war das Hörbuch bei weitem tiefgründiger und gefühlvoller, als ich angenommen hatte. Vermutlich hat es mir deshalb auch so unglaublich gut gefallen, denn solche Geschichten sind ganz genau mein Geschmack.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Handlung für Kinder ab 10 Jahren nicht manchmal etwas zu ernst und traurig ist. Kinder in dem Alter haben es lieber lustig und spannend. Unterhaltsam und fesselnd ist die Story auf jeden Fall, nur liegt das Augenmerk deutlich auf den Themen Verlust und wie man damit umgeht, dass man einen geliebten Menschen verloren hat.
Der 12-jährige Albie muss leider diese schreckliche Erfahrung machen. Seine Mutter stirbt an Krebs und ihr Tod trifft ihn sehr.
Mir war Albie auf Anhieb sehr sympathisch. Er ist ein ganz lieber und sehr cleverer Junge, der sich, dank seiner Eltern, ziemlich gut mit der Quantenphysik auskennt. Durch sein großes Wissen gelingt es ihm sogar, eine Maschine zu bauen, mit welcher er durch die verschiedenen Paralleluniversen reisen kann. Ob dies wirklich so möglich ist, wage ich zwar zu bezweifeln, aber so, wie es der Autor hier erklärt, erscheint es einem doch irgendwie logisch. (Sind Bananen wirklich radioaktiv???)
Vermutlich ist vieles in dieser Geschichte doch fiktiv, aber so einiges wird auch der Wahrheit entsprechen. Ich bin leider kein großer Quantenphysik Kenner, mein ganzes Wissen habe ich von damals, aus dem Physikunterricht in der Schule, daher kann ich nicht genau sagen, was alles hier stimmt und was der Fantasie des Autors entsprungen ist.
Aber eigentlich ist das ja auch egal. Die Mischung macht`s und diese ist hier wahrlich richtig gut gelungen. Ob spannend, lustig, gefühlvoll oder skurril, von allem ist hier etwas enthalten, sodass einem hier ein richtig schönes Hörerlebnis geboten wird. Physik Freaks kann ich Albie Bright ganz besonders ans Herz legen und obwohl vermutlich auf den ersten Blick eher Jungs hier angesprochen werden, kann ich versichern, dass diese Geschichte durchaus auch was für Mädchen ist.
Da diese auch erstaunlich tiefgründig und gefühlvoll ist, kann ich das Hörbuch auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Meiner Meinung nach ist Albie Bright nicht nur eine Geschichte für Kinder. Dieses fantastische und sehr zum Nachdenken anregende Hörbuch bietet einen Hörspaß für Jung und Alt.
Nicolás Artajo liest diese gekürzte Lesung sehr einfühlsam und richtig gut. In meinen Augen ist seine Stimme wie gemacht für dieses Hörbuch. Sie ist sehr ruhig und es schwingt auch immer ein leicht trauriger Ton mit. Da Albie große Trauer wegen seiner verstorbenen Mutter empfindet und auch ein recht ernster Junge ist, ist Nicolás Artajo wirklich die perfekte Besetzung für dieses schöne Hörbuch.
Fazit: Ich bin hellauf begeistert von diesem Hörbuch! Es war zwar etwas anders, als ich erwartet hatte, nämlich deutlich tiefgründiger und ernster, aber da ich solche Geschichten liebe, hat mich Albie Bright sehr positiv überrascht. Wenn man gerne spannende, verrückte und gefühlvolle Geschichten mag, dann sollte man auf jeden Fall zu diesem Hörbuch, oder, wenn man lieber liest, zum Buch greifen. Da Nicolás Artajo diese schöne Geschichte aber richtig klasse liest, kann ich das Hörbuch wärmstens empfehlen. Ganz besonders ans Herz legen kann ich Albie Bright allen Quantenphysik-Nerds und angehenden Wissenschaftlern. Da die Handlung aber auch sehr tiefgründig ist, ist die Geschichte auch auf jeden Fall für Erwachsene hörens- bzw. lesenswert. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!