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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Martha, eine aussergewöhnliche Frau

Wenn Martha tanzt
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Hörbuchausgabe (kein MP3)

Die kleine Martha wächst in einer Musikerfamilie in Pommern auf. Eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, trotzdem wird schon früh klar, dass das Martchen anders ist. Nicht einfach ...

Hörbuchausgabe (kein MP3)

Die kleine Martha wächst in einer Musikerfamilie in Pommern auf. Eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, trotzdem wird schon früh klar, dass das Martchen anders ist. Nicht einfach nur unmusikalisch, sondern für sie zeigen sich Noten in Dreiecken, Kegeln und anderen geometrischen Formen.
Als 1919 die Bauhaus Universität von Walter Gropius gegründet wird, fühlt sie sich sofort angesprochen, denn der Bauhaus Stil verfolgt ein zu der Zeit, völlig neues Konzept: die Zusammenführung von Kunst und Handwerk.

~ ~ ~ *

Tom Saller ist eine sehr interessante Geschichte rund um das legendäre Dresdner Bauhaus, mit einer nicht minder interessanten Rahmenhandlung, gelungen.

Umso enttäuschender, dass es so krasse Brüche, um nicht zu sagen Abbrüche gibt und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass das Hörbuch gekürzt wurde (Beispiel: man entdeckt, dass die kleine Martha in Formen hört - Cut - und es geht erst zig Jahre später weiter / Auch was sich zwischen Ella und Martha abspielt, kann der Hörende nur bruchstückhaft erahnen...)
Das hat mich immer wieder genervt, denn es entstand beim Hören das Gefühl etwas verpasst zu haben. Allerdings ist es eine ungekürzte Version. Dementsprechend wäre es mir beim Buch wahrscheinlich genauso ergangen, nur da erkennt man die Sprünge besser.

Abgesehen davon ist es ein absoluter Hörgenuss. Es gibt 2 verschiedene Handlungsstränge, bzw. Zeitebenen, die auch von zwei unterschiedlichen Sprechern gelesen werden. Und beide können überzeugen.

Ich persönlich fand die Thematik rund um das Dresdner Bauhaus mit Künstlern wie Klee, Kadinsky, Feininger etc. unheimlich spannend, weil absolutes Neuland für mich.

Fazit: Ein grossartiger und sehr interessanter Roman, der an einigen Stellen gerne etwas ausführlicher hätte sein können oder die Übergänge etwas fliessender.

Veröffentlicht am 14.03.2018

düsterer Helgolandkrimi

Sturmfeuer
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Die Augen des Alten starrten sie an, als hätte er den Teufel selbst gesehen. Es war nicht einfach Angst oder Panik, es war der blanke Horror.

Während einer Segelbootregatta an Helgolands Küste, verschwindet ...

Die Augen des Alten starrten sie an, als hätte er den Teufel selbst gesehen. Es war nicht einfach Angst oder Panik, es war der blanke Horror.

Während einer Segelbootregatta an Helgolands Küste, verschwindet ein 10-Jähriger ~ aber nicht aus den Zuschauerreihen, sondern direkt vom Boot, das für ein paar Minuten ausser Sicht war. Eine sofortige grossangelegte Suchaktion bleibt ohne Erfolg. Und obwohl Nils ein sehr erfahrener Segler war, geht die Polizei weiterhin davon aus, dass er über Bord gegangen ist.

Nur bei der jungen Komissarin Anna bleiben Zweifel. Erst Recht, als kurz darauf erneut ein Unglück auf der Insel geschieht....

~ ~ ~ *

"Sturmfeuer" ist ein solider, sehr interessanter Krimi, der geschickt eine heutige Straftat mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung setzt. Tim Erzberg streut seine kleine Parallelgeschichte aus den letzten Kriegstagen `45 immer nur in sehr kleinen Häppchen ein und so bleiben diese Rückblicke enorm spannend bis zum Schluss, wo sie dann gänzlich und umso verstörender aufgelöst werden.

Es ist der zweite Teil rund um die junge Polizistin, dennoch lässt er sich prima unabhängig davon lesen. Man erfährt zwischendurch alles was man wissen muss, so dass man auch der Rahmenhandlung vollständig folgen kann.

Die Kriminalgeschichte an sich gefällt mir unheimlich gut. Düster und mit Helgolandcharme, tolle Atmosphäre, clever durchdacht und in sich schlüssig.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und spannend - selbst wenn man rasch eine leise Ahnung hat.

Im Polizeiteam hat es mir allerdings zu sehr gemenschelt und damit ist gar nicht mal das Zwischenmenschliche direkt gemeint, sondern eher die Ermittlungsarbeit und Kompetenz.
So richtig sympathisch war mir eigentlich niemand, aber Anna fand ich mit ihrer Migräne namens "Stalin", fast schon nicht mehr diensttauglich. Das war oftmals ein wenig too much, wenn auch mit spannendem Hintergrund. Die Person Anna ist schon interessant, hat aber einen unheimlich anstrengenden Charakter. Paul und Saskia blieben dagegen etwas blass.

Fazit: Zweiter Teil der düsteren Hell go land - Reihe, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Der etwas andere Vampirroman

Winter's Night
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Langsam wurde sie nervös. Jules atmete nämlich nicht. Und Nellie hatte bisher nicht bewusst darauf geachtet, ob er dies normalerweise tat, meinte sich aber daran zu erinnern.

Nellie ist Wissenschaftlerin ...

Langsam wurde sie nervös. Jules atmete nämlich nicht. Und Nellie hatte bisher nicht bewusst darauf geachtet, ob er dies normalerweise tat, meinte sich aber daran zu erinnern.

Nellie ist Wissenschaftlerin und geht völlig in ihrem Beruf auf.
Aufgrund ihrer Vergangenheit vermeidet sie allzu private Kontakte und an einer Liebesbeziehung ist sie schon gar nicht interessiert.

Auch Jules verlangt es nicht nach einer Beziehung, aber aus anderen Gründen. Der Vampir ist gelangweilt von der durchschaubaren Gier der Frauen. Sobald sie ahnen was er ist, geht es ihnen nur noch um die Unsterblichkeit.
Doch jetzt benötigt er dringend Hilfe. Jules hat sich ein Virus eingefangen und leidet seitdem unter immer heftigeren Anfällen.

Nellie scheint ihm perfekt für sein Vorhaben zu sein, eine Wissenschaftlerin ohne nennenswerte soziale Kontakte, die ein Heilmittel für ihn finden muss.

~ ~ ~ *

Es muss nicht immer "Edward" sein.

Mit Jules hat Sophie Oliver den klassischen, fliegenden Vampir wieder aus der Versenkung geholt, der mit dem Romantischen meist wenig gemein hat und damit umso unkonventioneller denkt und handelt.

Es war mein erster Roman sowohl von Sophie Oliver als auch aus dem Fabylon Verlag und ich war mehr als positiv überrascht. Die Autorin versteht ihr Handwerk. Der Schreibstil ist flüssig und spannend.
Anfangs noch etwas verhalten, nimmt die Geschichte mehr und mehr Fahrt auf und überrascht in der zweiten Hälfte mit so einigen Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen.
Zudem wirken die Charaktere sehr authentisch, geheimnisvoll und man muss sie nicht mögen, um mit ihnen zu fühlen.

Fazit: Ein schöner Vampirroman, der ein paar Stunden angenehme Unterhaltung bietet.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Die Liebe zur Fotografie

Was mein Herz dir sagen will
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Es ist keine Geschichte, die ich erzählen wollte.

Seit dem Unfalltod ihres Mannes, hat sich die sonst so lebenslustige Camille verändert. Sie geht nicht mehr das kleinste Risiko ein und versucht ihre ...

Es ist keine Geschichte, die ich erzählen wollte.

Seit dem Unfalltod ihres Mannes, hat sich die sonst so lebenslustige Camille verändert. Sie geht nicht mehr das kleinste Risiko ein und versucht ihre Tochter vor allem zu (über)beschützen. Sie selbst ist am glücklichsten in ihrer Dunkelkammer, wo sie sich darauf spezialisiert hat, alte Filme und Fotos zu retten und bemerkt gar nicht, wie sehr Julie in der Schule gemobbt und immer unglücklicher wird.

Als sie durch Zufall erfährt, dass ihrem Vater ein Gut in Frankreich gehört und Julie eine Auszeit mehr als gut tun würde, überwindet sie ihre Ängste. Sie reisen nach Bellerive, wo sie der Geschichte ihrer Großmutter nachspürt und das große Geheimnis um ihren Vater aufdeckt.

~ ~ ~ *

"Was mein Herz dir sagen will" ist ein sehr gefühlvoller aber trotzdem leichter Sommerroman, der nicht nur auf 2 Kontinenten sondern auch auf 2 Zeitebenen spielt.

Es ist eine Geschichte über Schuld, Geheimnisse, Mut und dem Blick nach vorn - mit sehr sympathischen Protagonisten, denen man, trotz aller Problemen gerne folgt. Ja, es wird schon sehr viel aufgetischt, aber von der Autorin so gekonnt und manchmal schon fast beiläufig umgesetzt, dass es dennoch nicht überfrachtet wirkte - dafür bleibt die Tiefe dann ein wenig auf der Strecke.

Beide Zeitebenen verbindet die Liebe zur Fotografie und das ergibt einen interessanten roten Faden.

Wie ortskundig und landschaftsgenau Susan Wiggs in Frankreich gearbeitet hat, war mir bei der Thematik völlig nebensächlich, denn was hier viel mehr zählt, ist die Sichtweise und das Leben in Frankreich während des 2. Weltkriegs und das fand ich sehr lebensnah geschildert. Und auch die beschriebenen Landschaften konnte ich mir bildlich vorstellen.

Fazit: Ein romantischer Sommerroman. Eine Familiengeschichte die trotz ernster Themen wunderbar herrlich leicht bleibt.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Zusammenhänge erkennen

Intuition – Dein Coach für ein gesundes und glückliches Leben
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...und Denkanstösse mit auf den Weg bekommen.

Wer einen Leitfaden sucht, der ihm strikt vorgibt, was er wann und wie essen kann, mit Lebensmittelkunde und Rezepten, der ist hier falsch.
Claudia Meyer ...

...und Denkanstösse mit auf den Weg bekommen.

Wer einen Leitfaden sucht, der ihm strikt vorgibt, was er wann und wie essen kann, mit Lebensmittelkunde und Rezepten, der ist hier falsch.
Claudia Meyer geht mit ihrem Ratgeber "Top Gefühle - Top Ernährung" einen anderen Weg. In kurzen, gut gegliederten und vor allem für jeden verständlichen, Kapiteln, stellt sie den Darm, den Säure-Basen-Haushalt und die Arbeitsweise der Lymphen vor. Sie erklärt, was jeder tun kann um den Körper zu entlasten und geht dann auf die Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln, Gefühlen, Denken, Schlafen usw. ein.

Sehr interessant: was machen natürlich schlanke Menschen intuitiv richtig und das man mit ein bisschen Aufmerksamkeit seine Darmflora ändern kann.

Vieles ist allgemein bekannt, einiges war mir neu, aber - und das hat mich anfangs etwas irritiert - es sind meist wirklich nur Denkanstösse und man muss sich bei Bedarf selber eingehender mit den entsprechenden Thematiken auseinandersetzen - aber, man erhält einen guten Überblick (Getreide, Milch, Bio, Schlaf usw.) und zum Teil sehr hilfreiche Tipps.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Darstellung der Organuhr in Verbindung mit den Meridianen. Aber auch hier, wer mehr über die Meridiane wissen möchte, muss sich selber weiter schlau machen.
Ganz klar ist, das man sich im Berufsalltag wenig danach richten kann, aber man erkennt wieso, weshalb, warum man sich grad so fühlt, ein Tief hat o.ä. Es liegt an jedem selber, was man daraus macht.

Mich hat Claudia Meyer tatsächlich zum Nachdenken und in gewisser Weise auch zum Umdenken gebracht und das war genau das, was ich mit diesem Buch erreichen wollte.

Was mir persönlich ein wenig gefehlt hat, sind einige Tipps zur praktischen Umsetzung und eine bessere Belegung der Aussagen.

P.S. Wer sich unschlüssig ist, dem kann ich nur die recht ausführliche Leseprobe empfehlen.