Ein starker Trilogie Auftakt, der auf ganzer Ebene überzeugt
“Die Fallstricke des Teufels” ist der Auftakt einer Trilogie rund um die mutige junge Sophia und ein geheimnisvolles Buch.
Ich mag historische Romane sehr gern. Daher stürzte ich mich ohne zu zögern darauf.
Es ...
“Die Fallstricke des Teufels” ist der Auftakt einer Trilogie rund um die mutige junge Sophia und ein geheimnisvolles Buch.
Ich mag historische Romane sehr gern. Daher stürzte ich mich ohne zu zögern darauf.
Es spielt im Jahre 1541 in Pirna. Eine Stadt mit einem historischen Hintergrund. Die Autorin hat hier wirklich sehr gut recherchiert und so manche Gepflogenheiten sehr schön in ihre Handlungen mit eingewoben.
Sie hat eine sehr fesselnde, einnehmende und leichte Art zu schreiben.
Man lernt ein kleines Mädchen kennen, das man beschützen möchte und gleichzeitig ist sie ein sehr starker kleiner Mensch. Man bekommt direkt einen Einblick in eine Zeit voller Schmerz und Tod.
Hoffnungslosigkeit wallte in mir auf, wie eine nie endende Welle.
Sie zeigt uns Sophia. Eine mutige junge Frau, die ich sofort ins Herz schloss.
Bereits die ersten Zeilen haben mich in dieses Buch gezogen und ich wollte mehr über Sophia und das geheimnisvolle Buch erfahren.
Man erfährt hier zwei Perspektiven. Die von Sophia und die von ihrem Widersacher.
Demzufolge gibt es auch zwei Handlungsstränge, die sich allein schon der Atmosphäre her, sehr unterscheiden.
Neben Sophia, mochte ich auch Niklas und Marten sehr. Aber auch Maria hat mein Herz sofort erobert.
Die Charaktere sind allesamt sehr schön ausgearbeitet, authentisch und mit Leben gefüllt.
Sophia bildet die Sonnenseite dieser Geschichte.
Auf der anderen Seite finden wir einen Mann, der die Abgründigkeit in Person ist. Er hat in mir die unterschiedlichsten Emotionen wachgerufen und ich wusste nie, wie ich ihn einschätzen sollte.
Er war mir einfach zuwider. In allem was er tat und wie er es tat. Ein Antagonist, wie man ihn nicht besser hätte in Szene setzen können.
Die Handlung selbst ist von Anfang sehr spannend gehalten. Die Autorin schreibt sehr detailliert und bildreich. Man erlebt wie die damalige Zeit war und wie “Bestrafungen” erfolgten.
Aber auch über die Bräuche und die Pest erfährt man eine ganze Menge, was es ungleich interessanter und abwechslungsreicher macht.
Ein Umstand der mich wirklich nicht unberührt gelassen hat. Aber was mir wirklich unter die Haut ging ist, wie die Frauen damals behandelt wurden. So viel Ungerechtigkeiten und es hat mir einfach nur die Luft abgeschnürt.
Dinge , die man sich heute nicht mehr vorstellen kann, die aber damals einfach so waren.
Zudem wurde es sprachlich sehr gut angepasst, wodurch man sich noch tiefer hineinbegeben kann.
Die Autorin schafft es auf einzelne Aspekte einzugehen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren.
Ich hab an Sophias Seite kräftig mitgelitten und mitgefiebert. Es hat mich mitgerissen und völlig abtauchen lassen.
Ich habe genossen, wie erste zarte Gefühle entstanden sind. Das ist einfach realistisch und aufgrund dessen konnte ich mich sehr gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen und es auch nachvollziehen.
Schmerz, Qual, Tränen.
Verlust und Trauer.
Glück, Liebe und Freundschaft.
Es ist erschreckend, teilweise wirklich grauenhaft wozu Menschen fähig sind. Es hat mich mehr als einmal geschüttelt und doch hat es mir auch mehr über das Innerste des jeweiligen verraten.
Sophias Weg ist nicht leicht. Sie hat mit allerhand zu kämpfen.
Dinge die sie formen und ihren Weg ebnen.
Ich mochte ihre Entwicklung sehr. Ihren Mut und ihre Unerschrockenheit.
Wie sie sich einfach allem entgegenstellt und sich selbst als Dedektivin versucht.
Doch manchmal passieren einfach Dinge, gegen die man machtlos ist. Hoffnungslosigkeit und nie endende Wut bricht über einen herein und man will einfach nur schreien oder wie in meinem Fall, in die Handlung eingreifen.
Besonders auf der emotionalen Ebene konnte ich mich sehr gut hineinfallen lassen. Sophia ging mir einfach unheimlich nahe.
Mit jeder Seite lebt diese Geschichte mehr. Es gibt unheimlich viele Geheimnisse, die ergründet werden wollen.
Todesfälle die einer Klärung bedürfen.
Mystik, Historik und Krimi Elemente sehr gut miteinander kombiniert.
Besonders “das Buch” hat mich fasziniert. Ich hätte mir gewünscht, das man darauf noch intensiver eingegangen wäre.
Obwohl ich es recht vorhersehbar fand, gerade weil man die zweite Perspektive noch erfährt, so wurde es doch zu keiner Zeit langweilig.
Und trotz allem wurden gerade zum Ende hin, noch sehr gute Wendungen platziert.
Wendungen, die mich jetzt erneut zum umdenken zwingen.
Plötzlich wird alles anders betrachtet und man hat seine Vermutungen.
Ich habe eine brennende Hoffnung und bin wirklich gespannt, ob sich diese im Folgeband erfüllen wird.
Erwähnenswert ist auch unbedingt das Glossar und Personenverzeichnis. Ebenso wie die Geschichte hinter der Geschichte, wo man nochmal einiges erfährt.
Heike Stöhr beweist das geschichtliches, enorm spannend und niemals langweilig ist.
Ein Debütroman der herausragend und fundiert ist und auf kompletter Ebene überzeugt.
Fazit:
Eine mutige junge Frau und ein geheimnisvolles Buch
Ein Trilogie Auftakt der mich sofort in den Bann gezogen hat. Man kann es kaum glauben, das es ein Debütroman ist. Denn er ist herausragend und sehr fundiert, überwältigt in seiner Ausarbeitung und Vielschichtigkeit.
Pirna im 16.Jahrhundert, das mich nicht losließ.
Es ist sehr komplex und hat mich mit jeder Seite mehr in den Bann gezogen, mehr berührt.
Wahrheit und Fiktion wurden hier sehr gelungen miteinander verwoben.
Eine Auftakt der nicht nur vielversprechend ist, sondern den man unbedingt weiterverfolgen muss.
Jeder der historisches mag, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Ich bin wirklich begeistert und vollkommen hin und weg von der Ausstrahlung und Lebendigkeit des Ganzen.