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Veröffentlicht am 13.04.2018

Wettermanipulationen, eingesetzt als Terrorwaffe ...

Sturm
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"Sturm" ist der zweite Thriller von Uwe Laub. Schon vor einigen Jahren konnte mich der Autor mit seinem Erstlingswerk "Blow Out" überzogen und ich war daher sehr gespannt auf dieses neue Buch. Und es beginnt ...

"Sturm" ist der zweite Thriller von Uwe Laub. Schon vor einigen Jahren konnte mich der Autor mit seinem Erstlingswerk "Blow Out" überzogen und ich war daher sehr gespannt auf dieses neue Buch. Und es beginnt gleich furios. Überall verteilt auf der Welt ereignen sich extreme Wetterphänomene von Wirbelstürmen bis Dürre und Überschwemmungen. Dabei erlebt Laura Wagner und ihr Sohn Robin einen Hagelsturm, bei dem der Junge verletzt wird und ins Krankenhaus muss. Laura wird am nächsten Tag auf ihrem Arbeitsweg zu einer Hochtechnologiefirma zusätzlich von einem Schneesturm überrascht. Daniel Bender, ein Meteorologe, greift sie auf und hilft ihr unbeschadet zur Firma zu kommen. Denn er und sein Kollege wollen ebenfalls zu Lauras Firma um mit deren Chef ein Gespräch zu führen. Doch dieser ist bereits ermordet und hinterlässt Laura einen mysteriösen USB-Stick mit Virusdaten zu einem Drohnenprogramm. Anscheinend war er in gefährliche Machenschaften um diese Wetterphänomene verwickelt. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Uwe Laub ist mit diesem Buch wieder ein sehr spannender Thriller gelungen, der mich von der ersten Seite in seinen Bann zog und bis zum Ende fesselte. Diese Mischung aus Polit-, Wirtschaft- und Wissenschaftsthriller rund um Laura und Daniel ist hochspannend und extrem realistisch dargestellt. Der Autor hat mehrere Jahre Recherchearbeit für dieses Thema geleistet und das merkt man als Leser deutlich dem Buch an. Wettermanipulationen werden schon seit vielen Jahren in der Realität getätigt, z.B. die Hagelflieger oder die Olympischen Spiele von Peking. Wen dieses Thema näher interessiert, dem kann ich nur die Hintergrundinformationen dazu auf der Homepage des Autors empfehlen. Ich sage nur: Hochinteressant. Zusammenfassend ist "Sturm" für mich bisher mein persönliches Lesehighlight in 2018 und ich bin sehr gespannt über weitere Buchprojekte von Uwe Laub in der Zukunft.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Die Waringhams inmitten der Rosenkriege ...

Das Spiel der Könige
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"Das Spiel der Könige" ist der dritte Roman aus der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Dieser Band setzt in der nächsten Generation der Waringhams nach Robin und John ein und umfasst die Zeit der Rosenkriege ...

"Das Spiel der Könige" ist der dritte Roman aus der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Dieser Band setzt in der nächsten Generation der Waringhams nach Robin und John ein und umfasst die Zeit der Rosenkriege von 1455 bis 1485. Auch in diesem Roman verknüpft die Autorin wieder sehr geschickt ihre fiktive Adelsfamilie der Waringhams mit wahren historischen Gegebenheiten und Personen. Julian, irgendwie innerlich zerrissen, hegt eigentlich mehr Sympathien für den Duke of York als für den immer wieder geistig verwirrten Henry VI. Doch er besinnt sich seiner Herkunft und ergreift wie schon seine Vorfahren Partei für das Haus Lancaster, als der Kampf um Englands Krone offen ausbricht. Als aber die Yorks an die Macht kommen, zwingt ihn das sogar letztendlich in den Widerstand gemeinsam mit Jasper Tudor, seinem walisischen Verbündeten. So kämpfen sie für den letzten legitimen lancastrianischen Erben der Krone, der junge Henry Tudor. Er war der letzte König Englands, der den Thron auf dem Schlachtfeld errang und die Rosenkriege mit seine Ehe mit Elisabeth von York beendete. Obwohl Rebecca Gablé in ihrem Nachwort sagt sie wollte nie einen Roman über die Rosenkriege schreiben, hat sie sich doch an das Thema herangewagt. Und wie ich finde mit vollem Erfolg. Auch mit diesem Band konnte sie mich wieder faszinieren für die Waringhams und ihre Erlebnisse innerhalb der 30 Jahre im 15. Jahrhundert. Mit 1200 Seiten zwar ein Schwergewicht, aber für mich nie mit Längen und spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Rachefeldzug wegen Kindesmissbrauch?

Tod und Spiele
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"Tod und Spiele" ist der zweite Band aus der Falko-Cornelsen-Reihe von Petra Mattfeldt. Falko Cornelsen hat große Eheprobleme und kann seiner Frau eine vergangene Affäre nicht verzeihen. Um sich über die ...

"Tod und Spiele" ist der zweite Band aus der Falko-Cornelsen-Reihe von Petra Mattfeldt. Falko Cornelsen hat große Eheprobleme und kann seiner Frau eine vergangene Affäre nicht verzeihen. Um sich über die Zukunft seiner Ehe klar zu werden, nimmt er sich in seinem Kommissariat in Lüneburg ein paar Tage frei und besucht seinen Freund und Kollegen Oliver in Flensburg. Doch kaum angekommen wird dieser zu einem Toten in einem Domina-Studio gerufen. Oliver bittet Frank sein Team als Profiler im vorliegenden Fall zu unterstützen und schon ermitteln diese gemeinsam in einem Fall, der immer mysteriöser wird. Nachdem ich vor kurzem auch den ersten Band der Reihe gelesen hatte, fiel es mir leicht gleich wieder die private Situation des Protagonisten zu verstehen, hier bauen die Bände ein wenig aufeinander auf. Die Geschichte ist im wesentlichen in zwei Handlungsstränge gegliedert. Zum einen die Morde, die den Verdacht von einem Rachefeldzug nahe legen und zum anderen die schrecklichen Geschehnisse der gefangenen Kinder, die für Sex.Partys missbraucht werden. Dieser Erzählstrang hat es in sich und ist nichts für schwache Nerven. Die Autorin schaffte es hier mich beim Lesen richtig wütend zu machen über das Leid, das den Kindern zugefügt wird und ich hoffte auf eine gerechte Bestrafung dieser Taten. Durch den Wechsel dieser beiden Erzählstränge fesselte mich Petra Mattfeldt immer wieder an die Geschichte und lies dabei aber stets geschickt offen wer der Täter sein könnte. Zwar hat man eine klare Vermutung, aber es ist halt dann doch ein wenig anders als vermutet. Die Geschichte endet zum einen tragisch, aber auch für Falko Cornelsen mit einem neuen Abschnitt seines Lebens. Diesen Übergang zum aktuellen dritten Band fand ich sehr gelungen. In Summe hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, spannend geschrieben und auch mit einem gelungenen privaten Anteil des Protagonisten, der sich stimmig in die Geschichte einfügt. Ich werde als Leser dieser Reihe definitiv treu bleiben.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Die grausamen Kreuzüge im Zeichen des Glaubens

Stadt der tausend Könige
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"Stadt der tausend Könige" ist ein historischer Roman von Andreas Otter. Die Geschichte beginnt in Augsburg mit dem Schicksal von Githeld und Richard. Über Nacht werden sie zu mittellosen Waisen, die nur ...

"Stadt der tausend Könige" ist ein historischer Roman von Andreas Otter. Die Geschichte beginnt in Augsburg mit dem Schicksal von Githeld und Richard. Über Nacht werden sie zu mittellosen Waisen, die nur Unterschlupf bei ihrem gewalttätigen Onkel in dessen Gasthaus finden. Dort erwartet Sie eine entbehrungsreiche Zeit, geprägt durch Misshandlungen und schwerer Arbeit. Als Richard Nähe zu ungeliebten Juden vorgeworfen wird, nützt dies der pädophile Ortspfarrer aus. Er bedrängt Githeld, sonst würde er ihren Bruder der kirchlichen Gerichtsbarkeit melden. Als diese die Vergewaltigungen nicht mehr ertragen kann, will er sie auf den Scheiterhaufen bringen. Richard verschafft sich eine Audienz beim Augsburger Bischof, kann aber seine Schwester nur retten in dem er selbst in den heiligen Krieg um Jerusalem zieht. Hiermit beginnt seine lange Reise, die ihn erst vier Jahre später wieder in die Heimat bringen soll. Andreas Otter stellt das Mittelalter so dar, wie es war. Dreckig, unerbittlich und grausam. Grausam zu den einfachen Menschen, deren Leben durch Hunger und Not geprägt war, grausam in den blutigen Schlachten um Antiochia und Jerusalem. In dieser Welt lange zu überleben bedurfte wahrscheinlich besonderer Schutzengel, außer man war in dem Prunk von Adel und Kirche vertreten, die das einfache Volk nur ausbeuteten. Aber mal ehrlich, da hat sich bis heute nicht viel geändert. Auch die grausamen Kriege, die im Zeichen des Glauben geführt wurden sind heute vergleichbar immer noch Realität. Um wieviel mehr Frieden hätten die Menschen vermutlich, gäbe es nicht all die Glaubenssekten und Fanatiker rund um die Welt - von Christentum bis Islam. Andreas Otter schildert diese Grausamkeiten im 11. Jahrhundert so realistisch, das ich beim Lesen öfter innehielt und auch Parallelen zur Gegenwart zog. Auch im dritten Abschnitt des Buches, als Richard, getrennt von mittlerweile Frau und Kind, zu dem moslemischen Arzt Ali in Kairo eine innige Freundschaft aufbaut ist diese tiefe Glaubenskluft der Menschen zu spüren. Doch fasziniert von Wissenschaft, Lernen und Heilen entwickeln die beide etwas besonderes, ihre Freundschaft und Wertschätzung gegenüber. Als Richard schließlich als schwerreicher Mann in seine Heimat zurückkehrt um Frau und Kind, sowie seine geliebte Schwester endlich bei sich zu haben, findet er letztendlich in Friesland sein Glück und sein Ziel. Für mich war dies ein gelungener Roman, der mich in diese grausame Zeit hineinzog und fesselte. Teilweise basierend auf historischen Personen und Geschehnissen, teilweise reine Fiktion. Genau das richtige, um mich auf meiner Lesecouch zu fesseln.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Der Auftakt des Hunderjährigen Kriegs aus der Sicht des englischen Bogenschützen

Der Bogenschütze
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"Der Bogenschütze" ist der Auftakt einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. England befindet sich in den Anfängen der hundertjährigen Krieges mit Frankreich. Nach dem grausamen Überfall ...

"Der Bogenschütze" ist der Auftakt einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. England befindet sich in den Anfängen der hundertjährigen Krieges mit Frankreich. Nach dem grausamen Überfall des kleinen englischen Küstendorf Hookton, bei dem auch Thomas Vater ermordet wird, stiehlt der geheimnisvolle französische Ritter "Harlekin" eine Reliquie. Thomas gibt seinem sterbenden Vater das Versprechen diese heilige Lanze des St. Georg wieder zurückzuholen. Als Bogenschütze tritt er in die Armee ein und erlebt nun eine Kette von Abenteuern im Kampf in der Bretagne und der Normandie. Dabei erfährt der Leser auch viel über die englischen Bogenschützen, ihr Wirken und ihre Aufgabe innerhalb der königlichen Armee. Obwohl die Trilogie mit "Die Bücher vom heiligen Gral" untertitelt ist, spielt dieser im Auftaktband noch keine Rolle. Vielmehr geht es um die Suche nach dem Hellequin (Harlekin) und der verschollenen Lanze sowie die Abenteuer des jungen Bogenschützen Thomas, der anscheinend mit diesem Hellequin verwandt ist. Cornwell schickt hier einen Protagonisten ins Feld, mit dem man als Leser von Beginn an mitfiebert. Bei seinen Einsätzen als Bogenschütze oder auch Alleingängen, die ihm teils massiven Ärger einbrocken. Von Beginn an nahm mich die Spannung dieses Buches ein und diese fand ihren absoluten Höhepunkt in der Schlacht von Crécy. bei der die Franzosen vernichtend geschlagen wurden. Diese Schlacht markierte damals am 26. August 1346 wirklich den Anfangspunkt des Hundertjährigen Krieges auf dem europäischen Festland. Bernard Cornwell hat mich atemlos von Seite zu Seite fliegen lassen und mich dabei als Leser mitten in diese grausame und blutige Schlacht hineinversetzt. Ich muss daher die zwei Folgebände über Thomas von Hookton und seiner Suche nach dem heiligen Gral unbedingt auch noch lesen. Das Buch erschien übrigens in Deutschland erstmals bereits 2004 im Ullstein-Verlag.