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Veröffentlicht am 22.02.2018

dem Zufall nachhelfen und entspannt gärtnern

Selbst ist die Pflanze
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Sigrid Tinz stellt zunächst verschiedene Strategien der Pflanzen vor, durch Ausläufer, Brutzwiebeln, Absenker, durch Fallschirmsamen, die vom Wind weitergetragen oder elaiosomenbehaftete Samen, die per ...

Sigrid Tinz stellt zunächst verschiedene Strategien der Pflanzen vor, durch Ausläufer, Brutzwiebeln, Absenker, durch Fallschirmsamen, die vom Wind weitergetragen oder elaiosomenbehaftete Samen, die per Ameisentaxi beispielsweise in Mauer- oder Wegfugen getragen werden, sich selber auszusäen oder zu vermehren.
Danach stellt sie eine kaum abreißende Menge an Pflanzen vor, sortiert nach unterschiedlichen Standorten und Bedürfnissen an Boden, Licht oder Wasser; zu jedem dieser Kapitel findet sich eine Artenliste als Empfehlung und am Ende des Buches eine große Übersicht, die sie alle zusammenfaßt, Hinweise auf entsprechende Seitenzahl, Lebenszyklus oder zum Fördern bzw. Lenken gibt.
Unter den vorgestellten Pflanzen gibt es viele, die die meisten als „Unkraut“ ansehen und aus dem Garten entfernen, obwohl sie sich ja selber den perfekten Platz zum Wachsen ausgesucht haben und an den Gärtner keine weiteren Ansprüche stellen. Der Leser erfährt, wie einfach, preiswert, regional und entspannt sich gärtnern läßt, wenn man die Schönheit dieser Pflanzen erkennt und sie dort wachsen läßt bzw. einschränkt, wenn es genug von ihnen im Garten gibt, welche man zügig entfernen sollte, weil sie sonst garantiert Überhand nehmen oder welche kaufbaren Pflanzen, einmal eingesetzt, sich selbst weitererhalten, vielleicht durch den Garten „wandern“ bis sie den perfekten Standort gefunden haben – und auch, dass die, die nicht wiederkommen, wohl eben diesen nicht gefunden haben.
Ich muß gestehen, dass im Buch derart viele Pflanzennamen vorkamen, dass ich es nur in Rechnernähe gelesen und ganz viele Pflanzen online nachgeschlagen habe; viele von eben diesen kenne ich seit vielen Jahren aus unserem Garten, hätte aber nie deren Namen gewußt – und fürchte, ich werde sie auch ziemlich schnell wieder vergessen. Einige jedoch habe ich mir eingeprägt um sie dieses Jahr beim Jäten zu verschonen, wie beispielsweise den kriechenden Günsel, den ich immer für eine wilde Minzart gehalten und aus Sorge, er könne alles überwuchern, halbherzig entfernt hatte. Für mich konnte ich eine Liste an Pflanzen erstellen, die nun weiter in unseren Garten bleiben oder ergänzt werden.
Besonders der Gedanke, dass man selber dann nicht mehr nachsäen oder -pflanzen muß, gefällt mir sehr gut; obwohl ich schon seit Jahren diese Richtung, eher unbewußt, verfolge, werde ich es nun konsequenter und mit noch mehr Spaß ausbauen.

Veröffentlicht am 18.02.2018

große Auswahl an wunderschönen Motiven - die meisten davon sind ziemlich kniffelig

Kirigami
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Marion T. Nichols hat für dieses Buch 100 Tier-Falt-Scherenschnitte zusammengestellt, die zu Beginn des Buches verkleinert in einer fünf Seiten umfassenden Übersicht, nach Seitenzahl geordnet, zu sehen ...

Marion T. Nichols hat für dieses Buch 100 Tier-Falt-Scherenschnitte zusammengestellt, die zu Beginn des Buches verkleinert in einer fünf Seiten umfassenden Übersicht, nach Seitenzahl geordnet, zu sehen sind. Danach beschreibt sie zunächst anschaulich, wie man die Blätter faltet und das gedruckte Motiv ausschneidet; an manchen Stellen sind Kreise eingezeichnet, die man mit einer Zange auslocht – ansonsten benötigt man nur eine scharfe Schere. Darauf folgen die jeweils eine Seite großen Motiv-Bögen, auf denen sich neben der Tierzeichnung auch eine Faltlinie befindet.

Die Motive weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf; ich finde sie allesamt sehr ansprechend und auch, selbst die einfacheren, ziemlich kniffelig. Grundsätzlich erinnert mich die Technik an das Schneiden von gefalteten Deckchen aus Faltpapier, was einige von uns wahrscheinlich aus Kindergartenzeiten kennen. Die hier aufgeführten Motive sind jedoch wesentlich anspruchsvoller, so dass ich die meisten von ihnen für Kinder nicht unbedingt geeignet finde. Man muß schon sehr genau arbeiten, damit die Tierschneeflocke nach dem Auseinanderfalten wirklich exakt geschnitten ist und gut aussieht.
Ich habe farbiges Druckerpapier mit Glitzer-Effekt benutzt ( 90g/qm), welches schon recht anstrengend zu schneiden war, jedoch hinterher dafür haltbarer ist. Stellenweise habe ich zum Schneiden das Gefaltete einmal aufgeklappt und dann durch die Schnitte die zweite Hälfte mit Bleistift markiert. Ich denke, dass die Schneidearbeit bei dünnerem Papier wesentlich einfacher ausfällt. Die geschnittenen Faltdeckchen gefallen mir allesamt sehr gut; sie machen sich sehr hübsch am Fenster, als Deko auf einer Wand, einer Kladde, einer Box oder einer Grußkarte....
Ganz besonders gut gefällt mir, dass im Buch ein Link angegeben ist um alle Vorlagen herunterladen zu können, falls man keinen Kopierer, sondern nur einen Drucker zur Verfügung hat oder, so wie ich, sein Buch nicht quälend aufbiegen möchte, um zu kopieren. Zudem läßt sich beim Herunterladen die Größe des Motives verändern.

Fazit: Riesenauswahl an wunderschönen Motiven, wovon die meisten schon sehr anspruchsvoll in der Ausführung sind.

Veröffentlicht am 15.02.2018

umfangreiche Auswahl an bezaubernden Figuren, Details und Jahreszeitentischgestaltungen - gut erklärt und reichlich bebildert

Jahreszeitentische
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Cristina Cevales-Labode führt in der Einleitung in die Entstehung und Ausgestaltung sowie den Aufbau von Jahreszeitentischen samt Hinter- und Untergrund ein. Es werden hierzu auch andere Materialien wie ...

Cristina Cevales-Labode führt in der Einleitung in die Entstehung und Ausgestaltung sowie den Aufbau von Jahreszeitentischen samt Hinter- und Untergrund ein. Es werden hierzu auch andere Materialien wie Holz, Muscheln, Eier, Blumen oder Ähren genutzt, auf die bei einzelnen Dekorationen im Jahresverlauf dieses Buches manchesmal zurückgegriffen wird.

Zu Beginn werden Blumenkinder und Biegepüppchen unterschieden und deren Herstellung gut aufgezeigt; die im weiteren Buch vorgestellten Figuren werden entsprechend dieser Anleitungen gefertigt. Zudem finden sich Anleitungen zu Feen, Vögeln, selbst erstellten Filzplatten. Insgesamt erhält man einen riesigen Schatz an Gestaltungsideen, worin selbstverständlich auch Mutter Erde mit ihren Kindern, König Winter oder die Hottinger Zwerge und andere Klassiker enthalten sind.
Das Buch ist in große Kapitel, den vier Jahreszeiten, und darin nach Monaten aufgeteilt. Zu jedem Werkstück erhält man eine Anleitung, die mit einigen Fotos ergänzt wurde, wobei die Anleitung für absolute Anfänger möglicherweise etwas zu knapp gefaßt sein könnte und diese dann vorne in der ganz ausführlichen Anleitung nochmal nachschauen können. Am Ende des Buches finden sich die zusammengestellten Schnittmuster in Originalgröße.

Das ist nicht mein erstes Buch zum Thema Jahreszeitentische; dieses finde ich besonders umfangreich, nicht nur wegen seiner 320 Seiten mit vielen vorgestellten Arbeitsanleitungen, sondern auch wegen der vielen Details, mit denen die einzelnen Figuren ergänzt werden, beispielsweise Schellen am Geschirr des schlittenziehenden Pferdes oder Dekorationen um die Figuren selbst, die den Jahreszeitentisch umso schöner wirken lassen. Für mich waren die Anleitungen gut nachvollziehbar und ausführlich genug, die begleitenden Texte zur Einstimmung auf den Monat oder Ausgestaltung des Jahreszeitentisches haben mir ausgesprochen gut gefallen.

Insgesamt begeistert mich dieses Buch so sehr, dass ich gerne mehr als 5 Sterne vergeben würde und es gerne weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 15.02.2018

lecker, gesund und einfach zuzubereiten

Essen was das Herz begehrt
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Nachdem mich „Stärker als Fleisch“ von Rip Esselstyn begeistert hat, war ich ganz gespannt auf dieses zuvor erschienene Buch, dessen ebenfalls pflanzenbasierte Rezepte, die ohne Fleisch, Milchprodukte, ...

Nachdem mich „Stärker als Fleisch“ von Rip Esselstyn begeistert hat, war ich ganz gespannt auf dieses zuvor erschienene Buch, dessen ebenfalls pflanzenbasierte Rezepte, die ohne Fleisch, Milchprodukte, Nüsse oder Fett zubereitet werden und von der Familie Esselstyn, Freunden und Einsendern entwickelt und für gut befunden wurden. Gemeinsam haben diese Rezepte, dass sie zur Vorbeugung und Heilung bei Herzerkrankungen hilfreich sind und auch für Veganer geeignet sowie schmackhaft sind.

Nach einer kurzen Einleitung finden sich gesunde Rezepte, eingeteilt in die Kapitel Grundrezepte; Frühstück; Mittagessen; Suppen; Hummus, Brotaufstriche, Soßen und Salsas, wobei auffällt, dass keines der Rezepte besonders aufwändig, sondern allesamt ganz leicht nachzubereiten sind. Es finden sich unter anderem Pizzen, Pies, Risotto, gefüllte Portobello-Pilze, Blumenkohlsteaks, verschiedene Muffins genauso wie ganz schnelle Lösungen, beispielsweise gefüllte Wraps. Viele internationale Gerichte wurden hier ganz neu interpretiert , wie zum Beispiel eine Lasagne, Sommerrollen, ein Möhren-Hotdog, ein Rote-Beete-Burger mit gegrillter Ananas.
Die Rezepte finde ich äußerst ansprechend, zu vielen gibt es ein Foto, was ich immer sehr schätze. Die Anleitungen sind leicht verständlich und sehr einfach; besonders gut gefällt mir, dass es die Zutaten in jedem Supermarkt gibt. Wir haben etliche Rezepte ausprobiert und die ganze Familie ist begeistert; egal ob unsere „fleischfressende Pflanze“ oder die „Süßschnäbel“ - keiner von uns hatte das Gefühl zu kurz zu kommen oder auf etwas zu verzichten. Alles war sehr lecker und wir werden immer wieder Rezepte davon nachkochen. Unsere bisherigen Highlights sind die Blattkohl-Sushis, selbst gemachtes Hummus in verschiedenen Varianten, indisches Fladenbrot mit Kartoffelfüllung, doppelt falscher Hase,, der Rote-Beete-Burger und die milde Ingwersoße mit Kichererbsen und grünem Blattgemüse.

Wir sind auch von diesem Buch sowie den darin enthaltenen Rezepten ganz begeistert und freune uns auf weitere, die wir noch ausprobieren werden.

Veröffentlicht am 13.02.2018

beeindruckende Lösungsvorschläge und Gartenplanungen

Verrückt nach Garten
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Manfred Lucenz und Klaus Bender stellen in „Verrückt nach Garten“ zehn beeindruckende Gartengestaltungen vor, die alle gemeinsam haben, dass ihre Gestalter sie über Jahre oder Jahrzehnte angelegt, erweitert ...

Manfred Lucenz und Klaus Bender stellen in „Verrückt nach Garten“ zehn beeindruckende Gartengestaltungen vor, die alle gemeinsam haben, dass ihre Gestalter sie über Jahre oder Jahrzehnte angelegt, erweitert und verändert haben. Eigenwillige und äußerst kreative Lösungen für die betrachteten Gärten, die in Größe, Lage, Zuschnitt oder Bodenverhältnissen variieren, werden aufgezeigt, und es wird deutlich, dass zudem nicht nur die jeweiligen Lebensumstände und Lebensabschnitte der Gärtner sich in den Veränderungen des Gartens wiederspiegeln, sondern besonders auch die Prägung in der Kindheit die Sicht eines glücklichmachenden Gartens stark beeinflußt.

Meist wurden die vorgestellten Gärten also in Etappen und manchesmal stellenweise später wieder neu angelegt. Jedenfalls bedeutet die Pflege und Aufrechterhaltung des Gartens viel Einsatz, den man idealerweise nicht als Arbeit, sondern als Selbstverwirklichung empfindet. Zu den einzelnen Gärten oder Gartenabschnitten erhält der Leser Pflanzempfehlungen, beispielsweise abgestimmt auf unterschiedliche Bodenqualität, Farbzusammenstellung oder besondere Pflanzarragements wie einen Farngarten in aufgeschichteten, erdbefüllten Wurzeln gefällter Bäume.

Eine Riesenauswahl an wunderschönen Fotos vermittelt sehr gut einzelne Abschnitte sowie Zusammenhänge und -spiele in einer größeren Gartengestaltung in thematischen Abschnitten. Sehr interessant fand ich auch die persönlichen Geschichten der Garteninhaber, in denen sie beschreiben, wie sie ihren Garten fanden und welche gestalterischen Hintergründe, Vorlieben und Vorbilder in ihre Planungen miteinflossen.
Die vorgestellten Gärten reichen von barockangelehnten Strukturen, Bauerngarten, Anlage in einer Schlucht, Waldauen über Anlehnung an englische Gärten und haben gemein, dass große Areale sehr aufwendig und liebevoll aus dem Dornröschenschlaf geholt und in prachtvolle Gartenanlagen verwandelt wurden. Am Ende des Buches erhält man eine Übersicht über die Adressen der Gärten samt Möglichkeiten des Besuches dieser.

Insgesamt beeindrucken mich alle gezeigten Gärten, die man allesamt auch als Parks unterschiedlicher Größe bezeichnen könnte. Bild- oder Gartenausschnitte könnten so, wie gezeigt, auch in kleineren Stadtgärten durchaus umgesetzt werden. Jeder Leser wird Inspiration für eigene Planungen oder konkrete Lösungen vor allem auch durch die Listen der Pflanzempfehlungen finden.
Und selbst ohne Gartenplanungsabsicht kann man nur beim Durchblättern, Lesen und Betrachten der Bilder das Buch einfach nur geniessen.