Ein spannender Auftakt einer Reihe mit logisch aufgebauter Handlung!
Kalter GrundPia Korittki ist Kommissarin und hat gerade in Lübeck ihre neue Stelle im Präsidium angetreten. Bislang nimmt sie als Frau hier niemand für voll und ihr werden nur Schreibtischaufgaben zugewiesen. Sie ...
Pia Korittki ist Kommissarin und hat gerade in Lübeck ihre neue Stelle im Präsidium angetreten. Bislang nimmt sie als Frau hier niemand für voll und ihr werden nur Schreibtischaufgaben zugewiesen. Sie muss sich erst noch ihren Platz in der Hierarchie erkämpfen. Ein Dreifachmord auf dem ostholsteiner Hof Grund ändert die Situation. Ein Unbekannter hat eine ganze Familie kaltblütig erschossen. Pia Korittki und Marten Unruh übernehmen gemeinsam den Fall und neben dem undurchsichtigen Mordfall ist auch die Zusammenarbeit noch nicht ganz einfach.
Pia Korittki ist eine tolle Kommissarin, sie hat privat so ihre Beziehungsprobleme und lebt für ihren Beruf. Ihr Bauchgefühl ist das einer erfahrenen Ermittlerin und sie hat viel Einfühlungsvermögen mit Opfern und jungen Leuten.
Dieser Lübecker Krimi macht nicht mit viel Blutvergießen von sich reden. Hier zählt die Geschichte hinter den Morden und die detaillierte Beschreibung der ländlichen, fast verschworen wirkenden Dorf-Gemeinschaft.
Auch wenn sich Pia in derLübecker Mordkommission erst durchbeißen muss, weil ihre Kollegen eine Frau in dieser Position nicht leiden können, hält sie sich tapfer und macht einen guten Job. Mit Ausdauer, Engagement und Instinkt stürzt sie sich mit ihrem Kollegen Marten in die Ermittlungen. Dabei wird ihr Handeln nicht nur von Marten häufig hinterfragt, aber mit der Zeit gewöhnen sich alle an ihre erfolgreichen Recherchen. Denn mit Machogehabe kann Pia durchaus umgehen und ignoriert einfach die dummen Bemerkungen. Als gestandene Kommissarin beißt sie sich durch und hat den Erfolg auf ihrer Seite.
Letztendlich findet sie auch Marten nicht mehr so schrecklich und ich kann mir vorstellen, dass sie noch zu einem guten Team werden können.
Dieser Krimi findet im Winter in einer einsamen Gegend von Schleswig-Holstein statt. Die Handlung bekommt durch das trübe dunkle Wetter, die kahlen Felder und die eiskalten Tatort-besichtigungen eine düstere, leicht trockene Stimmung aufgeprägt,
die auf den Leser übergeht. Dazu kommen noch die verschwiegenen Bewohnerhinzu, die mit der verstorbenen Familie kein Pardon kennen. Denn mit ihnen konnte niemand so recht etwas anfangen und Mitleid ist nicht groß zu merken.
Was trieb den Täter zu dieser Tat an? Pia und stochern vergebens im Dunkel, bis auch noch ein junges verschwindet. Sie scheint etwas über den Mörder gewusst zu haben.
Ein paar Aussagen zeigten mir schon früh ein denkbares Motiv, allerdings hatten hier einige Figuren so ihre Geheimnisse und erst am Ende löste sich das Rätsel um den Täter logisch auf.
Die Handlung lebt von den Befragungen, es gibt einige Ausflüge in Pias Privatleben, die die Spannung etwas mindern, aber natürlich ihre Person näher vorstellen.
Das Ende ist dann das Highlight durch eine unerwartete Wendung, aber Pias unüberlegtes Verhalten hat mich doch etwas irritiert.
Dennoch fühlte ich mich in diesem Krimi gut unterhalten und habe den Fall gefesselt verfolgt.
Ein undurchsichtiger Fall, gut gezeichnete Charaktere und eine
Protagonistin, die sich in einer Männerdomäne durchbeißen muss, machen diese Reihe zu einer interessanten Lektüre. Ich werde die Fälle weiter verfolgen.