Worum geht es?
Bei Conny läuft es beruflich wie privat nicht gerade rosig: Sowohl in ihrem Job als auch in ihrer Ehe ist sie nicht besonders glücklich. Da fehlt es ihr gerade noch, dass sie einen Tag vor Weihnachten auf einmal in einer Arztpraxis eingesperrt wird, weil sie vergessen wurde. Da Telefon und Internet nicht funktionieren, ist so bald auch keine Rettung in Sicht. Schlimmer geht es eigentlich gar nicht. Oder vielleicht doch? Zu ihrer Überraschung scheint sie nämlich nicht allein zu sein: Ihr Exfreund Joe wurde ebenfalls in der Praxis vergessen.
Meine Meinung
Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Mit „Stockwerk Liebe“ hat die Autorin einen schönen, humorvollen Liebesroman geschaffen, der in der Weihnachtszeit spielt und den Leser zufrieden zurücklässt.
Maria Rescos Schreibstil lässt sich leicht und angenehm lesen und wechselt gekonnt von spielerisch lustigen zu ernsteren Tönen, die den Leser abwechselnd zum Grinsen und zur Verzweiflung bringen.
Die Kapitel spielen abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart, sodass man häppchenweise die Vorgeschichte der Protagonisten bzw. von Conny kennenlernt. Wir erfahren, was Conny nach Joe erlebt und wie sich ihr Leben ohne ihn entwickelt hat. Vor allem diese Szenen weisen ernstere Klänge auf und haben es geschafft, dass meine Sympathie, aber auch mein Mitgefühl für Conny geweckt wurde.
Im Gegensatz zu ihrem Bruder, der nie in das Familienunternehmen hatte einsteigen wollen und lieber eine Künstlerkarriere verfolgen wollte, ist es für Conny schon während ihrer Schulzeit selbstverständlich, dass sie eines Tages die Druckerei der Familie übernehmen wird. Nicht gerechnet hat sie mit ihrem sturen Vater, der sie ständig auf später vertröstet, teilweise sogar den Anschein erweckt, dass er sie am liebsten nicht in der Nähe des Unternehmens haben möchte. In diesen Szenen, in denen sich Conny so oft nicht wertgeschätzt und verraten gefühlt hat, war meine Sympathie für sie unglaublich groß. Ich war ständig frustriert und aufgewühlt, habe stellenweise sogar Tränen verdrücken müssen. Die Autorin hat es wirklich geschafft, dass ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe.
Dadurch, dass ich emotional so von der Geschichte abgeholt wurde, hat es mir großen Spaß gemacht, sie zu lesen. Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte hatte selbstverständlich einen großen Anteil daran. Zu Beginn sind Joe und Conny herzlich wenig davon begeistert, in der Arztpraxis eingesperrt zu sein – und das auch noch zu Weihnachten. Mit der Zeit wird eine Rettung jedoch immer weniger wichtig, sie nähern sich einander wieder an und machen sich eine schöne Zeit mit dem, was sie haben. Die Gegenwartsszenen haben mir vor allem deshalb am besten gefallen, weil Conny und Joe so ein amüsantes Gespann abgeben.
Meine Kritik an dem Buch hält sich in Grenzen, ist aber dennoch vorhanden: Mir haben ein bisschen die Funken gefehlt, die einen in Liebesromanen immer so zum Schwärmen bringen. Hätte es diese gegeben, wäre der Liebesroman vielleicht perfekt gewesen.
Fazit
„Stockwerk Liebe“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der mir sehr viel Spaß gemacht und mir die Tage vor Weihnachten versüßt hat. Ein paar kleine Schwächen schmälern keinesfalls den Spaßfaktor. Ich vergebe 4 Sterne.