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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2018

Leider eine herbe Enttäuschung

Anteil des Redens an der Affenwerdung des Menschen
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Das Buch wird als “witzig, ungewöhnlich und provokant” vorgestellt.

Da haben meine Augen geleuchtet, weil ich gerne humorvolle Bücher über den Umgang mit der Sprache lese. Ich hatte mir so etwas ähnliches ...

Das Buch wird als “witzig, ungewöhnlich und provokant” vorgestellt.

Da haben meine Augen geleuchtet, weil ich gerne humorvolle Bücher über den Umgang mit der Sprache lese. Ich hatte mir so etwas ähnliches wie Sebastian Sicks Bücher über die falsche Verwendung des Dativs (als Genetiv-Eratz nämlich) oder Stilblüten usw., vorgestellt.

Allerdings bin ich schwer enttäuscht worden. Das Buch ist nicht “witzig”, “ungewöhnlich” vielleicht, da es das Wort “eigentlich” zur Ikone erhebt. Provoziert habe ich mich höchstens durch die nichtssagenden Sätze voller Worthülsen, gefühlt.

Der Autor, ein promovierter Chemiker, schwafelt 256 Seiten durch den Äther.

Ich hoffe, Daniel Rapoport ist ein besserer Chemiker, ein wortgewandter und witziger Autor ist er nämlich nicht.

Fazit:

Für mich ein Flop, keine Leseempfehlung und nur ein Stern (keiner geht ja leider nicht)

Veröffentlicht am 28.01.2018

Leider ein Flop

Auf glühendem Eis
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Inhalt:

Nach ihrem großen Erfolg, die Street Parade zu retten (siehe „Mordsfondue“) läuft Enitta Carigiets leider nicht so gut, dass sie davon leben könnte. Daher arbeitet sie wieder in einem Büro.
Warum ...

Inhalt:

Nach ihrem großen Erfolg, die Street Parade zu retten (siehe „Mordsfondue“) läuft Enitta Carigiets leider nicht so gut, dass sie davon leben könnte. Daher arbeitet sie wieder in einem Büro.
Warum sie das und ihren Job bei Carrington Davenport International verschweigt, erschließt sich dem Leser nicht. Ehrliche Arbeit hat noch nie jemandem geschadet.

Was auf 308 Seiten folgt ist eine recht unstrukturierte Geschichte, in der Enitta viel durch Zürich radelt, sich in Nachtklubs und zwielichtigen Orten herumtreibt und nach wie vor nach ihrer verschwundenen Schwester Janita sucht.
Außerdem glaubt sie, ein seit den 1940ern verschollenes Kunstwerk alleine (?) wieder zu finden. Wie naiv ist denn das? Es haben sich hierbei schon ganz andere Ermittler die Zähne ausgebissen.

Die Story spielt sich innerhalb weniger Tage ab und kommt plötzlich und unerwartet doch zu einem guten Ende.
Ein Mörder wird gefasst, die Tankstellenüberfälle, die der Polizei Sorgen machen, werden aufgeklärt, ja sogar die verschollene Schwester taucht wieder auf.

Spannung/Erzählstil:

Wirklich spannend finde ich dieses Buch nicht. Mehrere Erzählstränge hängen kaum wahrnehmbar doch miteinander zusammen, werden aber von einer Fülle von E-Mails, SMS und Nebensächlichkeiten an den Rand gedrängt.

Ich bin ein großer Fan von Regionalkrimis, in denen die ortsübliche Sprechweise einen großen Stellenwert hat. Auch Krimis mit Schweizer Hintergrund habe ich im Regal stehen (z.B. Katja Montejano). Nach „Mordsfondue“ und dem Glossar glaubte ich mich eingelesen zu haben. Denkste!

Die Sprache hier finde ich ganz furchtbar. Nein, damit meine ich nicht den Schweizer Dialekt, der für mich Wienerin, zu Beginn ein wenig ungewohnt war.

Diese gekünstelte auf cool getrimmte (Jugend?)Sprache ist für mich einfach unverständlich. Möglicherweise bin ich dafür schon zu alt. Mehrere Seiten habe ich zweimal gelesen. Es hat mich unglaubliche Mühe gekostet das Buch fertig zu lesen. Nicht nur einmal war ich nahe dran, abzubrechen. Zu Beginn habe ich noch versucht einzelne Begriffe zu recherchieren. Das habe ich dann bald aufgegeben. Der Lesespaß und Lesegenuss haben stark gelitten

Besteht Zürich wirklich nur aus Nachtclubs und Spelunken? Ich selbst kenne leider nur den Flughafen und den Bahnhof. Den Lesern wird hier ein eher unsympathisches Bild von Zürich vermittelt.
Warum traut sich Enitta nicht über die Stadtgrenze hinaus?

Der Autor hat vielleicht schon eine Fortsetzung im Kopf und möchte mit einigen noch immer offenen Fragen, das Interesse der Leser/Käufer wecken.

Charaktere:

Die Personen sind eigenwillig beschrieben: z.B. der Fahrradbote Felix, der in Enitta verliebt ist, DJ Prügelsuff, die wir alle aus „Mordsfondue“ kennen und neu der Schuhfabrikant.
Normal scheinen nur die beiden Polizisten und der Schriftsteller zu sein.
Selbst Enitta, für die ich anfänglich Sympathien aus „Mordsfondue“ mitgebracht habe, entwickelt sich in eine schräge Richtung.

Was ich noch sagen möchte:

Ich bin auf das tolle Cover und die Beschreibung des Inhalts buchstäblich hineingefallen.
Weiters habe ich die Beteiligung/Begleitung der Leserunde durch Mike Mateescu vermisst. Gerade bei so unkonventionellen Büchern wären Erklärungen des Autors hilfreich.

Fazit:

Ein unstrukturiertes Werk in einer kaum lesbaren Sprache – für mich leider ein Flop.