Cover-Bild Liebesgrüße aus Deutschland
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 18.03.2013
  • ISBN: 9783442473656
Wladimir Kaminer

Liebesgrüße aus Deutschland

Typisch deutsch und trotzdem lustig!

Deutschland hat viel Liebenswertes zu bieten: Sparkassenberater, die von jeder Geldanlage abraten, Zeitungsenten aus Plüsch oder Vegetarier, die gerne Fleisch essen – nur nicht das von Tieren. Außerdem gibt es bei uns die perfekte Form der Schriftgutverwaltung. Schließlich ist ein Land ein schwieriges Unternehmen, und um es in den Griff zu bekommen, braucht man Erfindungsgeist. So erfanden die Amerikaner den Colt, die Russen das Destilliergerät und die Deutschen den Leitz Ordner. Wladimir Kaminer sieht seine Wahlheimat mit viel Verständnis für deren Schrullen und Besonderheiten. Und so erkennen wir auch selbst, was für ein lustiges Volk wir im Grunde sind!

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Veröffentlicht am 14.02.2018

Russisch Brot mit Herz

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Gerne schauen wir Deutschen mit Neugier, Bewunderung, oftmals auch mit Kopfschütteln nach Russland, nach dem historischen wie auch dem modernen Russland. Nicht erst seit Dr. Schiwago üben russische Geschichten ...


Gerne schauen wir Deutschen mit Neugier, Bewunderung, oftmals auch mit Kopfschütteln nach Russland, nach dem historischen wie auch dem modernen Russland. Nicht erst seit Dr. Schiwago üben russische Geschichten eine merkwürdige Faszination aus. Wir kuscheln uns lesend in teuere Pelze und trotzen gerne der sibirischen Kälte und allzu oft auch der russischen Realität.
Wie ist es nun, wenn ein in Moskau geborener Autor, der seit 1990 in Deutschland lebt, auf uns Deutsche schaut?

„Wenn ein Russe von den Deutschen spricht, dann sagt er, ihnen fehle das Herz. … alles tun sie ohne Herz, aus bloßem Interesse.“
Herz ist es, Herz zeichnet ihn aus, wenn Kaminer uns zuschaut, wie wir Deutschen jährlich Millionen für Klarsichthüllen ausgeben, um unseren Staat ordentlich in Aktenordnern zu verwalten. Er hält uns auf sehr witzige Weise den Spiegel vor. Er, dessen Kater Fjodor Dostojewski heißt, erzählt uns von der deutschen Erfindung von Russisch Brot und stellt den gewagten Vergleich an zur großen Bedeutung von Brot in Russland, ohne das es keine Oktoberrevolution gegeben hätte.

Man liest und lacht und liest und schmunzelt, und ganz nebenbei lernt man mehr über die russische Seele, als es jedes schlaue Sachbuch vermitteln könnte. Dass beispielsweise das Unterrichtsfach Sport in Russland „physische Kultur“ heißt – das sagt doch alles, nicht wahr?