Auf der Baustelle des Emssperrwerks wird in einer Kiste eine Leiche gefunden.
Von der Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bekommt Kommissar Stephan Möllenkamp den Tipp, dass es sich bei dem Toten um den reichen Bauer Tadeus de Vries handeln könnte. Es stellt sich dann auch tatsächlich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Bauer de Vries handelt.
Verdächtige gibt es viele, da der Bauer keine Freunde, dafür so ziemlich jeden als Feind hatte was die Ermittlung nicht gerade einfach macht.
Deichfürst ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Heike van Hoorn. Der Krimi ist in Ostfriesland angesiedelt, die Autorin beschreibt die Landschaft und das raue Klima sehr visuell, man bekommt richtig Lust den nächsten Urlaub an der Nordsee zu verbringen.
Stephan Möllenkamp und seine Frau Meike sind erst vor kurzer Zeit wieder in die Heimat von Meike gezogen. Er hat eine Stelle als Hauptkommissar bei der Kripo in Leer und sie eine Anstellung als Lehrerin an einem Gymnasium bekommen angenommen
Das Paar ist glücklich verheiratet auch wenn es immer wieder zu kleinen, lustigen Kabbeleien kommt und es manchmal so aussieht als ob Stephan resigniert, da er weiß das er sich doch dem Willen seiner Frau fügen muss.
Stephan Möllenkamp versammelt ein großen Team um sich, hier sind nicht nur zwei Ermittler am Werk die den Fall im Alleingang lösen.
Allerdings ist das Team keine Einheit, es kommt immer wieder zu Spannungen und Rangeleien im Team was ich nicht so gut fand. Ich denke bei den Ermittlungen wo sich jeder auf jeden verlassen muss hat das nichts zu suchen.
Aber Stephan hat das Team ja neu übernommen und wird im Laufe der Zeit hier schon Ordnung schaffen.
Die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff ist eine resolute und trinkfeste Frau. Sie hat schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass sich ein Mann für sie interessieren würde, was vielleicht an ihren 85 Kilo die sie auf die Waage bringt liegen mag. So macht sie auf Kumpel, geht abends gerne in ihre Stammkneipe und schreibt für das Blattje, wie man die Lokalzeitung hier liebevoll nennt.
Bei den Ermittlungen kommt sie Stephan Möllenkamp das ein oder andere Mal in die Quere, wobei sie sich auch manchen Ärger einhandelt.
Die Story spielt im Jahre 1999, das Emsspeerwerk, das nicht nur dem Küstenschutz dienen soll sondern auch der Meyer Werft in Papenburg das Überführen großer Kreuzfahrtschiffe erleichtern soll wird gebaut.
Hier gibt es natürlich viele Gegner die mit den Befürwortern im Streit liegen. De Vries gehörte zu den Befürwortern. Ist der Täter also bei den Gegnern zu suchen? Aber auch sonst hat sich der Bauer mit Landspekulation viele Feinde gemacht. Auch gibt es Gerüchte über eine Vergewaltigung. Ist der Täter in seinem Umfeld zu suchen? Dann gibt es noch einen zweiten Erzählstrang der zurück ins Jahr 1946 führt. De Vries war ein eingeschworener SS Mann gewesen. Jetzt zurück auf dem Hof behandelt er seine Knechte und Mägde wie das letzte Pack. Auch vor Vergewaltigung und Mord macht er nicht halt. Ist der Täter in der Vergangenheit von de Vries zu suchen?
All diese Fragen muss sich der Hauptkommissar stellen, so ist es kein Wunder, dass die Ermittlungen nur langsam voranschreiten und es viele Verdächtige gibt.
Die Spannung wir von Anfang bis Ende aufrechterhalten aber auch der Humor fehlt nicht. Ich habe bei kleinen Anekdoten immer wieder schmunzeln müssen.
Gerne würde ich mehr von Kommissar Stephan Möllenkamp und der Lokalreporterin Gertrud Boekhoff lesen.