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Veröffentlicht am 22.03.2018

Sex and drugs and ... murder !!!

Der Mann, der nicht mitspielt. Hollywood 1921: Hardy Engels erster Fall
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Ah, wie ich es liebe in die goldenen Zwanziger Jahre einzutauchen … irgendwie habe ich da immer meine Großmutter im Sinn, die 1899 in Berlin geboren, das sorgt für ein schönes Gefühl in mir. Diesmal verlassen ...

Ah, wie ich es liebe in die goldenen Zwanziger Jahre einzutauchen … irgendwie habe ich da immer meine Großmutter im Sinn, die 1899 in Berlin geboren, das sorgt für ein schönes Gefühl in mir. Diesmal verlassen wir aber Deutschland und begeben uns aufs sündige Pflaster Hollywoods. Die Filmindustrie steht noch in den Anfängen und ich bin erstaunt, wie hoch der Anteil deutscher Einwanderer war, die es genau hier zu Ruhm, wenn auch nicht immer Ehre gebracht haben. So dann nun auch unser sympathischer Protagonist, Reinhard – genannt Hardy – Engel. Nachdem ihm seine eigene Schauspielerkarriere nur mäßigen Erfolg präsentiert, versucht er sein Glück im Aufstöbern von Personen, die wahrlich nicht immer gefunden werden wollen. Bevor Hardy sich versieht, steckt er mitten drin in den Skandalen Hollywoods, von denen der Fall „Fatty Arbuckle“ nicht der einzige bleiben soll.
Für die Story an sich hätte ich mir ein bisschen mehr Pepp gewünscht. Die knapp 16 Stunden Hörvergnügen zogen sich ein einigen Stellen ein bisschen wie Kaugummi, manche Passagen gingen vielleicht etwas zu sehr in die Tiefe. Aber hundertprozentig wett machte der begnadete Sprecher, Uve Teschner, dieses kleine Defizit. Er konnte eine unglaubliche Stimmenvielfalt aufbieten, die genau ins Hollywood der Zwanzigerjahre passte. Man bedenke, dass fast die gesamte Crew dort aus zusammengewürfelten Einwanderern verschiedener Länder kam. Gut gefallen hat mir unter anderem Mr. Karl Lämmle aus dem Schwabenland, der es sich nicht nehmen ließ, hin und wieder ein Gläschen Trollinger zu genießen. Bemerkenswert finde ich außerdem die Recherchearbeit, die der Autor Christof Weigold hier vollbracht hat. Er hat sie aufgespürt, die rauschenden Partys mit den wilden Drogenexzessen, was besonders die Hearst Presse dazu veranlasste Hollywood an den Pranger zu stellen. Die Kritik der Presse zeigte Wirkung, und die Filmstudios unterwarfen sich im Jahr nach dem spektakulären Prozess einer institutionalisierten freiwilligen Selbstkontrolle, die die Moral in Hollywood-Filmen überwachen sollte.
Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit Hardy Engel weitergehen wird … wird er in Hollywood bleiben? Freue mich heute schon auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Gewohnt gute Qualität ... weiter so !!!

Leberkäsjunkie
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Obwohl der Mordfall diesmal doch sehr in den Hintergrund tritt – der arme Buengo schmort da im Gefängnis vor sich hin – hat mir das Hörbuch trotzdem mal wieder sehr gut gefallen. Im Privatleben der Niederkaltenkirchener ...

Obwohl der Mordfall diesmal doch sehr in den Hintergrund tritt – der arme Buengo schmort da im Gefängnis vor sich hin – hat mir das Hörbuch trotzdem mal wieder sehr gut gefallen. Im Privatleben der Niederkaltenkirchener tun sich mal wieder Abgründe auf … mei, des is a woahre Freid … Der Papa bekommt eine tragende Rolle und lebt so richtig auf. Ja und die Mooshammer Liesl … also es könnt ihr in dieser Situation weitaus schlechter gehen. Mir scheint als kommen diesmal wirklich alle mit einer eigenen kleinen Geschichte mal zum Zuge, mir hat’s richtig gut gefallen. Ja und mit der Susi und dem Franz, vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung für irgendwann? Liebe Rita Falk, keep writing! Ja und natürlich lieber Christian Tramitz, bleib du uns bloß als Sprecher erhalten!

Veröffentlicht am 15.02.2018

Eine spannende Reise in die Biedermeierzeit ...

Die Rückkehr der Störche
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Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem ...

Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem biographischen Roman in die Zeit des Biedermeiers und vor allem auch in die Kurpfalz, eine Gegend, die ich vor Jahren persönlich näher kennenlernen durfte. Sie beschreibt für uns das Leben des Naturforschers Wilhelm Schimper in den Anfängen des 19. Jahrhunderts in einer Anschaulichkeit, die mich faszinierte. Sie baut ihre fundiert recherchierte Geschichte um einen realen Briefwechsel zwischen Wilhelm, seinem Bruder Karl und der bedauernswerten Mutter der Beiden, die dem Buch eine wunderbare Authentizität verleiht. Wir zuckeln mit Wilhelm in der Postkutsche den weiten Weg von Nürnberg nach Mannheim, wandern mit ihm über viele Kilometer durch die Schweizer Berge bis nach Italien wo wir eine Polenta verzehren, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Er ist ein strebsamer junger Mann, der liebenswerte Wilhelm, wenn ihm auch viele Steine in den Weg gelegt werden und manchmal steht er sich selbst im Weg mit seiner scheinbar unersättlichen Liebe zu den Frauen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass er seinen Weg machen wird und deshalb freue ich mich umso mehr auf den nächsten Teil seiner Geschichte. Wer sich ein wenig für Geschichte, das Biedermeier und die Erforschung der Natur interessiert, dem sei dieses Buch auf jeden Fall ans Herz gelegt!

Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine Geschichte, die unter die Haut geht ...

Der Sommer, in dem es zu schneien begann
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Ganz behutsam, Schicht für Schicht, lüftet die Autorin Lucy Clark das Geheimnis, das Jackson und seine Familie umgibt, denn seine Frau, bzw. Witwe Eva lässt nicht locker. Neugier gepaart mit Trauer und ...

Ganz behutsam, Schicht für Schicht, lüftet die Autorin Lucy Clark das Geheimnis, das Jackson und seine Familie umgibt, denn seine Frau, bzw. Witwe Eva lässt nicht locker. Neugier gepaart mit Trauer und Wut treiben sie an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Was sie entdeckt, lässt einem als Leser oft den Atem stocken!
Man spürt beim Hören die Liebe zum Meer, die die begabte Autorin in alle ihre Bücher steckt. Sehr bildhaft und anschaulich beschreibt sie die wunderbare Natur Tasmanien und Australiens. Die beiden Erzählstimmen von Anna Carlsson und Andreas Fröhlich verleihen dem Hörbuch eine Tiefe, die es zum absoluten Hörvergnügen macht. Lediglich ein paar klitzekleine Längen lassen die Geschichte knapp an der Bestnote vorbeisurfen.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Der Traum vom Kind wird nicht für alle wahr ...

Euer dunkelstes Geheimnis
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Der Klappentext beschreibt dieses wirklich sehr zu Herzen gehende Buch als Thriller. Da kann ist nun absolut nicht zustimmen. Vielmehr findet sich der Leser hierbei in einem Familiendrama hoher Güteklasse ...

Der Klappentext beschreibt dieses wirklich sehr zu Herzen gehende Buch als Thriller. Da kann ist nun absolut nicht zustimmen. Vielmehr findet sich der Leser hierbei in einem Familiendrama hoher Güteklasse wieder. Der flüssige Schreibstil machte es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich habe mitgelitten mit Bella, die nun ja doch nicht Bella ist. Habe für sie gehofft, dass ihr grausiger Ehemann aus ihrem Leben verschwindet und dass sich die kleine verhuschte Maus endlich emanzipiert.
Sie nimmt es also wirklich in Angriff und macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie aufdeckt ist unglaublich und fast nicht vorstellbar. Wird denn am Ende alles gut werden?
Das Buch war so anders als erwartet und hat mich begeistert. Eine sehr rührende Begebenheit fast am Schluss trieb mir sogar die Tränchen ist Auge. Prädikat: empfehlenswert!