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Veröffentlicht am 16.02.2018

Einfach nur Harper

Tanz, meine Seele
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„Ich möchte mit Gewichten an den Füßen zur Brücke hoppeln und mich darüber wuchten, und dabei möchte ich den Leuten, die mich irritiert beobachten, zurufen, dass ja wohle jede Selbstmörderin das Recht ...

„Ich möchte mit Gewichten an den Füßen zur Brücke hoppeln und mich darüber wuchten, und dabei möchte ich den Leuten, die mich irritiert beobachten, zurufen, dass ja wohle jede Selbstmörderin das Recht hat, auf Nummer sicher zu gehen, und jetzt blockieren Sie nicht weiter die Straße, es gibt gleich nichts mehr zu sehen.“

Harper ist 20, jobbt in einer Studentenkneipe und studiert – obwohl sie die Uni nie von Innen sieht. Ihre große Leidenschaft ist das Tanzen und für diesen Traum lebt sie. Sie lässt sich treiben und nimmt auch ihre Beziehung zu Jungs nicht ernst. Bis sie ihren Lebenstraum in Frage stellt und zum ersten Mal tiefere Gefühle für einen Mann entwickelt. Kann ihr Traum trotzdem noch wahr werden?

Oh, ich liebe Harper. Sie ist unangepasst und genießt ihr Leben, ohne ihren großen Traum aus den Augen zu verlieren. Sie hat eine gestörte Beziehung zu ihrer Mutter und will Gefühle nicht an sich heranlassen. Doch für ihre Freunde ist Harper immer da. Ihre Freundin Andra ist das genaue Gegenteil von Harper. Sie glaubt an die große Liebe und gerät doch immer an die falschen Kerle, während es Harper nur darum geht, die Jungs abzuschleppen, ohne daraus eine Beziehung entstehen zu lassen. Das Verhältnis der beiden Freundinnen zu verfolgen hat viel Spaß gemacht. Auch Harpers Gedanken sind witzig, so dass ich während des Lesens oft laut gelacht habe. Bei den Tanzszenen kam ihre Liebe dazu sehr gut rüber und man merkte, dass sie für das Tanzen lebt. Als sie ihren Lebenstraum in Frage stellt, spürt man ihre Verzweiflung und hofft, dass sie einen Weg findet, ihre Gefühle auch beim Tanzen zu zeigen.

Ein tolles Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich liebe Harper und habe mich über jeden Erfolg in ihrem Leben gefreut. Tolle Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Jeder Killer hat seine eigenen Regeln

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Seit fünf Jahren hält der Fourth Monkey Killer die Polizei auf Trab. Er entführt junge Frauen, schickt erst ein Ohr, dann die Augen und zum Schluss ihre Zunge, bevor das Opfer tot aufgefunden wird. Als ...

Seit fünf Jahren hält der Fourth Monkey Killer die Polizei auf Trab. Er entführt junge Frauen, schickt erst ein Ohr, dann die Augen und zum Schluss ihre Zunge, bevor das Opfer tot aufgefunden wird. Als jetzt ein Mann von einem Bus angefahren wird, der ein Päckchen mit einem abgeschnittenen Ohr bei sich trägt, glauben die Ermittler, dass der 4MK tot ist. Doch wo ist sein letztes Opfer?

Was für ein clever erzählter Thriller. Während der Leser dem Ermittlerteam rund um Sam Porter folgt, gibt es in Kapiteln mit der Überschrift „Tagebuch“ die Geschichte des Killers dazu. Wie wurde er zu dem Folterer und Mörder, der er heute ist? Die Mördersuche ist spannend und erst kurz vor der Entlarvung seiner Identität hatte ich den ersten Verdacht auf diese Person. Auch die Kapitel, die Emory begleiten, das letzte Entführungsopfer, sind extrem spannend und zerrten an meinen Nerven. Das Finale ließ mich dann noch mal mitfiebern und das Ende lässt mich mit Freude auf den zweiten Teil der Serie warten.

Die Ermittler gefielen mir gut und auch ihre Ermittlungsansätze waren nachvollziehbar erzählt. Die Tagebucheinträge sind brutal … so eine Kindheit ist echt kein Zuckerschlecken.

Spannender Thriller mit einigen Überraschungen. Ich bin wirklich gespannt auf Teil 2 der neuen Serie.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Die Welt dreht sich, weil dein Herz schlägt

Wie die Stille unter Wasser
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Als sie 10 ist, ändert sich Maggies Welt von Grund auf. Durch ein traumatisches Erlebnis hört sie auf zu sprechen und verlässt nie mehr das Haus. Nur ihre Familie und Brooks, der beste Freund ihres Bruders, ...

Als sie 10 ist, ändert sich Maggies Welt von Grund auf. Durch ein traumatisches Erlebnis hört sie auf zu sprechen und verlässt nie mehr das Haus. Nur ihre Familie und Brooks, der beste Freund ihres Bruders, können noch zu ihr durchdringen. Kann sie den Weg ins Leben zurück finden?

Maggie ist ein quirliges und liebenswertes Kind und wird dann zu dieser verängstigten jungen Frau, die nur schriftlich mit ihrer Umwelt kommuniziert. Trotzdem ist sie immer noch witzig und liebenswert. Ihre Liebe zu Brooks, der ihr einst schwor, immer für sie da zu sein, ist wunderschön zu lesen, auch wenn man ahnt, dass er weggehen muss, um sein Leben zu leben. Die Verzweiflung der beiden, aber auch ihre tiefe Liebe sind auf jeder Seite zu spüren. Als Brooks Maggie braucht, ist sie zur Stelle. Ihre Rückkehr ins Leben ist schön zu lesen! Brooks und Maggie, aber auch alle anderen Charaktere in dem Buch begleitete ich gerne, oft traurig, aber ebenso oft voller Freude.

Ein schöner dritter Teil der Elements-Reihe. Brooks und Maggie sind mein Traumpaar des Monats!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Wie Entscheidungen Leben beeinflussen

Ein mögliches Leben
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Kurzentschlossen lässt sich Martin auf den Wunsch seines Großvaters ein. Franz möchte noch einmal nach Texas zurück, an den Ort, an dem er nach seiner Gefangennahme im 2. Weltkrieg in einem Gefangenenlager ...

Kurzentschlossen lässt sich Martin auf den Wunsch seines Großvaters ein. Franz möchte noch einmal nach Texas zurück, an den Ort, an dem er nach seiner Gefangennahme im 2. Weltkrieg in einem Gefangenenlager untergebracht wurde. Hier teilte sich das Lager in zwei Gruppen: Soldaten, die darauf warten, dass der Krieg und die Schreckensherrschaft in Deutschland ein Ende finden, und die, die noch immer an einen großen Sieg glauben. Franz‘ Erinnerungen an diese Zeit öffnen ihn aber auch für die Menschen in seinem Leben, zu denen er bisher einen eher verschlossenen Kontakt hat: seine Tochter und seinen Enkel.

Franz und Martin zu begleiten hat mir Spaß gemacht. Der Opa, der erst auf der Reise in die USA mit seinem Enkel über die Erinnerungen an das Lager und die schönen und schlimmen Dinge redet, die während seiner Gefangenschaft passiert sind. Die Aussichten auf ein besseres, ein anderes Leben, die sich durch den Kontakt mit den Amerikanern ergeben haben, die allerdings nicht umgesetzt wurden und deshalb nur „ein mögliches Leben“ waren. Das Gefühl der Nachdenklichkeit, die diese Erinnerungen auch im Enkel und der Tochter ausgelöst haben, so dass die drei endlich notwendige Gespräche führen, lässt die Hoffnung auf eine Änderung zu.

Viele Dinge, die ich in diesem Roman erfahren habe, waren mir neu, obwohl ich mich sehr für das Thema interessiere. So wusste ich nicht, dass deutsche Kriegsgefangene in die USA verbracht wurden, wo sie in Lagern einsaßen und auch als Arbeiter auf Plantagen eingesetzt wurden. Die Kämpfe, die die deutschen Gefangenen gegeneinander geführt haben, weil sie an unterschiedliche Dinge glaubten bzw. nicht glaubten, waren für mich eher unverständlich, doch nach kurzem Nachdenken auch wieder nicht, da es diese Unverbesserlichen ja immer schon gegeben hat und immer geben wird.

Die Geschichte hat mich überrascht und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Zunächst irritierten mich die langen Kapitel, die sich mit der Vergangenheit beschäftigten, doch die Erinnerungen waren so lebhaft und interessant erzählt, dass ich mich schnell in dieser Vergangenheit zurecht fand.

Ein Buch, das aufzeigt, wie Entscheidungen ein Leben und noch Generationen danach bestimmen können.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Das Leben und das Sterben der Rabbit Hayes

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Nachdem Mia „Rabbit“ Hayes eine Krebsdiagnose bekam, kämpfte sie tapfer gegen die Krankheit an, ist jetzt jedoch am Ende ihrer Kräfte angekommen. Sie geht in ein Hospiz, wo sie von ihrer Familie liebevoll ...

Nachdem Mia „Rabbit“ Hayes eine Krebsdiagnose bekam, kämpfte sie tapfer gegen die Krankheit an, ist jetzt jedoch am Ende ihrer Kräfte angekommen. Sie geht in ein Hospiz, wo sie von ihrer Familie liebevoll versorgt wird. In Rückblenden lässt sie ihr Leben Revue passieren, während ihre Familie noch nicht bereit ist, ihre Mutter, Tochter und Schwester loszulassen.

Ich habe mehr als einmal geweint, während ich Rabbit beim Sterben begleitet habe. Gleichzeitig brachte mich ihre chaotische, aber sehr liebenswerte Familie auch immer wieder dazu, laut loszulachen. Rabbit, ihre Eltern Molly und Jack, ihre Schwester Grace, ihr Bruder Davey und ihre Tochter Juliet sind so laut und unangepasst, dass es eine Freude war, an ihrem Leben teilzuhaben. Auch wenn der Grund traurig war, hat mich die Familienbande sehr berührt. Auch die „Ausflüge“ in Rabbits Jugend und zu ihrer großen Liebe Johnny, der bei der Familie Hayes ein und aus ging und mit Davey eine Band gründete, war sehr schön zu verfolgen, auch wenn alles traurig endete.

Ein Buch über die Kraft der Liebe, furchtbar traurig, aber auch immer wieder sehr erheiternd.