Fünf Sterne für eine romantische deutsche Liebesgeschichte à la "Jane Austen" im 21. Jahrhundert
Als die achtzehnjährige Larissa, von ihren Freunden Lara genannt, zufällig die Bekanntschaft des Mädchenschwarms Angel macht, ist sie faziniert und abgestoßen zugleich. Angel lebt in dem Teil der Stadt, ...
Als die achtzehnjährige Larissa, von ihren Freunden Lara genannt, zufällig die Bekanntschaft des Mädchenschwarms Angel macht, ist sie faziniert und abgestoßen zugleich. Angel lebt in dem Teil der Stadt, den man als Mädchen aus gutem Haus besser meidet, denn dort bestimmen gewalttätige Auseinandersetzungen und Drogen den Alltag und Angel steckt mitten drin in diesem Sumpf.
Aber obwohl sie offensichtlich aus unterschiedlichen Welten stammen, laufen sich die beiden immer wieder zufällig über den Weg (vielleicht ein kleiner Kritikpunkt, denn die ständigen Zufälle ihrer Begegnungen sind nicht so realistisch) und können sich ihrer gegenseitigen Faszination für einander nicht entziehen.
Der Leser erkennt bald, dass sie sich eigentlich doch ähnlicher sind, als sie glauben - jeder ist auf seine Art einsam und hat seine Probleme und irgendwie scheint der andere die Lösung dafür zu sein oder zumindest doch jemand, der den anderen auch versteht. Das beide aber noch weitaus mehr miteinander verbindet, wird erst am Ende klar und ich fand das, was da herauskam sehr überraschend und auch berührend.
Bis dahin entwickelt sich eine Art Freundschaft, bei der es ab und an auch mal zwischen den beiden knistert. Wer dabei aber eine Liebesgeschichte mit Knutscherei und heißem Sex erwartet wird enttäuscht sein. Lara und Angel stehen sich zu sehr selbst im Weg, um zuzugeben, was der andere ihnen eigentlich bedeutet. Und dann gibt es ja auch noch Mia, Angels Exfreundin, die irgendwie immer unpassend dazwischen funkt und den reichen Christian, mit dem Laras Zukunft schon geplant zu sein scheint.
Ob und wie die hübsche Lara und der heiße Angel doch noch zu einander finden, lest ihr am besten selbst.
Mich hat das Buch ein bisschen an einen Jane Austen-Roman in einer lockeren Sprache erinnert, der im heutigen Deutschland spielt und in dem beide Hauptfiguren verliebt um einander herum schleichen, jeder in eigene Probleme verstrickt, bis ein dramatisches Ende endlich alles irgendwie auflöst. Ich habe mich in Angel und auch in Lara "verliebt" und gefesselt verfolgt, wie es ihnen ergangen ist.
Die lockere Sprache bei der auch mal "Schei..." gesagt wird, war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Autorin ist es schnell gelungen, mich zu überzeugen, denn es passt einfach zu den Personen und dem Ort der Handlung, die sie für mich, durch ihre Beschreibungen "zum Leben erweckt hat". Auch die Art der Erzählung war für mich eher ungewöhnlich, in ich-Form und jeweils abwechselnd aus Laras und Angels Sicht, aber auch das hat mich letztendlich doch überzeugt.
Also eine absolute Leseempfehlung einer sehr romatischen Liebesgeschichte zwischen dem süssen, reichen Mädchen, die in einer scheinbaren heilen Welt lebt und dem heißen Bad-Boy, hinter dem viel mehr steckt, als wir ahnen und auch er selbst glaubt.