Ein nettes Buch für Zwischendurch
Wie die Luft zum AtmenZum Cover:
Das Cover gefällt mir leider nur mittelmäßig. Der Typ, der im Mittelpunkt steht, gefällt mir nicht, allerdings passt er perfekt zur Beschreibung von Tristan. Die Grautöne spiegeln gut die oftmals ...
Zum Cover:
Das Cover gefällt mir leider nur mittelmäßig. Der Typ, der im Mittelpunkt steht, gefällt mir nicht, allerdings passt er perfekt zur Beschreibung von Tristan. Die Grautöne spiegeln gut die oftmals düstere Stimmung des Buches wider.
Zum Inhalt:
Nachdem Elizabeth den Verlust ihres Mannes bei ihrer Mutter Zuhause betrauert hat, kehrt sie schweren Herzens zurück nach Meadows Creek zusammen mit ihrer kleinen Tochter Emma. Sie rechnet damit noch lange ihre Trauer zu überwinden, doch sie hätte nicht mit dem grimmigen neuen Nachbarn gerechnet, zu dem sie sich überraschenderweise hingezogen füllt. Sie spürt, dass er auch etwas verarbeiten muss, genau wie sie, weshalb sie versucht ihn dazu zu bringen, seinen Kummer zu teilen.
Was als Affäre beginnt, entwickelt sich zu viel mehr...
Zu den Charakteren:
Elizabeth versucht so gut wie möglich alleine mit ihrer Trauer fertig zu werden. Sie selbst sagt, sie sei noch nicht bereit eine neue Beziehung anzufangen, doch von Anfang an ist sie fasziniert von Tristan Cole. Sie versucht so gut es geht stark zu sein, da ihre Tochter Emma Stärke und Stabilität braucht. Ihre Liebe zu ihrer Tochter zeigt sie immer wieder aufs Neue.
Tristan Cole hat nach außen hin versucht seine kalte, abweisende Fassade zu bewahren, doch in seinem Inneren ist er gebrochen und gefühlvoll. Ihn haben die Gerüchte, die ihn Meadows Creek entstanden, nicht beachtet und versucht die Bewohner so gut es geht zu ignorieren. Die Meinung der anderen interessiert ihn relativ wenig, da diese keine Ahnung von der Wahrheit haben. Er kann unglaublich liebevoll mit Kindern umgehen.
Nebencharaktere glänzen im Gegensatz zu den Protagonisten nicht an Authentizität. Elizabeths Freundin Faye hat sich oft kindisch und unseriös benommen, was nur peinlich gewirkt hat. Katy und Lincoln, Stephens Eltern, waren Elizabeth großartige Schwiegereltern und haben sich besser um sie gekümmert, als ihre eigene Mutter es jemals getan hat. Sie sind mir direkt ans Herz gewachsen. Hannah Baker selbst war nach dem Tod ihres Mannes keine gute Mutter. Im Gegensatz zu Elizabeth, die all ihre Energie ihrer Tochter widmet und ihre Trauer versucht auszublenden, hat Hannah sich von ihrer Trauer überwältigen lassen. Sie war Elizabeth keine gute Mutter mehr.
Zum Schreibstil:
Der Schreibstil von Brittainy C. Cherry war sehr angenehm zu lesen und ich bin schnell vorwärts gekommen. Ihre Beschreibungen war detailiert und die Protagonisten waren trotz ähnlicher Vorgeschichte authentisch.
Meine Meinung:
Ich weiß noch immer nicht, ob ich das Buch gut finden soll oder eher nicht.
Das Buch hat sehr deprimiert begonnen und die Stimmung war eher gedrückt, wodurch Elizabeths und Tristans Trauer deutlich wurden. Beiden mussten durch ihre Trauerphase und über den Verlust ihrer Geliebten hinwegkommen. Sie haben sich gegenseitig unterstützt, sich ihre Geschichten erzählt und einander zugehört und verstanden, wie es zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit niemand tun konnte.
Tristan war mir anfangs ein wenig unsympathisch durch seine abweisende Art, aber da ich seine Vorgeschichte kannte, konnte ich ihm sein Verhalten nicht so übel nehmen. Zudem hat er sich rührend um Emma gekümmert, wo seine gefühlvolle Art im Umgang mit Kinder deutlich wurde, was herzerwärmend war.
Faye fand ich überhaupt nicht sympathisch. normalerweise mag ich die besten Freunde der Protagonistin ziemlich gerne, doch hier ist das Gegenteil der Fall. Faye hat sich manchmal unmöglich und peinlich benommen, weshalb sie irgendwann einfach nur noch peinlich war. Sie wollte mit ihren Ratschlägen an Elizabeth glänzend und ihre taktlose Art hat mich nicht ansprechen können.
Die Geschichte an sich fand ich eher ein wenig schleppend vom Verlauf her. Am Ende wurde noch versucht Spannung aufzubauen, was mir persönlich nicht allzu gut gefallen hat, da der Grund dafür einfach nur kindisch und bemitleidenswert war. Da wäre mir ein weiterer schleppender Verlauf lieber gewesen.
P.S. : Ich habe eine gewisse Hassliebe zu dem Buch entwickelt, da es Stellen gab wo ich es herzerwärmend, rührend fand, aber dann waren da Momente, wo ich genervt war. Dementsprechend fällt es mir schwer eine passende Bewertung für dieses Buch zu finden, aber ich denke ich habe es gut hinbekommen, meine Gedanken zu dem Buch zu vermitteln.
Fazit:
Wer eine Geschichte mit ein wenig Tiefgang sucht ist hier richtig. Das Buch wird von einer traurigen, oftmals deprimierenden Stimmung begleitet, was die Trauer der Protagonisten widerspiegelt und das Mitgefühl des Lesers anspricht. Am Ende soll noch einmal Spannung aufgebaut werden, was nicht unbedingt nötig war.
Bewertung:
★★★,5 / ☆☆☆☆☆