Cover-Bild Das Erbe der Rosenthals
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.12.2017
  • ISBN: 9783732547692
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Armando Lucas Correa

Das Erbe der Rosenthals

Roman
Ute Leibmann (Übersetzer)

1939 muss die elfjährige Hannah mit ihrer Familie aus Berlin fliehen, denn sie ist Jüdin. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen, doch nur die Wenigsten dürfen die St. Louis dort verlassen. Auch Hannahs Familie wird auseinandergerissen.

2014 sucht die elfjährige Anna nach den Wurzeln ihres bei 9/11 verstorbenen Vaters. Ein Brief ihrer Großtante enthält Fotos und erste Hinweise. Doch erst als sie zusammen mit ihrer Mutter von New York nach Kuba reist, kommt sie der Geschichte ihrer Familie wirklich nahe ...

Was bedeutet es, auf der Flucht zu sein, seine Heimat zu verlieren, die Liebsten? Einfühlsam und sprachgewaltig erzählt Armando Lucas Correa die Geschichte zweier Mädchen, die zwei Kontinente und mehr als sechs Jahrzehnte trennen, die aber so vieles verbindet: die Liebe zu ihren Vätern, ihr Überlebenswille, die Hoffnung.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2018

Niemals vergessen

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Es gibt so viele Ereignisse, die mit der Verfolgung der Juden im Zusammenhang stehen. Auch dieses Buch berichtet davon und es ist die Geschichte eines Auswandererschiffes, welches plötzlich nicht mehr ...

Es gibt so viele Ereignisse, die mit der Verfolgung der Juden im Zusammenhang stehen. Auch dieses Buch berichtet davon und es ist die Geschichte eines Auswandererschiffes, welches plötzlich nicht mehr ankern darf. Auf dem Schiff waren Juden, die mit ihren Kindern nach Chile auswandern wollten. In Deutschland nahm man ihnen alles ab. Sie hatten weder Wohnung noch Wertgegenstände und auch ihre Ersparnisse mussten sie für die Fahrt auf dem Dampfer abgeben. Dass sie nicht einreisen durften ist ein ganz fieses Unterfangen gewesen und in die Geschichtsbücher eingegangen.
Das Buch gefiel mir gut, weil es ein Thema beschreibt, welches bereits in Vergessenheit geriet. Nämlich, dass Juden die Einreise nach Chile verweigert wurde während Nazis dort friedlich ihren Lebensabend verbringen konnten. Shame on you.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt

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1939 wird das Leben für die jüdische Familie Rosenthal in Berlin immer gefährlicher. Einst hochangesehen und geachtet, werden sie nun beschimpft und wie Aussätzige behandelt. Die elfjährige Hannah Rosenthal ...

1939 wird das Leben für die jüdische Familie Rosenthal in Berlin immer gefährlicher. Einst hochangesehen und geachtet, werden sie nun beschimpft und wie Aussätzige behandelt. Die elfjährige Hannah Rosenthal hat zum Glück ihren Freund Leo, der ihr zur Seite steht und mit dem sie durch die Straßen von Berlin streifen kann. Doch dann beschließt die Familie Deutschland zu verlassen. Sie gehen an Bord der St. Louis, die insgesamt 937 jüdische Flüchtlinge von Hamburg nach Havanna bringen soll. Zu Hannahs großer Freude sind auch ihr Freund Leo und sein Vater dabei. Doch als das Schiff in Kuba ankommt, weigert sich die Regierung, trotz vorheriger Zusage, alle Flüchtlinge an Land zu lassen. Hannahs Familie wird auseinandergerissen.

Im Jahr 2014 lebt die elfjährige Anna gemeinsam mit ihrer Mutter in New York. Ihren Vater hat Anna nie kennengelernt, da er vor ihrer Geburt starb. Da der Vater Annas Mutter vor seinem Tod nie viel von seiner Familie erzählt hat, freut es Anna sehr, als ein Brief von ihrer Großtante aus Kuba eintrifft. Bald darauf bricht sie mit ihrer Mutter nach Kuba auf, um dort die Geschichte ihrer Familie kennenzulernen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Anna erzählt. Hannahs Schilderungen beginnen im Jahr 1939 in Berlin. Man erlebt aus ihrer Sicht die letzten Tage in der alten Heimat und spürt förmlich, die Gefahr, der die Familie ausgesetzt ist. Die einzigen Lichtblicke in Hannahs Leben sind die Begegnungen mit ihrem Freund Leo. Annas Geschichte startet 2014 in New York. Hier beobachtet man Annas nicht ganz einfaches Leben an der Seite ihrer Mutter. Denn Annas Mutter fällt es noch immer schwer, sich mit dem Tod ihres Mannes abzufinden, der nach den Anschlägen auf das World Trade Center nie mehr nach Hause zurückkehrte.

Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Der Autor versteht es hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und ganz in die ergreifende Familiengeschichte eintauchen kann. Hannahs letzte Tage in Berlin, die Überfahrt der St. Louis und die Ungewissheit bei der Ankunft in Havanna gehen einem dabei besonders nah. Dabei darf man nicht vergessen, dass diese Fahrt im Jahr 1939 wirklich stattgefunden hat. Doch auch die anderen Begebenheiten werden eindringlich erzählt, sodass das Buch nach kurzer Zeit eine regelrechte Sogwirkung auslöst, der man sich nur schwer entziehen kann und bei dem man ganz nebenbei noch sein Wissen erweitern kann.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und ihn innerhalb eines Tages regelrecht verschlungen. Das Schicksal der Protagonisten hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Das Bildmaterial, das man am Ende dieser Erzählung findet, rundet das Leseerlebnis ab und lässt es noch authentischer wirken. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch alle fünf Sternchen und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.12.2017

Eine bewegende und tiefgründige Familiengeschichte

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Inhalt:
Berlin 1939, das Land ist in Aufruhr und das Leben wird für die jüdische Familie Rosenthal dort zum Albtraum. Es scheint keinen anderen Ausweg mehr zu geben als eine Flucht in ein fremdes Land. ...

Inhalt:
Berlin 1939, das Land ist in Aufruhr und das Leben wird für die jüdische Familie Rosenthal dort zum Albtraum. Es scheint keinen anderen Ausweg mehr zu geben als eine Flucht in ein fremdes Land. Das Schiff St. Loius soll sie nach Kuba bringen, endlich in eine lang ersehnte Sicherheit doch es kommt zu Komplikationen und vielen der 900 Passiegieren wird die Einreise verwährt. Nicht so einen Teil der Familie Rosenthal, die für diese Einreise einen schmerzlich hohen Preis bezahlen müssen.
New York 2014: Die elfjährige Anna sucht nach Spuren ihres Vaters, der 2011 sein Leben verlor und erhält kurz darauf einen Brief ihrer Großtante aus Kuba mit den ersten richtigen Hinweisen. Kurzerhand reisen Mutter und Tochter nach Kuba, um den Spuren zu folgen....

Meine Meinung:
Die Geschichte ist sehr feinfühlig und flüssig geschrieben und findet jeweils auf zwei Zeitebenen statt, die das Leben von Hannah und Anna aufzeigen.
Als Leser lernen wir Hannah kurz vor ihrer Abreise nach Kuba kennen und den großen Komplikationen, die sich auf dem Schiff ereignen und die Passagiere betroffen zurück ließen. Hannah wirkt in ihren Erzählungen sehr reif und distanzierter, als man für eine elfjährige annehmen würde, was aber vermutlich auch dem damaligen schweren Leben geschuldet ist, an das sie sich schnell anpassen musste. Besonders gut hat mir gefallen, wie der Autor, die Vergangenheit von Hannah mit der Gegenwart von Anna verwoben hat, sodass leicht verständliche Übergänge geschaffen wurden und ich nie das Gefühl hatte, etwas doppelt zu lesen oder gar etwas in der Erzählung über die letzten 60 Jahre verpasst zu haben.

Das Schicksal der Rosenthals, hat mich sehr berührt. Gerade auch unter dem Aspekt, dass die Reise des Schiffes St. Louis nach Kuba historisch belegt ist, die Rosenthals sind hingegen fiktiv, was es nicht weniger bewegend und emotional darstellt.
Ich hatte manches Mal einen Kloß im Hals und war tief betroffen, als ich mehr über das Schicksal der Passgiere erfuhr und wie unterschiedlich sie alle damit umgingen. Der Tod schien manchen die beste aller Lösungen sein. Die Verzweiflung und die Angst waren deutlich in den Zeilen zu spüren und haben mich tief in einen emotionalen Sog gerissen, dem ich mich nicht so schnell entfliehen konnte.
Ich habe das Buch nicht einmal beiseitegelegt, sondern war so gefesselt, was mit den Rosenthals noch weiter passieren würde. Denn auch nach der strapaziösen Reise und den vielen Entbehrungen wurde es dort erst kein einfaches Leben voller Glückseligkeit, denn die kubanische Revolution ließ nicht lange auf sich warten.

Fazit:
Das Erbe der Rosenthals ist ein tief bewegender Roman über zwei junge Frauen, die, trotz der Trennung von mehr als sechs Jahrzehnten, ein gemeinsames Schicksal teilen, was sie bis in die Gegenwart miteinander verbindet.
Historische Fakten unterstreichen die authentische Geschichte und machen es zu einer sehr lesenswerten Erzählung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.


Meinem Dank gilt dem Verlag Bastei Lübbe, der mir das Buch über Netgally kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Berlin 1939

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Die Geschichte spielt unter anderem in Berlin im Jahre 1939. Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges versuchen reiche Juden eine Überfahrt auf dem Schiff St. Louis zu kaufen, um somit ihr Leben zu retten ...

Die Geschichte spielt unter anderem in Berlin im Jahre 1939. Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges versuchen reiche Juden eine Überfahrt auf dem Schiff St. Louis zu kaufen, um somit ihr Leben zu retten und sich einen Neuanfang auf Kuba zu ermöglichen.

Dabei sind der ehemalige Professor der Universität, seine Ehefrau und Tochter Hannah, der beste Freund der Tochter und dessen Vater.

Gleichzeitig wird die Geschichte von Anna erzählt, die zusammen mit ihrer Mutter in New York lebt und ihren Vater am 11.9. verloren hat.

Die zwei Familien werden zusammen geführt und wir erfahren, wie sich das Leben auf Kuba abgespielt hat.

Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Mädchen erzählt.

Ich habe dieses Buch gelesen, weil es so gute Kritiken erhalten hat und wurde nicht enttäuscht. Es erzählt eine Geschichte über die St. Louis die es so wirklich gegeben hat. Der Schreibstil aus der Sicht der beiden Mädchen Anna und Hannah gefällt mir sehr gut. Es liest sich leicht und flüssig. Es ist ein Buch, das ich auch gut weglegen konnte, da es doch auch Passagen drin hat, die gemächlicher erzählt wurden. Ich kann es aber jedem empfehlen, nicht nur für diejenigen, die sich für den zweiten Weltkrieg interessieren. Es beschreibt ein Kapitel, das nie vergessen werden darf.

4 Stern von mir und eine klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Lesenswert! Eine faszinierende bedrückende generationsübergreifende Familiengeschichte.

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Lesenswert!
Das Erbe der Rosenthals von Armando Lucas Correa ist eine faszinierende, bedrückende, generationsübergreifende Familiengeschichte.
Es war sehr interessant und hat mir die Geschichte des Schiffes ...

Lesenswert!
Das Erbe der Rosenthals von Armando Lucas Correa ist eine faszinierende, bedrückende, generationsübergreifende Familiengeschichte.
Es war sehr interessant und hat mir die Geschichte des Schiffes St. Louis und ihrer Passagiere nahegebracht.
Hannahs und Annas Geschichte führte mich in die Zeit zurück im 2. Weltkrieg und ihre Folgen für reiche Judenfamilien.
Hannah Zeitstrang in 1939 ist verknüpft mit Annas Erlebnissen in 2014 aus denen in wechselnder Sicht in Ich-Form erzählt wird.
Das Thema ist megaspannend und lässt uns das Schicksal einer Judenfamilie zu einer dunklen Zeit in Deutschland bis nach Havanna verfolgen.
Fakten und Fiktion werden hier wunderbar verknüpft und man bekommt einen Einblick in Historik die nicht so bekannt ist.
Mit den ersten 100 Seiten bin ich noch nicht gleich warm geworden. Danach faszinierte mich die Handlung und ich konnte die Geschichte dann nicht mehr aus den Händen legen bis zur Aufklärung.
Die Charaktere der beiden Mädels haben mir zwar nicht so zugesagt, aber die Handlung drumherum hat es definitiv gut gemacht.

Der Schreibstil ist gut verständlich, unterhaltsam und interessant gehalten.

Ich vergebe hiermit 4 Sterne für diese bedrückende aber unterhaltsame, spannende Familiengeschichte.