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Veröffentlicht am 06.03.2018

Weras Geschichte

Die russische Herzogin (Die Zarentöchter-Saga 3)
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Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Wera, der Herzogin von Würtemberg in Romanform.
Wera war die Nichte des russischen Zaren Alexander II. und ein wildes und ungebärdiges Kind - kurz eine Rebellin. ...

Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Wera, der Herzogin von Würtemberg in Romanform.
Wera war die Nichte des russischen Zaren Alexander II. und ein wildes und ungebärdiges Kind - kurz eine Rebellin. Sie wurde nur das böse Kind genannt.....
Deshalb wurde sie im Alter von neun Jahren zu ihrer Patentante Olga von Würtemberg, die selbst eine Schwester des Zaren war geschickt. Diese sollte aus dem rebellischen und eigensinnigen Kind eine gesellschaftsfähige junge Dame machen.... eine schwierige Aufgabe.......
Olgas Ehe mit Karl von Würtemberg war kinderlos und nicht ungedingt glücklich, was auch an der Homosexualität des späteren Königs lag. Mit viel Liebe stellt sie sich ihrer Aufgabe aus Wera eine würdige
Großfürstin und einen glücklichen Menschen zu machen.
Olga, die später Königin von Würtemberg wurde, hat sich schon früh für sozial benachteilige Menschen eingesetzt.
Und Wera hat sie dabei unterstützt und später das erste Mutter-Kind-Heim Deutschlands, dass sogenannte Wera-Heim gegründet.
Ein Unterfangen bei dem sie viele Widerstände überwinden musste, denn gefallene Mädchen galten damals als Abschaum der Gesellschaft. Wera hat schon früh erkannt, dass man Mutter und Kind nicht trennen soll, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leisten soll....
Das Heim hat 2009 sein 100 jähriges Bestehen gefeiert.....
Fazit und Meinung:
Mir hat dieses Buch, dass die Lebensgeschichte von Wera erzählt, ausnehmend gut gefallen. Ich habe oft Tränen über Weras Streiche und Aktivitäten gelacht.
Genaussogut konnte ich mit ihr bei ihren diversen Schicksalsschlägen weinen.
Petra Durst-Benning hat die Geschichte spannend und interessant erzählt. Die über 500 Seiten fliegen nur so dahin und Weras Geschichte fand ich deutlich interessanter und spannender als Olgas Geschichte - die in "DIE ZARENTOCHTER" erzählt wird.
Deshalb volle 5 Sterne für dieses Buch.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Trümmer

Trümmerkind
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Hanno Dietz, ein etwa 14jähriger Hamburger Junge findet im eiskalten Januar des Jahres 1947 in den Trümmergrundstücken der Stadt einen kleinen Jungen, daneben eine nackte tote Frau.
Er war der Suche nach ...

Hanno Dietz, ein etwa 14jähriger Hamburger Junge findet im eiskalten Januar des Jahres 1947 in den Trümmergrundstücken der Stadt einen kleinen Jungen, daneben eine nackte tote Frau.
Er war der Suche nach etwas Brauchbaren, dass sich auf dem Schwarzmarkt verkaufen lies....
Die Familie kämpft wie so viele in diesem bitterkalten Winter ums Überleben.
Hanno nimmt den kleinen gutgeleideten etwa 3jährigen Jungen mit nach Hause. Dort wächst er als Joost Dietz auf.
Hanno erzählt niemand von seiner grauenhaften Entdeckung - und das Bild der Toten verfolgt in jahrelang in seinen Träumen........
1945 - der brutale Krieg ist endlich zu Ende....
die Familie Anquist muss ihr Gut in der Uckermark verlassen und macht sich auf den Weg nach Westen in die englische Zone. In der sowjetischen Besatzungszone haben sie nach der Enteignung keine Zukunft.....
Viele Jahre später, man schreibt inzwischen das Jahr 1992 kommt das ehemalige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur, das auf tragische und fatale Weise mit dem Schicksal seiner Familie verknüpft ist.
Fazit und Meinung:
Das Buch hat drei Erzählstränge. Einmal geht es um die Ereignisse ab 1945 und das Schicksal der Familie Anquist.
Der zweite Teil berichtet vom Leben im zerstörten Hamburg und erzählt die Geschichte der Dietzens.
Die Gegenwart beginnt 1992 - hier laufen alle Ereignisse zusammen und können letztendlich geklärt werden.
Das Buch ist sehr spannend und ist eine Mischung aus historischen Roman, Krimi und Fanmiliengechichte.
Gekonnt hat Mechthild Bormann alle Ereignisse miteinander verwoben und entstanden ist ein lesenswerter Roman, der von der ersten bis zur leztzen Seite nicht an Spannung verliert mit tollen und sympathischen Protagonisten.
Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses Buch und eine Leseempfehlung für alle.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ungeliebte Kinder

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Bei einer Prüfung für Leichenspürhunde findet die Hündin Ronja eine halbverweste Frauenleiche - die dort schon länger liegen muss.
Kommissar Tino Dühnfort und seine Frau Gina sind kaum von ihrer Hochzeitsreise ...

Bei einer Prüfung für Leichenspürhunde findet die Hündin Ronja eine halbverweste Frauenleiche - die dort schon länger liegen muss.
Kommissar Tino Dühnfort und seine Frau Gina sind kaum von ihrer Hochzeitsreise zurück, da wird er auch schon zu einem neuen Fall gerufen ---- zu der Frauenleiche im Wald.....
In der Nähe finden die Ermittler eine kleine Messingfigur --- einen Affen, der seinen Unterleib bedeckt....
Was hat das zu bedeuten und vorallem, wer ist die junge Tote....
Letzteres finden die Ermittler bald heraus....
Es ist Veronika Lindental, die vor gut zwei Jahren untergetaucht war - die junge Frau war hochverschuldet - und niemand scheint zu vermissen, auch nicht ihre Eltern, denen sie offenbar nur lästig war.....
Da verschwindet eine weitere junge Frau mit ähnlichen HIntergrund - die Spuren führen zu einer Schuldnerberatung.....
und zu einer weiteren Toten, bei der ein paar Jahre zuvor ebenfalls, am Tatort ebenfalls eine Affenfigur gefunden wurde.
Isr es der gleiche Täter?
Die Ermittlungen ziehen sich hin - erst langsam kommen die Kommissaare dem wahren Hintergrund auf die Spur --- Es ist ein geradezu hinterhältiger Rachefeldzug, der noch nicht zu Ende ist.
Können die Ermittler den Täter stoppen und einen weiteren Mord verhindern?
Hinzu kommen noch private Probleme von Tino und Gina. Mit der Schwangerschaft läuft nicht alles rund und die beiden müsssen eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird.
Fazit und Meinung:
Inge Löhnig hat wie man von ihr gewohnt ist, wieder einen spannenden und interssanten Krimi geschrieben. Der Spannungsbogen ist konstant hoch und die privaten Probleme der Ermittler werden gekonnt in die Handlung eingeflochten, ohne dass sie überhand nehmen.
Die Lösung ist logisch und gut durchdacht und es gibt ein spannendes und dramitsches Finale.
Mir hat dieses Buch mittlerweile der 8. Teil der Serie wieder gut gefallen und ich verteile volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Liebhaber dieses Genres.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Züge, Züge, Züge oder Deutschland, November 1938

Der Reisende
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Otto Silbermann ist ein wohlhabender deutschgesinnter Jude. Es geht ihm gut. Noch hat er keine Angst um sein Leben und das seiner Lieben....
Das ändert sich im Movember 1938 schlagartig. --- die Novemberprogrome ...

Otto Silbermann ist ein wohlhabender deutschgesinnter Jude. Es geht ihm gut. Noch hat er keine Angst um sein Leben und das seiner Lieben....
Das ändert sich im Movember 1938 schlagartig. --- die Novemberprogrome ---
Seine Wohnung wird von Nazis geplündert, er kann im letzten Moment fliehen.... ( mit einem Koffer voller Geld "40.000 Mark", ) ... der Erlös aus dem Verkauf seines Geschäftes, dass er weit unter Wert abgeben musste......
Doch wo soll er hin ---- ins Ausland kann er nicht, die nehmen keine Deutschen auf... ein illegaler Grenzüberschritt scheitert......
Also fährt er quer durch Deutschland, von Berlin nach Hamburg, nach Aachen, Dresden - egal hauptsache unterwegs.....
Übermüdet, immer wachsam lernt er auf seinen Fahrten viele Menschen kennen, Nette, Gleichgültige, Flüchtlinge wie ihn, Nazis, böse Menschen, Hilfsbereite......
Das Ende kann man sich denken...... Otto Silbermann verliert zuerst sein Hab und Gut, dann seine Würde und schliesslich den Verstand.....
Fazit und Meinung:
Das Buch wurdebereits 1938 kurz nach den Novemberprogromen von dem damals erst 23 jährigen Ulrich Alexander Boschwitz geschrieben. Einddrücklich und beklemmend berichtet er über die Stimmung der damaligen Zeit. Ein Zeitdokument, dass jeder gelesen haben sollte.
Es ist erst jetzt nach fast 80 Jahren und lange nach dem Tod von Ulrich Alexander Boschwitz endlich auf deutsch erschienen.
Im europäischen Ausland und in den USA wurde es schon 1939 bzw. 1940 veröffentlicht.
Der Autor selbst ist schon 1942 bei einem Angriff auf das Schiff, das ihn von Australien,wo er interniert war, wieder nach Europa bringen sollte, ums Leben gekommen. Deutsche U-Boote haben das Schiff angegriffen und versenkt.
Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses wirklich beindruckende und berührende Zeitdokoment. Die Geschnisse sind gerade mal 80 jahre her und dürfen nicht vergessen werden.
Auch das Cover passt gut zm Buch --- Reisende auf einem Bahnsteig -- in Eile, düster - ein altes Schwarzweiß Foto - verführt dazu das Buch in die Hand zu nehmen

Veröffentlicht am 31.12.2017

Gegen das Vergessen

Die Vergessenen
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Vera ist Journalistin und nicht glücklich mit ihrem Job bei einem Frauenmagazin..... doch etwas anderes ist leider nicht in Aussicht.
Da erleidet ihre alte und kinderlose Tante Katrin einen schweren Schlaganfall ...

Vera ist Journalistin und nicht glücklich mit ihrem Job bei einem Frauenmagazin..... doch etwas anderes ist leider nicht in Aussicht.
Da erleidet ihre alte und kinderlose Tante Katrin einen schweren Schlaganfall und Vera kümmert sich um die Angelegenheiten der betagten Dame.
Bald ist sie auf der Spur von mehr als brisanten Unterlagen - denn Katrin hat in den letzten Kriegsmonaten als Krankenschwester in einer sogenannten Pflegeanstalt für behinderte und geistig verwirrte Menschen gearbeitet......
Viele der "Patienten",darunter auch kleine Kinder, haben diesen Aufenthalt nicht überlebt - sie wurden vom jungen Chefarzt Karl Landmann und seinen Getreuen systematisch getötet....
Katrin, die sich zu diesem Mann auf unerklärliche Weise hingezogen fühlte, hat etliche dieser Fälle dokumentiert......
Nur warum ist sie damit nach Kriegsende nicht zur Polizei gegangen....
Auch Manolis Lefteris, griechisch stämmig und dein Mann für besondere Aufträge ist auf der Suche nach diesen Unterlagen - und ahnt nicht, dass er dabei ist ein Verbrechen aufzudecken, dass Generationen überlebt hat......
Fazit und Meinung:
Ellen Sandberg schreibt in diesem Buch über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Das Buch hat zwei Erzählstränge, einmal geht es um die Suche, besser gesagt die Jagd nach diesen mehr als brisanten Unterlagen - und man kann nur hoffen, dass sie in die richtigen Hände gelangen, denn es gibt noch Überlebende aus der Zeit..... und die sind beriet über Leichen zu gehen, um an die Dokumente zu kommen.
Und dann es geht um die Ereignise um die junge Schwester Katrin in besagter Pflegeanstalt.
Dann gibt es noch einen Prolog --- ein Verbrechen in einem kleinen griechischen Dorf - ein kleiner Junge hat überlebt, und es verfolgt nicht nur ihn sein ganzes Leben.
In dem Buch geht um Verbrechen aus der jüngeren Vergangenhait, die nicht wirklich gesühnt wurden.
Es geht um Schuld, und um Verbrechen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.
Ellen Sandberg hat ein sehr spannendes und eindrückliches Buch geschrieben - es geht unter die Haut ---- es ist "nur" ein Roman aber genauso ist es vielfach passiert und viele Ähnlichkeiten, die sich in Wirklichkeit in den Kliniken und auch im Krieg abgespielt haben sind gewollt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und es gibt die volle Punktzahl 5 STERNE und eine Leseempfehlung für alle.