Cover-Bild Tochter der Inquisition
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 03.08.2016
  • ISBN: 9783839219065
Peter Orontes

Tochter der Inquisition

Historischer Roman
Steyr, im Jahr des Herrn 1388. Eine Serie grauenvoller Morde, renitente Ketzer und der fanatische Inquisitor Petrus Zwicker stürzen die Stadt in Angst und Schrecken. Angehörige der Waldenserbewegung werden als Ketzer gejagt und gefoltert, Scheiterhaufen lodern auf. Inmitten des rabenschwarzen Geschehens emittelt ein unerschrockenes Paar: Falk von Falkenstein und seine Frau Christine. Dann aber gerät Falk, der selbst ein furchtbares Geheimnis hütet, ins Visier des Inquisitors und damit in tödliche Gefahr.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

0

„...Der Glaube ist schließlich eine Sache der inneren Überzeugung und nicht etwas, das mit Gewalt von außen erzwungen werden kann. Wer das Evangelium mit den Mitteln der Angst und der Willkür zu verteidigen ...

„...Der Glaube ist schließlich eine Sache der inneren Überzeugung und nicht etwas, das mit Gewalt von außen erzwungen werden kann. Wer das Evangelium mit den Mitteln der Angst und der Willkür zu verteidigen sucht..., macht aus der Botschaft des Heils eine Botschaft des Schreckens...“

Wir schreiben das Jahr 1388. In Steyr im Ennstal zieht der Fischer Hermann Luger einen Toten aus dem Fluss. Keine drei Wochen später sind die Gerichtsknechte Bodo und Siegbert im Auftrag des Stadtrichters unterwegs. Da sehen sie am Waldrand eine Tote. Es ist Klara von Ternberg, die Frau Wernher von Ternbergs, Kaufmann und Magistrat der Stadt Steyr.
Da die Ermittlungen vom Burggrafen und vom Stadtrichter ins Leere laufen, ruft Wernher Falk von Falkenstein und seine Frau Christine zur Hilfe. Falk soll den Fall übernehmen. Gleichzeitig aber ist der Inquisitor Petrus Zwicker auf den Weg nach Steyr. Dem aber möchte Falk ungern begegnen.
Der Autor hat einen spannenden und sehr gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Er verknüpft gekonnt mehrere Kriminalfälle mit dem Schicksal der Waldenser, die von der katholischen Kirche als Abtrünnige und Kerzer behandelt werden.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Das geschieht weniger durch Worte, mehr durch ihre Taten. Außerdem lässt mich der Autor an ihren Gedanken teilhaben.
Falk ist ein Adliger aus Salerno. Allerdings liegt ein Teil seiner Vergangenheit lange Zeit im Dunkeln. Selbst seiner Frau hat er dies verschwiegen. Ab und an aber zeigen seine Reaktionen, dass die Inquisition und ihre Folgen ihn mehr berühren, als er zugeben will. Christine ist die starke Frau an seiner Seite. Sie hat in Salerno Medizin studiert, verfügt über ein logisches Denkvermögen, kann Situationen gekonnt analysieren und setzt sich für Gerechtigkeit ein.
Paulus Zwicker ist ein sehr widersprüchlicher Charakter. Einerseits nutzt er die grausamen Methoden der Inquisition, um die Waldenser zu bekämpfen, andererseits kommt ab und an seine menschliche Seite durch. Außerdem belastet ihn ein Fehlurteil aus seiner Vergangenheit. Als begabter Redner vermag er Menschen zu manipulieren.
Der Autor beherrscht das Spiel mit Worten. Das zeigt sich unter anderen an kurzen romantischen
Naturbeschreibungen, die für einen Moment der Ruhe in der sonst rasanten und fesselnden Handlung sorgen. Das folgende Zitat ist ein Beispiel dafür.

„...Das erzene Leuchten des Mondes lässt den Horizont schmelzen; wie flüssiges Silber ergießt sich sein Licht in die glatte, ruhige See...“

Zu den stilistischen Höhepunkten gehören fein ausgearbeitete Dialoge. Im Verhör von Mohr durch Zwicker stimmt jedes Wort. Mohr kontert geschickt. Das Gespräch zwischen Falk und Christine über die Freiheit der Gedanken und den Wert des Glaubens dagegen geht in die Tiefe. Daraus stammt das Eingangszitat. Beide wissen, wovon sie reden und sehen die Schattenseiten, die durch den Machtanspruch der Kirche entstehen. Ein drittes Beispiel ist die Aussprache unter den Meistern der Waldenser. Es gibt erste Stimmen, die auf Gewalt mit Gewalt reagieren wollen.
Sehr detailliert werden die Ermittlungen von Falk und Christine geschildert. Als Leser bin ich immer auf den gleichen Stand wie die beiden und darf oder muss mit ihnen in die dunklen Tiefen der menschlichen Psyche blicken, denn der Fall weitet sich erschreckend aus.
Auch die Einblicke in die Gerichtsbarkeit der damaligen Zeit und den Glauben der Waldenser fand ich spannend. Erstaunt war ich über deren umfassende Kenntnisse der Bibel. Der Autor lässt mich dabei nicht im Ungewissen, wie es dazu kam. Das folgende Zitat des Augustus wird thematisiert, als sich Christine um einen verletzten Waldenser kümmert:

„...Irren ist menschlich. Aber aus Leidenschaft im Irrtum zu verharren, ist teuflisch...“

Die Geistlichkeit der Zeit wird vielschichtig dargestellt. Zu Zwicker habe ich schon genug geschrieben. Bodo von Schachnitz, Prior des Klosters Melk, sieht manches großzügiger. Er setzt nicht auf menschliche, sondern göttliche Gerechtigkeit. Über den Pfarrer von Steyr möge sich der zukünftige Leser selbst ein Urteil bilden.
Ein ausführliches Personenverzeichnis, ein informatives Nachwort des Autors, drei Glossare und ein Literaturverzeichnis ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es enthält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Die Tochter der Inqisition

0

Im österreichischen Steyr im 14. Jahrhundert lebt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Der Grund dafür sind einerseits grauenvolle Morde, renitente Ketzer und andererseits der fanatische Inquisitor ...

Im österreichischen Steyr im 14. Jahrhundert lebt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Der Grund dafür sind einerseits grauenvolle Morde, renitente Ketzer und andererseits der fanatische Inquisitor Zwicker Petrus. Angehörige der Waldenserbewegung werden als Ketzer gefoltert und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Falk und seine Frau Christine beginnen auf eigene Faust nach dem Mörder zu suchen. Doch Falk, welcher selbst ein furchtbares Geheimnis hütet, gerät ins Visier der Inquisition und gerät dadurch in große Gefahr.
Peter Orontes Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Der Autor kann mit der ersten Seite Spannung aufbauen und durch unerwartete Wendungen bis zum Ende halten. Die bildhafte Schreibweise ermöglicht es dem Leser komplett in die Handlung einzutauchen und macht es schwer das Buch wegzulegen. Allerdings ist es wirklich beklemmend die bildlich beschriebenen Foltermethoden zu lesen.
Die einzelnen Kapitel sind sehr logisch angeordnet. Der Autor kann Wiederholungen und unnötige Längen komplett vermeiden. Peter Orontes baut zudem sehr geschickt verschiedene Hinweise ein, welche die Suche nach dem Täter wirklich erschweren. Ich wusste bis zur Auflösung nicht wer der Mörder ist.
Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln.
Besonders gelungen finde ich auch das Personenregister im Buch. Als Leser kann man sich schnell einen Überblick verschaffen, welche Charaktere für das Buch erfunden wurden und welche wirklich lebten. Ebenso aufschlussreich sind das Nachwort und das Glossar.
Geschichtlich wirkt „Die Tochter der Inquisition“ wirklich gut und ausführlich recherchiert. Als Leser merkt man sofort, dass alles was im Buch steht Hand und Fuß hat. Diese Recherchearbeit macht die Handlung besonders authentisch und lesenswert.
FAZIT:
„Die Tochter der Inquisition“ konnte mich von Anfang bis Ende fesselnd. Der flüssige Schreibstil, die fesselnde Handlung und die geschickt eingearbeiteten historischen Fakten machen aus dem Buch ein absolutes Lesehighlight! Ich vergebe daher 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Dunkle Geheimnisse und die Gräuel der Inquisition

0

Mit diesem historischen Roman ist dem Autor, Peter Orontes, ein wahrhaftig großer historischer Roman gelungen.
Von Anfang an zieht er den Leser in seinen Bann. Man verfolgt mit atemloser Spannung die Geschehnisse, ...

Mit diesem historischen Roman ist dem Autor, Peter Orontes, ein wahrhaftig großer historischer Roman gelungen.
Von Anfang an zieht er den Leser in seinen Bann. Man verfolgt mit atemloser Spannung die Geschehnisse, die dieser Geschichte zugrunde liegen. Die Verfolgung der Waldenser als Ketzer, die detailliert beschriebene Menschenjagd auf Andersgläubige und ihre grausamen Folterungen durch die Knechte des Inquisitors. Die Kirche und wie sie ihre ganze Machtfülle ausspielt
Im Fokus stehen Falk und Christine, ein sympathisches, unerschrockenes Paar, die versuchen, soviel Menschen als möglich vor dem Scheiterhaufen zu retten, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Gleichzeitig ermitteln sie wegen des Todes einer jungen Frau auf Bitten ihres Mannes, Wernher von Sternberg.
Als eine Reihe von Morden geschieht und die beiden in einem unterirdischen Gewölbekeller mehrere mumifizierte Mädchenleichen finden, kommen sie bei ihren Ermittlungen in lebensbedrohliche Situationen, und auch der Inquisitor, Peter Zwicker, verfolgt sie.
Der Leser findet sich in ihnen wieder, erlebt ihre Ängste, ihre Furcht vor dem unerbittlichen Inquisitor hautnah mit, leidet mit den so grausam Gefolterten und kann sich dem Schrecken dieser Zeit nicht entziehen.
Ganz klar: dieses Buch ist nichts für schwache Gemüter, denn die einzelnen Szenen in den Kerkern der Folterknechte, die Leiden und Qualen der Menschen dort sind so lebensecht und ergreifend reell beschrieben, dass sich einem vor Grauen die Haare sträuben.
Wenn man dann mal Atem holt ist man froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.
Der Roman ist von einer Eindringlichkeit, einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Die Charaktere sind, auch in ihren Nebenfiguren, ,brillant gezeichnet und entstehen bildhaft und lebensecht vor unserem geistigen Auge.
Auch Steyr und das Umfeld sind so großartig beschrieben, dass man sich fast dort wähnt, den Rauch riecht, der durch die alten Gassen zieht, die umtriebigen Menschen, die durch sie hindurcheilen.
Sehr gelungen auch das Dramatis Personae am Anfang des Buches mit der Aufzählung historischer und fiktiver Persönlichkeiten, sowie das ausführliche Nachwort mit Erläuterungen zu den fiktiven und historischen Begebenheiten.
Ein Glossar am Ende rundet das Ganze perfekt ab.
Ein dramatisches und aufregendes Buch, welches mich voll überzeugt und mitgenommen hat und dem ich gerne 5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Fesselnder historischer Roman

0

Klappentext:

Steyr, im Jahr des Herrn 1388. Eine Serie grauenvoller Morde, renitente Ketzer und der fanatische Inquisitor Petrus Zwicker stürzen die Stadt in Angst und Schrecken. Angehörige der Waldenserbewegung ...

Klappentext:

Steyr, im Jahr des Herrn 1388. Eine Serie grauenvoller Morde, renitente Ketzer und der fanatische Inquisitor Petrus Zwicker stürzen die Stadt in Angst und Schrecken. Angehörige der Waldenserbewegung werden als Ketzer gejagt und gefoltert, Scheiterhaufen lodern auf. Inmitten des rabenschwarzen Geschehens emittelt ein unerschrockenes Paar: Falk von Falkenstein und seine Frau Christine. Dann aber gerät Falk, der selbst ein furchtbares Geheimnis hütet, ins Visier des Inquisitors und damit in tödliche Gefahr.

Leseeindruck:

Mit "Tochter der Inquisition" von Autor Peter Orontes liegt dem Leser ein fesselnder und spannender historischer Roman vor. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann schreibt man das Jahr 1388, als eine Serie grauenvolle Morde geschehen. Eine schlimme Zeit, in der Angehörige der Waldenserbewegung als Ketzer gejagt und gefoltert werden und man sich vor den Inquisatoren fürchten muss. Falkmar von Falkenstein und dessen Frau Christine nehmen unerschrocken ihre Ermittlungen auf und geraten ins Visier des Inquisitors und somit in tödliche Gefahr....

Der Roman beginnt unheimlich spannend und dieser Spannungsbogen bleibt über die gesamte Lesedauer von immerhin rund 550 Seiten auch straff gespannt. Man fühlt sich nicht nur in die damalige Zeit hineinversetzt, sondern auch an diesen im Buch beschriebenen Ort Steyr. Sowohl ein umfangreiches Namenregister, als auch ein erklärendes Glossar bereichern diesen Roman. Alle Figuren werden sehr real vorstellbar beschrieben. Das Cover ist passend für einen historischen Roman gewählt, den man auch sofort als einen solchen erkennt. Ich fand die Handlung sehr lesenswert und die Seiten flogen geradezu dahin, so dass ich gerne 5 Sterne vergebe!


@esposa1969

Veröffentlicht am 16.02.2018

Fesselnder historischer Roman über die Schrecken der Inquisition

0

Ein Cover, welches sofort ins Auge fällt, ein kirchlicher Würdenträger, der ein purpurfarbenes Gewand trägt, ein sogenannter“ Purpurträger“, das Gesicht halb verdeckt, zieht die Blicke des Lesers auf sich.
Der ...

Ein Cover, welches sofort ins Auge fällt, ein kirchlicher Würdenträger, der ein purpurfarbenes Gewand trägt, ein sogenannter“ Purpurträger“, das Gesicht halb verdeckt, zieht die Blicke des Lesers auf sich.
Der Roman „Tochter der Inquisition“ von Peter Orantes spielt im Jahre 1388 in Steyr. Die Protagonisten des Romans Falk von Falkenstein und seine Frau Christine sind auf Bitten von Wernher von Sternberg nach Steyr gereist, um den Mord an seiner Frau Klara von Sternberg aufzuklären. Während sie versuchen, den Mord aufzuklären, geschehen immer mehr Morde und zu allem Überfluss reist der Inquisitor Petrus Zwicker an, um die Anhänger der Waldenser, die bei der katholischen Kirche als Ketzer verschrieben sind, aufzuspüren und brennen zu lassen. Auch Falk gerät in Gefahr, denn er hütet ein dunkles Geheimnis…
Vor Beginn an entführt Peter Ornates den Leser in die Welt des Mittelalters, er schreibt flüssig und vor allen Dingen fesselnd und packend, man spürt die Spannung von Beginn an. Er schildert authentisch und nachvollziehbar die damaligen Schrecken der Inquisition, sehr gut nachvollziehbar die Ängste und Nöte der Menschen, ebenso wie die Folterung, die so bildhaft beschrieben sind, dass jedem vor seinem geistigen Auge die grausamen Folterungen vorstellbar sind, aber nicht so unbedingt für zarte Gemüter geeignet.
Die Charaktere der Personen sind vielschichtig und lebendig, selbst der berüchtigte Inquisitor bekommt in einigen wenigen Szenen menschliche Züge und auch der Protagonist Falk hat seine dunklen Seiten. Hier wird die Empathie des Lesers angesprochen. Der schwelende Konflikt der als Ketzer verrufenen Waldenser, einer protestantischen Glaubensbewegung, mit der Kirche und damit auch der Bevölkerung nimmt den Leser gefangen und zeigt detailliert auf, wie die Kirche mit Menschen umgegangen ist, die andersgläubig waren, zu ihrem Glauben standen und bereit waren, für ihren Glauben zu sterben.
Am Ende des Romans ergänzt ein Glossar der mittelalterlichen Begriffe, aber auch der historischen belegbaren Personen und Ereignisse.
Von Beginn an baut der Autor einen Spannungsbogen auf, der den Leser bis zu seinem überraschenden Ende gefangen nimmt. Für mich war es ein sehr guter historischer Roman, spannend, fesselnd und auch ein wenig tiefgründig.
Von mir eine klare Leseempfehlung.