Einfach genial. Ich liebe es.
Eigentlich sähe bei mir jede Rezension zur Black Dagger Reihe so aus: "Einfach genial. Ich liebe es. Ende."
Aber uneigentlich schwankt auch bei J.R. Ward von Buch zu Buch zwar nicht das Niveau des Schreibstils ...
Eigentlich sähe bei mir jede Rezension zur Black Dagger Reihe so aus: "Einfach genial. Ich liebe es. Ende."
Aber uneigentlich schwankt auch bei J.R. Ward von Buch zu Buch zwar nicht das Niveau des Schreibstils und der Erzählung, wohl aber wie mir die Geschichte an sich gefallen hat.
Stilistisch und formal ist Ward einfach genial. Das muss man ihr lassen. Sie passt ihren Stil den Gegebenheiten des Charakters an, der die jeweilige Szene erzählt und behält dabei dennoch ein unglaublich hohes Sprachniveau.
In "Der Ausgestoßene" erzählt sie Xcor und Laylas Geschichte weiter, aber auch Vishous und Throe bekommen ihre Szenen, dürfen ihre Gedanken und Machenschaften ausdrücken. Bei Letzteren beiden sind diese besorgniserregend düster, aber auch das fasziniert mich an der Autorin immer wieder. Charaktere ändern sich, sie tun unerwartete Dinge, wechseln die Seiten, entwickeln Potenzial – und Beziehungen kommen mit einem Sack voller Probleme aus dem Sonnenuntergang zurück.
Layla und Xcor waren ein Paar, das mich viele Bände lang gefesselt hat, gerade durch den Reiz des Verbotenen und den vielen Konfliktpunkten. Als Auserwählte war Layla so etwas wie die unantastbare Rose im Garten und Xcor war, nun ja, der Feind der Bruderschaft. Sie haben viel durchgemacht und müssen auch in diesem Band viel einstecken. Die drohende Trennung hängt über ihnen sowie Qhuinns unglaublich bescheuertes Verhalten (über das ich mich schon zu Genüge aufgeregt habe). Dennoch konnte ich viele schöne Momente mit ihnen genießen, Xcors fantastische Charakterentwicklung weiterbeobachten (wodurch er leider etwas aus der Bad Boy Clique herausgerutscht ist) und mit ihnen um ihre Liebe bangen.
Während die Lesser zu Beginn der Reihe noch omnipräsent waren, tritt jetzt ein zusätzlicher Feind auf oder zumindest eine Macht mit einigem Konfliktpotenzial. Die Geschichte von Assail wird am Rande mal erwähnt, Qhuinns schwer verletzter Bruder Luchas hat auch Potenzial zu einem Hauptcharakter zukünftiger Geschichten. Außerdem gibt es noch die Bands of Bastards, von denen ich hoffe, dass noch mehr kommen wird. Ich meine, eine Bande Verstoßener, die komplett loyal, geheimnisvoll und düster ist... Bitte ja?!
Der Hauptgrund, wegen dem mich der Roman aufgeregt hat, lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Qhuinn. Obwohl ich ihn wirklich gerne mochte und mag, benimmt er sich wie ein riesiger Idiot. Er setzt Doppelmoral und Sturheit vor seine Familienwerte, tut ein paar Dinge, die ich ihm einfach nicht vergessen kann und bei alle dem dachte ich mir immer nur: "Schau dir Blay an! Blay ist der einzig Vernünftige hier!" Aber Qhuinn wäre nicht Qhuinn wenn er kein hitzköpfiger emotional verkorkster Schatz wäre. Wie er Layla behandelt hat, war unter aller Sau und hat mich stark an die Dreistigkeit von Jacob in Twilight erinnert. Er spielt sich auf, als wäre er der Einzige, der sich um ihre Kinder sorgt und als hätte Layla ihre Entscheidungen nicht abgewogen. Himmel, Qhuinn, sie ist ihre Mutter!
Fazit:
Es führt kein Weg dran vorbei. Die Bruderschaft gehört zu den Buchlieben meines Lebens. Xcor und Layla haben mich zwar ein bisschen enttäuscht, weil die ganze Spannung um sie jetzt erst einmal aufgehoben ist, aber es war insgesamt ein tolles Buch. Schade finde ich nur, dass es eher weniger Ausblicke darauf gibt, welche Paare uns als nächstes erwarten. Mittlerweile wissen wir es zwar, aber deren Geschichte macht mich noch gar nicht so neugierig (Allerdings sollte ich die Szenen von Assail endlich mal lesen und nicht nur überspringen).