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Veröffentlicht am 24.03.2018

Über Liebe, Freundschaft, Verlust und die Bedeutsamkeit von Worten und Büchern

Das tiefe Blau der Worte
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Klappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ ...

Klappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ – während Henry mit Amy unterwegs war. Nun ist Rachel zurück und arbeitet wieder in der Buchhandlung, zusammen mit Henry, den sie am liebsten nie wiedersehen würde. Und während sich im Laden Dramen ereignen und Liebespaare finden, geben sie einander wieder Halt in einer Welt, in der es zum Glück Bücher gibt. Und Worte. Und eine zweite Chance.“

Gestaltung
Mit den verschiedenen Blautönen und dem Buch, das im Wasser zu liegen scheint, gefällt mir das Cover unheimlich gut, denn gerade die verschiedenen Details, die es zu entdecken gibt, machen es sehr interessant. Mir gefällt beispielsweise sehr, dass ein handgeschriebener Brief aus den Buchseiten herausschaut, denn dies passt super zur Handlung. Auch die Gänseblümchen passen meiner Meinung nach gut zur Aufmachung des Buches und am schönsten finde ich die Idee, dass die Buchecke im Wasser kleine Wellen schlägt, um deren Runde dann der Titel geschrieben ist.

Meine Meinung
Als Buchliebhaber sind Bücher, in denen es um Buchhandlungen und Bücher geht, für mich geradezu Pflichtlektüre. Aber bei „Das tiefe Blau der Worte“ sprach mich auch die anklingende Liebesgeschichte ungemein an, sodass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. In dem Buch geht es um Henry und Rachel, die bis zu Rachels Umzug und ihrem Entschluss, ihm ihre Gefühle zu gestehen, beste Freunde waren. Rachel hat Henry einen Tag vor ihrem Umzug einen Liebesbrief geschrieben und ihn in sein Lieblingsbuch in der Buchhandlung seiner Familie gesteckt, in der Hoffnung, dass er ihn findet, liest und dann zu ihr kommt. Als dies nicht geschah, hat sie sich ein Leben ohne Henry aufgebaut, bis sie eines Tages zurückkehrt und wieder mit Henry in der Buchhandlung arbeitet…

Ich mochte das Konzept des Buches unheimlich gerne, denn eine Geschichte, die in einer Buchhandlung spielt ist ein wahres Paradies für Leseratten wie mich. Dabei habe ich die Referenzen zu verschiedenen Büchern sehr genossen und mich in der heimeligen Secondhand-Buchhandlungs-Atmosphäre richtig wohl gefühlt. Autorin Cath Crowley transportiert dieses Feeling wunderbar und überträgt es auf den Leser, sodass ich manchmal wirklich den Eindruck hatte, mitten in einer Buchhandlung zu stehen und den Geruch von Büchern um mich riechen zu können. Sehr gerne mochte ich zudem die Idee, dass es in der Buchhandlung eine Sammlung von Büchern gibt, in denen Menschen Briefe, geschriebene Worte oder andere Dinge hinterlassen haben, die verschiedene Emotionen veranschaulichen. Dies sorgt für eine besondere Art der Poesie in dem Buch, die einen magischen Sog ausübt.

Was der Autorin meiner Meinung nach auch wunderbar gelungen ist, ist das Vermitteln der Gefühle der Figuren. Rachel macht nach dem Umzug eine schwere Zeit durch und hat einige Lasten auf dem Herzen. Henry hingegen sieht sich völliger Verwirrung und einigem Unverständnis hinsichtlich Rachels Handlungen, Verhalten und ihrer plötzlichen Verschlossenheit gegenüber. Zudem hat er damit zu kämpfen, herauszufinden, was er wirklich möchte im Leben und von der Liebe. Die verschiedenen Gefühlsebenen der Figuren überträgt Cath Crowley geradezu auf den Leser, wodurch für mich ihre Handlungen und Unsicherheiten sehr verständlich und nachvollziehbar wurden. Dieses Buch stürzt den Leser dabei geradezu in eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn über Liebe, Zuneigung, Freundschaft und auch Verlust sowie Ängste ist alles dabei!

Ich habe es beim Lesen zudem als sehr spannend empfunden, Rachel und Henry dabei zu begleiten, wie sie ihre Beziehung wieder neu aufbauen und die losen Enden wieder zusammenknüpfen. Rachels Verschlossenheit, die drei Jahre, die wie ein Stein zwischen beiden liegen, und Henrys Unentschlossenheit darüber, was er eigentlich wirklich im Leben möchte, machen dieses Anknüpfen nicht gerade leicht, wodurch es für den Leser interessant und spannend bleibt, denn er fragt sich so die ganze Zeit beim Lesen, ob die beiden noch zueinander finden können oder ob sie es nicht schaffen werden, ihre Komfortzonen zu verlassen…

Fazit
„Das tiefe Blau der Worte“ ist ein gefühlvolles Buch über die Liebe, Freundschaft, Trauer, Verlust und das Leben an sich. Dabei mochte ich vor allem die Atmosphäre des Buches unheimlich gerne, denn sie lädt dazu ein, sich heimisch zu fühlen und sie heißt den Leser von der ersten Seite an wärmstens willkommen. Das Setting der Buchhandlung war für mich als Buchliebhaber natürlich grandios und zudem mochte ich auch die Ideen der Autorin Cath Crowley wie die Bücher mit den darin hinterlassenen Zeilen. Als sehr spannend empfand ich es auch mitzuverfolgen, ob es Rachel und Henry gelingt, ihre Beziehung wieder zu kitten…
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 19.03.2018

Poetisch, berührend und voller sympathischer Auenseiter, die Päckchen zu tragen haben

Zusammen sind wir Helden
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Klappentext
„Ohne seine Gitarre wäre Dills Leben wirklich trostlos: Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter unglücklich, und nach der Schule soll er im örtlichen Supermarkt arbeiten, um die Schulden ...

Klappentext
„Ohne seine Gitarre wäre Dills Leben wirklich trostlos: Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter unglücklich, und nach der Schule soll er im örtlichen Supermarkt arbeiten, um die Schulden abzubezahlen. Aber Dill sehnt sich nach einem anderen Leben, irgendwo da draußen. Seine Träume teilt er mit seinen beiden besten Freunden: Lydia, selbstbewusst und mit dem festen Plan, als Modebloggerin nach New York zu gehen, und Travis, der halb in seiner geliebten Fantasy-Serie lebt. Zusammen, glauben sie, können sie alles schaffen …“

Gestaltung
Das Covermotiv passt für mich ideal zur Geschichte, denn es visualisiert die Protagonisten des Buches, die zusammen auf einem Gerüst hocken und auf eine Stadt blicken. Diese Stadt im Hintergrund finde ich sehr gelungen, da sie mit den verschiedenen Farben super harmoniert und durch das Gerüst und die Jugendlichen auf dem Cover kommt zudem eine schöne Perspektive in das Bild rein. So wirkt es, als würde ich als Betrachter gemeinsam mit den Jugendlichen auf die Stadt blicken. Ich mag auch die weiße Schrift des Titels und das Symbol mit den Sternen sehr gerne, da sich dieses vor dem dunkleren Hintergrund sehr schön abhebt und ins Auge sticht.

Meine Meinung
Meine Erwartungen an dieses Buch waren tatsächlich sehr hoch. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso das so war, aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich eine sehr bedeutsame Geschichte über Außenseiter, Träume, Zusammenhalt und Freundschaft erwartet und genau das habe ich auch bekommen. Das Debüt von Jeff Zentner setzt sich in „Zusammen sind wir Helden“ mit der rauen Realität und der Suche nach der Zukunft auseinander und berührt so auf sehr vielen verschiedenen Ebenen.

In dem Buch geht es um die drei Freunde Dill, Lydia und Travis, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und deswegen zu den Außenseitern zählen. Dill wird von den Menschen gemieden und verurteilt, weil sein Vater, der Pfarrer der Kleinstadt, grausame Dinge getan hat. Travis leidet unter seinem gewalttätigen Vater und dem Verlust seines Bruders und Lydia hat zwar ein stabiles Elternhaus, wird aber in der Schule aufgrund des Erfolgs ihres Modeblogs von anderen gemieden. Diese drei Figuren halten dafür umso stärker zusammen und ihre Beziehung hat mich wirklich zutiefst bewegt. Sie ist im Buch so realistisch dargestellt, dass ich mir manchmal vorkam, als wäre ich ein Teil dieser Freundschaft. Es kommt auch mal zum Streit zwischen den Figuren, aber dennoch stehen sie einander immer bei.

Zudem befinden sie sich mit dem nahenden Schulabschluss in einer Situation, die mir (und sicher auch vielen anderen) nicht unbekannt ist, wodurch der Identifikationsfaktor nochmal erhöht wurde. Aber nicht nur durch dieses Gefühl des Gefangenseins im Hier und Jetzt und des Vorwärts-bewegens in Richtung Zukunft, sondern auch durch die verschiedenen anderen Themen und Schicksale der Figuren schafft der Autor es, eine Ebene zu erschaffen, die den Leser mit den Figuren mitfühlen und -leiden lässt. So war ich immer unmittelbar im Geschehen und fühlte mich den Erlebnissen verbunden und nahe.

Aber nicht nur die Beziehung zwischen diesen Figuren konnte mich überzeugen, auch die Vielfalt dieser Protagonisten und vor allem ihre sympathischen Charakterzüge gingen mir unter die Haut. Mein persönlicher Liebling war dabei Travis, denn seine Geschichte hat mich zu Tränen gerührt, weil sie so traurig ist. Dass er dabei so liebenswert, verträumt und tapfer geblieben ist, fand ich super! Auch Dill hat mich immer wieder emotional mitleiden lassen, denn ich konnte mich super in ihn und seine Gefühlslage hineinversetzen. Der Abschluss steht bevor und damit gibt es so viele Unsicherheiten und Ungewissheiten. Gleichzeitig tat er mir auch immer so leid, wenn andere über ihn geurteilt haben, ohne ihn wirklich zu kennen. Nicht so ganz ins Bild passte für mich Lydia, bei der ich etwas länger gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Sie ist eine Art Freigeist, der nicht so wirklich in das Kleinstadtleben passt und deswegen immer aneckt.

Das Buch hat bei mir Emotionen wie am Fließband ausgelöst. Von zutiefst bewegt über ein zufriedenes Gefühl des Sanftmuts über Trauer bis hin zu einem dicken Klos im Hals und Tränen in den Augen war wirklich alles dabei. „Zusammen sind wir Helden“ ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die selbst mit dem Lesen der letzten Seite nicht endet, denn dieses Buch nimmt man mit in seinen Alltag. Viele der Sprüche in der Geschichte sind wunderschöne Zitate, die man im Herzen behält und die einem Licht im Alltag spenden. Es gab so viele schöne Passagen in diesem Buch, die mich wie Pfeile mitten ins Herz trafen und mich sehr berührt haben.

In engem Zusammenhang dazu steht der grandiose Schreibstil von Jeff Zentner, der mir Gänsehaut über die Arme gejagt hat. Poetisch, lebendig und gefühlvoll. Dadurch, dass er die Geschichte abwechselnd aus den drei Perspektiven von Dill, Lydia und Travis schildert, konnte ich sehr gut Einblicke in all ihre Gedanken erhalten und mich so noch besser mit ihnen auseinandersetzen und identifizieren. Zudem empfand ich Zentners Schreibstil als sehr atmosphärisch, denn der Autor fängt die Stimmung der Jugendlichen und der amerikanischen Kleinstadt passgenau ein und überträgt sie auf den Leser.

Fazit
„Zusammen sind wir Helden“ ist ein bewegendes Buch über Träume, Zukunft, Ängste und Zusammenhalt. Jeff Zentners Debütroman war für mich eine sprichwörtliche Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der Tränen, Freude und vor allem Mitgefühl im ständigen Wechsel standen. Vor allem diese Emotionen sind es, die den Leser in eine Spirale aus Lesesucht und unfassbarer Berührung hineinziehen und nicht mehr loslassen. Der poetische, atmosphärische Schreibstil des Autors und der Wechsel der Erzählperspektiven der drei Protagonisten sorgt dabei für ein hohes Identifikationspotenzial und das Gefühl, mitten in der Geschichte zu stehen. Ein wirklich bewegendes Debüt, das mir direkt unter die Haut gegangen ist!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.03.2018

Einfach nur bombastisch! Ich bin restlos begeistert!

Nevermoor 1. Fluch und Wunder
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Klappentext
„Willkommen in der Welt grenzenloser Magie! Morrigan Crow ist verflucht, an ihrem 11. Geburtstag zu sterben. Doch als die Zeiger auf Mitternacht zulaufen, wird sie vom wunderbar seltsamen Jupiter ...

Klappentext
„Willkommen in der Welt grenzenloser Magie! Morrigan Crow ist verflucht, an ihrem 11. Geburtstag zu sterben. Doch als die Zeiger auf Mitternacht zulaufen, wird sie vom wunderbar seltsamen Jupiter North gerettet und in sein Hotel in der geheimen Stadt Nevermoor gebracht. Dort gibt es riesenhafte, sprechende Katzen, Vampirzwerge und echte Freunde für Morrigan. Doch sie muss schwierige Prüfungen bestehen, um in ihrem neuen Zuhause bleiben zu dürfen, und außer ihr scheint hier jeder ein besonderes Talent zu haben. Oder kann Morrigan vielleicht mehr, als sie ahnt?“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches ist einzigartig und unvergleichlich! Ich bin absolut begeistert von der kreativen Gestaltung, bei der man auf dem Covermotiv so vieles entdecken kann. Mir gefällt der Zeichenstil unglaublich gut, denn es sieht aus als sei die Figur in der Covermitte mit Buntstiften gezeichnet, was es irgendwie besonders macht. Zudem strahlen der rote Mantel und die goldenen Verzierungen geradezu vor dem blauen Hintergrund. Die Ornamente und Zeichnungen am Rand sind dabei so detailliert und verschlungen, dass ich mich gar nicht daran sattsehen kann, weil ich immer etwas Neues sehe. Auch mag ich es, das der Titel und die gold-gelben Ornamente hervorgehoben und somit fühlbar sind.

Meine Meinung
Als ich das erste Mal von „Nevermoor“ gehört habe, wusste ich instinktiv, dass ich das Buch lesen MUSS, denn die Geschichte versprach so vieles Neues. Genau dieses Versprechen hat der Roman dann auch gehalten! In dem Debüt von Jessica Townsend geht es um die junge Morrigan, die verflucht ist und an ihrem 11. Geburtstag sterben soll. Eine Einladung des mysteriösen Jupiter North rettet jedoch ihr Leben und gibt ihr ein neues Zuhause in Nevermoor. Hier ist alles voller Magie und Zauberei, doch um in Jupiters Hotel in der einzigartigen Stadt bleiben zu dürfen, muss Morrigan schwierige Prüfungen bestehen. Doch wie soll sie das anstellen, wenn sie anscheinend nicht besonders talentiert ist? Doch wenn dem wirklich so wäre, hätte Jupiter North sie niemals eingeladen…

„Nevermoor“ hat mich geradezu süchtig gemacht. Süchtig nach diesem grandiosen Setting. Süchtig nach all der Magie. Süchtig nach den Figuren. Süchtig nach der Handlung. Süchtig nach mehr! Der Ideenreichtum der Autorin hat mich dabei wohl am allermeisten überzeugt. Kaum dass Morrigan in Nevermoor angekommen ist, eröffnet sich dem Leser ein Feuerwerk an den vielfältigsten, buntesten und kreativsten Ideen, die mir je begegnet sind. Ich möchte gar nicht näher darauf eingehen, was die Ideen der Autorin sind, denn diese MUSS jeder selberentdecken, aber ich kann sagen, dass mich das Buch an eine Mischung aus Märchen und Fantasy mit Streampunkelementen erinnert hat. Das war für mich eine wirklich besondere Mischung, die mir große Lesefreude beschert hat.

Auch hat mich die Handlung komplett überzeugt. Gerade die Wandelbarkeit der Geschichte war es hierbei, die mir sehr gefallen hat, denn das Buch beginnt bedrückend und eher traurig mit einer Kindheit, die von Einsamkeit und wenig Liebe gekennzeichnet ist. Dann wechselt die Handlung jedoch und wird von tristem Grau zu einer farbenfroh-bunten Welt, die gekennzeichnet ist von Abenteuern, Rasanz und unglaublich vielen Erlebnissen. Ich habe es geliebt, wie die Geschichte so einen Kontrast erzeugt hat und wie das Erzähltempo immer weiter angezogen wurde. So hat das Buch bei mir für Atemlosigkeit beim Lesen gesorgt, da auf ein Ereignis immer direkt das nächste folgte. Wilde Verfolgungsjagden, gefährliche Prüfungen, Abenteuer, Fantasie…in „Nevermoor“ findet sich das alles und noch so viel mehr!

Hinzukommt, dass der Schreibstil von Jessica Townsend sehr bildlich ist und beim Lesen dafür sorgte, dass ich immer sofort ein Bild von allem im Kopf hatte. Die Autorin schreibt sehr klar und einfach, wodurch sich die Geschichte wunderbar unkompliziert liest und ich geradezu durch die Seiten flog. So schafft die Autorin es die grandiosen Schauplätze und die fremdartig-erstaunlichen Gestalten zum Leben zu erwecken, denn die ganz eigene Welt von Frau Townsend wird dem Leser durch ihre Beschreibungen greifbar und sehr realistisch geschildert und nahegebracht. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und habe beim Lesen den Eindruck gehabt, als wäre ich auf einer wundersamen Reise, von der ich mir gewünscht habe, dass sie nie ein Ende nimmt, da es so vieles zu entdecken, bestaunen und erleben gab!

Fazit
„Nevermoor – Fluch und Wunder“ ist wahrlich das, was der Untertitel aussagt: Fluch und Wunder zugleich, denn die Handlung war so voller grandioser, wundervoller Einfälle, Welten und Ideen, dass ich mich verflucht fühle, denn ich möchte am liebsten jetzt sofort die Fortsetzung haben, auf die ich jedoch noch warten muss! Dieses Buch war ein bombastisches Feuerwerk aus Abenteuern, Gefahren und wundersamen Welten und Wesen! Die Handlung war sehr temporeich und voller bunter, kreativer und vor allem neuartiger Ideen, die mich an die Seiten gefesselt haben. „Nevermoor“ gleicht für mich einem Märchen mit Fantasy- und Streampunkelementen, das mich mit auf eine Reise genommen hat, von der ich mir gewünscht habe, dass sie niemals enden mag!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Nevermoor – Fluch und Wunder
2. ??? (erscheint voraussichtlich im Oktober 2018)
3. ???

Veröffentlicht am 18.02.2018

Gekonnt wie eh und je! Dieser Band ist düsterer, actionreicher und spannender als alles zuvor!

Talon - Drachenblut
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Klappentext
„Auf alles war das unerschrockene Drachenmädchen Ember vorbereitet - aber nicht auf den Schmerz, den sie empfindet, als der Sankt-Georgs-Ritter Garret leblos in ihren Armen niedersinkt, vom ...

Klappentext
„Auf alles war das unerschrockene Drachenmädchen Ember vorbereitet - aber nicht auf den Schmerz, den sie empfindet, als der Sankt-Georgs-Ritter Garret leblos in ihren Armen niedersinkt, vom Schwert des Gegners schwer verwundet.

Ohne zu wissen, ob Garret jemals wieder die Augen aufschlagen wird, muss Ember in den nächsten Kampf ziehen. Denn die mächtige Organisation Talon rüstet sich zum endgültigen großen Schlag gegen die Ritter und die aufständischen Drachen. Ganz vorne mit dabei: Dante, Embers Zwillingsbruder. Gemeinsam mit dem rebellischen Drachen Riley, der weiter um ihr Herz kämpft, dringt Ember in Dantes Versteck vor. Was die beiden nicht ahnen: Dante erwartet sie bereits. Und in seinen finsteren Plänen spielt Ember eine der Hauptrollen. Sollte sie sich widersetzen, ist ihr Leben nichts mehr wert ...“

Gestaltung
Die Aufmachung von Julie Kagawas Romanen hat eindeutig Wiedererkennungswert und so wurde auch der neuste Band im bewährten Design gestaltet. Ich mag die Farbgebung, da viele meiner Lieblingsfarben verwendet wurden. Ich persönlich finde ja auch die Gestaltung der englischen Originalausgaben der Talon-Bände richtig schön und hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn die deutschen Cover auch ein wenig erwachsener geworden wären, denn das Auge wirkt nach wie vor sehr mädchenhaft und spricht vielleicht auch nicht unbedingt die Zielgruppe der Jugendlichen an, sondern eher jüngere Leserinnen.

Meine Meinung
Was hab ich nach den Ereignissen in „Drachennacht“ der Fortsetzung entgegengefiebert! Jetzt wo Ember sich entschieden hat, wem ihr Herz wirklich gehört, fokussiert sich die Geschichte mehr auf den Überlebenskampf, wodurch ich das Buch noch viel weniger aus den Händen legen konnte. Dramatisch, überraschend und rasant – so lässt sich dieser Band wohl am besten umschreiben. Abenteuer, Action und Fantasy trugen mich geradezu durch die Seiten und es gibt so viele schockierende Plot-Twists und Überraschungen, die mich völlig sprachlos und auch atemlos zurückgelassen haben. Gleichzeitig bleibt es aber gefühlvoll und romantisch, denn auch der Herzschmerz lässt nicht lange auf sich warten!

Es passiert vieles, das ich nicht erwartet hätte und so ist die Handlung fast wie ein Wirbelwind, der meine Gefühle durcheinanderwühlt und mich mit wirren Gedanken zurücklässt. Wie soll ich nur bis zum Erscheinen des Abschlussbandes überleben? In „Talon – Drachenblut“ jagen sich die aussichtslos wirkenden Szenen geradezu, wodurch atemlose Spannung garantiert ist. Ember präsentiert sich dabei kämpferisch wie eh und je und sie trotzt all den Widrigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen.

Besonders spannend fand ich, dass in diesem Band die Atmosphäre um einiges düsterer und dunkler ist als zuvor. So gibt es in dieser Reihe eine wirkliche Steigerung und eine Entwicklung, was ich sehr gelungen finde. Das Flair, das dieser Band versprüht, ist geradezu unheilvoll und bedrohlich. Dieses Gefühl hat mir oftmals eine Gänsehaut über die Arme gejagt und mich in die Geschichte gesogen. Julie Kagawas grandioser Schreibstil reißt mich einfach immer wieder mit sich und ihre Fähigkeiten, Geschichten zu erzählen, überzeugen mich jedes Mal aufs Neue. Diese Frau kann einfach schreiben und weiß, wie man eine gute Geschichte spannend und fesselnd zu erzählen hat!

Das Ende dieses Bandes hat mir dann noch mehr den Atem geraubt als es die Geschichte ohnehin schon getan hat. Rückblickend weiß ich gar nicht, wie ich es überhaupt überlebt habe, dieses Buch zu Ende zu lesen, denn es war einfach so unfassbar gut und atemberaubend. Die letzten Seiten enden in einem fesselnden Showdown, der so viele Fragen, Hoffnungen, Gedanken und Gefühle weckt, dass ich mich frage, wie Frau Kagawa diese Geschichte zu einem Ende führen will. Wie wird sie die Fäden zusammen ziehen? Gibt es überhaupt eine Zukunft für Ember und ihre Freunde? Ich warte gebannt und voller Sehnsucht auf den fünften und leider letzten Band, der meiner emotionale Aufgewühltheit hoffentlich ein Ende setzen wird.

Fazit
„Talon – Drachenblut“ ist düsterer als seine Vorgänger und kombiniert wieder gekonnt einen Hauch Liebe mit unsagbar viel Spannung, Action und Kampf, die dem Leser den einfach Atem rauben! Dieses Buch kann man definitiv nicht aus der Hand legen bis man es nicht beendet hat, denn auf jeder Seite passiert irgendetwas: sei es eine ausweglose Situation, die die nächste jagt oder tiefe Gefühle. Dabei gipfelt die Geschichte in einem unglaublichen Showdown, der mich einfach nur ungeduldig und sehnsuchtsvoll auf das Finale warten lässt.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Talon – Drachenzeit
2. Talon – Drachenherz
3. Talon – Drachennacht
4. Talon – Drachenblut
5. Inferno (erscheint am 24. April 2018 auf Englisch)


Veröffentlicht am 10.02.2018

Tolle Contemporary Geschichte mit klasse Protagonisten!

Und plötzlich klopft mein Herz
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Klappentext
„Jesse erledigt alles – für Geld! Drogen verticken, Prüfungen fälschen, Losern zu einem Date verhelfen, alles kein Problem. Der Rest ist irrelevant. Denn Jesses Mutter ist tot, sein Vater eine ...

Klappentext
„Jesse erledigt alles – für Geld! Drogen verticken, Prüfungen fälschen, Losern zu einem Date verhelfen, alles kein Problem. Der Rest ist irrelevant. Denn Jesses Mutter ist tot, sein Vater eine Null und die Welt ein Ort, an dem man sich besser nicht zu viele Gedanken macht. Als der Footballkapitän und ausgemachte Idiot Ken Jesse 200 Dollar bietet, damit er ihn mit der engelsgleichen Bridget verkuppelt, stimmt also der Preis. Doch der Auftrag ist heikel: Jesse muss sich ins Altersheim schmuggeln, einen Opa »borgen« und sich auch noch mit Bridgets behindertem Bruder Pete anfreunden, um einen Blick hinter die perfekte Fassade dieses Mädchens zu erhaschen. Was dabei herauskommt? Bridget ist tatsächlich perfekt und Jesse hoffnungslos in sie verliebt …“

Gestaltung
Die Gestaltung spricht mich sehr an, da ich sie besonders toll finde und sie mir unter mehreren Büchern in einer Buchhandlung sofort ins Auge sticht. Das dominante hellblau passt super zur weißen Schrift des Titels und der Bank sowie dem Pärchen, das als Schattenfiguren den Schutzumschlag ziert. Dabei wirkt es auf mich so, als würde das Mädchen den Jungen, welcher lässig locker auf der Rückenlehne der Bank sitzt, anhimmeln oder als würde er versuchen mit ihr zu flirten. Diese Szene passt sehr gut zur Geschichte. Interessant ist auch die Gestaltung der Sonne, die meiner Meinung nach farblich nicht so gut zum hellblau passt, sich aber dafür perfekt an den Titel anschmiegt.

Meine Meinung
„Und plötzlich klopft mein Herz“ klingt alleine schon vom Klappentext her nach einer wundervollen Contemporary Geschichte für die herbstliche Zeit, die bestens dafür geeignet zu sein scheint, sie schnell in eins weg zu lesen. Und genau diese Erwartung erfüllte das Buch tatsächlich auch. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen ausgelesen und fühlte mich bestens unterhalten.

Richtig cool fand ich den Protagonisten Jesse. Er macht im Handlungsverlauf eine richtige Entwicklung durch, wird vom kühlen „Mr. Coolman“ zum wirklichen, wahren Jesse. Zunächst hatte ich immer den Eindruck, als könnte sich Jesse nichts und niemand nähern, als sei er distanziert und als öffne er sich nicht mal mir als Leserin. Auch seine Mitschüler nahmen ihn so wahr. Doch nachdem er für einen Mitschüler ein Date mit Bridget klar machen sollte, begann ganz langsam seine Veränderung.

Hatte ich zunächst die Vermutung, dass Jesse sich aufgrund des Todes seiner Mutter so auf sein „Geschäft“ (Jesse ist der Mann für alles an der Schule. Drogen? Kein Problem. Testantworten im Voraus? Läuft!) fixiert, so wird schnell klar, dass er generell von der Welt enttäuscht ist und die kleinen Dinge, die sich vor ihm abspielen, einfach nicht wahrnimmt. Mit der Begegnung mit Bridget ändert sich dies jedoch. War sie zunächst nur ein Job für ihn (ein ziemlich schwer zu lösender Job wohl gemerkt!), so verliebt er sich doch nach und nach selber in das ganz besondere Mädchen.

„Und plötzlich klopft mein Herz“ vereint wirklich vieles in sich: Es ist lustig. Gleichzeitig gibt es aber auch tiefgreifende Themen. Jesse verkörpert vieles, was junge Menschen in ihrem Leben beschäftigt. Absurde Szenen (das Buch beginnt damit, dass Jesse sich einen alten Mann ausleiht bzw. sich in ein Altersheim schleust), die zum Lachen und Schmunzeln anregen. So trifft Tiefgründigkeit auf hohen Unterhaltungswert! Der Autorin Kat Spears gelingt diese Vereinigung wirklich ausgezeichnet!

Die Sprache gestaltet sich jugendlich und ist sehr leicht zu lesen. Hier begegnen dem Leser keine langen, allzu komplizierten Sätze. „Und plötzlich klopft mein Herz“ ist vielmehr in der Jugendsprache gehalten und spricht somit nicht nur durch Themen wie das Dazugehören oder das „sich Allein auf der Welt fühlen“ junge Leser an, sondern vermag auch durch seine Sprache diese Altersklasse angemessen anzusprechen.

Fazit
Mit „Und plötzlich klopft mein Herz“ liegt ein Contemporary-Roman auf dem Jugendbuchmarkt vor, der neben einem wirklich tollen Protagonisten auch lustige Szenen mit wichtigen Themen verbindet. Das Dazugehören, das Gefühl des Alleinseins und viele andere in der Pubertät relevante Themen werden durch die Figuren verkörpert und so für die Leser greifbar. Durch immer wieder eingestreute, witzige Momente wird die Geschichte aufgelockert und wirkt somit nicht belehrend. Vielmehr entfaltet „Und plötzlich klopft mein Herz“ seine Bedeutung erst, wenn man genau hinsieht.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband