Faule Marillen
Klein Dürnspitz, ein idyllisches Dorf in der Wachau, ist der Scauplatz für ein grausiges Verbrechen. Auf einer Baustelle machen einige Buben, darunter der Enkel von Major Paul Eigner, einen gruseligen ...
Klein Dürnspitz, ein idyllisches Dorf in der Wachau, ist der Scauplatz für ein grausiges Verbrechen. Auf einer Baustelle machen einige Buben, darunter der Enkel von Major Paul Eigner, einen gruseligen Fund. Menschenknochen. Eigner, der sich gerade aus eigenem Wunsch aus Wien wieder in die Heimat hat versetzen lassen, wird auf den Fall angesetzt. Bald erfährt man, wer der Tote ist. Ein vor zehn Jahren verschwundener Pfarrer, dem man so manche Ungereimtheit nachsagt. Hatte er eine heimliche Liebschaft, gar ein Kind, mit einer verheirateten Frau und ist er deshalb ermordet worden?
Das Buch lebt von seinen interessanten Charakteren und vermittelt ungeheuer viel Lokalkolorit. Eigner ist ein melancholischer Ermittler, den man sich gut in Wien und in der Wachau vorstellen kann. Er verkörpert für mich den typischen Österreicher, wie aus dem Bilderbuch. Er ist sympathisch und wirkt authentisch. Auch die anderen Protagonisten gefallen mir gut und passen gut in die Geschichte. Die Schwester Hanni beispielsweise, eine zupackende und patente Frau, die sich um alles und jeden kümmert. Echte Menschen eben mit all ihren kleinen Schwächen und Stärken. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, der Roman liest sich flüssig und spannend. Auch die Bezüge zu den unheimlichen Machenschaften der katholischen Kirche sind nachvollziehbar und für mich glaubwürdig. Ich habe oft den Atem angehalten, so erschreckend waren manche Details. Die Auflösung des Falls war sehr aufwühlend und hat mich noch lange beschäftigt. Es bleiben aber noch einige Ungereimtheiten, die sich aber hoffentlich im nächsten Fall klären. Sehr schön sind die vielen typisch österreichischen Ausdrücke, die für mich das Buch noch lesenswerter machen.
Der Roman bekommt von mir 5 Sterne. Absolut Lesenswert!