Herr Jonas erwartet Besuch
Herr Jonas erwartet BesuchHerr Jonas erwartete Besuch, von Rainer Mauelshagen
Cover:
Erinnert an die umstrittene Werbung (ist aber ein bisschen eine andere Situation).
Inhalt:
Herr Jonas, mit 88 hochbetagt, schaut in die Vergangenheit, ...
Herr Jonas erwartete Besuch, von Rainer Mauelshagen
Cover:
Erinnert an die umstrittene Werbung (ist aber ein bisschen eine andere Situation).
Inhalt:
Herr Jonas, mit 88 hochbetagt, schaut in die Vergangenheit, sieht sich die Gegenwart an und fragt sich was die Zukunft für ihn noch bereithält.
Da trifft er für sich eine Entscheidung:
Heute läuft nicht die Routine des Alltags ab, er geht einkaufen, kocht ein außergewöhnliches Mal und zieht seinen besten Anzug an, denn er erwartet Besuch.
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn die Gedanken zu Alzheimer und den „Pflegenden“, fand ich sehr treffend (kenne ich aus eigener Erfahrung, meine Mutter ist 91 und betroffen).
Die „bösen“ Gedanken auf den Betreffenden kommen und dann das eigene schlechte Gewissen weil man solche „bösen“ Gedanken hat, was dann wieder mächtig Stress macht.
Sehr treffend fand ich dann auch die Bemerkung über:
Jugend + kein Geld / Geld + keine Jugend mehr.
Herr Jonas führt das ganz „normale“ Leben eines älteren Menschen, eigensinnig, eingefahren, aber er schaut doch auch sehr genau hin.
Er macht sich viele Gedanken, über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Seine Gedanken sind sehr vielschichtig, aus meiner Sicht sehr viele auch nachvollziehbar, aus Herrn Jonas Sicht sowieso. Es geht u.a. um Rentenbeginn, Alzheimer, Erderwärmung, Krieg, Migranten, Waffenlieferungen, Glaube, Gesellschaft, Politik, die erste Liebe und vieles mehr.
Jedes einzelne Thema wäre eine Diskussion wert.
Bemerkenswert finde ich, wie flüssig es dem Autor gelungen ist von einem Thema zu andern zu gelangen, fließend gleitet er vom einen ins andere. Unbemerkt werden wichtige Dinge wiederholt bzw. von einer neuen Seite aus betrachtet.
Witzig/schön, fand ich die alten Sprichworte, haben mich an meine Mutter und Oma erinnert:
-der Mensch denkt und Gott lenkt.
-Narrenhände, verschmieren Tisch und Wände etc.
Ich finde das Buch regt zum Nachdenken an.
Tja und das Ende ist dann irgendwo zwischen traurig und „ja gut so“ (dass man sich selbst bestimmen kann).
Das muss dann jeder für sich selber entscheiden.
Autor:
Rainer Mauelshagen wurde 1949 geboren. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach Ausübung verschiedener Berufe widmet er sich nun ganz der Literatur.
Mein Fazit:
Unspektakulär, leiser Alltag eines 88 jährigen, mit dramatischem, aber dann doch erwarteten Ende.
Ein Buch um sich weitere Gedanken zu machen!?
Von mir 3,5 Sterne die ich dann auf 4 Sterne aufrunde.