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Veröffentlicht am 04.03.2018

Abgrundtiefer Blick in eine extrem kranke Seele

Am Ende bist du still
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Sabine hatte es noch nie leicht in ihrem Leben - umschwirrt von ihrer Helikopter-Mutter, wachsen bereits im Kindesalter Rachegedanken. Die Vorwürfe werden auch nicht weniger, als Sabine erwachsen ist und ...

Sabine hatte es noch nie leicht in ihrem Leben - umschwirrt von ihrer Helikopter-Mutter, wachsen bereits im Kindesalter Rachegedanken. Die Vorwürfe werden auch nicht weniger, als Sabine erwachsen ist und so treibt Sabine nur eines an - die Sehnsucht nach Rache und die treibt irrwitzige Blüten...


Es gibt nur ein Wort, das dieses Buch treffend beschreibt: Grandios !


Herbert Dutzler hat mit diesem Krimi einen echten Pageturner aufs Papier gezaubert, der von der ersten Seite an einen abgrundtiefen Blick in eine extrem kranke Seele freigibt. Beim Lesen fühle ich mich fast wie ein Voyeur, es gibt so vieles, was in diesem Buch preisgegeben wird, von dem man eigentlich nicht wirklich etwas wissen will. Und doch ist da der Drang, ständig noch eine Seite zu lesen und dann noch ein Kapitel, bis man nicht anders kann, als diesen grandiosen Krimi in einem Rutsch durchzulesen. Sabine ist ein extremer Charakter, der mit all seinen krankhaften und zerstörerischen Facetten sehr überzeugend angelegt ist und mehr als einmal ertappe ich mich dabei, wie ich kopfschüttelnd da sitze und versuche, das Gelesene zu verarbeiten. Auch die ewig nervige und zur Perfektion neigende Mutter hat der Autor sehr gut skizziert, sodass ich mich wirklich selbst mit Rachegedanken trage. Ein genialer Schachzug, denn so versinkt man immer tiefer in der Geschichte und kann sich ihrem Sog nicht mehr entziehen. Der Schreibstil ist extrem fesselnd und lässt keine Wünsche offen. Die Spannung baut sich konstant auf, hat viele Wendungen, die man so nicht in diesem Buch vermutet und bleibt bis zum letzten Buchstaben erhalten. Die vielen feinschichtigen Nuancen einer krankhaften Psyche werden geschickt in die Geschichte eingebaut und geben so der Protagonistin ein wahres, wenn auch wahnhaftes Gesicht.


Fazit: Wer den Blick in einen wahrhaft bösen Charakter nicht scheut, der ist hier bestens aufgehoben. Geniales Meisterwerk - Chapeau !

Veröffentlicht am 23.02.2018

Charmanter Krimi mit raffinierten Wendungen

Yasemins Kiosk
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Polizistin Nina kehrt zurück nach Bielefeld und wir auch gleich in einen Mordfall verstrickt. Eine Leiche im Altpapiercontainer vor Yasemins Kiosk gibt nicht nur ihr Rätsel auf, Wie gut, dass Yasemin ...


Polizistin Nina kehrt zurück nach Bielefeld und wir auch gleich in einen Mordfall verstrickt. Eine Leiche im Altpapiercontainer vor Yasemins Kiosk gibt nicht nur ihr Rätsel auf, Wie gut, dass Yasemin und Doro, die freundliche Vermieterin von Ninas Wohnung, einen ebenso ausgeprägten Spürsinn haben und Nina mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das ungewöhnliche Kleeblatt wendet unkonventionelle
Ermittlungsmethoden an und stößt auf Tiefe Abgründe in Bielefeld.


Eigentlich müsste ich nur einen einzigen Satz schreiben : Das Ding ist gut - isso
Und in diesem kurzen Satz steckt alles drin, was es über dieses tollen Krimi zu wissen gibt. Christina Antons ist es nämlich gelungen, einen großartigen Krimi zu schreiben, der zum Einen durch die liebenswerten Macken seiner Protagonisten besticht und zum anderen mit dem original Bielefelder Charme aufwartet. Tolle Dialoge, die nicht selten in offenen Schlagabtauschen enden, beleben die Szenen und lassen so das Gefühl entstehen, direkt bei den Ermittlungen dabei zu sein. Auch sind die Charaktere schön ausgearbeitet und überzeugen durch ihre Vielseitigkeit. Geschickt wird während der Geschichte eine konstante Spannung aufgebaut, die mich ganz schön ins Grübeln kommen lässt, da ich den raffiniert gestreuten Wendungen unbedingt folgen muss, um endlich zu erfahren, wer denn nun der Täter gewesen ist. Für mich eine gelungene Mischung aus Krimi und Komödie- dafür gibt's gerne 5 Sternchen

Veröffentlicht am 21.02.2018

Opulenter Auftakt zu einer neuen Familiensaga

Die ferne Hoffnung
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Hamburg 1888 - Kaffeemagnat Peter Hansen hinterlässt seinen Söhnen eine fast unlösbare Aufgabe. sie sollen das marode Familienunternehmen in neue Zeiten führen und so den Fortbestand des Unternehmens sichern. ...

Hamburg 1888 - Kaffeemagnat Peter Hansen hinterlässt seinen Söhnen eine fast unlösbare Aufgabe. sie sollen das marode Familienunternehmen in neue Zeiten führen und so den Fortbestand des Unternehmens sichern. Doch wie stellt man das am geschicktesten an, ohne dabei das Gesicht und die gesellschaftliche Stellung zu verlieren ?
Neue Ideen müssen her und so beschreiten die Brüder neue Wege...


Ellin Carsta hat in diesem ersten Teil ihrer neuen Familiensaga geschickt drei Erzählstränge miteinander verknüpft und entführt mich so in die Welt des Kaffees und des Kakaos zur Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Jede einzelne Geschichte ist einem Bruder zugedacht und so wechseln die Schauplätze zwischen Wien, Hamburg und Kamerun hin und her und ergeben ein sehr lebhaftes Treiben. Die Einblicke vor Ort sind spannend und interessant geschildert, die Charaktere sehr schön ausgearbeitet und facettenreich angelegt. Die historischen Fakten sind gut recherchiert und werden geschickt in das bestehende Grundgerüst der Geschichte eingebaut. Die überhebliche Art der Europäer bzgl. der Einwohner Kameruns kommt sprachlich sehr gut rüber und so kann man sich ein plastisches Bild vor Augen führen, das mich immer tiefer in die Geschichte hineinzieht. Das Leben auf der Kakaoplantage, der Anbau von Kakao und die beschwerliche Lebenssituation wird mit eindrucksvollen Worten geschildert und hat mein Interesse geweckt. Die Nebencharaktere und ihre Schauplätze runden das Gesamtbild ab und so entsteht ein Buch, dass von der ersten Seite an fasziniert, begeistert und Lust auf die Fortsetzung macht.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mit dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Genialer, spannender Krimi mit Gänsehautgarantie

Totenweg
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Düster und schwer liegt der Novembernebel über Deichgraben, dem Ort, an dem Fridas Kindheit plötzlich eine tragische Wendung nahm.
Heute ist Frida selbst Polizistin und verschweigt immer noch ihr Wissen ...

Düster und schwer liegt der Novembernebel über Deichgraben, dem Ort, an dem Fridas Kindheit plötzlich eine tragische Wendung nahm.
Heute ist Frida selbst Polizistin und verschweigt immer noch ihr Wissen um den Täter von damals. Doch selbst das bestgehütete Geheimnis dringt irgendwann mit aller Macht ans Licht...


"Totenweg" von Romy Fölck ist ein Krimi, der atmosphärisch unheimlich dicht erzählt ist und vom ersten Buchstaben an begeistert, So wie die alten Apfelbäume im Buch, greifen auch hier die Wurzeln der Geschichte nach mir und ziehen mich immer tiefer in das Geschehen hinein. Die Suche nach dem Täter lässt alte Wunden aufbrechen und nach und nach zeigen alle Protagonisten ihr wahres "Ich". Menschliche Abgründe tun sich auf, alte Freundschaften werden auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, während sich eine atemlose Spannung aufbaut, die mich fest in ihren Krallen hält und das Buch nur unschwer zur Seite legen lässt. Der flüssige und kraftvolle Schreibstil lässt mich der Geschichte und den geschickt gelegten falschen Fährten folgen und nach und nach lichtet sich der graue dichte Nebel, der über dem Totenweg liegt.
Der 1. Fall von Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ist ein genialer, spannender Krimi mit Gänsehautgarantie- daher absolute Leseempfehlung !

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Veröffentlicht am 18.02.2018

Noch besser als das Debut- ein Genuss für Krimibegeisterte und Weinliebhaber

Château Mort
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Das Aquitaine ist in fester Hand von der enormen Hitzewelle, die Frankreich kurz vor der Weinlese erfasst. Als krönender Abschluss der Sommersaison findet der Marathon du Médoc statt. Doch statt buntkostümierten ...

Das Aquitaine ist in fester Hand von der enormen Hitzewelle, die Frankreich kurz vor der Weinlese erfasst. Als krönender Abschluss der Sommersaison findet der Marathon du Médoc statt. Doch statt buntkostümierten Läufern und viel Spaß an der Strecke muss Luc zuerst dabei tatenlos zusehen, wie ein Läufer, der Winzer Hubert, tot zusammenbricht. Auch einige andere Läufer kollabieren und das ruft Luc und seine Einheit auf den Plan, um zu ermitteln, wer dem sympathischen Winzer nach dem Leben trachtet. Auf den ersten Blick scheint alles anders, doch bei genauerem Hinsehen entdeckt Luc nach und nach die Zusammenhänge...

"Chateau Mort" habe ich mit Spannung erwartet und mich mit Feuereifer in den neuen Fall für Luc Verlain gestürzt. Und ich muss sagen, Alexander Oetker ist ein großartiger Nachfolger gelungen, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Nicht nur die hervorragende Recherche bzgl. der alteingesessenen Chateaus und ihrer Winzer, sondern auch erneut die Darstellung der Protagonisten sind so wunderbar in dem ihm eigenen Schreib- und Sprachstil wiedergegeben, sodass ich mich sofort wieder am Strand des Atlantiks und zwischen den Reben gesehen habe, um vor Ort mit zu ermitteln. Die einzelnen Charaktere sind wieder sehr facettenreich und lebhaft angelegt, die Handlungen und Beweggründe geschickt dramaturgisch aufgebaut und es entsteht ein regelrechter Sog, der mich das Buch nicht aus der Hand legen lässt, bevor ich den wahren Täter kenne. Ich bin den vielen falschen Fährten auf den Leim gegangen, habe im Dunkeln herumgestochert und den ein oder anderen falschen Täter entlarvt, nur um am Ende festzustellen, dass Alexander Oetker mal wieder alle Register seines Könnens gezogen hat . Das Wiedersehen mit den Ermittlern aus dem Debut ist toll mit dem aktuellen Fall verwoben und so hat man das Gefühl, auf alte Freunde zu treffen. Die Spannung bleibt konstant erhalten und der fiese Cliffhanger am Ende des Buches sorgt dafür, dass ich schon jetzt wieder Fingernägel knabbernd auf die Fortsetzung warte.

Fazit: Sport ist Mord und dafür gibt es eine absolute Leseempfehlung !