Familientrgödie im oststeirischen Pöllau
Im 6. Fall rund um die Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden die beiden ins oststeirische Pöllau zu einer Familientragödie gerufen. Walter und Gudrun Faschingbauer und ihr 11-jährige Sohn Severin, ...
Im 6. Fall rund um die Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden die beiden ins oststeirische Pöllau zu einer Familientragödie gerufen. Walter und Gudrun Faschingbauer und ihr 11-jährige Sohn Severin, der jüngere Bruder der 13-jährigen Johanna, sind tot. Die ersten Erkenntnisse lassen auf einen Mord mit anschließenden Selbstmord tippen, doch schon bald trifft Sandra's Vermutung eines grausamen Mordes an den Familienmitgliedern zu. Nur Johanna hat überlebt...warum wurde das Mädchen verschont?
Nach und nach blättert das Bild, der nach außen hin harmlosen Familie, ab. Hohe Schulden und Misshandlungen der Kinder wird dem Ehepaar bzw. der Mutter angelastet. Auch mit der Treue hat es Gudrun Faschingbauer angeblich nicht so wirklich gehalten. Ein flotter Dreier mit Ehemann und dessen Bruder scheint an der Tagesordnung gestanden zu haben. Das bringt auch Sandra auf neue Ideen, um ihr momentanes Liebesleben mit Paul aufzufrischen. Ihre Fantasie und die Hoffnung ihre Beziehung zu festigen, lässt sie ein ganz spezielles Date buchen.....
In diesem 6. Fall der Reihe gibt es wieder einiges an Privatleben rund um Sandra, welches gekonnt mit einigen Themen des Falles verbunden werden und dem Leser diesmal wirklich tiefe Einblicke ins Privatleben der Ermittler bringt. Eigentlich mag ich Liebes- oder Sexgeschichten in einem Krimi nicht, aber hier passt es gut zum vorliegenden Thema des Verbrechens.
Obwohl ich bald einen Verdacht hatte, gefiel mit "Steirernacht" wesentlich besser, als der letzte Fall des Ermittlerduos. Die Spannung blieb diesmal fast die ganzen 277 Seiten aufrecht und ich war gespannt, ob ich mit meiner Vermutung recht hatte. Einige unerwartete Wendungen haben mich doch noch leicht an meinem Verdacht zweifeln lassen und das Ende ist dann wirklich dramatisch und mitreißend.
Der Lokalkorit hat mir diesmal ein bisschen gefehlt....er war zwar vorhanden, aber weit weniger ausgebaut, als bei den vorherigen Krimis. Diesmal konzentrierte sich die Autorin mehr auf den Fall und die Ermittlungen, sowie um das Privatleben von Sandra.....mit allen drumherum ;)
Schreibstil:
Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Auch der Humor kommt wieder nicht zu kurz. Ich liebe die kleinen Kabbeleien zwischen Sandra und Sascha ganz einfach. Allerdings kam es mir diesmal so vor, als ob in diesem sechsten Band weniger Dialektwörter in den Roman eingeflossen sind. Am Ende gab es wieder für alle Nicht-Österreicher ein Glossar der steirischen bzw. österreichischen Wörter und dessen Übersetzung ins Hochdeutsche.
Cover:
Das Cover gefällt mir wieder sehr gut und es fügt sich perfekt in die Krimreihe ein. Der Gmeiner Verlag ist dem Aussehen und dem ausgeschnittenen Herz treu geblieben, was ich super finde und meiner Meinung nach einen tollen Wiedererkennungswert hat.
Fazit:
Der sechste Fall der Reihe hat mir diesmal wieder viel besser gefallen. Obwohl ich bald einen Verdacht hatte, blieb die Spannung überwiegend aufrecht und einige unerwartete Wendungen ließen mich dann doch noch ab und zu an meinem Täter zweifeln. Das sympathische Ermittlerteam ist mir bereits ans Herz gewachsen und ich freu mich schon auf den kommenden 7. Fall.